Test MSI GS70-2PEi71611 Notebook
Wer das rund 2,7 Kilogramm leichte und nur knapp 2,2 Zentimeter hohe MSI GS70-2PEi71611 das erste Mal zu Gesicht bekommt, würde wohl kaum auf die Idee kommen, dass es sich nicht etwa um ein herkömmliches Office- oder Multimedia-Notebook handelt, sondern um einen Gaming-Boliden mit Intel Core i7-4700HQ (4x 2,4-3,4 GHz, Hyperthreading, TDP 47 W) und rasanter Nvidia GeForce GTX 870M. Üblich sind in dieser Klasse raumgreifende, schwere Gehäuse, die zumeist über vier Zentimeter hoch und selten deutlich leichter als vier Kilogramm ausfallen. Insofern bildet das "nur" 3.135 Gramm wiegende Nexoc G728II (Clevo W370SS), das wir als eines der beiden Vergleichsgeräte für diesen Test ausgesucht haben, schon eine Ausnahme. Aber auch hier steht der MSI-Gaming-Flunder eine Bauhöhe von maximal 44 Millimetern gegenüber. Die wird vom dritten Notebook im Rennen, dem bis zu 5 Zentimeter hohen Asus G750JS-T4064H (4,08 Kilogramm), sogar noch übertroffen. Die Bildschirme des Test-Trios basieren alle auf TN-Panels mit Full-HD-Auflösung.
Bei der Auswahl der Vergleichs-Notebooks haben wir darauf geachtet, dass alle drei Kandidaten von der Hardware her etwa in der gleichen Liga spielen. So setzt Asus ebenfalls auf die neue GTX 870M mit 3 GB eigenem GDDR5-RAM und beherbergt die gleiche, nicht eben sparsame und kühle CPU wie das Testgerät, während das Nexoc G728II einen nahezu identischen Intel Core i7-4700MQ (4x 2,4-3,4 GHz, Hyperthreading, TDP 47 W) ins Feld führt und sich mit der etwas schwächeren GTX 860M mit 2 GB eigenem Speicher begnügen muss.
Neben der Bauweise bewirbt MSI als weitere Alleinstellungsmerkmale die bunt beleuchtete, speziell auf die Anforderungen von Spielern zugeschnittene und weitgehend individualisierbare, makrofähige Tastatur sowie das Dynaudio Soundsystem.
Gehäuse
Beim Gehäuse aus Aluminium hatte der Tester seitens Haptik eher den Eindruck es mit Kunststoff zu tun zu haben. Es lässt es sich mit etwas Kraftaufwand geringfügig verwinden und gibt dabei leise Geräusche von sich. Die Oberflächen sind in matten Anthrazittönen gehalten, die sich als nicht besonders empfindlich für Fingerabdrücke zeigen. In Sachen Verarbeitung gibt es wenig auszusetzen: Unregelmäßige Spaltmaße, scharfe oder überstehende Kanten sind uns nicht aufgefallen — mit einer Ausnahme: Die silberne Einfassung des Touchpads hat nicht überall denselben Abstand zur Touchpadoberfläche, die Konstruktion wirkt irgendwie etwas schief, was auch auf den Fotos rechts zu erkennen sein sollte. Das Scharnier gab beim Öffnen und Schließen gelegentlich Knackgeräusche von sich. Der mit einer Hand zu öffnende Deckel schwingt bei ruckartigen Bewegungen lange nach. Hinten ziert den Deckel eine etwas billig wirkende Alu-Oberfläche im Brushed-Metal-Look. Am oberen Rand schießt sich eine matte Lippe an und bildet zusammen mit dem beleuchteten MSI-Gaming-Logo einen netten optischen Akzent.
Ausstattung
MSI hat den zur Verfügung stehenden Platz genutzt und gleich vier USB-3.0-Ports verbaut. Das passt ebenso wie der Ethernet-Port gut zu einem Gerät, das trotz der beworbenen Mobilität überwiegend stationär eingesetzt werden dürfte. VGA bleibt dem Käufer erspart, stattdessen gibt es den zukunftsfähigeren DisplayPort gleich in doppelter Ausführung. Da auch HDMI nicht fehlt, können drei externe Bildschirme gleichzeitig betrieben werden — laut MSI sogar neben dem eingebauten Screen. Weil die Lüftungsschlitze an den hinteren Seiten Platz gefunden haben, sind die Ports in den mittleren bis vorderen Bereich gewandert, wo eingesteckte Geräte und Kabel stören können. Insbesondere die Position des Stromanschlusses, der sich rechts in der Mitte befindet, ist ungewöhnlich schlecht gewählt.
Kommunikation
Für Kabel-LAN ist ein Modul namens Killer e2200 von Qualcomm zuständig, das auf Gamer zugeschnitten ist und zu besonders niedrigen Latenzen (Ping) beitragen soll. Außerdem kann man Diensten und Programmen wie Spielen feste Netzwerkprioritäten zuordnen und Profile erstellen. Kabellos ist das Testgerät mithilfe eines ac-fähigen Dualband-Moduls ("Gigabit-WLAN") von Intel unterwegs, das auch Bluetooth in der Version 4.0 integriert. Die Empfangsleistung erwies sich im individuellen Testsetup des Autors als leicht überdurchschnittlich.
Zubehör
Neben Garantieunterlagen, Quick Start Guide, einer Treiber-DVD mit User Manual und einem Prospekt namens "Hot key F3 Recovery Function" findet sich im Karton noch eine ansprechende Transporttasche im Textil-Look — prima.
Wartung
Als ökologisch bedenklich und kundenfeindlich stellen sich die nicht vorhandenen Wartungsmöglichkeiten des Testgerätes dar. Es kann nicht einmal der Akku ausgetauscht werden, ohne die verschraubte Bodenplatte zu lösen und so Händlergewährleistung und Garantie aufs Spiel zu setzen. Von diesem Umstand profitiert allein der Hersteller, der schon für Kleinigkeiten wie eine Reinigung der Lüfter meist überhöhte Sevicepauschalen in Rechnung stellen kann.
Garantie
MSI gewährt 24 Monate Garantie mit Pick-Up and Return Service, die bei verschiedenen Händlern auf bis zu vier Jahre verlängert werden kann. MSI selbst führt den Punkt Garantieverlängerung zwar auf seiner entsprechenden Seite auf, zu einem konkreten Angebot gelangt man dort jedoch nicht.
Eingabegeräte
Tastatur
Beim Layout des Keyboards weicht MSI an einigen Stellen deutlich vom Standard ab und begründet etwa das Fehlen der linken Windows Taste, die wir im Test schmerzlich vermisst haben, damit, dass so das angeblich beim Spielen häufig auftretende Problem der versehentlichen Betätigung, die meistens dazu führt, dass man auf dem Desktop landet, umgangen werden könne. Die Taste für "<" und ">" ist rechts neben der Space-Taste gelandet, dafür konnte die linke Shift-Taste angenehm breit ausfallen. Zu klein geraten ist für unseren Geschmack die Zehnertastatur, was die schnelle Erfassung von Zahlen behindert. Die Tasten verfügen über ausreichend Abstand, einen mittellangen Hubweg, einen gut spürbaren Druckpunkt und einen weichen, sehr leisen Anschlag. Die flache Oberfläche fühlt sich dank rutschhemmender Gummierung samtweich an. Subjektiv konnte der Autor sich mit dem Tippgefühl nicht so richtig anfreunden. Durchbiegen ist unter realistischen Bedingungen nicht zu befürchten.
Der Clou des Keyboards sind zweifellos seine frei konfigurierbare, farbige Beleuchtung in drei Zonen sowie die zahlreichen Individualisierungs- und Profilierungsmöglichkeiten mit Hotkeys und Makros.
Touchpad
Durch die angeraute Oberfläche vermittelt das fast bis zum äußersten Rand berührungsempfindliche Clickpad ohne physisch abgesetzte Tasten ein gutes Feedback. Drag and Drop mithilfe doppelten Antippens war kein Problem, und auch sonst wissen wir über Ansprechverhalten und Präzision nichts Negatives zu berichten. Die Tasten bieten für den Geschmack des Testers einen etwas zu hohen Widerstand, besitzen aber einen knackigen Druckpunkt und ein gutes akustisches Feedback. Das Clickpad erkennt Gesten mit bis zu drei Fingern, und die Konfigurationsmöglichkeiten im ELAN-Treiber sollten den meisten Ansprüchen genügen.
Display
MSI setzt auf einen matten Bildschirm in der für Spieler sinnnvollen Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln (16:9), der auf der gegenüber IPS mit einigen Nachteilen einhergehenden TN-Technologie basiert. Die bietet dafür aber in der Regel schnellere Schaltzeiten als IPS, was Gamern im Zweifel wichtiger sein dürfte als etwa eine hohe Blickwinkelstabilität. Nicht umsonst sind auch Gaming Notebooks der 2.000-Euro-Klasse meist mit TN-Panels ausgestattet. Alternative Bildschirme machen vor diesem Hintergrund wenig Sinn und werden auch nicht angeboten.
Sehr ordentlich fällt die Helligkeit aus, die mit 306 cd/m² zwischen der der beiden Vergleichs-Notebooks liegt, die hier eine vergleichbar gute Figur abgeben. Screen Bleeding konnten wir nicht feststellen. 81 % Ausleuchtung sind nicht berauschend, aber völlig in Ordnung.
MSI GS70-2PEi71611 GeForce GTX 870M, 4700HQ, Toshiba HG6 THNSNJ128GMCU | Asus G750JS-T4064H GeForce GTX 870M, 4700HQ, SanDisk SD5SE2256G1002E | Nexoc G728II GeForce GTX 860M, 4700MQ, Mushkin Atlas mSATA MKNSSDAT240GB | |
---|---|---|---|
Display | 9% | 2% | |
Display P3 Coverage | 60.7 | 68.6 13% | 61.6 1% |
sRGB Coverage | 84.4 | 90.1 7% | 85.9 2% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 61.7 | 65.9 7% | 62.8 2% |
Bildschirm | -5% | 3% | |
Helligkeit Bildmitte | 306 | 276 -10% | 324 6% |
Brightness | 303 | 273 -10% | 308 2% |
Brightness Distribution | 81 | 88 9% | 81 0% |
Schwarzwert * | 0.33 | 0.48 -45% | 0.35 -6% |
Kontrast | 927 | 575 -38% | 926 0% |
Delta E Colorchecker * | 11.25 | 8.24 27% | 9.81 13% |
Delta E Graustufen * | 11.37 | 8.83 22% | 10.29 9% |
Gamma | 2.64 83% | 2.51 88% | 2.62 84% |
CCT | 14222 46% | 10215 64% | 12619 52% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 54 | 59 9% | 55 2% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 2% /
-1% | 3% /
3% |
* ... kleinere Werte sind besser
|
Ausleuchtung: 81 %
Helligkeit Akku: 306 cd/m²
Kontrast: 927:1 (Schwarzwert: 0.33 cd/m²)
ΔE Color 11.25 | 0.5-29.43 Ø4.94
ΔE Greyscale 11.37 | 0.5-98 Ø5.2
54% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
61.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
84.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
60.7% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.64
Mit 927:1 fällt der Kontrast für ein TN-Panel angenehm hoch aus, und auch der Schwarzwert von 0,33 cd/m² kann sich sehen lassen. Diese beiden Werte und die maximale Helligkeit stehen im Verhältnis zueinander. Unser Nexoc G728II befindet sich auf Augenhöhe, während das Asus G750JS mit nur 575:1 das Schlusslicht bildet. Im Kontrast mit hellen Bildelementen sieht Schwarz recht satt aus, dieser Eindruck verschlechter sich aber naturgemäß, wenn man sich in einem dunklen Raum bei maximaler Helligkeit ein komplett schwarzes Bild anschaut. Die Bildschärfe ist erstklassig. Das gilt aber ganz sicher nicht für die Farbtreue: DeltaE-Werte in nicht profiliertem Zustand von 11 sind viel zu hoch uns sorgen für den von den meisten TN-Panels sattsam bekannten Blaustich. Die Konkurrenten im Test erreichen zwar um 9 - 27 % bessere Werte, von einer korrekten Darstellung kann aber gleichwohl keine Rede sein. Alle drei Bildschirme decken zwischen 54 und 59 % des großen, zumeist nur für Bildbearbeiter relevanten AdobeRGB-Farbraums ab, was sich für TN-Verhältnisse durchaus sehen lassen kann.
Dank mattem, hellem Display schlägt sich das MSI GS70-2PEi71611 im Außeneinsatz gut. Auch bei Sonnenschein sollte es fast immer problemlos möglich sein, sich so zu positionieren, dass man weitgehend unbeeinträchtigt arbeiten kann. Sehr helle Hintergründe oder direkte Sonneneinstrahlung sind natürlich zu vermeiden, wie man am rechten Bild unter diesem Absatz sehen kann.
Für TN-Panel-Verhältnisse geht die Blickwinkelstabilität des Bildschirms in Ordnung. Schaut man nur von rechts oder links darauf, reduzieren sich zwar Kontrast und Helligkeit, die Farbdarstellung bleibt aber halbwegs korrekt. Auch der milchige Bildeindruck, der sich bei TN-basierten Displays einstellt, wenn man von oben darauf schaut, hält sich angenehm in Grenzen. Kritisch wird es hingegen beim Blick von unten, wo schnell der übliche Invertierungseffekt zum Tragen kommt.
Leistung
Das MSI GS70-2PEi71611 hat den schnellen, aber für heutige Notebook-Verhältnisse auch stromhungrigen und unter Last viel Abwärme produziernden Intel Core i7-4700HQ unter der Haube, der auf satte 16 GB DDR3-RAM zugreifen kann. Für 3D-Rendering ist der neue Spitzenklasse-Grafikchip Nvidia GeForce GTX 870M zuständig, dem alleine 3 GB schnelles GDDR5-RAM zur Verfügung stehen. Handelsübliche Software inklusive stark parallelisierter Programme wie etwa 3ds Max und auch aktuelle, anspruchsvolle Spiele bringen das System nur selten an seine Grenzen. Wer sich mit etwas weniger Grafikleistung begnügen kann, findet auf der entsprechenden MSI Seite auch GS70-Ausführungen mit der langsameren GTX 860M oder GPUs der Vorgängergeneration GTX 7xxM.
Prozessor
Aufgrund der hohen TDP von 47 Watt eignet sich die aus Intels aktueller Haswell Prozessorgeneration stammende CPU Core i7-4700HQ (4x 2,4-3,4 GHz, Hyperthreading, 22-nm-Prozess) eigentlich nur für größere Notebooks ab 15 Zoll. Das hat Gigabyte aber nicht davon abgehalten, den Chip in seinen neuen 14-Zöller P34G v2 (Testbericht folgt in Kürze) zu stecken. Bis zu acht simultane Threads und die hohen Taktraten garantieren universelle Verwendbarkeit, solange es eher auf Höchstleistung als auf kompakte Bauweise, geringes Gewicht und niedrigen Stromverbrauch ankommt. Die Turbostufen sind wie folgt spezifiziert: 4 Kerne: 3,2 GHz, 2 Kerne: 3,3 GHz, 1 Kern 3,4 GHz.
Schon der Cinebench 11.5, der die reine Prozessorleistung misst, zeigt, dass die CPU die spezifizierten Turbo-Taktraten unter Last nicht immer erreicht. In diesem Fall schwankten die Frequenzen zwischen dem Grundtakt von 2,4 und 3,2 GHz. Steigt man auf den Belastungstest Prime 95 um, bleibt es konstant bei 2,4 GHz. Dieses Verhalten stellt zwar noch kein Throttling dar, aber die CPU bleibt unter ihren (theoretischen) Möglichkeiten, was auch auf das misslungene Wärmemanagement zurückzuführen ist. Dazu später mehr. Während die drei Notebooks im Test mit ihren gleich starken Prozessoren bei Auslastung nur eines Kerns mit dem MSI GS70 genau gleich schnell rechnen, weist der Multi-CPU-Test für das Testgerät einen Rückstand von 7 bis 10 % aus, was exakt ins Bild passt. Von allen bisher getesteten Notebooks mit dieser CPU rechnet das Testgerät hier mit Rückständen von bis zu 12 % am langsamsten.
Cinebench R11.5 | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GS70-2PEi71611 | |
Asus G750JS-T4064H | |
Asus G750JS-T4064H | |
Nexoc G728II | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GS70-2PEi71611 | |
Asus G750JS-T4064H | |
Asus G750JS-T4064H | |
Nexoc G728II |
System Performance
Für die Messung der Gesamt-Systemleistung verwenden wir die aktuellen PCMarks 7 und 8, die verschiedene Anwendungsszenarien wie "Home" oder "Creative" mit jeweils unterschiedlicher Gewichtung von CPU-, Grafik- und Massenspeicher-Leistung simulieren. Hier ergeben sich kaum nennenswerte Abweichungen zu den beiden anderen Kandidaten, und die Leistung liegt durchweg auf dem erwarteten Niveau. Möglicherweise werden die leichten Schwächen des MSI bei der Multi-Core-Leistung durch die teilweise etwas überlegene Leistung der SSD ausgeglichen. Die gefühlte Performance beschreiben wir als rasant, woran auch exzessives Multitasking nichts ändern konnte.
MSI GS70-2PEi71611 GeForce GTX 870M, 4700HQ, Toshiba HG6 THNSNJ128GMCU | Asus G750JS-T4064H GeForce GTX 870M, 4700HQ, SanDisk SD5SE2256G1002E | Nexoc G728II GeForce GTX 860M, 4700MQ, Mushkin Atlas mSATA MKNSSDAT240GB | |
---|---|---|---|
PCMark 7 | -10% | -3% | |
Score | 5740 | 5348 -7% | 5664 -1% |
Entertainment | 4567 | 3946 -14% | 4425 -3% |
Creativity | 9944 | 9150 -8% | 9426 -5% |
PCMark 8 | -6% | 3% | |
Home Score Accelerated v2 | 3465 | 3195 -8% | 3581 3% |
Creative Score Accelerated v2 | 4956 | 4775 -4% | 5054 2% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -8% /
-8% | 0% /
-1% |
PCMark 7 Score | 5740 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3465 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 4956 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4286 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Der dedizierte SSD-Benchmark AS SSD weist für das Testgerät einen sehr hohen Datendurchsatz beim sequenziellen Lesen aus und sieht das Testgerät hier deutlich vor den beiden Mitbewerbern, was der CrystalDiskMark 3.0 nicht bestätigt. Was sich hingegen bestätigt, sind die nur moderaten Leistungen beim Einlesen kleiner, verteilter Datenblöcke (4k). Das ist auch die einzige Disziplin, wo die ansonsten hoffnunglos unterlegene mSSD im Nexoc G728II mal reüssieren kann. Auffallend gut schneidet das MSI GS70 bei den Tests 4k-64 Read und 4k QD 32 ab, die System- und Programmstarts simulieren sollen. Die zusätzlich verbaute, herkömmliche Festplatte mit einem GB schlägt sich ausgezeichnet.
MSI GS70-2PEi71611 GeForce GTX 870M, 4700HQ, Toshiba HG6 THNSNJ128GMCU | Asus G750JS-T4064H GeForce GTX 870M, 4700HQ, SanDisk SD5SE2256G1002E | Nexoc G728II GeForce GTX 860M, 4700MQ, Mushkin Atlas mSATA MKNSSDAT240GB | |
---|---|---|---|
AS SSD | 5% | -49% | |
Seq Read | 508 | 437 -14% | 198.9 -61% |
4K Read | 19.86 | 28.81 45% | 17.57 -12% |
4K-64 Read | 362.4 | 302.8 -16% | 96.6 -73% |
CrystalDiskMark 3.0 | 11% | -28% | |
Read Seq | 521 | 502 -4% | 208.3 -60% |
Read 4k | 20.75 | 31.32 51% | 31.27 51% |
Read 4k QD32 | 377.1 | 326.3 -13% | 93.8 -75% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 8% /
8% | -39% /
-38% |
Grafikkarte
Mit der im Frühjahr 2014 eingeführten Nvidia GeForce GTX 870M beherbergt das MSI GS70 eine der schnellsten zurzeit verfügbaren Notebook-Grafikkarten. Die 1.344 Shader-Einheiten des DirectX-11-Chips stehen 1.536 bei der noch schnelleren GTX 880M gegenüber, die Breite des Speicherbusses wurde von 256 auf 192 Bit reduziert. Die Leistung sollte eigentlich ausreichen, um so gut wie alle aktuellen und grafisch aufwändigen Titel auch bei höchsten Einstellungen flüssig wiederzugeben.
Erhebliches GPU-Throttling unter Last (siehe Abschnitt Temperatur) liegt zweifellos vor, lässt sich anhand der Ergebnisse des 3DMarks 2013 aber nicht belegen. Die Werte befinden sich durchgehend auf Spitzenniveau, und auch das viel voluminösere Asus G750JS schafft in den grafiklastigen Einzeldisziplinen nur 5 % mehr als das Testgerät. Das Nexoc G728II fällt aufgrund der schwächeren GTX 860M etwas zurück. Einen Vorsprung des Asus von nicht weniger als 48 % auf das MSI wirft der 3DMark 11 aus. Hier scheint das Throttling viel deutlicher zutage zu treten. Im Akkubetrieb bricht die 3D-Leistung massiv ein.
MSI GS70-2PEi71611 GeForce GTX 870M, 4700HQ, Toshiba HG6 THNSNJ128GMCU | Asus G750JS-T4064H GeForce GTX 870M, 4700HQ, SanDisk SD5SE2256G1002E | Nexoc G728II GeForce GTX 860M, 4700MQ, Mushkin Atlas mSATA MKNSSDAT240GB | |
---|---|---|---|
3DMark | 3% | -8% | |
1920x1080 Fire Strike Score | 4198 | 4384 4% | 3685 -12% |
1920x1080 Fire Strike Graphics | 4558 | 4802 5% | 3947 -13% |
1920x1080 Fire Strike Physics | 8944 | 8841 -1% | 8728 -2% |
1280x720 Cloud Gate Standard Score | 16994 | 15914 -6% | |
1280x720 Cloud Gate Standard Graphics | 32151 | 28353 -12% | |
1280x720 Cloud Gate Standard Physics | 6413 | 6277 -2% | |
3DMark 11 | |||
1280x720 Performance | 4831 | 7151 48% | 5257 9% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 26% /
14% | 1% /
-5% |
3DMark 11 Performance | 4831 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 16994 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 4198 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Wie man der Tabelle unten entnehmen kann, reicht die 3D-Performance aus, um die meisten aktuellen Spiele auch in den höchsten Einstellungen flüssig spielen zu können. Der Vergleich mit anderen Notebooks mit identischer GPU und vergleichbarer CPU zeigt aber, dass ohne das massive GPU-Throttling noch deutlich — je nach Spiel und Einstellung bis zu 68 % — mehr drin gewesen wäre. Wie stark das Throttling ausfällt, hängt von der Umgebungstemperatur und natürlich davon ab, wie lange das Notebook zum Messzeitpunkt schon unter Volldampf gestanden hat und wie hoch die Ausgangstemperatur gewesen ist. So konnten wir nach Ruhephasen durchaus bessere Ergebnisse erzielen, als sich hier wiederfinden. Aber in der Regel wird ja länger gespielt als nur wenige Minuten, sodass die Werte auf realistischen Bedingungen basieren. Auffällig ist, dass Crysis 3 nicht betroffen ist. In diesem Fall haben die Pausen zwischen den Benchmarks in verschiedenen Einstellungen offenbar ausgereicht, um das Gerät herunterzukühlen. Unter dem Fazit haben wir einen Vergleich angehängt, der das Dilemma anhand einiger Games aufzeigt. Die minimal schnellere CPU der dortigen Vergleichsgeräte erklärt die großen Unterschiede nicht.
min. | mittel | hoch | max. | |
Total War: Shogun 2 (2011) | 220.2 | 98.9 | 44.95 | |
Batman: Arkham City (2011) | 210 | 199 | 129 | 56 |
Dishonored (2012) | 129.7 | 127.5 | 128.5 | 97.4 |
Medal of Honor: Warfighter (2012) | 180.6 | 94.9 | 74.4 | 29.6 |
Crysis 3 (2013) | 129 | 96 | 65 | 25 |
Tomb Raider (2013) | 310 | 121.8 | 85.9 | 36.2 |
BioShock Infinite (2013) | 186.5 | 120.1 | 99.9 | 34.77 |
Battlefield 4 (2013) | 134.1 | 89.2 | 64 | 24 |
Wolfenstein: The New Order (2014) | 60 | 60 | 57.2 | 42 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Eingangs hatten wir die Frage aufgeworfen, ob MSI die Lautstärke trotz der für ein Gaming Notebook ungewöhnlich flachen Bauweise im Griff behält. Besonders schlecht schlägt das GS70 sich jedenfalls nicht, obwohl die beiden Vergleichs-Notebooks besonders bei maßvoller Last bis zu 13 % weniger Schalldruck erzeugen. Im Idle-Betrieb bleibt das Notebook zumeist völlig stumm. Schaut man ein Youtube Video in HD, präsentieren sich die Lüfter noch sehr gutmütig und sind kaum aus den üblichen Umgebungsgeräuschen herauszuhören. Anders schaut das aus, wenn Prime 95 und FurMark ins Spiel kommen. Volle Last sorgt für ein lautes Rauschen, das zum Glück frei von lästigen Begleitgeräuschen ist. Allerdings hatten wir bei mittleren, konstanten Drehzahlen gelegentlich Probleme mit einer Art hochfrequentem Pfeifen und einer pulsierenden Geräuschkulisse.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.2 / 34.2 / 36.2 dB(A) |
HDD |
| 32 dB(A) |
Last |
| 49.6 / 50.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
In Sachen Thermik zeigt sich, dass MSI die Gesetze der Physik nicht außer Kraft setzen kann, denn die verbauten Lüfter sind eindeutig unterdimensioniert. Der einzigen Bereich des Notebooks, der beim Spielen fordernder Games gerade noch aushaltbare Temperaturen aufweist, befindet sich vor der Tastatur. Im hinteren Bereich und an der Unterseite wird das Gerät derartig heiß, dass man es auf keinen Fall mehr in die Hand nehmen mag. Die Nutzung auf dem Schoß kommt nur bei geringer Last infrage.
So zeigt der Stresstest (Prime95 und FurMark) denn auch das Erwartete: Während die CPU-Kerne (max. 98 °C) auf ihrem Basistakt von 2,4 GHz verharren, kommt die bis zu 93 °C heiße GeForce GTX 870M nicht mehr über 405 MHz hinaus; ab und zu zu rutscht der Takt sogar auf 202,5 MHz ab. Wir haben es hier mit massivem Throttling zu tun, das die Leistung der GPU auch in der Praxis einschränkt.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 52.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 63.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 43.6 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-14.7 °C).
Lautsprecher
Eine sehr ordentliche Maximallautstärke schafft die integrierte Dynaudio Soundbar zwar, weiß sonst aber kaum zu überzeugen. Das Klangbild bei Musik wie bei Spielen präsentiert sich mittenbetont und gequetscht, teilweise haben die Speaker mit Verzerrungen zu kämpfen. In der Folge wirken (Gesangs-)Stimmen unnatürlich präsent und bei hohen Lautstärken oft penetrant. Tiefe Töne können trotz "Subwoofer" nicht 1:1 wiedergegeben werden, weil dazu nicht vorhandenes Volumen benötigt wird. Von echter Räumlichkeit kann auch keine Rede sein, aber immerhin kann man dem Soundsystem eine brauchbare Dynamik bescheinigen. Sprache ist sehr gut verständlich. Im Test haben wir die werksseitige Voreinstellung "Musik" verwendet, die sich diverser Software-Tweaks zur vermeintlichen Klangverbesserung bedient.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Bei geringer bis mittlerer Last sind das Asus G750JS und das Nexoc G728II noch teilweise deutlich sparsamer unterwegs als das Testgerät. Schon bei durchschnittlicher Last kehrt sich das Bild um. Unter Maximallast wird die Stromaufnahme des MSI durch das unterdimensionierte 150-Watt-Netzteil limitiert. 0,4 Watt Verbrauch im Standby sind zu viel. Im Klassenvergleich (Gaming, 17,3 Zoll) liegt der Verbrauch im Idle-Betrieb (avg) im Durchschnitt und unter Volllast aus dem genannten Grunde darunter.
Aus / Standby | 0.1 / 0.4 Watt |
Idle | 6.2 / 15.8 / 27.3 Watt |
Last |
123.5 / 158.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Akkulaufzeit
Niemand erwartet von einem Gaming Notebook besonders lange Akkulaufzeiten — obwohl MSI sein relativ flaches und leichtes GS70 ja gerade mit besserer Mobilität bewirbt. Unterwegs spielen kann man etwa eineinhalb Stunden lang. Im praxisnahen WLAN-Test, bei dem im Energiesparprofil mit auf etwa 150 cd/m² reduzierter Helligkeit durch ein Script in regelmäßigen Abständen repräsentativ ausgewählte Internetseiten angesurft werden, erreicht das Testgerät einen im Klassenvergleich mittleren Wert von 235 Minuten. Hier kann sich das Asus G750JS mit guten 323 Minuten absetzen.
Fazit
Experiment misslungen. Das neue MSI GS70-2PEi71611 kann man nur Spielern empfehlen, die bereit sind, für ein geringeres Gewicht und eine flache Bauweise auf entscheidende FPS zu verzichten und sich bei vielen Games mit niedrigeren Einstellungen zufrieden zu geben, als mit vergleichbar ausgestatteten Notebooks flüssig dargestellt werden können.
Die Gesamtwertung zeigt, dass es sich dabei keineswegs um ein schlechtes Notebook handelt. Ein ansprechendes Äußeres, eine über jeden Zweifel erhabene Anwendungsleistung, die mitgelieferte Tasche und die astreine Gamer-Tastatur sind nur einige der Eigenschaften, die sich auf der Habenseite summieren und noch für eine gute Wertung sorgen. Auch der scharfe Bildschirm kann sich absolut sehen lassen.
Neben der eingeschränkten Leistung schlägt insbesondere deren Ursache, nämlich das komplett vermurkste Wärmemanagement, negativ zu Buche. Wer ein potentes und vernünftig durchkonstruiertes Gaming Notebook sucht, sollte sich von Kompromissen wie dem MSI GS70 verabschieden und gleich Nägel mit Köpfen machen. Das geht etwa mit dem Asus G750JS, das zwar groß und schwer daherkommt, seinen eigentlichen Zweck aber bestens erfüllt. Wenn etwas weniger Leistung ausreichen und ein geringerer Preis gewünscht ist, lohnt sich ein Blick auf Notebooks mit der Nvidia GeForce GTX 860M.
Crysis 3 | |
1920x1080 Very High Preset AA:2xSM AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GS70-2PEi71611 | |
MSI GT60-2PC81B | |
One K73-4N | |
1366x768 High Preset AA:FX AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GS70-2PEi71611 | |
MSI GT60-2PC81B | |
One K73-4N |
BioShock Infinite | |
1920x1080 Ultra Preset, DX11 (DDOF) (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GS70-2PEi71611 | |
MSI GT60-2PC81B | |
One K73-4N | |
1366x768 High Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GS70-2PEi71611 | |
MSI GT60-2PC81B | |
One K73-4N |
Tomb Raider | |
1920x1080 Ultra Preset AA:FX AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GS70-2PEi71611 | |
MSI GT60-2PC81B | |
One K73-4N | |
1366x768 High Preset AA:FX AF:8x (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GS70-2PEi71611 | |
MSI GT60-2PC81B | |
One K73-4N |
Battlefield 4 | |
1920x1080 Ultra Preset AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GS70-2PEi71611 | |
MSI GT60-2PC81B | |
One K73-4N | |
1366x768 High Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GS70-2PEi71611 | |
MSI GT60-2PC81B | |
One K73-4N |
Wolfenstein: The New Order | |
1920x1080 Ultra Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GS70-2PEi71611 | |
Schenker W504 | |
1920x1080 High Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GS70-2PEi71611 | |
Schenker W504 |