Test MSI GS60 2PE Ghost Pro 3K Edition (2PEWi716SR21) Notebook
Ein Geist ist etwas, das man eher selten zu Gesicht bekommt, außer man arbeitet in einer alten Feuerwache in New York, auf der "Ghostbusters" steht. Wenn es nach MSI geht, werden Spieler in Zukunft aber immer öfter einen Geist sehen oder zumindest ein Notebook, das den "Ghost" im Namen trägt: Das GS60 Ghost ist ein 15,6-Zoll-Notebook, das nicht mal 2 Zentimeter Bauhöhe aufweist und dennoch potente Hardware unter seiner Haube versteckt. Die angesprochene Zielgruppe sind dementsprechend auch Gamer, die ihren Gaming-PC nicht auf jede LAN-Party mitschleppen wollen. Auch zum Üben auf dem Weg zur nächsten E-Sports-Veranstaltung ist das GS 60 Ghost gut geeignet. Oder man setzt sich einfach in den Zug und hat trotzdem alle seine Games in sehr guter Qualität dabei, ohne dass einem dank eines fast 5 Kilo schweren Laptops der Schweiß ausbricht.
Ein dünnes, leichtes und dennoch leistungsfähiges Gaming-Notebook ist also eine interessante Lücke, die in letzter Zeit immer mehr gefüllt wird: Das Alienware 14 ist immerhin schon mal kleiner und damit leichter als seine wuchtigen großen Brüder. Das Razer Blade 14 hat den Trend der dünnen Gaming-Laptops angestoßen, leider ist es in Deutschland aber schwer zu bekommen. Das Gigabyte P34G ist der Preisbrecher bei den flachen Gamern und insgesamt ein durchdachtes Gerät. Vielleicht sind aber die "normalen" 15,6-Zoll-Gamingnotebooks mit ihren größeren Chassis aber letztendlich doch ausgereifter? Wir nehmen das One K56-4N, das MSI GE60 und das MSI GT60 in die Vergleichsgruppe auf, um das herauszufinden.
Unser Testgerät ist das MSI GS60 2PE Ghost Pro 3K Edition, das über einen Intel Core i7-4710HQ und eine Nvidia GeForce GTX 870M verfügt. Dazu kommt eine sehr hohe Bildschirmauflösung von 2.880 x 1.620 Pixel, die das "3K" im Namen begründet. Die Hardware ist den anderen flachen Gaming-Notebooks schon mal überlegen. Aber wie sieht es mit der Kühlung aus? Und wie mit der Lautstärke? Beim größeren MSI GS70 gab es hier durchaus Bedenken. Mal sehen, ob das MSI GS60 diese ausräumen kann.
Gehäuse
Vor knapp 9 Monaten testeten wir das MSI GS70 und freuten uns über das matte Chassis mit vielen Aluminium-Elementen und dem edlen Design. Auch beim GS60 ist MSI dieser Linie treu geblieben: Erneut ist das Chassis bis auf die Unterseite aus Metall gefertigt, matt und gebürstet. Das Metall der Handballenauflage ist etwas empfindlich gegenüber Fingerabdrücken.
Mutig gestaltet ist die etwas niedriger gesetzte Tastatur, die übrigens derjenigen im GS70 exakt gleicht: Die Beschriftung ist futuristisch, eckig, aber immer noch gut lesbar. Oberhalb der Tastatur findet sich ein breites Lautsprecherband, darüber mittig der runde und beleuchtete Power-Schalter.
Zahlreiche blaue Status-LEDs an der linken Vorderkante des Notebooks zeigen beispielsweise an, ob Bluetooth und WLAN aktiv sind, ob die Batterie lädt und die Festplatte arbeitet. Überhaupt ist die Beleuchtung eine Schau, da sich die Tastaturbeleuchtung, wie bei Alienware Notebooks, in zahlreichen Farben, mehreren Zonen und auch dynamisch verändernd einstellen lässt.
Die Abmessungen sind für ein 15,6-Zoll-Gamingnotebook wirklich sehr schlank, die 19,9 Millimeter Höhe sind im Vergleich zum MSI GT60 nicht einmal die Hälfte, während Breite und Tiefe der beiden Geräte fast identisch sind. Überhaupt kann aus unserem Vergleichsfeld nur das Razer Blade die Bauhöhe unterbieten: Es ist lediglich 17 Millimeter hoch. Dazu kommt das relativ geringe Gewicht von nicht einmal ganz 2 Kilogramm, das Netzteil schlägt mit knapp 650 Gramm zu Buche. Das GT60 wiegt fast 3,3 Kilogramm, dazu kommen noch 900 Gramm Netzteil.
Der Bildschirm ist ebenfalls sehr dünn geraten und wird durch zwei ausgesprochen schmale Scharniere links und rechts stabil in Position gehalten. Er lässt sich um ca. 160 Grad umklappen, bietet also für fast jede Situation den richtigen Blickwinkel. Die Konstruktion des Monitors ist zwar sehr schlank und leicht, allerdings auch sehr biegsam: Der Bildschirm lässt sich verwinden, der Rahmen gibt dann schon einmal Knarzgeräusche von sich. Druck von hinten macht dem Bildschirm aber nichts aus, das Bild verändert sich nicht. Der untere Teil des Notebooks ist sehr stabil, lässt sich nicht verwinden und knackst nur ganz selten und dann leise.
Die sehr kompakte Bauweise, die nötig ist, um eine so geringe Bauweise zu erhalten, macht die Wartung schwieriger als bei anderen Gaming Laptops. Bei manchen davon bekommen Sie sogar in der Anleitung erklärt, wie Sie Komponenten austauschen können, das ist hier nicht der Fall. Man kann den Boden abschrauben und bekommt dann recht einfach Zugriff auf die Festplatte und die Lüfter, allerdings bleiben andere Komponenten wie RAM oder Akku weiterhin versteckt und man muss zahlreiche Kabel lösen und weitere Komponenten ausbauen, um dorthin zu gelangen.
Ausstattung
Wegen des aufwändigen Kühlsystems an der Rückseite müssen die Anschlüsse eher im mittleren und vorderen Bereich der Seiten unterkommen. Während sich an der Rückseite nur Luftauslässe befinden, sind auch an den Seiten im hinteren Bereich Lüftungsöffnungen vorhanden. Auch an der vorderen Kante finden sich keine Anschlüsse.
Deshalb ist auch der Stromanschluss an der linken Seite recht weit vorne gelandet, was für Linkshänder bei der Handhabung einer Maus störend sein kann. Zudem finden sich an beiden Seiten die USB-Anschlüsse recht weit vorne, wodurch auch ein Mauskabel unter Umständen nicht ganz störungsfrei verlegt werden kann. Immerhin sind alle Monitoranschlüsse an der rechten Seite so platziert, dass man die Kabel nach hinten abführen kann, somit wurde unter den gegebenen Umständen wohl noch das Beste aus der Platzierung der Anschlüsse gemacht.
Kommunikation
Trotz der schlanke Silhouette muss beim MSI GS60 keiner auf einen vollwertigen LAN-Port verzichten. Zudem verbaut MSI eine Killer-2200-Netzwerkkarte, die Datenpakete von Spielen erkennen soll und sie angeblich bevorzugt, was stabile Netzwerkspiele garantieren soll. Eine explizit bessere Übertragung oder eine niedrigere Latenz als bei einem Alienware M17x R4 mit Atheros AR8151 konnten wir zwar nicht feststellen, aber alle Verbindungen waren stabil und schnell.
Für die drahtlose Kommunikation mit dem LAN sorgt eine Intel Wireless-AC 7260, die auch den neuesten Standard 802.11 ac beherrscht und damit bei entsprechendem Router extrem schnelle Netzwerkverbindungen ermöglicht. Vertraut man der Windows Anzeige, so ist die Empfangsqualität sehr gut: In zehn Metern Entfernung und durch drei Wände ist immer noch die volle Verbindungsstärke da. Noch einmal zwei Meter und eine Wand weiter immerhin noch 4/5. Erst als wir das Haus verlassen, bricht der Empfang ab. Bis dahin werden Seiten schnell geladen und aufgebaut.
Zubehör
Außer dem Netzteil, einer Kurzanleitung und einigen Broschüren findet sich kein weiteres Zubehör im Karton. MSI bietet auch keine speziellen Zubehörteile in seinem Shop an.
Garantie
24 Monate Herstellergarantie gewährt MSI auf das Notebook. Dazu müssen Sie das Gerät an MSI schicken. Bestimmte Teile wie der Akku sind allerdings nur ein Jahr lang von der Garantie abgedeckt. Für 139 Euro kann man die Garantie um ein weiteres Jahr verlängern.
Eingabegeräte
Tastatur
Wie schon erwähnt unterscheidet sich die Tastatur nicht von dem Modell, das auch in MSIs GS70 Gaming Notebook verbaut wurde. Dadurch bleiben Kritikpunkte und Lob gleich: Das Layout mit sehr breiter "Strg"-Taste, "Windows" Taste auf der rechten Seite und halbhoher Eingabetaste ist sehr gewöhnungsbedürftig und für Gamer auch nicht immer optimal. Ebenso ist die Beschriftung gewöhnungsbedürftig, sieht aber gleichzeitig sehr futuristisch aus.
Dafür gefällt uns der weiche Anschlag der Tasten, durch den sich auch längere Texte bequem verfassen lassen. Der Hub ist kurz, der Druckpunkt genau definiert und die Tasten sind sehr griffig. Das alles sind generell gute Eigenschaften für Gamer. Auch die Optimierung für mehrere gleichzeitige Anschläge ist positiv, da so verhindert wird, dass Eingaben untergehen, weil zuviele Tasten auf einmal betätigt wurden.
Zusätzlich gibt es die beliebte mehrfarbige und beliebig konfigurierbare Beleuchtung der Tastatur, die beispielsweise auch bei den Laptops von Alienware für Individualität sorgt.
Touchpad
Mit über 12 Zentimetern Diagonale ist die berührungsempfindliche Fläche des Touchpads ziemlich groß. Dafür muss man auf gesonderte Tasten verzichten, diese werden durch Absenken der kompletten Fläche entweder links oder rechts unten ausgelöst (Clickpad). Normalerweise funktionieren Clickpads nicht so exakt wie ihre Kollegen mit abgesetzten Tasten und haben oft auch ein Problem zu erkennen, ob der zweite Finger, der auf der linken "Taste" liegt gerade eine Eingabe macht. Beim MSI GS60 sind diese Probleme kaum vorhanden.
Multitouch-Gesten wie Zoomen oder Scrollen werden unterstützt und recht zuverlässig erkannt. Auch ist die Oberfläche nicht klebrig oder zu rau, sondern sehr angenehm.
Display
Wer sich für die MSI GS60 2PE 3K Edition entscheidet, der bekommt ein Display mit 3K-Auflösung – im Namen ist es ja schon angelegt. Das bedeutet, dass die native Auflösung des IPS-Bildschirms 2.880 x 1.620 Pixel beträgt. Zudem besitzt der Screen eine glänzende Oberfläche. Die Full-HD-Bildschirme in anderen Ausstattungsvarianten des GS60 sind hingegen matt. Bei Spiele-Notebooks haben sich die matten Displays durchgesetzt, da so weniger störende Spiegelungen auf dem Display entstehen. Durch die spiegelnde Oberfläche wirken allerdings Farben auch etwas brillanter, und tatsächlich überzeugt der subjektive Bildeindruck des 3K-Screens auf Anhieb mit leuchtenden Farben und detailgetreuer Darstellung.
Ein Wort noch zu Windows 8: Während man für die Metro-Oberfläche mit ihren recht großen Kacheln durch die hohe Auflösung viel Platz und Übersicht gewinnt, sieht es auf dem Desktop anders aus. Selbst in der maximalen Größenstufe für Text und Symbole könnten diese für manche Menschen zu klein sein, außerdem skalieren einige ältere Anwendungen nicht richtig und werden dann schon mal in einem winzigen Fenster mit sehr kleinem Text angezeigt. Das Problem hatten wir auch schon beim MSI GT60 angesprochen.
Kleines Bonbon für Menschen, die gerne über mehrere Monitore gleichzeitig zocken: Die HDMI-Schnittstelle, der Displayport und der interne Monitor können gleichzeitg von der Grafikkarte angesprochen werden. Matrix-Display nennt MSI diese Technologie, die maximale Übersicht in Spielen garantieren soll.
Die Helligkeit liegt mit durchschnittlich 309,9 cd/m² im oberen Bereich des Klassenniveaus und ist für Innenräume absolut ausreichend. Die Ausleuchtung ist mit 82 % wenig gleichmäßig, und tatsächlich lassen sich bei großen weißen Flächen mit bloßem Auge Unterschiede in der Helligkeit erkennen. Der Schwarzwert ist mit 0,43 cd/m² in Ordnung, allerdings auch kein Spitzenwert. Subjektiv wirken dunkle Flächen aber dennoch dunkel, allenfalls mit einem minimalen Grauschleier.
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Ausleuchtung: 82 %
Helligkeit Akku: 323 cd/m²
Kontrast: 751:1 (Schwarzwert: 0.43 cd/m²)
ΔE Color 3.25 | 0.5-29.43 Ø4.94
ΔE Greyscale 3.1 | 0.5-98 Ø5.2
59% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
64.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
89.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
64.7% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.16
Der Kontrast ist durch den mittelmäßigen Schwarzwert und die leicht erhöhte Helligkeit ebenfalls in Ordnung. Farben werden, wie schon erwähnt, brillant und leuchtend dargestellt. Die Darstellung erinnert uns stark an den Bildschirm des GT60, und tatsächlich kommt hier mit dem Panasonic VVX16T029D00 dasselbe Panel zu Einsatz.
Für eine genauere Analyse der Darstellung verwenden wir ein Kolorimeter und die Software CalMan. Referenz ist jeweils die Abweichung der einzelnen Werte im Vergleich zum Farbraum sRGB. Wir messen die einzelnen Werte einmal vor und einmal nach der Kalibrierung des Bildschirms und sehen, ob diese einen Mehrwert bringt.
Generell bietet der Bildschirm schon vor der Kalibrierung eine eher geringe Abweichung der Farbwerte vom Idealwert: Bei den Graustufen ist ein leichter Rotton zu erkennen. Auch die Abweichung der Farben bleibt stets weit unterhalb des kritischen Bereichs. Dass rote Töne etwas überbetont sind, soll wohl einen Blaustich ausgleichen, wie er bei vielen Monitoren vorkommt, da wurde aber vielleicht etwas übertrieben. Bei der automatischen Kalibrierung werden dann entsprechend auch die roten Töne etwas weniger betont, insgesamt lässt sich damit eine noch exaktere Farbdarstellung erreichen.
Für Videoprofis ist die Farbdarstellung des Bildschirms etwas zu ungenau: 79 % des sRGB-Farbraums und nur 59 % des AdobeRGB-Farbraums können abgedeckt werden.
Im Freien erzeugt das spiegelnde Display massive Reflexionen, auch in hellen Innenräumen kann das passieren. Die Helligkeit reicht dann nicht immer aus, um das Bild noch klar erkennen zu können. Hier schlagen sich matte Bildschirme eindeutig besser.
Die Blickwinkelstabilität überzeugt: 170 Grad verspricht MSI auf seiner Website, und tatsächlich ermöglicht die IPS-Technologie des Bildschirms ein klar erkennbares Bild aus jedem Blickwinkel. Ganz leicht dunkelt der Bildschirm ab, wenn man aus flacheren Winkeln darauf blickt, dies ist aber in der Praxis vernachlässigbar.
Leistung
Das MSi GS60 2PE Ghost Pro 3K Edition will trotz seiner schlanken Maße ganz oben mitspielen. Dafür hat MSI einen Intel Core i7-4710HQ mit vier Kernen und 2,5 GHz Grundtakt verbaut. Dazu kommt eine Nvidia GeForce GTX 870M, die mit 976 MHz taktet und mit 3 GByte eigenem Speicher ausgerüstet ist. Die RAM-Ausstattung beträgt 16 GByte in zwei Modulen, wodurch auch bereits die Obergrenze erreicht ist, die das Notebook aufnehmen kann.
Prozessor
Mit einer Thermal Design Power von 47 Watt ist der Intel Core i7-4710HQ nur für Notebooks mit einer sehr leistungsfähigen Kühlung geeignet. Der Vierkernprozessor taktet normalerweise mit 2,5 GHz, kann aber per Turbo seinen Takt auf bis zu 3,5 GHz anheben. Oberhalb des Intel Core i7-4710HQIntel Core i7 4700HQ Notebook Prozessor existieren zwar noch einige schnellere Modelle, allerdings dürfte der Nutzer mit diesem Vierkernprozessor für die allermeisten Aufgaben mehr als ausreichend gerüstet sein.
Der Intel Core i7-4710HQIntel Core i7 4700HQ Notebook Prozessor ist nur 100 MHz schneller als der Intel Core i7-4700HQ, der gerne für Gaming Notebooks eingesetzt wird und sich auch in vielen Geräten aus unserer Vergleichsgruppe findet. Es überrascht nicht, dass deshalb die Wertungen im Cinebench recht ähnlich ausfallen. Das bestätigt aber immerhin, dass der Prozessor seine Kraft im MSI GS60 voll entfalten kann.
System Performance
Ein extrem flotter RAID0-Verbund aus zwei SSDs (!) liefert die Daten so schnell, dass auch die Wertungen im PCMark 7 erhöht werden. Auch die üppige RAM-Ausstattung von 16 GByte könnte hier zum Vorsprung des MSI GS60 beitragen. Bezieht man auch die Werte des PCMark 8 mit ein und betrachtet das Gesamtbild, kann sich das MSI GS60 aber nicht mehr so deutlich von den Vergleichsgeräten absetzen, bleibt aber immerhin auf einem Niveau.
PCMark 7 - Score (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GS60 - 2PEWi716SR21 | |
Razer Blade 14 inch | |
Alienware 14 | |
MSI GT60-2PC81B | |
MSI GE60-2PEi781B | |
One K56-4N | |
Gigabyte P34G | |
MSI GS70-65M21621 |
PCMark 8 | |
Work Score Accelerated (nach Ergebnis sortieren) | |
Razer Blade 14 inch | |
Gigabyte P34G | |
MSI GS70-65M21621 | |
Creative Score Accelerated (nach Ergebnis sortieren) | |
Razer Blade 14 inch | |
Gigabyte P34G | |
MSI GS70-65M21621 | |
Home Score Accelerated (nach Ergebnis sortieren) | |
Razer Blade 14 inch | |
Gigabyte P34G | |
MSI GS70-65M21621 |
PCMark 7 Score | 6164 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3004 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 4817 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3701 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Wie schon erwähnt verbaut MSI zwei m.2 SSDs von Kingston mit jeweils 128 GByte im RAID0-Verbund. Dadurch wird abwechselnd von einem der beiden Flashspeicher gelesen oder darauf geschrieben, was die Geschwindigkeit noch einmal deutlich erhöht. Beim Lesen fallen alle Notebooks mit einfacher SSD oder gar normaler Festplatte deshalb deutlich zurück. Nur das MSI GS70 kann die Transferraten mit seinen beiden SSDs von Intel noch einmal überbieten. Beim Schreiben jedoch liegt das MSI GS60 hinter den Vergleichsgeräten deutlich zurück. Für Spiele ist allerdings die Lesegeschwindigkeit der Daten entscheidender.
Hinzu kommt eine konventionelle Festplatte mit einem Terrabyte Speicher, auf dem sich prima Musik, Bilder und Filme und weniger anspruchsvolle Games in großen Mengen speichern lassen.
Grafikkarte
Die GeForce GTX 870M ist eine der schnellsten aktuell verfügbaren Grafikkarten. Sie verfügt im MSI GS60 über 3 GByte GDDR5-Speicher und einen Kerntakt von 976 MHz.
Gegenüber den Gaming Notebooks mit Grafikkarten aus Nvidias letzter Generation wie dem Alienware 14 und dem Razer Blade 14 zeigt sich die GeForce GTX 870M klar überlegen: mit über 40 % besseren Ergebnissen im 3DMark11. Mit den aktuellen Modellen wie im MSI GT60 ist die Grafikleistung ungefähr auf einer Ebene. Im nächsten Abschnitt erfahren Sie, wie sich die Grafikkarte im richtigen Leben beim Gaming schlägt.
3DMark 11 Performance | 7089 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 97464 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 16697 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 4294 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Wie schon erwähnt ist die GeForce GTX 870M eine der stärksten aktuell verfügbaren mobilen Grafikkarten. Dementsprechend hat sie mit vielen Spielen auch keine Probleme, selbst wenn man in Full-HD-Auflösung und mit ultrahohen Details spielt. Bei ganz aktuellen Games wie dem vor wenigen Wochen erschienenen "Watch Dogs" reicht die Power aber nicht mehr ganz für volle Details und alle Bildverbesserungen in Full-HD, hier muss man etwas zurückfahren.
Da die Auflösung des Bildschirms mit 2.880 x 1.620 Pixel noch höher liegt als unsere Ultra-Einstellungen, haben wir bei einige Spielen auch diese Auflösung mit in der höchsten Detailstufe getestet. Das Ergebnis sehen Sie unten in der Tabelle: Bei ganz aktuellen Spielen wie "Watch Dogs" muss man die Detailstufe etwas zurückfahren, bei älteren oder nicht ganz so anspruchslosen Games wie "BioShock: Infinite" oder "Anno 2070" sind auch ultrahohe Details möglich.
Gaming alleine mit dem Akku ist natürlich möglich, allerdings nicht allzu lange, und zudem ist dann nicht die komplette Power des Systems abrufbar. Wie drastisch der Unterschied ausfällt, zeigt einerseits der 3DMark06: Im Akkubetrieb bei Energiespareinstellung "Höchstleistung" erreicht das MSI GS60 11.795 Punkte und die CPU eine Wertung von 4.369. Schließt man das Stromkabel an, erhält man Ergebnisse, die beinahe doppelt so hoch sind: 26.471 und 7.211 für die CPU. Auch in Spielen, beispielsweise in "Tomb Raider", sinkt die Leistung deutlich: In den Ultra-Einstellungen erreichen wir nur noch 21,9 Bilder pro Sekunde im Gegensatz zu 38 Frames bei eingestecktem Netzteil.
min. | mittel | hoch | max. | |
Anno 2070 (2011) | 167 | 130 | 89 | 42 |
Diablo III (2012) | 178 | 116 | 103 | 75 |
Tomb Raider (2013) | 308 | 215 | 130 | 38 |
SimCity (2013) | 106 | 79 | 66 | 42 |
StarCraft II: Heart of the Swarm (2013) | 110 | 98 | 79 | 38 |
BioShock Infinite (2013) | 203 | 150 | 133 | 54 |
Metro: Last Light (2013) | 86 | 83 | 63 | 35 |
The Bureau: XCOM Declassified (2013) | 120 | 118 | 65 | 36 |
Watch Dogs (2014) | 79 | 69 | 32 | 24 |
BioShock Infinite | 28 fps |
Tomb Raider | 21 fps |
Anno 2070 | 35 fps |
Watch Dogs | 12 fps |
Emissionen
Geräuschemissionen
"Cooler Boost" nennt MSI seine Technologie, bei der zwei Lüfter die warme Luft von CPU und GPU getrennt voneinander abführen. Dadurch soll insgesamt die Erwärmung niedrig gehalten und das Lüftergeräusch in der Folge vermindert werden.
Tatsächlich pendelt sich das Lüftergeräusch auf einem Level ein, auf dem sich auch die meisten weiteren Gaming Notebooks bewegen. Im Vergleich zu anderen aktuellen Gaming Notebooks von MSI, dem GE60 und dem GT60, ist es trotz kleinerem Gehäuse eher etwas leiser. Der Lüfter dreht beinahe stufenlos rauf und runter und erzeugt zudem ein relativ angenehmes und zurückhaltendes Geräusch.
Das Lüstungssystem läuft allerdings beständig, auch wenn die GeForce GTX 870M nicht aktiv ist. 32,4 dB(A) beträgt das Betriebsgeräusch mindestens, da geht auch weniger: Gigabyte P34G oder Razer Blade 14 schaffen unter 30 dB(A). Unter voller Last können es bis zu 51,4 dB(A) werden, damit liegt das GS60 in der Vergleichsgruppe im Mittelfeld.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.4 / 34.2 / 36.6 dB(A) |
HDD |
| 34.6 dB(A) |
Last |
| 47.4 / 51.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur und Stresstest
Wir haben einen heißen Ritt versprochen, das bezieht sich natürlich einerseits auf die durchaus beachtliche Gaming-Leistung. Andererseits auch auf die Gehäusetemperaturen, die teils schon in einen sehr gefährlichen Bereich vorstoßen.
Im Idle-Betrieb zeigt sich davon zunächst wenig: Maximal 36,5 Grad an der Unterseite sind zwar schon spürbar, angesichts des schlanken Gehäuses allerdings durchaus akzeptabel, zumal das Alienware 14 beispielsweise deutlich wärmer wird.
Unter voller Last (Stresstest, 100% CPU und GPU Last) allerdings wird die Unterseite bis zu 78 Grad heiß, die durchschnittliche Temperatur an der Unterseite liegt bei 56,7 Grad Celsius. Das sind einige der höchsten jemals gemessenen Temperaturen und ist eindeutig zu viel: 78 Grad sind heißer als die meisten Heizkörper unter voller Temperatur und können sogar zu Verbrennungen führen.
Auch an der Oberseite werden die Temperaturen sehr hoch: Maximal 50,5 Grad sind auch nicht mehr angenehm anzufassen. Die Handballenauflage bleibt immerhin am "kühlsten" mit maximal 42,2 Grad im mittleren Bereich.
Dennoch sind die Temperaturen eindeutig zu hoch, mitunter sogar gefährlich für den Anwender. Bei allem Verständnis für maximale Leistung in einem minimal kleinen Gehäuse: Die Sicherheit des Nutzers sollte Vorrang haben. Weniger dramatisch, aber auch ärgerlich: Die Grafikkarte erreicht schnell Temperaturen jenseits der 90 Grad, was bei längerem Betrieb zu einer deutlichen Reduktion der Lebensdauer führen kann.
Im Stresstest stellen wir zudem fest, dass der Takt der Grafikkarte vermutlich aufgrund der hohen Temperaturen gedrosselt wird. Die Auswirkungen testen wir im 3DMark06: Den für heutige Grafikkarten vergleichsweise anspruchslosen Benchmark starten wir einmal direkt nach dem Stresstest und einmal, nachdem das System gerade hochgefahren ist, die Grafikkarte also nicht belastet wurde. Das Ergebnis ist erfreulich: Die Ergebnis sind annähernd identisch, so dass davon auszugehen ist, dass die Grafikkarte nur drosselt, sobald man sie und den Prozessor gleichzeitig unter absolute Volllast setzt, zumal die Frameraten in Spielen nicht hinter anderen Laptops mit derselben Grafikkarte zurückliegen.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 50.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 78 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 42.2 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-13.3 °C).
Lautsprecher
Oft schon haben wir die Notebook-Soundsysteme in MSI-Gaming-Laptops gelobt. Auch beim GS60 2PE Ghost Pro 3K Edition können wir wieder einen sehr guten Klang attestieren. Das mag daran liegen, dass sich zwei Lautsprecher und zwei Tieftöner im Gehäuseboden um den Klang kümmern. Zum Vergleich: Das aktuelle Alienware 17 hat gar keinen Subwoofer.
Viel zum guten Klang trägt die Software "Sound Blaster Cinema 2" bei, hier lassen sich zahlreiche Verbesserungen zuschalten und der Klang individuell einstellen. Auch die Subwoofer kann man hier ausschalten und bekommt dann einen Eindruck, wie viel weniger voll der Klang dadurch wird.
Die Lautsprecher klingen also gut, wenn die maximale Lautstärke auch noch etwas höher sein könnte. Mitten, Höhen und Tiefen sind recht gut ausbalanciert und Musik sowie Film- und Spieleton werden recht präzise wiedergegeben.
Bei den Audioausgängen hat MSI im Vergleich zum GS70 gespart: Der dritte Anschluss, durch den man auch ein 7.1-System anschließen konnte, fällt diesmal weg. Dennoch ist die Soundausgabe auf externen Lautsprechern oder Kopfhörern sehr gut.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Wer viel Leistung bringt, muss natürlich auch irgendwo die Energie hernehmen. Deshalb legt MSI ein 150 Watt leistendes Netzteil bei, das dem GS60 2PE Ghost Pro 3K Edition auch unter voller Leistung noch mit ausreichend Strom versorgen soll. Dank Nvidia Optimus und Intels Stromsparmechanismen ist auch bei Gaming Notebooks mit starken Grafikkarten und schnellen Prozessoren mittlerweile eine vergleichsweise geringe Energieaufnahme bei leichteren Tätigkeiten machbar.
Das MSI GS60 2PE Ghost Pro 3K Edition verbraucht mindestens 10,5 Watt im Idle-Modus und liegt damit leicht über dem MSI GS70 oder dem GE60. Das GT60 allerdings verbraucht schon im Idle-Betrieb mindestens 15 Watt. MSI weist explizit darauf hin, dass das 3K-Display eine höhere Energieaufnahme hat als die Full-HD-Displays in den anderen Varianten des GS60, und damit auch die gesamte Energieaufnahme etwas höher ist. Ausprobieren konnten wir das nicht, aber das GS60 verbraucht auch mit 3K-Display eher ein bisschen weniger Energie als vergleichbare Gaming Laptops.
Das bestätigt sich ebenso auch unter voller Leistung im Stresstest: Maximal 168,5 Watt nimmt unser Testgerät hier auf, das GT60 braucht noch einmal deutlich mehr Saft, die 14-Zöller wie Razer Blade und Gigabyte P34G liegen eindeutig darunter. Problematisch ist dieser Energieverbrauch allerdings deshalb, weil das Netzteil nur für 150 Watt Leistung ausgelegt ist. Wohl auch aus diesem Grund wird es erstens unter Leistung ziemlich warm und zweitens leert sich der Akku unter voller Last, selbst wenn das Netzteil eingesteckt ist. Ob das jetzt ein "Feature" ist, um ein kleineres und leichteres Netzteil zu ermöglichen und dennoch die volle Power abrufbereit zu halten, oder doch eher ein Zugeständnis, das mag jeder für sich selbst entscheiden.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 10.5 / 16.9 / 23.3 Watt |
Last |
113.4 / 168.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Akkulaufzeit
Aufgrund der räumlichen Beschränkungen im Gehäuse fällt die Akkukapazität etwas geringer aus als bei Fullsize-Gaming-Laptops: 52 Wattstunden kann der Lithium-Polymer-Akku bereitstellen. Zum Vergleich: Das MSI GT60 hat einen Akku mit 87 Wattstunden Kapazität. Das MSI GT60 senkt übrigens seine GPU-Power im Akkubetrieb deutlich. Auch der Akku des Razer Blade ist mit 71 Wattstunden größer dimensioniert.
Circa 50 Minuten lässt sich ein Game wie "Tomb Raider" bei hohen Einstellungen auf dem MSI GS60 zocken, ohne dass eine Steckdose in der Nähe ist. Allerdings wird im Akkubetrieb auch die Leistung deutlich gesenkt, wie wir unter "Gaming Performance" bereits angemerkt haben. Einen Film mit leichter Überlänge kann man über den Akku anschauen, für die Extended Edition von "Der Herr der Ringe: Die Gefährten" reicht es aber mit 2:43 Stunden nicht ganz. 3:14 Stunden surfen wir per WLAN im Internet.
Insgesamt ist das MSI GS60 mit seinen Laufzeiten auf Augenhöhe mit den meisten anderen Gaming Laptops in der Vergleichsgruppe. Das Razer Blade hält beim WLAN-Surfen und Filmeschauen jeweils eine halbe Stunde länger durch.
Fazit
Extrem viel Leistung und ein ultrahochauflösender Bildschirm in einem sehr dünnen Chassis. Wow, gibt es die eierlegende Wollmilchsau also wirklich? Fast hätte MSI es tatsächlich geschafft, den Traum vieler Spieler nach einem ultraportablen und dabei extrem leistungsfähigen Notebook ohne Kompromisse umzusetzen – aber eben leider nur fast.
Fangen wir mit den beeindruckenden Dingen beim MSI GS60 an: Das sehr hochwertige Chassis gefällt uns ebenso gut, wie uns die schlanke Silhouette und das geringe Gewicht beeindrucken. Außerdem kann sich die Spiele- genauso wie die Anwendungsleistung absolut sehen lassen: Selbst unter der nativen 3K-Auflösung des Displays laufen anspruchslosere Titel in Ultra-Einstellungen noch flüssig. Dazu kommen die klanglich hochwertigen Lautsprecher, die zahllosen Einstellmöglichkeiten für Tastaturbelegung und -beleuchtung sowie die zwar eingeschränkte, aber immerhin noch vorhandene Wartungsfähigkeit. Die zwar nicht perfekten, aber sehr ordentlichen Eingabegeräte freuen uns zusätzlich. Ebenso gehen Betriebsgeräusch, Energieaufnahme und Akkulaufzeiten in Ordnung.
Jetzt kommt das dicke ABER: Das Gerät wird schon im Idle-Modus warm, bei Spielen heiß, und unter längerer Volllast besteht tatsächlich die Gefahr, sich bei Kontakt mit der Unterseite die Finger zu verbrennen. Das ist inakzeptabel, zumal die Grafikkarte interne Temperaturen erreicht, die der Komponente auf Dauer nicht gut tun. Dafür gibt es leider dicke Abzüge, auch weil sich das Gerät dadurch für den Gebrauch auf den Schenkeln disqualifiziert, was die Mobilität wiederum einschränkt.
Wer einfach einen sehr mobilen Spiele-Laptop sucht, ihn aber ohnehin nur auf dem Tisch oder einer festen (und wärmeunempfindlichen) Unterlage verwendet, der kann damit eventuell leben. Für wen es ein Ausschlusskriterium darstellt, der sei auf die weiteren Konfigurationen des GS60 verwiesen, dort gibt es auch Modelle mit der etwas schwächeren, aber immer noch recht potenten GeForce GTX 860M, die eventuell etwas kühler bleibt, das müsste aber ein gesonderter Test noch klären. Außerdem ist dort auch ein mattes Full-HD-Display verfügbar, für aktuelle Spiele sind höhere Auflösungen bei maximalen Details mit dem GS60 ohnehin nicht zu empfehlen.
Das GS60 2PE Ghost Pro 3K Edition ist also ein Gerät, bei dem einem der Mund offen stehen bleibt, das beeindruckt und in vielen Bereichen überzeugt. Die extreme Hitzeentwicklung ist aber ein schwerwiegendes Manko, das man bedenken sollte, bevor man knapp 2.000 Euro auf den Tisch legt.