Test-Update HP ProBook 650 H5G81ET Notebook
Das Probook 650 ist mittlerweile ein alter Bekannter. Mit dem Probook 650 H5G74E (Core i3-4000M, HD Graphics 4600) haben wir bereits eine andere Ausstattungsvariante getestet. Auch das Schwesternmodell Probook 655 (AMD A6-5350M, Radeon HD 8450G) musste sich schon bewähren. Jetzt liegt uns mit dem Probook 650 H5G81ET ein Top-Modell der Reihe vor, das mit einer SSD, einem Full-HD-Bildschirm und einem 3G-Modem ausgestattet ist. Ob auch dieses Modell zu gefallen weiß, verrät unser Testbericht.
Zur Einordnung des Notebooks ziehen wir die Konkurrenten Lenovo Thinkpad L540 (Core i5-4200M, HD Graphics 4600) und Dell Latitude E5540 (Core i5-4300U, HD Graphics 4400) heran.
Da wir das Probook bereits mehrfach getestet haben, gehen wir nicht weiter auf das Gehäuse, die Ausstattung, die Eingabegeräte und die Lautsprecher ein. Entsprechende Informationen können dem Testbericht des ersten von uns getesteten Probook 650 entnommen werden.
Display
Das Probook ist mit einem matten 15,6-Zoll-Display bestückt, das mit einer nativen Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten arbeitet. Das Display hat eine Helligkeit von 264,4 cd/m² zu bieten. Der Wert geht in Ordnung, darf bei einem 1.000-Euro-Notebook aber durchaus besser ausfallen. Wenig erfreulich sind hingegen Kontrast (299:1) und Schwarzwert (0,9 cd/m²). Solche Werte sind allenfalls im Niedrigpreissegment hinnehmbar.
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Ausleuchtung: 78 %
Helligkeit Akku: 269 cd/m²
Kontrast: 299:1 (Schwarzwert: 0.9 cd/m²)
ΔE Color 12.12 | 0.5-29.43 Ø4.94
ΔE Greyscale 13.75 | 0.5-98 Ø5.2
51.3% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
72.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
49.82% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.59
HP ProBook 650-H5G81ET HD Graphics 4600, 4200M, Liteonit LCS-128M6S | Dell Latitude E5540 HD Graphics 4400, 4300U, Seagate ST500LM000 Solid State Hybrid Drive | Lenovo ThinkPad L540 20AV002YGE HD Graphics 4600, 4200M, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | |
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Display | 6% | 7% | |
Display P3 Coverage | 49.82 | 52.6 6% | 53.5 7% |
sRGB Coverage | 72.3 | 76.5 6% | 76.7 6% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 51.3 | 54.6 6% | 54.8 7% |
Bildschirm | 25% | 15% | |
Helligkeit Bildmitte | 269 | 297 10% | 303 13% |
Brightness | 264 | 273 3% | 290 10% |
Brightness Distribution | 78 | 87 12% | 85 9% |
Schwarzwert * | 0.9 | 0.59 34% | 0.7 22% |
Kontrast | 299 | 503 68% | 433 45% |
Delta E Colorchecker * | 12.12 | 8.98 26% | 11.58 4% |
Delta E Graustufen * | 13.75 | 10.26 25% | 13.65 1% |
Gamma | 2.59 85% | 2.49 88% | 2.59 85% |
CCT | 13228 49% | 12696 51% | 13248 49% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 50 | 51.12 | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 16% /
20% | 11% /
12% |
* ... kleinere Werte sind besser
Auch die Farbwerte des Bildschirms wissen nicht zu beeindrucken. So liegt die durchschnittliche DeltaE-2000-Abweichung im Auslieferungszustand bei einem Wert von 12. Den Zielbereich (DeltaE kleiner 3) erreicht keine Farbe. Zudem weist der Bildschirm einen Blaustich auf. Dieser kann mittels Kalibrierung beseitigt werden.
Laut der HP-Webseite steckt ein SVA-Panel in dem Probook. Diese bieten größere Blickwinkel als herkömmliche TN-Panels. Allerdings liegt auch das SVA-Panel noch weit von der Blickwinkelstabilität eines IPS-Modells entfernt. Es positioniert sich zwischen beiden Panel-Typen. Ein Einsatz im Freien ist dank der matten Displayoberfläche und der ausreichenden Helligkeit durchaus möglich.
Leistung
Innerhalb der Probook 650 Serie bietet HP Business-Notebooks des mittleren Preissegments an. Die Rechenleistung reicht zur Erledigung der meisten Aufgaben aus den Bereichen Büro, Internet und Kommunikation mehr als aus. Darüber hinaus stellen die Rechner gängige Business-Funktionen wie einen Dockingport und ein Trusted Platform Module bereit. Unser Testgerät ist zusätzlich mit einem 3G-Modem bestückt. Der Preis unseres Testrechners liegt bei etwa 1.000 Euro. HP bietet noch diverse andere Ausstattungsvarianten an.
Prozessor
Das Probook wird von einem Core i5-4200M Prozessor angetrieben. Der Zweikerner basiert auf Intels aktueller Haswell-Architektur. Er arbeitet mit einer Basisgeschwindigkeit von 2,5 GHz. Per Turbo kann die Geschwindigkeit auf bis zu 3 GHz (beide Kerne) bzw. 3,1 GHz (nur ein Kern) erhöht werden. Es handelt sich hierbei um einen herkömmlichen Mobilprozessor (kein ULV) mit einer TDP von 37 Watt. Die CPU-Tests der Cinebench Benchmarks begeht der Prozessor des Probook im Netzbetrieb mit voller Geschwindigkeit. Im Akkubetrieb nutzt die CPU ihren Turbo nicht und arbeitet 'nur' mit 2,5 GHz. Somit liefert der Rechner im Akkubetrieb auch niedrigere Ergebnisse in den Cinebench Benchmarks (Cinebench R11.5: Single: 1,1; Multi: 2,69).
System Performance
Das System arbeitet rund und flüssig. Windows wird dank der Solid State Disk schnell geladen. Auch die Resultate der PC Mark Benchmarks bestätigen diese subjektiven Eindrücke. Im PC Mark 7 Benchmark schneidet das Probook dank seiner SSD deutlich besser ab als die beiden Konkurrenten.
PCMark 7 Score | 4215 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2434 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 2230 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
HP hat das Probook mit einer Solid State Disk (2,5-Zoll-Format) aus dem Hause Lite On bestückt. Diese stellte eine Kapazität von 128 GB zur Verfügung. Alles in allem liefert die SSD gute Messwerte. Sie kann aber insgesamt nicht ganz mit Spitzenmodellen á la Samsung 840 SSD mithalten.
HP ProBook 650-H5G81ET HD Graphics 4600, 4200M, Liteonit LCS-128M6S | Lenovo ThinkPad X240 HD Graphics 4400, 4600U, Samsung SSD 840 250GB MZ7TD256HAFV | SCHENKER B713 HD Graphics 4600, 4310M, Crucial M500 120 GB CT120M500SSD3 | Lenovo ThinkPad W540 20BG001BGE Quadro K2100M, 4800MQ, Samsung SSD 840 250GB MZ7TD256HAFV | |
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AS SSD | 36% | 10% | 20% | |
Seq Read | 494.9 | 517 4% | 490.9 -1% | 514 4% |
Seq Write | 300.1 | 242.8 -19% | 115.2 -62% | 244.4 -19% |
4K Read | 19.7 | 29.93 52% | 26.02 32% | 26.38 34% |
4K Write | 46.9 | 106.2 126% | 93.4 99% | 73 56% |
4K-64 Read | 237.5 | 315.4 33% | 259 9% | 354 49% |
4K-64 Write | 195.5 | 181.7 -7% | 116.7 -40% | 209.5 7% |
Access Time Read * | 0.12 | 0.071 41% | 0.086 28% | 0.126 -5% |
Access Time Write * | 0.074 | 0.033 55% | 0.066 11% | 0.047 36% |
* ... kleinere Werte sind besser
Grafikkarte
Für die Grafikausgabe zeichnet sich Intels HD Graphics 4600 Grafikkern verantwortlich. Die GPU unterstützt DirectX 11.1 und arbeitet mit Geschwindigkeiten zwischen 200 MHz und 1.150 MHz. In den 3D Mark Benchmarks schneidet das Probook am besten ab, obwohl das Thinkpad mit der gleichen GPU bestückt ist. Was auf den ersten Blick überraschend ist, klärt sich auf den zweiten Blick auf. Der Arbeitsspeicher des Probook arbeitet im Dual-Channel-Modus, wodurch der Grafikkern besser ausgereizt wird und bessere Resultate liefert. Würde das Thinkpad um ein zweites Arbeitsspeichermodul erweitert werden, sollte es mit dem Probook gleichziehen.
3DMark 11 Performance | 1079 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 53520 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 5394 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 682 Punkte | |
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Gaming Performance
Grundsätzlich ist die verbaute Hardware in der Lage, viele Computerspiele in niedriger Auflösung und niedrigem Qualitätsniveau flüssig auf den Bildschirm zu bringen. Einige Spiele erlauben auch höhere Auflösungen bzw. Qualitätsstufen - beispielsweise Fifa 14 und Counter-Strike: GO. Details zu weiteren Games finden Sie in unserer Spieleliste.
min. | mittel | hoch | max. | |
Tomb Raider (2013) | 64.8 | 32.1 | 18.2 |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Im Idle-Modus gibt das Probook meistens keinen Mucks von sich. Der Lüfter steht oftmals still. Erst unter Last dreht er auf. Die dabei erreichten Schalldruckpegel von 37,6 dB (mittlere Last) bzw. 40 dB (Stresstest) gehen in Ordnung.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28.6 / 28.6 / 30.8 dB(A) |
DVD |
| 36.7 / dB(A) |
Last |
| 37.6 / 40.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Alle drei Geräte erwärmen sich im Idle-Modus kaum. Die Temperaturen liegen an jedem Messpunkt im grünen Bereich. Während des Stresstests steigen die Außentemperaturen moderat an. Das Probook überschreitet an zwei Punkten die Vierzig-Grad-Celsius-Marke. Insgesamt erwärmt sich das Latitude am wenigsten. Es ist mit einem ULV-Prozessor bestückt.
Den Stresstest (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) durchläuft der Grafikkern des Probook stets mit voller Geschwindigkeit (1.150 MHz). Der Prozessor arbeitet im Netzbetrieb mit 3 GHz und im Akkubetrieb mit 2,5 GHz. Die CPU-Temperatur hat sich im Stresstest (Netzbetrieb) bei etwa 75 Grad Celsius eingependelt.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-2.3 °C).
Energieaufnahme
Im Idle-Modus erweist sich das Probook als sehr energiehungrig. Ähnlich sieht es beim Thinkpad aus. Dass es besser geht, beweist Lenovo mit dem ähnlich ausgestatteten Ideapad Z510. Hier bewegt sich die Energieaufnahme im Idle-Modus unterhalb von 10 Watt. Auch unter mittlerer (3D Mark 06 läuft) bzw. voller Last (Stresstest, Prime95 und Furmark arbeiten) genehmigt sich das Probook zu viel Energie. Das Thinkpad begnügt sich mit deutlich weniger Energie, obwohl CPU und GPU ebenfalls mit voller Kraft arbeiten.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 9.2 / 14.6 / 15.5 Watt |
Last |
47 / 60.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
HP ProBook 650-H5G81ET HD Graphics 4600, 4200M, Liteonit LCS-128M6S | Dell Latitude E5540 HD Graphics 4400, 4300U, Seagate ST500LM000 Solid State Hybrid Drive | Lenovo ThinkPad L540 20AV002YGE HD Graphics 4600, 4200M, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | HP ProBook 650 G1 H5G74E HD Graphics 4600, 4000M, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | Lenovo IdeaPad Z510 GeForce GT 740M, 4200M, Seagate ST500LM000 Solid State Hybrid Drive | |
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Stromverbrauch | 20% | 11% | 37% | 15% | |
Idle min * | 9.2 | 7.4 20% | 9.5 -3% | 4.6 50% | 7 24% |
Idle avg * | 14.6 | 12.8 12% | 13.1 10% | 8.2 44% | 10.2 30% |
Idle max * | 15.5 | 13.1 15% | 13.4 14% | 9.4 39% | 10.4 33% |
Last avg * | 47 | 39 17% | 38.6 18% | 37.1 21% | 57.9 -23% |
Last max * | 60.6 | 39.8 34% | 49.5 18% | 41.5 32% | 55.4 9% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Im praxisnahen WLAN-Test werden Webseiten automatisch im 40-Sekunden-Intervall aufgerufen. Das Energiesparprofil ist aktiv und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Das Probook erreicht eine Laufzeit von 4:18 h. Das Thinkpad (4:58 h) und insbesondere das Latitude (7:03 h) halten länger durch.
Fazit
Das Probook 650 H5G81ET bietet alle Vorzüge, die das früher von uns getestete Modell bietet. Dazu zählen eine gute Anwendungsleistung, einfache Wartungs- und Aufrüstmöglichkeiten, eine gute Schnittstellenausstattung und gute Eingabegeräte. Die Akkulaufzeit im WLAN-Test fällt ordentlich aus, liegt aber klar hinter der des Schwesternmodells zurück. Das Paket wird nun noch um eine schnelle SSD, ein 3G-Modem und einen Full-HD-Bildschirm erweitert. Von dem Bildschirm hätten wir aber mehr erwartet. Zwar kann es sich einer matten Oberfläche und einer ordentlichen Helligkeit rühmen, ist aber gleichzeitig kontrastarm und blaustichig. Durch die Wahl des Panels konterkariert HP in gewisser Weise auch den Mobilitätsanspruch des Notebooks. Zudem: Bei einem 1.000-Euro-Gerät muss grundsätzlich in Sachen Display mehr geboten werden.
Das Lenovo Thinkpad L540 bietet sich als Alternative aufgrund der sehr guten Tastatur an. Das Dell Latitude E5540 kommt infrage, wenn möglichst lange Akkulaufzeiten gefragt sind.