Der passiv gekühlte M4-SoC lässt die Konkurrenz alt aussehen - Apple MacBook Air 13 M4 Entry im Test

Das Highlight des aktuellen MacBook Air ist natürlich der M4-Prozessor, der auch im kleinen 13-Zoll-Gehäuse eine enorm hohe Leistung bietet, ohne dabei aktiv gekühlt werden zu müssen. Selbst bei dauerhafter Belastung ist die Multi-Core-Leistung immer noch besser als bei den aktuellen Lunar-Lake-Chips von Intel und auch nicht weit von den aktiv gekühlten Snapdragon-Modellen entfernt. Von der Single-Core-Leistung ganz zu schweigen, denn hier ist Apples M4-Generation der Konkurrenz um mindestens zwei Generation voraus. Zu den weiteren Vorteilen des neuen Chips gehört der Support für Thunderbolt 4 sowie zwei externen Displays (zusätzlich zum integrierten Panel), was bisher immer eine Schwachstelle des Air war.

Natürlich kann man über das 60-Hz-Display meckern, gerade wenn die UVP durch teure Upgrades in die Höhe schnellt. Wenn man aber auf den Preis der basisvariante schaut (selbst bei der UVP von 1.199 Euro) findet man auch bei der Konkurrenz dann plötzlich nicht mehr so viele gute Display mit höheren Frequenzen. Zudem ist die Bildqualität hier sehr gut und es gibt kein PWM-Flackern wie bei OLED-Panels. Störender ist hier schon eher der hohe Verbrauch, sobald man die hohe Helligkeit auch ausnutzt.

Das Preis-Leistungsverhältnis der Basisvariante ist insgesamt sehr gut, und auch das neue M4-Modell ist bereits deutlich unter der UVP verfügbar. Dass Apple das Basismodell weiterhin nur mit einer 256-GB-SSD ausstattet ist natürlich ein fetter Minuspunkt, vor allem, da man die SSD nicht aufrüsten kann. Zusammen mit den hohen Upgradepreisen muss man diesen Punkt kritisieren. 250 Euro für den Sprung von 256 auf 512 GB sind einfach nur unverschämt, auch wenn das schon den M4-SoC mit der 10-Kern-GPU beinhaltet.

Alles in allem bleibt das MacBook Air 13 aber ein extrem gutes Gesamtpaket und einfach einer der besten Alltagsbegleiter, auch wenn die Konkurrenz in einzelnen Bereichen Vorteile hat. 

Apple liefert die MacBook-Air-Modelle nun mit den M4-Prozessoren aus und hat dabei sogar die Preise gesenkt. Das größere 15-Zoll-Modell konnten wir bereits ausführlich testen, nun werfen wir noch einen Blick auf die Basisvariante des kleineren MacBook Air 13, die im Handel bereits kurz nach dem Launch für rund 1.040 Euro (UVP: 1.199 Euro) erhältlich ist. Dafür gibt es den M4-SoC mit 10 CPU- und 8 GPU-Kernen, 16 GB RAM sowie eine 256-GB-SSD. 

Wir werden uns in diesem Artikel auf die Leistung des neuen M4-Prozessors fokussieren, für umfangreiche Informationen zum Gehäuse, den Eingabegeräten, dem Display und den Lautsprechern verweisen wir auf unseren ausführlichen Test des Vorgängers sowie des größeren MacBook Air 15 M4.

• Apple MacBook Air 13 M3 im Test
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Das neue MacBook Air 13 M4 unterscheidet sich beim Gehäusedesign nicht von seinem Vorgänger, lediglich die Farbe Himmelblau bei unserem Testgerät ist neu und ersetzt das bekannte Spacegrau. Der M4-SoC bietet nun Thunderbolt-4-Support sowie die Unterstützung von zwei externen Bildschirmen zusätzlich zum integrierten Panel. Zudem wurde die Webcam aktualisiert (nun 12 MP mit Center Stage), Bilder werden aber mit der unveränderten Auflösung aufgenommen. 

Apple stellt auf seiner Webseite einen ausführlichen Umweltbericht (Englisch) zur Verfügung. Das Gerät besteht zu 55 % aus recycleten Materialien und für die Verpackung wird kein Kunststoff verwendet.

Das Basismodell des MacBook Air 13 wird mit dem abgespeckten M4-Prozessor ausgeliefert, der nur eine 8-Kern-GPU bietet. Die schneller Variante kann optional für einen Aufpreis von 125 Euro gewählt werden. Es sind mindestens 16 GB RAM (LPDDR5-7500) verbaut, optional sind 24 oder 32 GB verfügbar (jeweils 250 Euro Aufpreis), wobei dann aber schon das CPU-Upgrade enthalten ist.

Der M4-SoC im Basismodell verfügt wie die anderen Varianten über 10 Kerne (4x Performance, 6x Efficiency) und darf in der Spitze kurzzeitig bis zu 20 Watt verbrauchen. Danach fällt der Wert innerhalb von wenigen Minuten jedoch auf rund 8 Watt ab. Bei den CPU-Benchmarks fokussieren wir uns auf die aktuellen Versionen von Cinebench 2024 sowie Geekbench, die auf allen drei Plattformen (Apple, Windows x86/ARM) nativ laufen und damit eine sehr gute Vergleichbarkeit ermöglichen. 

Die Benchmark-Werte sind insgesamt sehr gut. Im Multi-Test von Cinebench muss sich der M4-SoC zwar den aktiv gekühlten Snapdragon-Konkurrenten geschlagen geben, da in dem langen Test natürlich schon der reduzierte Stromverbrauch zum Tragen (M4 im MBP 14 ist hier beispielsweise 21 % schneller) kommt. Allerdings ist der Rückstand zu den Snapdragons recht gering und die Lunar-Lake-Konkurrenten fallen deutlich zurück. Selbst nach einer halben Stunde fällt der CB-Multi-Wert nur um 13 % auf 710 Punkte ab. Im kürzeren Geekbench Multi-Core-Test kann sich der M4-SoC allerdings an die Spitze setzen.

Bei der Single-Core-Leistung ist die aktuelle M4-Generation derzeit ganz klar im Vorteil und das gilt auch für Apples günstigsten Laptop. Hier ist die Konkurrenz um mindestens zwei Generationen im Rückstand. Im Akkubetrieb bleibt die Leistung konstant.

Trotz der hohen Leistung bleibt der M4-SoC passiv gekühlt, was nach wie vor ein enormer Vorteil für das MacBook Air ist. Sonstoge elektronische Geräusche gab es beim Testgerät nicht.

Die Oberflächentemperaturen bleiben unproblematisch. Unter voller Last messen wir an der Unterseite maximal knapp 43 °C, man kann das Air also noch problemlos auf den Oberschenkeln abstellen. Die Tastatur wird noch etwas wärmer, was man natürlich aus spürt, doch zu Einschränkungen kommt es noch nicht. Bei alltäglichen Aufgaben bleibt das gesamte Gehäuse aber sehr kühl.

Im Stresstest mit kombinierte CPU&GPU-Belastung liegt das kleiner MacBook Air 13 nur ganz knapp hinter dem größeren 15-Zoll-Modell. Nach einer kurzen Lastspitze von rund 27 Watt sinkt der Stromverbrauch des M4-SoC in den kommenden Minuten auf rund 8 Watt und bleibt dann auf diesem Niveau.

Beim Stromverbrauch gibt es keine Überraschungen, das IPS-Display benötigt bei voller Helligkeit aber relativ viel Strom, trotz der geringen Frequenz von 60 Hz. Die Konkurrenten sind hier im Leerlauf deutlich sparsamer, wobei hier fairerweise oftmals geringer Auflösungen und ebenfalls 60 Hz zum Einsatz kommen. Im Stresstest ist das 30-Watt-Netzteil kurzzeitig der limitierende Faktor, allerdings nur für wenige Sekunden. Im Verlauf des Stresstests pendelt sich der Stromverbrauch dann bei ~23 Watt ein.

Die Akkulaufzeit zeigt deutlich Unterschiede in Abhängigkeit von der Bildschirmhelligkeit. In unserem WLAN-Test mit 150 cd/m² erreicht das aktuelle MacBook Air 13 M4 eine sehr gute Laufzeit von mehr als 16 Stunden, was sehr konkurrenzfähig ist. Bei voller Helligkeit macht sich dann aber erneut der hohe Stromverbrauch des IPS-Panels bemerkbar, denn hier sind dann nur noch etwas mehr als 7 Stunden möglich, was innerhalb unserer Vergleichsgruppe nur für den letzten Platz reicht.