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Nur für Modder? Lenovo zeigt "Thunderbolt 4-eGPU-Alternative" für AMD Ryzen-Laptops mit Nvidia Geforce RTX 3090

Desktop GPU-Power mit einem Thunderbolt-losen AMD Ryzen-Laptop: Ja das geht mit einem Umweg über den SSD-Steckplatz im Notebook, sagt Lenovo.
Desktop GPU-Power mit einem Thunderbolt-losen AMD Ryzen-Laptop: Ja das geht mit einem Umweg über den SSD-Steckplatz im Notebook, sagt Lenovo.
Was tut man nicht alles, um das wohl noch bis 2022 fehlende USB4 beziehungsweise Thunderbolt 3 und Thunderbolt 4 auf einem AMD Ryzen-Laptop nachzubauen. Nachdem Asus mit dem Gaming-Convertible ROG Flow X13 und einer kompakten eGPU auf mobiler RTX 3080-Basis bereits eine eigene proprietäre Lösung vorgestellt hatte, liefert Lenovo in China nun eine andere Idee: Wie wärs, wenn man einfach den PCIe NVMe M.2-Slot im Notebook anzapft und eine echte Desktop-GPU wie die Nvidia Geforce RTX 3090 dranhängt?

Thunderbolt 4 - wenn es denn so funktioniert wie man sich das vorstellt - ist natürlich eine tolle Sache, existiert bis dato aber nur im Intel- und Mac-Universum, AMD Ryzen-Laptops müssen ohne den praktischen und 40 GB Datendurchsatz versprechenden Blitz neben dem USB-C-Port auskommen - vermutlich zumindest mal bis zu USB 4 in 2022. Deswegen, und weil Asus behauptet, dass ihre proprietäre Lösung auf PCIe 3.0 x8-Basis schneller ist als Thunderbolt 4, gibt es seit der CES 2021 nun auch das ROG Flow X13 Gaming-Convertible mit mobiler eGPU, das ist allerdings eine teure Lösung und womöglich eine Sackgasse, falls Asus hier nicht konsequent Updates liefert.

Lenovos chinesische Tochter Koshin demonstrierte allerdings nun eine andere Lösung, die echte Modder ohnehin bereits kennen dürften, dank des Videos unten auf PCWatch China nun aber zunehmend populärer werden könnte. Sofern man sich traut, einen Durchgang für das M.2-auf-PCIe Adapterkabel in das Chassis seines Laptops zu fräsen, kann man hier - ähnlich wie bei der Asus-Lösung - auf PCIe 3.0 - allerdings nur x4 - zugreifen, was aber durchaus noch mehr Bandbreite als bei Thunderbolt 4 verspricht und vor allem die Möglichkeit eröffnet, x-beliebige externe Desktop-Grafikkarten anzusprechen, die in einem externen PCIe-Slot stecken. im Video ist es natürlich die Creme de la Creme der Szene: Eine der raren Nvidia Geforce RTX 3090-Karten, die hier zwar nicht ganz so gut performt wie in einem x16 Desktop-Slot aber zumindest nah ran kommt.

Sieht man von der Liefer- und Preissituation bei Desktop-GPUs ab, also eine recht kostengünstige High-Performance-Lösung für Gamer oder Creator-Notebooks, die möglicherweise künftig von Lenovo und anderen Herstellern aufgegriffen wird, ohne dass man selbst Hand anlegen muss. Das Ganze hat allerdings auch einen entscheidenden Nachteil, denn ohne eine Hardware- und Software-basierte Sperr-Vorrichtung wie bei der ROG-Lösung ist das ganze System wohl hochgradig absturzgefährdet, wenn man unabsichtlich am Kabel zieht. Mal sehen ob Hersteller hierfür eine praktikable Lösung finden, bis USB4 oder was noch besseres auf Ryzen-Laptops Einzug hält.

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Autor: Alexander Fagot, 27.01.2021 (Update: 27.01.2021)