Test HP ZBook 15u G5 (FHD, i7-8550U) Workstation
Seit 2013 heißen die mobilen Workstations von HP "ZBook" statt "EliteBook". Die neue Marke hat sich schnell als eine feste Größe im Workstation-Markt etabliert, die eine sehr gute Qualität mit einer hohen Performance und HPs exzellenten "Dreamcolor"-Displays verbindet. Doch nicht jedes ZBook ist im absoluten High-End-Bereich angesiedelt: Für Kunden, die CAD-optimierte Grafikchips benötigen und dabei dennoch ein stromsparendes Notebook wollen, hat HP die ZBook-1xu-Serie auf den Markt gebracht, zu der auch unser heutiges Testgerät gehört, das ZBook 15u G5.
In gewisser Hinsicht waren die u-Modelle wie das ZBook 15u G4 dabei bisher die Stiefkinder der ZBooks. Workstations und stromsparende Prozessoren – eine Kombination, die uns bisher eher weniger überzeugen konnte. Allerdings brachten diese Ultra-Low-Voltage-Prozessoren bisher auch nur zwei Kerne mit. Das hat sich in diesem Jahr geändert, mit den Kaby-Lake-Refresh-CPUs hat Intel die Kernzahl verdoppelt. Ob man damit wohl die Gegensätze "Workstation" und "ULV-Prozessor" zusammenbringen kann?
Als Vergleichsmodell dient uns in erster Linie natürlich das Vorgängermodell ZBook 15u G4. Weiterhin vergleichen wir das ZBook 15u G5 mit dem Lenovo ThinkPad P52s, dem HP ZBook 15 G4 und dem EliteBook-Gegenstück des ZBooks 15u G5, dem EliteBook 850 G5. Da dessen Design weitestgehend identisch mit dem des ZBooks 15u G5 ist, überspringen wir in diesem Test die Abschnitte zum Gehäuse, der Ausstattung und den Eingabegeräten. Informationen dazu können dem Test zum EliteBook 850 G5 entnommen werden. Visuell gibt es nur zwei kleine Unterschiede zwischen EliteBook und ZBook: Das ZBook hat eine dunklere Gehäusefarbe und statt des EliteBook-Logos trägt es das ZBook-Logo.
Unser Testgerät entspricht einer günstigeren Konfiguration des ZBooks 15u G5. Für rund 1.750 Euro erhält man das ZBook mit dem Core i7-8550U, 8 GB RAM und einer 256-GB-SSD.
Ausstattung
Display
Die Auswahl an Display-Optionen beim HP ZBook 15u G5 ist durchaus ein wenig verwirrend, denn HP bietet verschiedene Bildschirme mit einer Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080) an. Die Unterschiede zwischen diesen LCD-Optionen liegen nicht bei der Auflösung, stattdessen unterscheiden sich die Full-HD-Displays zum Beispiel bei der Helligkeit. Das günstigste Display soll nur eine Helligkeit von 220 cd/m² bieten, während die anderen Optionen Helligkeitswerte von 400 bzw. 700 cd/m² erreichen sollen. Das 700-cd/m²-Display ist zugleich mit HPs SureView-Technologie ausgestattet, die wir beispielsweise im EliteBook 830 G5 testen konnten. Die Auswahl der Display-Optionen wird noch dadurch verkompliziert, dass es optional auch Touch-LCDs gibt, wobei diese dann eine glänzende Display-Oberfläche besitzen, alle non-Touch-Bildschirme sind matt. Zusätzlich gibt es auch noch ein UHD-Display (3.840 x 2.160) für die Liebhaber von hohen Auflösungen. Alle Display-Optionen sind IPS-basiert.
Soweit zu den Display-Optionen laut Datenblatt. In Deutschland sind aktuell nur zwei Modelle des ZBooks 15u G5 erhältlich. Beide haben ein Full-HD-Display, doch welches Full-HD-Panel hier genau verbaut wird, das kann man vor dem Kauf kaum feststellen. Bei unserem Testgerät, das dem günstigeren Modell entspricht, ist die günstigste Display-Option verbaut: Ein Full-HD-Bildschirm mit einer niedrigen Helligkeit. 220 cd/m² verspricht HP zwar im Datenblatt, doch dieser Wert wird nur bei den Maximalwerten erreicht, durchschnittlich ist das Display sogar nur 212 cd/m² hell.
Das ist ein klares Downgrade im Vergleich zum Vorgängermodell, dessen Full-HD-IPS-Display noch durchschnittlich 310 cd/m² erreichte. Diesen Wert erreicht das Full-HD-IPS-LCD im ThinkPad P52s zwar ebenfalls nicht, aber mit durchschnittlich 284 cd/m² ist es immer noch wesentlich heller als der Bildschirm im ZBook 15u G5. Dass es auch anders geht, das zeigt HP mit dem EliteBook 850 G5, das ein wesentlich besseres Full-HD-Display enthält. Schade, dass HP das teurere ZBook mit einem schlechteren Panel ausstattet.
Das Display weist zwar PWM auf, aber die Frequenz ist sehr hoch, sodass es keinen Negativ-Punkt darstellt. Ebenso ist die Ausleuchtung mit 88 % vergleichsweise gleichmäßig und Backlight-Bleeding gibt es kaum.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 229 cd/m²
Kontrast: 996:1 (Schwarzwert: 0.23 cd/m²)
ΔE Color 4.2 | 0.5-29.43 Ø4.91, calibrated: 4.2
ΔE Greyscale 2 | 0.5-98 Ø5.2
64.5% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
41% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
44.5% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
64.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
43.05% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.23
HP ZBook 15u G5 2ZC05EA CMN15E7, , 1920x1080, 15.6" | HP ZBook 15u G4 LP156WF6, , 1920x1080, 15.6" | HP EliteBook 850 G5 3JX58EA AUO24ED, , 1920x1080, 15.6" | HP ZBook 15 G4-Y4E80AV LG Philips LGD057E, , 1920x1080, 15.6" | Lenovo ThinkPad P52s-20LB000HGE NV156FHM-N47, , 1920x1080, 15.6" | |
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Display | 40% | 43% | 38% | -3% | |
Display P3 Coverage | 43.05 | 64.8 51% | 63.4 47% | 64 49% | 41.83 -3% |
sRGB Coverage | 64.7 | 83.9 30% | 88.8 37% | 82.7 28% | 62.1 -4% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 44.5 | 61.3 38% | 64.4 45% | 60.4 36% | 43.22 -3% |
Response Times | 3% | 6% | -1% | -21% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 41.6 ? | 39.6 ? 5% | 42 ? -1% | 39.2 ? 6% | 47.2 ? -13% |
Response Time Black / White * | 28.8 ? | 22 ? 24% | 25 ? 13% | 25.6 ? 11% | 38.4 ? -33% |
PWM Frequency | 25770 ? | 20830 ? -19% | 20830 ? -19% | 21550 ? -16% | |
Bildschirm | -9% | 5% | 13% | 6% | |
Helligkeit Bildmitte | 229 | 320 40% | 402 76% | 321 40% | 291 27% |
Brightness | 212 | 310 46% | 383 81% | 320 51% | 284 34% |
Brightness Distribution | 88 | 92 5% | 88 0% | 89 1% | 91 3% |
Schwarzwert * | 0.23 | 0.45 -96% | 0.41 -78% | 0.29 -26% | 0.11 52% |
Kontrast | 996 | 711 -29% | 980 -2% | 1107 11% | 2645 166% |
Delta E Colorchecker * | 4.2 | 5.5 -31% | 5.25 -25% | 4.5 -7% | 6.7 -60% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 18 | 9 50% | 8.65 52% | 9.5 47% | 20.2 -12% |
Colorchecker dE 2000 calibrated * | 4.2 | 5.19 -24% | 4.5 -7% | ||
Delta E Graustufen * | 2 | 4.8 -140% | 4 -100% | 2.9 -45% | 4.5 -125% |
Gamma | 2.23 99% | 2.28 96% | 2.68 82% | 2.27 97% | 2.28 96% |
CCT | 6292 103% | 6987 93% | 6756 96% | 6519 100% | 7503 87% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 41 | 55 34% | 58 41% | 54.2 32% | 39.6 -3% |
Color Space (Percent of sRGB) | 64.5 | 83.8 30% | 89 38% | 82.6 28% | 61.7 -4% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 11% /
2% | 18% /
13% | 17% /
15% | -6% /
-0% |
* ... kleinere Werte sind besser
Der Kontrastwert liegt mit 996:1 in einem guten Bereich, was dem niedrigen Schwarzwert zu verdanken ist (0,23 cd/m²). Einen Farbstich konnten wir bei dem Panel des ZBooks nicht feststellen. Dafür gibt es bei der Sättigung geringe Abweichungen, die wir auch mit einer Kalibrierung nicht beseitigen konnten.
Die Werte bei der Farbraumabdeckung sind sehr typisch für ein Panel der günstigen Sorte. 64,5 % des sRGB-Farbraums - dieser Messwert macht jegliche seriöse Arbeit mit Farben unmöglich. Während das bei einem Office-Notebook vielleicht verschmerzbar ist, kann das bei einer Workstation schon ein größeres Problem sein. Warum HP hier so ein schlechtes LCD-Panel nutzt, ist für uns ein großes Rätsel.
Zwar reichen 200 cd/m² grundsätzlich aus, wenn man sich draußen in den Schatten setzt, wirklich angenehm ist das aber nicht – da hilft auch die matte Oberfläche nicht viel, das Display des ZBooks ist einfach ziemlich dunkel.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
28.8 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 15.6 ms steigend | |
↘ 13.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 74 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
41.6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 22 ms steigend | |
↘ 19.6 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 64 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 25770 Hz | ≤ 40 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 25770 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 40 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 25770 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
IPS-typisch ist die Blickwinkelstabilität kein Kritikpunkt. Immerhin hat HP alle TN-Optionen eliminiert, sodass die gute Blickwinkelstabilität nun Standard beim ZBook 15u G5 ist.
Leistung
Aktuell sind in Deutschland zwei verschiedene Modelle des ZBooks 15u G5 auf dem Markt. Eins davon ist das Einstiegsmodell, das wir im Test haben. Dieses enthält den Intel Core i7-8550U, 8 GB DDR4-2400-RAM (zwei SO-DIMM-Slots, maximal 32 GB) und eine 256-GB-SSD. Für ca. 200 bis 300 Euro mehr gibt es doppelt so viel RAM und SSD-Speicher, die sonstigen Eckdaten wie die CPU und der Bildschirm bleiben aber gleich. Die AMD Radeon Pro WX 3100 Mobile ist in allen Modellen enthalten. Eine dritte Modellvariante des ZBook 15u G5 ist zwar bei HP gelistet, aktuell aber nicht verfügbar. Diese enthält den Core i7-8650U, eine 1-TB-SSD und 32-GB-RAM und würde mehr als 1.000 Euro mehr kosten als das Einstiegsmodell.
Prozessor
Der Intel Core i7-8550U ist ein stromsparender Prozessor mit vier Kernen. Stromsparend deshalb, weil er standardmäßig einen maximalen Verbrauch von 15 Watt hat – größere Workstations haben dagegen in der Regel Prozessoren mit einer TDP von 45 Watt. Die Taktraten des Prozessors betragen 1,8 GHz im Grundtakt bzw. 4 GHz im Turbo-Takt. Für einen generellen Vergleich dieser CPU mit anderen Prozessoren empfehlen wir unsere CPU-Benchmarkliste.
Die Leistung dieser CPU im ZBook kann man mit einem Wort zusammenfassen: enttäuschend. Zwar kann der Prozessor 44 Watt verbrauchen, allerdings nur für 28 Sekunden. Danach sinkt die TDP auf 15 Watt und der Takt geht von 3,7 auf 2,3 bis 2,4 GHz runter. Da die Boost-Leistung nur in der ersten Iteration der Cinebench-Schleife zur Verfügung steht, kann nur hier die höhere Leistung abgerufen werden, danach bleibt die Performance stabil bei etwa 500 Punkten im Multicore-Test.
Damit ist das Testgerät zwar deutlich schneller als der Vorgänger, doch im Vergleich mit anderen 2018er-Notebooks schneidet das ZBook schon unterdurchschnittlich ab – was noch schwerwiegender ist, da es sich um eine Workstation handelt. Dabei ist das ZBook 15u G5 nicht nur im Vergleich mit Laptops mit H-CPUs schwach, auch der direkte Konkurrent Lenovo ThinkPad P52s ist bei der Boost-Leistung knapp 30 % schneller. Unter Dauerlast ist das ThinkPad ebenfalls schneller.
Die CPU ist ab Werk gedrosselt, womit nur 421 Punkte im Cinebench-Test erreicht werden. Die Drosselung kann man wie bei allen aktuellen HP EliteBooks und ZBooks aber im BIOS aufheben.
System Performance
Die Ergebnisse in den verschiedenen PCMark-Benchmarks liegen auf einem guten Niveau. Durchschnittlich sind Workstations zwar noch etwas schneller, aber es handelt sich schließlich auch um eine sehr leistungsstarke Notebook-Klasse. In der Alltagsnutzung leistet sich das ZBook 15u auf jeden Fall keine Schwächen bei der System-Performance.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3721 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 5369 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 5137 Punkte | |
PCMark 10 Score | 4046 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Im HP ZBook 15u G5 steckt eine Toshiba-SSD mit einer Kapazität von 256 GB. Diese PCIe-NVMe-SSD mit der Modellnummer XG5 KXG50ZNV256G im 2280-Format haben wir auch schon im HP EliteBook 850 G5 vorgefunden, in dem sie allerdings geringfügig langsamer war. Insgesamt ist die XG5 nicht die schnellste PCIe-NVMe-SSD, die Samsung PM961, die im HP ZBook 15u G4 verbaut war, ist deutlich schneller.
Anders als beim Vorgängermodell gibt es beim ZBook 15u G5 keine Möglichkeit mehr, mehrere Speichermedien im Laptop unterzubringen. Für die meisten Laptop-Nutzer dürfte das zwar kein Problem darstellen, aber bei einem Workstation-Laptop gelten andere Maßstäbe. Es wäre schön gewesen, wenn HP wenigstens einen zweiten 2280-M.2-Slot verbaut hätte – genügend Platz wäre im Gehäuse vorhanden gewesen. So müssen Kunden mit höheren Anforderungen zu teureren Modellen wie dem ZBook Studio, ZBook 15 oder ZBook 17 greifen.
HP ZBook 15u G5 2ZC05EA Toshiba XG5 KXG50ZNV256G | HP ZBook 15u G4 Samsung SM961 MZVKW512HMJP m.2 PCI-e | HP EliteBook 850 G5 3JX58EA Toshiba XG5 KXG50ZNV256G | HP ZBook 15 G4-Y4E80AV Samsung SSD SM961 1TB M.2 MZVKW1T0HMLH | Lenovo ThinkPad P52s-20LB000HGE Samsung PM961 MZVLW256HEHP | Durchschnittliche Toshiba XG5 KXG50ZNV256G | |
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CrystalDiskMark 3.0 | 59% | -14% | 71% | 24% | -15% | |
Read Seq | 2040 | 2042 0% | 2069 1% | 2166 6% | 898 -56% | 1843 ? -10% |
Write Seq | 917 | 1580 72% | 393.4 -57% | 1682 83% | 862 -6% | 394 ? -57% |
Read 512 | 912 | 413.4 -55% | 914 0% | 411.6 -55% | 557 -39% | 832 ? -9% |
Write 512 | 488.9 | 1535 214% | 284.9 -42% | 1175 140% | 558 14% | 331 ? -32% |
Read 4k | 35.5 | 53.3 50% | 31.76 -11% | 57.5 62% | 61.6 74% | 28.1 ? -21% |
Write 4k | 99.1 | 152.7 54% | 99.2 0% | 187.6 89% | 164.8 66% | 105.8 ? 7% |
Read 4k QD32 | 276.7 | 552 99% | 282 2% | 733 165% | 563 103% | 309 ? 12% |
Write 4k QD32 | 351.5 | 478.3 36% | 338.5 -4% | 619 76% | 470.7 34% | 320 ? -9% |
Grafikkarte
Die AMD Radeon WX 3100 Mobile ersetzt die antiquierte AMD FirePro W4190M, die HP noch im Vorgängermodell ZBook 15u G4 einsetzte. Sie basiert auf der AMD-Polaris-Architektur (spezifisch auf dem Consumer-Modell AMD Radeon RX 540) und sie operiert im ZBook im Verbund mit der Intel UHD Graphics 620. Die AMD-GPU wird dabei nur zugeschaltet, wenn eine anspruchsvolle Anwendung läuft, alles andere übernimmt die Intel-GPU. Dieses AMD-Switchable-Graphics-System hat sich in unserem Test als sehr unzuverlässig erwiesen, denn oftmals wurden Benchmarks mit der Intel-GPU ausgeführt, obwohl die Anwendungen im AMD-Kontrollcenter spezifisch als "Höchstleistung" zur AMD-GPU zugeordnet waren. Ob ein Benchmark mit der Intel- oder der AMD-GPU ausgeführt wurde, war mehr oder weniger oftmals scheinbar Zufall.
Die Radeon ist ein dedizierter Grafikchip der unteren Mittelklasse. Sie konkurriert direkt mit der Nvidia Quadro P500 im Lenovo ThinkPad P52s und erzielte im Test eine sehr ähnliche Performance in den allgemeinen und workstationspezifischen Benchmarks, wobei die Radeon in einigen Benchmarks teils 20 % schneller ist – in anderen Tests hat dagegen die Quadro leicht die Nase vorn. Beide Grafikchips können mit den schnelleren Nvidia-Quadro-GPUs nicht ansatzweise mithalten, was der Vergleich mit der Nvidia Quadro M2200 im ZBook 15 G4 zeigt.
In einigen professionellen Benchmarks liegt die Radeon Pro WX 3100 Mobile sogar hinter der AMD FirePro W4190M. Ursächlich ist dafür wohl vor allem thermales Throttling, denn eigentlich sollte die Radeon Pro WX schneller sein als die ältere FirePro – was sie in den 3DMark-Benchmarks ja auch ist. Auf dieses Thema gehen wir in den Abschnitten zur Temperatur und zum Gaming noch genauer ein.
Unigine Heaven 2.1 - 1280x1024 high, Tesselation (normal), DirectX11 AA:off AF:1x | |
HP ZBook 15u G5 2ZC05EA | |
Durchschnittliche AMD Radeon Pro WX 3100 () |
3DMark 06 Standard Score | 18186 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 11702 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 3993 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 47152 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 11601 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 2448 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Zwar sind Workstations und deren Grafikchips nicht für Spiele gedacht, allerdings ist es dennoch spannend zu sehen, wie die professionellen Grafiklösungen mit aktuellen Games zurechtkommen.
Ähnlich wie bei der CPU führen wir bei GPUs auch einen Last-Test durch, für den wir statt dem Cinebench-Test das Spiel Witcher 3 mit Ultra-Settings einsetzen. Dieser Test zeigt, dass es um die Leistungsfähigkeit des ZBooks 15u G5 unter Last nicht gut bestellt ist. Schon nach kurzer Zeit bricht die GPU-Leistung um fast 50 % ein. Ein ähnliches Verhalten konnten wir auch bei anderen Games beobachten: Wenn wir einen Spiele-Benchmark direkt nach dem anderen ausgeführt haben, hat das ZBook eine signifikant niedrigere Leistung erzielt. Um die volle Leistung zu erreichen, mussten wir das ZBook nach der Ausführung eines Game-Benchmarks erst abkühlen lassen, bevor wir das nächste Spiel testen konnten.
Die AMD Radeon Pro WX 3100 Mobile liegt vom Potenzial her unterhalb der Nvidia GeForce MX150, was man zum Beispiel im Vergleich mit dem ThinkPad T580 erkennt. Spieletauglich ist die GPU grundsätzlich durchaus, wenn auch aktuellere Titel nur in deutlich reduzierten Details spielbar sind. Im ZBook 15u G5 leidet die Spielefähigkeit allerdings unter dem thermalen Throttling, das wir im Witcher-3-Test feststellen konnten.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
BioShock Infinite (2013) | 154.8 | 76.6 | 68.2 | 23.4 |
The Witcher 3 (2015) | 48.2 | 29 | 15.4 | 6.65 |
Rise of the Tomb Raider (2016) | 50.4 | 29.1 | 14.8 | |
Doom (2016) | 30.5 | 15.6 | ||
Civilization VI (2016) | 73 | 51.1 | 18.2 | |
Warhammer 40.000: Dawn of War III (2017) | 71.8 | 22.41 | ||
Call of Duty WWII (2017) | 84.6 | 45.5 | 24.8 | |
Star Wars Battlefront 2 (2017) | 65 | 23.1 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Wie auch das EliteBook 850 G5 bleibt das ZBook im Alltagsbetrieb nicht lautlos, auch bei geringer Last springt der Lüfter öfter an. Die Lüftersteuerung scheint generell nicht ganz ausgereift zu sein: Beendet man zum Beispiel ein forderndes PC-Game, läuft der Lüfter dann noch für eine längere Zeit, obwohl die Anwendung schon lange beendet und kaum CPU-Last vorhanden ist. Das Lüftergeräusch an sich ist leicht hochfrequent, was besonders unter Last ein wenig nervig sein kann. Mit 36,5 dB(a) ist der Lüfter dann auch gut hörbar. Erschwerend kommt noch hinzu, dass der Lüfter manchmal leicht pulsiert.
Spulenfiepen konnten wir beim EliteBook leider auch feststellen, wenn man sein Ohr direkt über die Tastatur hält, dann hört man ein Knistern bzw. Fiepen. Ob das störend ist, muss jeder Nutzer selbst entscheiden – auf jeden Fall wäre es aber besser, wenn es nicht auftreten würde.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.8 / 29.8 / 30.8 dB(A) |
Last |
| 32.9 / 36.5 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 29.8 dB(A) |
Temperatur
Das HP ZBook 15u G5 wird auch unter Last nicht sehr warm. Maximal 43,1 °C bei maximaler Last - das ist kein schlechter Wert. Er bewegt sich nicht im kritischen Bereich und außerdem handelt es sich nur um den Hotspot an der Unterseite, der Rest des Gehäuses bleibt noch kühler.
Wie HP diese guten Außentemperaturen erreicht, das wird uns im Stresstest mit Prime95 und FurMark schnell klar: Drosselung. Schon nach wenigen Sekunden sinkt der CPU-Takt auf 2,2 GHz, nach einigen Minuten geht es sogar noch weiter runter auf 1,5 GHz – womit der Grundtakt unterschritten wird und Throttling vorliegt. Der GPU geht es kaum besser, denn deren Takt sinkt auch nach kurzer Zeit von 750 auf 250 MHz. Ursächlich für das Throttling: HP hat strikte Temperaturlimits bei 70 °C gesetzt. Diese Grenze darf nicht überschritten werden, womit CPU und GPU dann gedrosselt werden.
Diese Drosselung betrifft nicht nur den Stresstest, sondern auch die Alltagsnutzung – das konnten wir schon in der Witcher-3-Schleife beobachten. Auch der 3DMark11, den wir nach dem Stresstest ausgeführt haben, brachte ein niedrigeres Ergebnis zustande.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 22.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(±) Beim längeren Spielen von The Witcher 3 erhitzt sich das Gerät durchschnittlich auf 34.1 °C. Der Durchschnitt der Klasse ist derzeit 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.8 °C (-1.8 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher des HP ZBook 15u G5 sind oberhalb der Tastatur platziert, womit sie nach oben hin abstrahlen. Eine gute Positionierung, aber die allein macht natürlich noch keine gute Sound-Qualität aus. Die nötige Lautstärke liefern die Boxen des ZBooks durchaus und der Sound ist auch nicht unterirdisch, sondern eher durchschnittlich für ein Notebook. Auf hoher Lautstärke verzerren sie den Sound etwas und insgesamt wirkt Musik ein wenig blechern.
Alternativ empfehlen wir die Nutzung des Kombo-Audio-Anschlusses. Der Klinkenanschluss gibt wie üblich einwandfreien Sound aus.
HP ZBook 15u G5 2ZC05EA Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (83.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 24.9% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (9.7% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 1.5% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.2% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.9% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (2.1% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (17.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 52% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 11% vergleichbar, 37% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 7%, durchschnittlich ist 18%, das schlechteste Gerät hat 35%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 33% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 59% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Lenovo ThinkPad P52s-20LB000HGE Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (80.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 15% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11.7% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 5.6% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.7% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.1% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5.7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (17.8% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 51% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 11% vergleichbar, 38% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 7%, durchschnittlich ist 18%, das schlechteste Gerät hat 35%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 32% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 60% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Für die Stromverbrauchswerte in der Alltagsnutzung sind die Idle-Werte am wichtigsten. In dieser Kategorie schneidet das ZBook 15u G5 gut ab, insbesondere, wenn man es mit den Durchschnittswerten der Workstation-Klasse vergleicht. Ursächlich dafür ist hauptsächlich die Nutzung der stromsparenden Ultra-Low-Voltage-CPUs. Ein weiterer Vorteil der ULV-CPUs: Sie ermöglichen das Aufladen per USB-Power-Delivery über USB-C. Workstations mit leistungsstärkeren CPUs müssen dagegen auch weiterhin Netzteile mit proprietären Steckern nutzen, da USB-PD maximal 100 Watt liefern kann – zu wenig für die klassischen Workstations.
Die Stromverbrauchswerte unter Last bewegen sich an der Grenze der Netzteil-Leistung. Das Netzteil liefert 65 Watt, maximal verbraucht das ZBook 71 Watt. Da das aber nur die maximale Last-Spitze ist, ist das keine größere Einschränkung, der Verbrauch unter Last sinkt wegen der Drosselung sowieso.
Aus / Standby | 0.39 / 0.52 Watt |
Idle | 3.2 / 6.1 / 9.7 Watt |
Last |
62 / 71 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
HP ZBook 15u G5 2ZC05EA i5-8550U, Radeon Pro WX 3100, Toshiba XG5 KXG50ZNV256G, IPS LED, 1920x1080, 15.6" | HP ZBook 15u G4 i7-7500U, FirePro W4190M, Samsung SM961 MZVKW512HMJP m.2 PCI-e, IPS LED, 1920x1080, 15.6" | HP EliteBook 850 G5 3JX58EA i5-8250U, UHD Graphics 620, Toshiba XG5 KXG50ZNV256G, IPS LED, 1920x1080, 15.6" | HP ZBook 15 G4-Y4E80AV E3-1535M v6, Quadro M2200, Samsung SSD SM961 1TB M.2 MZVKW1T0HMLH, IPS, 1920x1080, 15.6" | Lenovo ThinkPad P52s-20LB000HGE i5-8550U, Quadro P500, Samsung PM961 MZVLW256HEHP, IPS LED, 1920x1080, 15.6" | Durchschnittliche AMD Radeon Pro WX 3100 | Durchschnitt der Klasse Workstation | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -11% | 13% | -69% | -4% | 2% | -105% | |
Idle min * | 3.2 | 3.85 -20% | 2.7 16% | 5.9 -84% | 4.1 -28% | 3.3 ? -3% | 8.2 ? -156% |
Idle avg * | 6.1 | 7.5 -23% | 8.1 -33% | 8.9 -46% | 7.7 -26% | 5.85 ? 4% | 12.6 ? -107% |
Idle max * | 9.7 | 11.8 -22% | 10.1 -4% | 12.7 -31% | 10.7 -10% | 9.1 ? 6% | 18.2 ? -88% |
Last avg * | 62 | 47.7 23% | 39 37% | 95.2 -54% | 52 16% | 58.6 ? 5% | 93.2 ? -50% |
Witcher 3 ultra * | 48 | 46.7 3% | 87.7 -83% | 38.8 19% | |||
Last max * | 71 | 90.2 -27% | 37.2 48% | 154 -117% | 65 8% | 71.2 ? -0% | 160.7 ? -126% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Das ZBook 15u G5 verfügt über einen internen Akku, dessen Kapazität 56 Wattstunden misst. Somit ist der Akku leicht größer als beim ZBook 15u G4, das nur einen 51-Wh-Akkumulator hatte. Mit 56 Wattstunden bewegt sich das ZBook 15u im typischen Bereich für Ultrabooks. Die leistungsstärkeren Workstations verfügen meistens über wesentlich größere Akkus – allerdings ist deren Verbrauch auch deutlich höher. Aus dem Raster fällt nur das Lenovo ThinkPad P52s, das trotz Ultrabook-CPU und -Abmessungen über eine Akkukapazität von 95 Wattstunden verfügt, dank des erweiterten PowerBridge-Akkus.
Da ist es natürlich klar, dass das ThinkPad P52s bei den Akkulaufzeiten deutlich besser abschneidet. Das ZBook schlägt sich insgesamt aber nicht übel: Aus dem 56-Wh-Akku holt es achteinhalb Stunden im WiFi-Test und über zehn Stunden im Big-Buck-Bunny-Test raus. Das sind gute Werte, wenn auch nicht überragende Ergebnisse in den beiden praxisrelevanten Akkutests.
Die Ladezeit des HP ZBook 15u beträgt 133 Minuten.
HP ZBook 15u G5 2ZC05EA i5-8550U, Radeon Pro WX 3100, 56 Wh | HP ZBook 15u G4 i7-7500U, FirePro W4190M, 51 Wh | HP EliteBook 850 G5 3JX58EA i5-8250U, UHD Graphics 620, 56 Wh | HP ZBook 15 G4-Y4E80AV E3-1535M v6, Quadro M2200, 90 Wh | Lenovo ThinkPad P52s-20LB000HGE i5-8550U, Quadro P500, 104 Wh | Durchschnitt der Klasse Workstation | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -32% | -1% | -13% | 66% | -21% | |
Idle | 1301 | 966 -26% | 1066 -18% | 1096 -16% | 2360 81% | 927 ? -29% |
H.264 | 623 | 486 -22% | 627 1% | 629 1% | 1131 82% | 671 ? 8% |
WLAN | 514 | 457 -11% | 556 8% | 547 6% | 974 89% | 509 ? -1% |
Last | 200 | 65 -67% | 207 4% | 115 -42% | 221 11% | 80.3 ? -60% |
Fazit
Pro
Contra
Als wir das Vorgängermodell ZBook 15u G4 testeten, kritisierten wir unter anderem die stark veraltete GPU und die zu schwache CPU. Oberflächlich betrachtet scheint HP die Negativpunkte angegangen zu sein. Doch unser Job ist es natürlich, die Dinge eben nicht oberflächlich zu betrachten.
Das EliteBook 850 G5, auf dem das ZBook 15u G5 basiert, ist sicherlich keine schlechte Ausgangsbasis, das gemeinsame Design hat einige gute Qualitäten. Dazu gehört zum Beispiel das hochwertige Metallgehäuse und das sehr gute Touchpad. Auch die gute Ausstattung an Sicherheitsfeatures und Anschlüssen findet sich beim ZBook wieder, genau wie die niedrigen Außentemperaturen und die angemessene Garantielaufzeit.
Aber was macht eine Workstation aus? Kann man aus einem Office-Laptop eine Workstation machen, indem man eine ISV-zertifizierte GPU verbaut? Die Antwort auf diese Frage, die wir schon beim Vorgängermodell stellten, lautet weiterhin "Nein". Die niedrigeren Außentemperaturen sind nämlich teuer erkauft, HPs konservatives Temperaturmanagement bzw. das zu schwache Kühlsystem resultiert in einer äußert mageren Leistung. Die CPU bleibt eindeutig hinter ihren Möglichkeiten zurück, der schwächere i5-8250U im EliteBook 850 G5 ist sogar schneller. Die GPU dagegen wird sogar in Benchmarks und Spielen nach kurzer Zeit merklich gedrosselt, womit sie ihr volles Potenzial nicht ausreizen kann. Deshalb fällt die Radeon-GPU sogar teilweise hinter die steinalte FirePro aus dem Vorgängermodell ZBook 15u G4 zurück. Dass der Lüfter nervig ist, das kommt noch erschwerend hinzu.
Die Probleme des ZBooks 15u G5 hören hier nicht auf: Das Display ist eines Laptops, der 1.750 Euro kostet, schlichtweg unwürdig, zu dunkel und die Farbraumabdeckung ist sehr schlecht. Zur schlechten Lüftersteuerung kommt weiterhin noch Spulenfiepen hinzu. Andere Negativpunkte, wie der fehlende SD-Kartenleser und der schlechten HP-Pointstick, werden durch das ZBook vom EliteBook 850 G5 übernommen. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Erweiterbarkeit: Von einer 15,6-Zoll-Workstation würden wir eigentlich mindestens zwei M.2-2280-Slots erwarten. Platz wäre dafür auf jeden Fall genug vorhanden.
Leistung unter Last mangelhaft - das erwarten wir von einer Workstation wie dem ZBook 15u G5 nicht.
Zusammengefasst ist uns nicht klar, wen HP mit dem ZBook 15u G5 erreichen will. Als Workstation taugt es in Anbetracht des schlechten Kühlsystems und der dadurch resultierenden Leistungsprobleme nicht. Will man ein Office-Notebook, dann ist man beim günstigeren EliteBook 850 G5 besser aufgehoben. Beim kleineren Bruder ZBook 14u G5 steht der Mobilitäts-Faktor natürlich noch etwas weiter im Vordergrund, doch bei einem 15-Zoll-Gerät wird diese Argumentation schon schwieriger. So können wir das ZBook 15u G5 nicht empfehlen.
HP ZBook 15u G5 2ZC05EA
- 23.05.2018 v6 (old)
Benjamin Herzig