Test Dell Latitude 3540 Notebook
Die Latitude 3000 Reihe ersetzt Dells Vostro Serie - zumindest in unseren Breitengraden. Das Latitude 3540 stellt dabei den direkten Nachfolger des Vostro 3560 (Core i5-3210M, Radeon HD 7670M) dar, das wir bereits ausführlich getestet haben. Zielpublikum sind - wie schon beim Vostro - Privatanwender sowie kleine und mittelständische Unternehmen. Ob Dell hier einen gelungenen Nachfolger im Sortiment hat, zeigt unser Test.
Zur Einordnung des Notebooks ziehen wir die Konkurrenten AsusPro P56CB-XO193G (Core i3-3217U, GeForce GT 740M) und HP ProBook 450-H0V92EA (Core i3-3120M, HD Graphics 4000) heran. Letzteres bietet zwar nur eine integrierte GPU, ist aber auch mit dedizierter GPU (Radeon HD 8750M) zu haben.
Optisch hat das Latitude 3540 nichts mehr mit seinem Vorgänger gemeinsam. Es besitzt deutlich mehr Rundungen und wirkt recht kompakt. Nach wie vor setzt Dell auf einen Materialmix aus Kunststoff und Aluminium. Das hat das Latitude mit dem Probook und dem Asus-Notebook gemeinsam. Die Deckelrückseite sowie die Oberseite der Baseunit sind in Anthrazit gehalten. Der Displayrahmen und die Unterschale sind mattschwarz gefärbt. Unpassend wirkt die Einfassung der Tastatur. Hier setzt Dell auf spiegelnden, schwarzen Kunststoff. Dieses Element torpediert den eigentlich guten optischen Eindruck, den das Notebook hinterlässt.
Gegenüber Druck zeigt sich die Baseunit weitgehend resistent. Am rechten Rand (oberhalb des DVD-Brenners) kann die Baseunit etwas durchbogen werden. Nicht ganz so gut gefällt uns die Verwindgungssteifigkeit. Die Baseunit kann für unseren Geschmack etwas zu stark verdreht werden. Besser sieht es in dieser Beziehung beim Deckel aus. Aber die Deckelrückseite kann an einigen Stellen so stark eingedrückt werden, dass Bildveränderungen auftreten. Die Scharniere halten den Deckel fest in Position und wippen etwas nach. Eine Ein-Hand-Öffnung des Deckels ist nicht möglich.
Gegenüber dem Vostro 3560 büßt das Latitude einige Anschlüsse ein. So muss beim Latitude auf einen ExpressCard-Steckplatz und einen HDMI-Ausgang verzichtet werden. Das Probook und das P56CB bieten einen HDMI-Ausgang. Latitude-Besitzer, die auf einen digitalen Monitorausgang angewiesen sind, müssten zu einer Docking-Station für den USB-3.0-Steckplatz greifen. Dell bietet entsprechende Modelle an. Alle drei Vergleichsrechner verfügen über mindestens eine USB-3.0-Schnittstelle. Das Latitude und das Probook können jeweils mit zwei von diesen aufwarten. Auch die Schnittstellenanordnung ist nicht optimal. Die meisten Steckplätze befinden sich auf der linken Seite in Höhe der Handballenablage.
Kommunikation
Dell setzt in Sachen WLAN auf ein Modul von Atheros (AR9565), das die WLAN-Standards 802.11 b/g/n unterstützt. Der WLAN-Empfang weist keine Auffälligkeiten auf. In einem Umkreis von etwa 15 Meter um unseren Router (Sendeleistung: 50 Prozent) herum, ist der Empfang nicht eingebrochen. Hierbei handelt es sich aber nicht um einen standardisierten Test. Der Gigabit-Ethernet-Chip des Latitude stammt von Realtek (RTL8168/8111-Familie). Auch ein Bluetooth-4.0-Modul steckt in dem Gerät. Die eingebaute Webcam bietet eine Auflösung bis zu 1.280 x 720 Bildpunkten. Dell installiert die firmeneigene Webcam-Software Webcam Central vor. Die Kamera liefert zwar nur qualitativ durchschnittliche Bilder, diese sind aber auch bei nicht optimalen Lichtverhältnissen sehr hell und gut ausgeleuchtet.
Wer auf einen mobilen Internetzugang angewiesen ist, kommt um die Nutzung eines 3G-/LTE-Sticks nicht herum. Das Latitude ist nicht mit einem entsprechenden Modul zu haben. Daher möchten wir an dieser Stelle noch auf eine Alternative aus dem Niedrigpreissegment hinweisen. Das Wortmann Terra Mobile 1512 (Celeron 1037U, HD Graphics (Ivy Bridge)) ist auf die Aufnahme eines 3G-Modems vorbereitet. Sim-Karten-Schlitz, Modem-Steckplatz und die Antennen sind bereits vorhanden. Der Käufer müsste das Gerät nur um ein Modem erweitern. Wir haben ein zufällig ausgewähltes, nicht mehr taufrisches Modem testweise in das Notebook eingebaut und konnten es problemlos in Betrieb setzen. Aktuell ist das Notebook für etwa 380 Euro zu haben.
Sicherheit
Da Dell die Latitude 3000-Serie auch an Firmenkunden verkaufen möchte, werden einige Sicherheitsfunktionen bereitgestellt. So ist beispielsweise die Anwendung "Protected Workspace" vorinstalliert. Diese ermöglicht es, Dateien und Programme in einer virtuellen Umgebung auszuführen. So sollen potentielle Angriffe auf den Rechner verhindert werden. Im Kaufpreis des Notebooks ist eine einjährige Nutzung dieser Software enthalten. Darüber hinaus bietet Dell Tools zur Zugangsbeschränkung und zur Verschlüsselung an. Das Notebook unterstützt zudem Computrace. Diese Funktion ermöglicht es, den Rechner im Falle eines Verlust/Diebstahls zu orten oder auch die Daten auf diesem zu löschen. Computrace kann im BIOS des Rechners aktiviert werden. Hardwareseitige Schutzfunktionen wie Fingerabdruckleser oder TPM-Chip sind nicht vorhanden.
Zubehör
Neben einer Schnellstartbroschüre und einem Sicherheitshandbuch liegen unserem Testgerät eine Windows-Recovery-DVD sowie eine DVD mit Dells Webcam-Software bei.
Betriebssystem
Auf unserem Testrechner dient Windows 7 Professional (64 Bit) als Betriebssystem. Eine Recovery-DVD für Windows 8 Professional liegt dem Notebook bei. So könnte der Käufer bei Bedarf Windows 8 installieren. Soll die Windows 7-Installation gesichert werden, bietet sich Dells Backup und Recovery Software an. Das Latitude ist nicht nur mit Windows 7 Professional bzw. Windows 8 Professional zu haben, sondern auch mit Ubuntu Linux 12.04 LTS SP1. Für beide Windows-Versionen sind die passenden Treiber auf der Dell-Webseite zu finden.
Ein Tipp zur Problemvermeidung für alle, die Windows 8.1 installieren möchten: Zum Testzeitpunkt konnten wir auf der AMD-Webseite noch keinen offiziellen Windows 8.1-Treiber für die Radeon GPU finden - abgesehen von einem Beta-Treiber. Daher haben wir den Windows 8-Treiber installiert. Dieser konnte auf unserem Rechner nicht korrekt installiert werden. Die Installation endete mit einem schwarzen Bildschirm, der auch durch diverse Neustarts nicht beseitigt werden konnte. Erst mit Hilfe der Systemwiederherstellung konnten wir den Rechner wieder richten. Die manuelle Installation eines Treibers wäre auch gar nicht nötig gewesen. Über die Windows Update Funktion wird ein passender Treiber für die GPU angeboten, der einwandfrei funktioniert.
Wartung
Das Latitude ist mit einer kleinen Wartungsklappe ausgestattet, die lediglich den Zugriff auf die Festplatte und den Arbeitsspeicher erlaubt. Das Notebook ist mit zwei Arbeitsspeicherbänken ausgestattet, die beide belegt (1 x 4 GB, 1x 2 GB) sind. Es passen 2,5-Zoll-Festplatten in den Bauhöhen 7 und 9,5 mm in den Rechner.
Garantie
Im Dell-Shop kann der Nutzer zwischen einem einjährigen Pro Support und einem dreijährigen Basis Support wählen. Innerhalb des Pro Supports bietet Dell deutlich mehr Leistungen an, wie beispielsweise eine 24/7-Unterstützung. Der Basis Support sollte für die meisten Privatanwender ausreichend sein. Ein Überblick über die Unterschiede von Basis und Pro Support ist auf der Dell-Webseite zu finden. Das Probook ist mit einer einjährigen, das P56CB mit einer zweijährigen Garantie ausgestattet.
Wie üblich bei Dell, sind umfangreiche Garantieerweiterungen verfügbar. So ist eine Ausweitung auf einen fünfjährigen Basis Support für 42 Euro zu haben. Ein dreijähriger Pro Support schlägt mit 70 Euro zu Buche.
Tastatur
Dell setzt beim Latitude 3540 eine unbeleuchtete Chiclet-Tastatur ein. Diese erinnert sehr an die Tastatur des Vorgängers, da auch bei diesem die Tastatur von glänzendem Kunststoff umgeben ist. Im Gegensatz zum Vorgänger ist beim Latitude ein Nummernblock vorhanden. Die flachen Tasten sind angeraut und besitzen einen kurzen Hub. Der Druckpunkt ist gut zu erkennen. Leider gibt die Tastatur während des Tippens sichtbar nach. Zu den Seiten hin gibt die Tastatur stärker nach als im Zentrum. Andere Notebookhersteller verbauen in ihren günstigen Office-Reihen teilweise deutlich bessere Tastaturen. Zu nennen wäre da die Thinkpad-Edge-Reihe von Lenovo in Form des Thinkpad Edge E530 bzw. Thinkpad Edge E535.
Touchpad
Als Mausersatz hat Dell sich für ein herkömmliches Touchpad entschieden. Es besitzt eine Fläche von etwa 10 x 5,7 cm. Die leicht angeraute Oberfläche erschwert den Fingern das Gleiten nicht. Das Touchpad unterstützt Multitouch-Gesten. Die einzelnen Gesten können individuell im Konfigurationsmenü ein- und ausgeschaltet werden. Die beiden Maustasten verfügen über einen kurzen Hub und einen klar hör- und fühlbaren Druckpunkt.
Unser Testgerät ist mit einem matten FullHD-Bildschirm (1.920 x 1.080 Bildpunkte) ausgestattet. Alternativ ist das Latitude auch mit HD-Bildschirm (1.366 x 768 Pixel) zu bekommen. Die durchschnittliche Helligkeit des Displays liegt mit 222,4 cd/m² im vorderen Mittelfeld. Das Asus-Notebook (170,4 cd/m²) liegt deutlich dahinter zurück. Auch das Probook (199,9 cd/m²) kann nicht mit dem Latitude mithalten.
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Ausleuchtung: 80 %
Helligkeit Akku: 240 cd/m²
Kontrast: 727:1 (Schwarzwert: 0.33 cd/m²)
ΔE Color 4.63 | 0.5-29.43 Ø4.94
ΔE Greyscale 5.07 | 0.5-98 Ø5.2
44.95% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
50.4% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
70.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
48.49% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.54
Kontrast (727:1) und Schwarzwert (0,33 cd/m²) des Displays fallen gut aus. Das P56CB (544:1, 0,34 cd/m²) kann akzeptable Werte vorweisen, das Probook (319:1, 0,67 cd/m²). Weder den sRGB- noch den AdobeRGB-Farbraum kann der Latitude-Bildschirm komplett darstellen. Die Abdeckungsraten liegen bei knapp 61 Prozent (sRGB) bzw. 45 Prozent (AdobeRGB). Diese Farbräume spielen beispielsweise bei der professionellen Bildbearbeitung eine Rolle.
Die Farbwerte des Bildschirms können sich sehen lassen. Die durchschnittliche DeltaE-2000-Abweichung fällt mit einem Wert von 4,6 gut aus. Die Werte einiger Blautöne überschreiten diesen Durchschnittswert. Der Bildschirm weist allenfalls einen keinen kaum wahrnehmbaren Blaustich auf.
Das Display des Latitude kann auch im Freien abgelesen werden. Dies ist der ausreichenden Helligkeit und der matten Oberfläche zu verdanken. In allzu hellen Umgebungen kann es aber Einschränkungen geben.
Der TN-LED-Bildschirm des Latitude gehört zu den besseren Modellen dieses Typs. In vertikaler Richtung besteht deutlich mehr Spielraum als wir es von den meisten günstigeren Notebooks gewohnt sind. Bei einem Blick von unten auf den Bildschirm bricht das Bild etwas ein. In horizontaler Richtung zeigt sich das bekannte Verhalten: Der Bildinhalt kann auch noch von der Seite abgelesen werden. Das Bild dunkelt lediglich etwas ab.
Dells neue Latitude 3000-Reihe ist als Einstiegsserie für den Business-Bereich gedacht und soll sowohl Privatanwender als auch kleine und mittlere Unternehmen ansprechen. Unser Testgerät erlaubt nicht nur Alltägliches wie tippen, surfen und skypen, sondern wird dank der Radeon GPU auch mit Computerspielen fertig. Der Testrechner ist im Dell-Shop ab 679 Euro zu haben. Ohne Radeon-GPU fangen die Preise bei 529 Euro an. Zu diesem Preis bekommt der Käufer einen matten HD-Bildschirm (1.366 x 768 Bildpunkte), 4 GB Arbeitsspeicher, eine 500-GB-fassende Festplatte und einen kleinen Akku (44 Wh). Dieses Modell ist auch mit einem Touchscreen lieferbar.
Prozessor
Das Latitude wird von einem Core i5-4200U Zweikernprozessor angetrieben. Diese CPU entstammt Intels aktueller Haswell-Generation. Sie arbeitet mit einer Basisgeschwindigkeit von 1,6 GHz. Per Turbo kann die Geschwindigkeit auf 2,3 GHz (beide Kerne) bzw. 2,6 GHz (nur ein Kern) erhöht werden. Es handelt sich hierbei um einen ULV-Prozessor. Dank einer verhältnismäßig geringen Betriebsspannung fällt sein Energieverbrauch recht niedrig aus. Intel gibt für den Core i5 eine TDP von 15 Watt an.
Die Single-Thread-Tests der Cinebench Benchmarks durchläuft der Prozessor mit 2,3 GHz. Gelegentlich wird ein Kern auf 2,6 GHz beschleunigt. Die Multi-Thread-Tests werden mit konstant 2,3 GHz bearbeitet. Das Latitude schneidet insgesamt etwas besser ab, als das Probook (Core i3-3120M, HD Graphics 4000). Der Core i3-Prozessor arbeitet mit 2,5 GHz und besitzt keinen Turbo. Die Turbogeschwindigkeit des Latitude-Prozessors liegt knapp unterhalb der Basisgeschwindigkeit des Core i3. Dank der Verbesserungen der Haswell-Architektur gegenüber der Ivy-Bridge-Architektur liefert das Latitude etwas bessere Ergebnisse als das Probook. Das Asus-Notebook (Core i3-3217U, GeForce GT 740M) ist beiden Konkurrenten unterlegen. Es ist mit dem schwächsten Prozessor ausgestattet. In den GL-Tests kann sich das Latitude ganz klar durchsetzen, da es mit der stärksten GPU bestückt ist.
System Performance
Die guten Werte der PC Mark Benchmarks weisen auf eine gute Gesamtperformance des Systems hin. Dieses bestätigt auch unser subjektiver Eindruck - allerdings mit Einschränkungen. Wenn es um die Installation und den Start von Anwendungen geht, dauert es in der Regel eine gefühlte Ewigkeit bis das System reagiert. Unsere erste Verdächtige in diesem Zusammenhang war die Festplatte. Sie kann aber aufgrund der Resultate der von uns durchgeführten Festplatten-Benchmarks ausgeschlossen werden. Wir vermuten daher, dass es in der Windows-Installation hakt. Nichtsdestotrotz schneidet das Latitude in den PC Mark Benchmarks etwas besser ab als das P56CB (Core i3-3217U, GeForce GT 740M) und das Probook (Core i3-3120M, HD Graphics 4000).
Das Latitude würde von einer Solid State Disk sehr profitieren. Wir haben testweise eine Solid State Disk (Crucial RealSSD C300 - 64 GB) in den Rechner eingesetzt und Windows 8 auf dieser installiert. Das System startet spürbar schneller und auch die erwähnten Verzögerungen bei Programmaufrufen gehören der Vergangenheit an. Die SSD wirkt sich auch sehr positiv auf die PC Mark Benchmarks aus. Das PC-Mark-7-Resultat steigt um etwa 83 Prozent auf 4.815 Punkte.
PCMark Vantage Result | 4446 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2627 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 3425 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated | 3093 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated | 3782 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Dell stattet das Latitude mit einer Festplatte aus der Scorpio Blue Serie von Western Digital aus. Sie besitzt eine Kapazität von 750 GB und arbeitet mit 5.400 Umdrehungen pro Minute. CrystalDiskMark meldet eine Lesegeschwindigkeit von 88,5 MB/s. HD Tune liefert eine durchschnittliche Transferrate von 82,6 MB/s. Zudem fällt die Zugriffszeit mit 16,8ms erfreulich niedrig aus. Insgesamt liefert die Festplatte Resultate, wie wir sie heutzutage von einer 5.400er-Festplatte erwarten.
Es ist schade, dass Dell nicht zumindest optional auch eine Solid State Disk für das Latitude anbietet. Das Notebook ist als Arbeitsgerät gedacht. Bei einem solchen Rechner erscheinen uns möglichst schnelle Datenraten wichtiger als viel Speicherplatz.
Grafikkarte
Zwei Grafikkerne stecken in dem Latitude: Intels HD Graphics 4400 GPU und AMDs Radeon HD 8850M Grafikchip. Der Intel Kern ist für den Alltags- und Akkubetrieb zuständig. Die Radeon GPU ist gefragt, wenn viel Grafikleistung benötigt wird - beispielsweise bei Computerspielen. Welche GPU tatsächlich benutzt wird, wird mit Hilfe von Anwendungsprofilen festgelegt. Die Voreinstellung kann dabei jederzeit vom Nutzer im Treibermenü geändert werden. Der Radeon Grafikkern gehört der oberen GPU-Mittelklasse an. Er unterstützt DirectX 11.1 und arbeitet mit einer Geschwindigkeit von 575 MHz. Per Turbo kann die Geschwindigkeit bis auf 725 MHz erhöht werden.
Das Latitude schneidet in fast allen 3D Mark Benchmarks am besten ab - lediglich im 3D Mark Ice Storm Benchmark muss es sich dem Asus-Notebook geschlagen geben. Insgesamt überraschen die Ergebnisse nicht, denn das Latitude ist mit der stärksten GPU ausgestattet. Das P56CB (Core i3-3217U, GeForce GT 740M) und insbesondere das Probook (Core i3-3120M, HD Graphics 4000) liegen klar hinter dem Latitude zurück.
3DMark 06 Standard Score | 12458 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 8636 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 2589 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 38786 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 6278 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1683 Punkte | |
Hilfe |
Dell Latitude 13 3540 Radeon HD 8850M, 4200U, WDC Scorpio Blue WD7500BPVX-75JC3T0 | HP ProBook 450-H0V92EA HD Graphics 4000, 3120M, Seagate Momentus Thin ST500LT0 12-9WS142 | Asus Pro P56CB-XO193G Ultrabook GeForce GT 740M, 3217U, WDC WD5000LPVT-80G33T2 + SanDisk SSD U100 24GB | |
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3DMark | -59% | -13% | |
1280x720 Ice Storm Standard Score | 38786 | 22863 -41% | 43165 11% |
1280x720 Cloud Gate Standard Score | 6278 | 2688 -57% | 4831 -23% |
1920x1080 Fire Strike Score | 1683 | 345 -80% | 1216 -28% |
Gaming Performance
Da das Latitude mit einer leistungsstarken GPU bestückt ist, verwundert es nicht, dass das Notebook auch in Computerspielen eine gute Figur abgibt. Die meisten Spiele können in HD-Auflösung (1.366 x 768 Bildpunkten) bei mittleren bis hohen Qualitätseinstellungen flüssig gespielt werden. Aktuelle Kracher wie Battlefield 4 und Call of Duty: Ghosts erreichen spielbare Frameraten. Die Spiele Batman Arkham Origins und Fifa 14 konnten wir nicht testen, da sie den Dienst verweigert haben. Der Grafikkern könnte in einigen Spielen durchaus höhere Frameraten erreichen, wird aber von der CPU ausgebremst. Ein Standard-Mobilprozessor der Core i5- oder Core i7-Klasse wäre ein geeigneteres Gegenstück für den Grafikkern. Da sich das Latitude aber nicht an Spieler richtet, spielt dies keine allzu große Rolle.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Deus Ex Human Revolution (2011) | 75.1 | 32.6 | ||
Battlefield 3 (2011) | 40.2 | 36.9 | 16.4 | |
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 48.8 | 37.5 | 23.6 | |
Anno 2070 (2011) | 43.5 | 20.7 | ||
Diablo III (2012) | 77 | 68.6 | 43.1 | |
Sleeping Dogs (2012) | 47.3 | 35.9 | ||
Medal of Honor: Warfighter (2012) | 42.2 | 17.5 | ||
Hitman: Absolution (2012) | 21.4 | 18.5 | ||
Dead Space 3 (2013) | 84.8 | 66.9 | 42 | |
Crysis 3 (2013) | 44.5 | 28.8 | ||
Tomb Raider (2013) | 67.2 | 47.9 | 21.8 | |
StarCraft II: Heart of the Swarm (2013) | 89.2 | 64.5 | 21.3 | |
BioShock Infinite (2013) | 76.6 | 55.9 | 44.3 | 16.9 |
Metro: Last Light (2013) | 32.4 | 29.6 | 21.5 | |
GRID 2 (2013) | 52.9 | 45.9 | 14.7 | |
Company of Heroes 2 (2013) | 31.8 | 28.8 | 17.9 | |
Dota 2 (2013) | 55.5 | 41.7 | ||
Splinter Cell: Blacklist (2013) | 37.1 | 24.4 | ||
Saints Row IV (2013) | 33.9 | 26.8 | 21.6 | 17.8 |
The Bureau: XCOM Declassified (2013) | 39.8 | 27.8 | 20.8 | |
Total War: Rome II (2013) | 62.6 | 51 | 16.8 | |
Battlefield 4 (2013) | 40.7 | 30.6 | ||
Call of Duty: Ghosts (2013) | 35.1 | 33.2 | 16.9 |
Geräuschemissionen
Während des Idle-Betriebs messen wir einen Schalldruckpegel von 31,6 bis 33,6 dB. Das Probook (31,2 bis 33,6 dB) liegt gleichauf. Das Asus-Notebook (30,5 bis 32,2 dB) kann mit etwas besseren Werten aufwarten. Unter mittlerer (3D Mark 06 läuft) bzw. voller Last (Stresstest, Prime95 und Furmark arbeiten) steigen die Werte des Latitude deutlich auf 40,2 bzw. 43,5 dB. Erneut bewegt sich das P56CB auf ähnlichem Niveau. Niedrigere Pegel hat erwartungsgemäß das Probook zu bieten. Schließlich arbeitet in diesem kein dedizierter Grafikchip.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.6 / 33.1 / 33.6 dB(A) |
HDD |
| 32.8 dB(A) |
DVD |
| 36.4 / dB(A) |
Last |
| 40.2 / 43.5 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Während des Idle-Modus hat keines unserer drei Vergleichsgeräte mit übermäßigen Hitzewallungen zu kämpfen. Alle drei Rechner liegen im grünen Bereich. Besonders hervorstechen kann das Probook mit einer durchschnittlichen Außentemperatur von deutlich unter dreißig Grad Celsius. Unter Last fällt die Erwärmung des Latitude äußerst moderat aus. Am stärksten erwärmt es sich im Bereich des Lüfters. Hier messen wir einen Wert von 40,3 Grad Celsius. Wie nicht anders erwartet, unterbietet das Proobok diese Werte noch, denn es steckt keine dedizierte GPU in dem Rechner. Am wärmsten wird das P56CB. Es überschreitet an mehreren Messpunkten die Vierzig-Grad-Celsius-Marke.
Den Stresstest (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) beginnt die CPU im Netzbetrieb mit 2,2 bis 2,3 GHz. Sobald eine CPU-Temperatur von 76 Grad Celsius erreicht wird, tritt eine Drosselung des Prozessors auf 1,6 GHz ein. Dies war bei uns nach etwa 10 Minuten der Fall. Erst wenn die CPU-Temperatur auf einen Wert unterhalb von 66 Grad Celsius sinkt, steigt die Geschwindigkeit wieder auf den ursprünglichen Wert. Das wurde noch einmal geschafft, so dass die CPU für weitere 2 Minuten mit 2,2 bis 2,3 GHz arbeiten konnten. Danach hat der Prozessor für die restliche Dauer mit 1,6 GHz gearbeitet. Die GPU hat den Stresstest im Netzbetrieb mit permanent schwankender Geschwindigkeit absolviert. Es wurden Werte zwischen 300 und 625 MHz erreicht. Das Kühlsystem des Notebooks ist also nicht in der Lage CPU und GPU bei voller Geschwindigkeit ausreichend zu kühlen. Wird der Stresstest im Akkubetrieb durchgeführt, arbeitet die CPU permanent mit 2,2 bis 2,3 GHz. Eine Drosselung tritt nicht ein, da die Temperaturschwelle von 76 Grad Celsius nicht überschritten wird. Die GPU arbeitet dauerhaft mit 400 MHz.
Direkt nach dem Stresstest im Netzbetrieb haben wir den 3D Mark 2006 erneut durchlaufen lassen. Das Ergebnis ist identisch mit demjenigen im kalten Notebookzustand. Somit sind in Spielen keine Leistungseinbrüche zu erwarten. Die CPU hat im Netzbetrieb Temperaturen bis zu 76 Grad Celsius erreicht.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 40.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-6.3 °C).
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher des Latitude befinden sich am vorderen Rand der Geräteunterseite. Sie erzeugen einen voluminösen Klang, dem aber der Bass fehlt. Sprache ist gut zu verstehen. Der Nutzer kann den Klang mit der vorinstallierten Dell Audio Software an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Für einen besseren Klang sorgen externe Lautsprecher oder Kopfhörer.
Energieaufnahme
Im Idle-Modus messen wir eine Leistungsaufnahme zwischen 6,3 und 10,8 Watt. Diese Werte gehen bei der gebotenen Hardwareausstattung in Ordnung. Das P56CB (7,4 bis 10,9 Watt) und das Probook (6,7 bis 10,7 Watt) liegen gleichauf. Unter mittlerer Last (3D Mark 06 läuft) bzw. Volllast (Stresstest, Prime95 und Furmark arbeiten) genehmigt sich das Latitude 50,7 bzw. 52,7 Watt. Die beiden Werte unterscheiden sich kaum, da die CPU des Latitude den Stresstest fast komplett mit 1,6 GHz bearbeitet. Auch hier kann das Asus-Notebook (47,5 bzw. 54 Watt) mithalten. Das Probook (27,2 bzw. 33,5 Watt) benötigt weniger Energie aufgrund der nicht vorhandenen dedizierten GPU.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 6.3 / 10.5 / 10.8 Watt |
Last |
50.7 / 52.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Akkulaufzeit
Im Idle-Modus hält der Akku des Latitude 12:34 h durch. Weder das P56CB (9:34 h) noch das Probook (8:26 h) können mithalten. Der Idle-Modus wird durch den Battery Eater Readers Test überprüft. Der Bildschirm läuft auf der geringsten Helligkeitsstufe, das Energiesparprofil ist aktiviert und die Funkmodule sind abgeschaltet. Unter Last macht das Latitude nach 1:56 h schlapp. Das Probook (2:14 h) und das Asus-Notebook (2:13 h) halten etwas länger durch. Die Laufzeit unter Last wird mit dem Battery Eater Classic Test ermittelt. Dabei läuft der Bildschirm mit voller Helligkeit, das Hochleistungsprofil und die Funkmodule sind aktiviert.
Den WLAN-Test beendet der Dell-Rechner nach 5:34 h. Erneut kann er das P56CB (4:27 h) und das Probook (3:11 h) überflügeln. Bei diesem Test werden Webseiten automatisch im 40-Sekunden-Intervall aufgerufen. Das Energiesparprofil ist aktiv und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Die DVD-Wiedergabe stoppt auf dem Latitude nach 4:31 h. Das genügt für zwei lange Spielfilme. Auch diesmal stellen das Probook (3:22 h) und das P56CB (3:22 h) den Betrieb früher ein.
Dass das Latitude die besten Akkulaufzeiten erreicht, überrascht nicht. Sein Akku besitzt die größte Kapazität (Dell: 65 Wh, Asus: 44 Wh, HP: 47 Wh). Das Latitude ist auch mit einem kleineren Akku (44 Wh) zu haben. In diesem Fall sollten sich die Laufzeiten auf ähnlichem Niveau wie bei den Konkurrenten bewegen.
Das Dell Latitude 3540 bietet eine gute Anwendungs- und Spieleleistung. Es kann mit einem kontrastreichen, matten FullHD-Bildschirm aufwarten und erreicht gute Akkulaufzeiten. Zudem gefällt das anthrazitfarbene Gehäuse - mit Ausnahme der glänzenden Tastatureinfassung. Auch liegt ein umfangreiches Softwarepaket bei: Neben zwei Betriebssystemen bekommt der Käufer Sicherheitssoftware. Leider spart Dell ohne Not einen digitalen Videoausgang ein. Wer darauf angewiesen ist, müsste diesen per USB-Dockingstation nachrüsten. Darüber hinaus ist das Latitude weder mit einem 3G-/LTE-Modem bestückt, noch kann ein solches Modem nachgerüstet werden.
Das AsusPro P56CB-XO193G bietet sich an, wenn ein möglichst flaches Notebook gefragt ist. Genauer gesagt, handelt es sich beim Asus-Rechner um ein Ultrabook. Das HP Probook 450 ist für alle Anwender interessant, die möglichst viel Rechenleistung benötigen. HP stattet die Probook-Modelle mit Standard-Mobilprozessoren bis zur Core i7-Klasse aus. Das Latitude ist nur mit ULV-Prozessoren zu bekommen. Nicht zu vergessen: Sowohl das Asus-Notebook als auch das Probook sind mit einem HDMI-Ausgang bestückt.