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Apple arbeitet an Gehirnimplantaten zum Steuern von Geräten für beeinträchtigte Menschen

Einer von 10 mit dem BCI von Synchron ausgestatteten Personen testet die Apple Vision Pro (Bildquelle: Synchron YT)
Einer von 10 mit dem BCI von Synchron ausgestatteten Personen testet die Apple Vision Pro (Bildquelle: Synchron YT)
Apple befasst sich aktuellen Berichten zufolge intensiv mit der Integration von Gehirn-Computer-Schnittstellen (Brain Computer Interfaces, kurz BCIs), um neue Wege der Geräteinteraktion zu ermöglichen. Ziel ist es, die Steuerung von Apple-Produkten wie iPhone oder Vision Pro über neuronale Signale zu realisieren, die von Gehirnimplantaten erfasst werden. Dies könnte die Zugänglichkeit digitaler Technologie insbesondere für Menschen mit schweren körperlichen Einschränkungen verändern.

Nach Informationen des Wall Street Journal (WSJ) arbeitet Apple offenbar mit dem StartUp-Unternehmen Synchron zusammen, um neue Lösungen für das Bedienen von Geräten mittels Gedankenübertragung, also neuronaler Impulse, zu finden. Synchron hat das Stentrode-Implantat entwickelt, ein BCI (Brain Computer Interface), das wie ein Stent in eine Vene oberhalb des motorischen Kortex im Gehirn eingesetzt wird. Ausgestattet mit 16 Elektroden, kann der Stentrode subtile neuronale Aktivitäten registrieren, die mit Bewegungsvorstellungen einhergehen, und diese in Gerätesteuerungsbefehle, etwa für das iPhone (bei Amazon erhältlich) umwandeln. Seit 2019 wurde der Stentrode bei zehn Personen implantiert.

Ein Nutzer des Stentrode-Implantats ist Mark Jackson, der an ALS erkrankt ist. Er berichtete, dass er mithilfe seines Implantats und Apples adaptierter Software in der Lage ist, ein Apple Vision Pro Headset zu bedienen. Die Implantat-Signale werden dabei über bestehende Funktionen zur alternativen Gerätesteuerung in Apples Betriebssystemen verarbeitet. Jackson merkte jedoch an, dass die aktuelle Navigation langsamer sei als herkömmliche Methoden, da eine direkte Cursorsteuerung per Gedanke noch nicht flüssig möglich sei.

Synchron-Chef Tom Oxley betonte, dass ein speziell auf BCI-Geräte zugeschnittener Standard von Herstellern wie Apple die Möglichkeiten erheblich erweitern würde. Laut Berichten plant Apple, Ende 2025 einen solchen Standard für Entwickler einzuführen, der die Integration von Gehirnimplantat-Eingaben in Software erleichtern soll.

Die Entwicklung eines spezifischen Standards durch Apple könnte ein wichtiger Schritt sein, um BCIs einer breiteren Masse an Personen zugänglich zu machen und die Zukunft der Mensch-Computer-Interaktion zu gestalten. Schätzungen von Morgan Stanley zufolge könnten alleine in den USA rund 150.000 Menschen mit schweren Beeinträchtigungen der oberen Extremitäten zu den potenziellen frühen Anwendern von BCI-Geräten zählen.

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Autor: Marc Zander, 14.05.2025 (Update: 14.05.2025)