Test HP ProBook 655 G1 Notebook
Mit dem Probook 655 liegt uns das AMD-Pendant des bereits von uns getesteten Probook 650 (Core i3-4000M, HD Graphics 4600) vor. Das Intel-Modell hat einen guten Eindruck hinterlassen. Ob das auch für die AMD-Variante gilt, zeigt unser Testbericht.
Zur Einordnung des Notebooks ziehen wir die Konkurrenten Lenovo Thinkpad L540 (Core i5-4200M, HD Graphics 4600) und Acer Travelmate P455-M (Core i5-4200U, HD Graphics 4400) heran.
Da das Probook 650 und das Probook 655 baugleich sind, gehen wir nicht weiter auf das Gehäuse, die Ausstattung, das Display, die Eingabegeräte und die Lautsprecher ein. Entsprechende Informationen können dem Testbericht des Probook 650 entnommen werden.
Ausstattung
In Sachen Ausstattung gleichen sich Probook 650 und 655. Es gibt nur einen kleinen Unterschied: Während das Probook 650 mit fünf USB 3.0-Schnittstellen ausgerüstet ist, finden sich beim Probook 655 nur vier entsprechende Anschlüsse.
Display
In den beiden Probooks findet das gleiche Panel Verwendung. Nichtsdestotrotz unterscheiden sich die Messwerte beider Displays etwas. Das ist normal. Zwei baugleiche Bildschirme stimmen niemals zu einhundert Prozent überein.
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Ausleuchtung: 81 %
Helligkeit Akku: 209 cd/m²
Kontrast: 327:1 (Schwarzwert: 0.64 cd/m²)
ΔE Color 9.33 | 0.5-29.43 Ø4.94
ΔE Greyscale 9.36 | 0.5-98 Ø5.2
34.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
38.21% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
55.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
36.97% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.27
Wie sooft finden wir im Gerät ein für diese Preisklasse typisches Panel mit mäßiger Helligkeit und Bilddarstellung wieder. Das Display hat einen sichtbaren Blaustich.
Leistung
Mit der Probook 655 Serie bietet HP Business-Notebooks im 15,6-Zoll-Format an. Die Rechenleistung reicht zur Erledigung der meisten Aufgaben aus den Bereichen Büro, Internet und Kommunikation vollkommen aus. Zusätzlich bieten die Rechner Sicherheitsfunktionen wie ein Trusted Platform Module. Unser Testgerät ist für etwa 750 Euro zu haben und stellt damit den aktuell teuersten Vertreter der Reihe dar. Sparpotential ist vorhanden. Wer zum Modell H5G82ET greift, bekommt das Probook mit A4-4300M APU und 4GB Arbeitsspeicher für etwa 590 Euro. Auch diese Variante bringt Windows 7 Professional (64 Bit) und Windows 8 Professional (64 Bit) mit.
Prozessor
Hewlett Packard stattet unser Probook mit einer A6-5350M APU aus, die noch auf der Richland-Architektur basiert. Bei dem CPU-Teil der APU handelt es sich um einen Zweikernprozessor, der mit einer Basisgeschwindigkeit von 2,9 GHz arbeitet. Mittels Turbo kann die Geschwindigkeit auf bis zu 3,5 GHz erhöht werden. Es handelt sich hier um eine Standard-Mobil-APU, die eine TDP von 35 Watt besitzt.
Die CPU-Tests der Cinebench-Benchmarks durchläuft der Prozessor sowohl im Netz- als auch im Akkubetrieb auf die gleiche Weise: Während die Single-Thread-Tests mit 3,5 GHz (beide Kerne) angegangen werden, arbeitet der Prozessor die Multi-Thread-Tests mit 3,3 GHz (beide Kerne) ab. Auch wenn die CPU mit voller Kraft arbeitet, kann sie nicht einmal ansatzweise mit den Intel-Prozessoren des Sereinkollegen Probook 650, des Thinkpads und des Travelmates mithalten. Beide Notebooks liefern deutlich bessere Resultate.
System Performance
Das System arbeitet rund und flüssig. Hier profitiert das Probook von seiner schnellen Festplatte. Die Resultate der PC Mark Benchmarks gehen in Ordnung und fallen so aus, wie wir es von Notebooks mit AMD-APUs gewohnt sind. Auch in diesen Benchmarks kann das Probook nicht mit dem Travelmate und dem Thinkpad mithalten, da diese mit viel stärkeren Prozessoren ausgestattet sind.
PCMark 7 Score | 1890 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2201 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 1962 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3090 Punkte | |
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Massenspeicher
HP verbaut im Probook eine Festplatte aus Hitachis Travelstar Z7K500 Reihe. Sie bietet eine Speicherkapazität von 500 GB und arbeitet mit 7.200 Umdrehungen pro Minute. CrystalDiskMark meldet eine Lesegeschwindigkeit von 118,6 MB/s. HD Tune liefert eine durchschnittliche Transferrate von 98,1 MB/s. Das sind gute Werte für eine 7.200er-Festplatte.
Grafikkarte
Die Grafikausgabe erledigt der Radeon HD 8450G Grafikkern. Er unterstützt DirectX 11 und arbeitet mit einer Basisgeschwindigkeit von 533 MHz. Mittels Turbo kann die Geschwindigkeit auf 720 MHz gesteigert werden. Leistungsmäßig ist der Grafikkern auf dem Niveau der HD Graphics 4400 GPU des Travelmate einzuordnen - das verraten die Ergebnisse des 3D Mark 2011 Benchmarks. In den übrigen 3D Mark Benchmarks liegt das Probook etwas zurück, da es mit einer schwächeren CPU bestückt ist. Das Thinkpad entscheidet die Benchmarks für sich. Es ist mit der stärksten GPU ausgestattet.
3DMark Vantage P Result | 2193 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 787 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 29166 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 2354 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 402 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Das Probook spielt in der Klasse der Business-Notebooks und nicht der Klasse der Spiele-Rechner. Gänzlich die Segel streichen muss der Rechner aber nicht. Es ist möglich, einige Spiele in niedriger Auflösung und auf niedrigem Qualitätsniveau zu spielen. Spiele mit geringen Hardwareanforderungen laufen auch in höheren Auflösungen und höherem Qualitätsniveau noch flüssig - beispielsweise die diversen Ableger der Fifa-Serie. Ein paar mehr Frames können noch herausgeholt werden: Durch ein zweites Arbeitsspeichermodul läuft der Arbeitsspeicher im Dual-Channel-Modus, wodurch der Grafikkern besser ausgereizt wird. In der Folge steigen die Frameraten - abhängig vom jeweiligen Spiel - um durchschnittlich bis zu zwanzig Prozent. Wir haben es ausprobiert: So profitiert das Spiel Tomb Raider besonders vom Dual-Channel-Modus. Die Frameraten steigen um durchschnittlich 40 Prozent auf 54,2 fps (hoch), 26,3 fps (mittel), 16,7 fps (hoch).
min. | mittel | hoch | max. | |
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Tomb Raider (2013) | 37.2 | 19 | 12.1 | |
SimCity (2013) | 86.3 | 15 | 9.2 | |
StarCraft II: Heart of the Swarm (2013) | 102.7 | 32.3 | 16.3 | |
BioShock Infinite (2013) | 30.6 | 16.4 | 13.4 | |
Splinter Cell: Blacklist (2013) | 23.6 | 13.7 | ||
Saints Row IV (2013) | 14.6 | 12.8 | 7.2 | |
The Bureau: XCOM Declassified (2013) | 19.7 | 11.9 | 7.7 | |
Total War: Rome II (2013) | 29.4 | 21.6 | 17.6 | |
Batman: Arkham Origins (2013) | 29 | 17 | ||
Thief (2014) | 10.2 | 7.4 | ||
Titanfall (2014) | 34.1 | 16.1 |
HP ProBook 655 Radeon HD 8450G, A6-5350M, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | Lenovo ThinkPad L540 20AV002YGE HD Graphics 4600, 4200M, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | HP ProBook 650 G1 H5G74E HD Graphics 4600, 4000M, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | Dell Latitude 13 3540 Radeon HD 8850M, 4200U, WDC Scorpio Blue WD7500BPVX-75JC3T0 | |
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Tomb Raider | 13% | 275% | ||
1024x768 Low Preset | 37.2 | 46.2 24% | ||
1366x768 Normal Preset AA:FX AF:4x | 19 | 21.9 15% | 67.2 254% | |
1366x768 High Preset AA:FX AF:8x | 12.1 | 12.2 1% | 47.9 296% | |
Total War: Rome II | 6% | 190% | ||
1024x768 Low Preset | 29.4 | 32 9% | ||
1366x768 Medium Preset | 21.6 | 23 6% | 62.6 190% | |
1366x768 High Preset | 17.6 | 18 2% | 51 190% | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 6% /
6% | 13% /
13% | 233% /
233% |
Emissionen
Geräuschemissionen
Eine übermäßige Lärmentwicklung kann dem Probook nicht unterstellt werden. Im Idle-Modus ist kaum etwas von dem Rechner zu hören und der Lüfter steht oftmals still. Unter mittlerer (3D Mark 06 läuft) bzw. voller Last (Stresstest, Prime95 und Furmark arbeiten) liegen die Schalldruckpegel des Probook bei 34,1 bzw. 38,3 dB und damit auch noch im erträglichen Bereich. Das Thinkpad verhält sich ähnlich wie das Probook. Leiser geht das Travelmate zu Werke. Das überrascht nicht, denn es ist das einzige unserer drei Vergleichsgeräte, das mit einem ULV-Prozessor ausgestattet ist.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.3 / 31.3 / 31.9 dB(A) |
HDD |
| 32.4 dB(A) |
DVD |
| 42.1 / dB(A) |
Last |
| 34.1 / 38.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Weder im Idle-Modus, noch unter Volllast haben die drei Vergleichsrechner mit Hitzewallungen zu kämpfen. Die Temperaturen liegen an jedem Messpunkt im grünen Bereich. Das Probook überschreitet unter Volllast lediglich an einem Messpunkt im Bereich des Lüfters die Vierzig-Grad-Celsius Marke - gleiches gilt für das Thinkpad. Das Travelmate erwärmt sich insgesamt weniger als die Konkurrenten. Das hat es seinem ULV-Prozessor zu verdanken.
Den Stresstest (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) durchläuft das Probook sowohl im Netz- als auch im Akkubetrieb auf die gleiche Weise: Die CPU arbeitet mit 2,5 bis 2,9 MHz, der Grafikkern werkelt mit voller Geschwindigkeit (720 MHz).
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.3 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-2.6 °C).
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Im Idle-Modus liegt die Leistungsaufnahme des Probook zwischen 9,4 und 14,5 Watt. Diese Werte gehen noch gerade in Ordnung, sollten heutzutage aber niedriger ausfallen. Wie es gehen sollte, zeigt das Probook 650 (4,6 bis 9,4 Watt). Unter mittlerer Last (3D Mark 06 läuft) bzw. Volllast (Stresstest, Prime95 und Furmark arbeiten) steigen die Werte des Probook 655 auf 41,2 bzw. 50,8 Watt. Auch hier macht das Probook 650 (37,1 bzw. 41,5 Watt) vor, wie es sein sollte. Nicht zu vergessen: Das Probook 650 ist deutlich leistungsstärker als das Probook 655. Das Thinkpad liegt über den gesamten Lastbereich hinweg auf einer Höhe mit dem Probook. Das Travelmate zeigt sich dank seiner ULV-CPU genügsamer.
Aus / Standby | 0.6 / 0.7 Watt |
Idle | 9.4 / 11.3 / 14.5 Watt |
Last |
41.2 / 50.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Akkulaufzeit
Im Idle-Modus hält der Akku des Probook 9:19 h durch. Das Travelmate (8:13 h) und insbesondere das Thinkpad (6:31 h) machen früher schlapp. Der Idle-Modus wird durch den Battery Eater Readers Test überprüft. Der Bildschirm läuft auf der geringsten Helligkeitsstufe, das Energiesparprofil ist aktiviert und die Funkmodule sind abgeschaltet. Unter Last stellt das Probook den Betrieb nach 1:24 h ein. Damit positioniert es sich zwischen Travelmate (1:05 h) und Thinkpad (1:33 h). Die Laufzeit unter Last wird mit dem Battery Eater Classic Test ermittelt. Dabei läuft der Bildschirm mit voller Helligkeit, das Hochleistungsprofil und die Funkmodule sind aktiviert.
Den WLAN-Test beendet das Probook nach 4:48 h. Travelmate (4:30 h) und Thinkpad (4:58 h) liegen nicht allzu weit entfernt. Bei diesem Test werden Webseiten automatisch im 40-Sekunden-Intervall aufgerufen. Das Energiesparprofil ist aktiv und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Die DVD-Wiedergabe stoppt auf dem Probook nach 3:13 h. Erneut positioniert es sich zwischen Travelmate (3:34 h) und Thinkpad (3:00 h). Der DVD-Test wird mit aktiviertem Energiesparprofil (oder ein höheres Profil, falls die DVD nicht flüssig abgespielt wird), voller Bildschirmhelligkeit und deaktivierten Funkmodulen durchgeführt.
Alles in allem gehen die Laufzeiten des Probook absolut in Ordnung und befinden sich auf einem Niveau, das wir von einem 15,6-Zoll-Rechner erwarten. Das Travelmate kann mit den beiden Konkurrenten mithalten, obwohl es mit einem deutlich kleineren Akku (HP: 55 Wh, Lenovo: 56 Wh, Acer: 37 Wh) ausgestattet ist. Es profitiert hier von der verbauten ULV-CPU.
Fazit
HP offeriert mit dem Probook 655 ein klassisches Business-Notebook im 15,6-Zoll-Format. Es bietet einen Dockinganschluss, einfache Wartungs- und Aufrüstmöglichkeiten, einen TPM-Chip und ist auf die Aufnahme eines LTE/3G-Moduls vorbereitet. Eine gute Schnittstellenausstattung, gute Eingabegeräte und sehr ordentliche Akkulaufzeiten komplettieren das Ganze. Die Rechenleistung der verbauten APU reicht für alltäglich anfallende Aufgaben aus. Kritik gebührt dem Display. Es ist dunkel, kontrastarm und blaustichig. Bei einem Kaufpreis von über 700 Euro muss mehr geboten werden.
Die von uns getestete Variante des Probook 650 (Core i3-4000M, HD Graphics 4600) ist aktuell für etwa 699 Euro zu haben und ist damit etwas preisgünstiger als das hier getestete Probook 655 Modell. Gleichzeitig bietet das Probook 650 mehr CPU-Rechenleistung, bleibt aber bei den Akkulaufzeiten in den praxisnahen Tests knapp hinter der hier getesteten AMD-Variante zurück.
Das Acer Travelmate P455-M kommt in Frage, wenn ein mattes FullHD-Display gefragt ist. Zudem benötigt der Acer-Rechner recht wenig Energie. Auch das Lenovo Thinkpad L540 ist mit einem matten FullHD-Bildschirm bestückt. Zudem bietet es unter unseren drei Vergleichsgeräten die meiste Rechenleistung.