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Erste EU-Preise für das Poco F2 Pro geleakt und was das für den Flaggschiff-Killer-Status der Marke in 2020 bedeutet

Die ersten Preise für das Poco F2 Pro aus einem EU-Land deuten nicht mehr auf Killer-Preise.
Die ersten Preise für das Poco F2 Pro aus einem EU-Land deuten nicht mehr auf Killer-Preise.
August 2018: Das Pocophone F1 startet als Flaggschiff-Killer um sagenhaft günstige 329 Euro und erobert die Welt im Sturm. 2020 steht der Nachfolger, zumindest mal das Poco F2 Pro aka Pocophone F2 Pro im Raum - erste Preise aus dem EU-Land Portugal deuten allerdings auf deutlich weniger Flaggschiff-Killer-Potential als noch vor zwei Jahren.

In den zwei Jahren zwischen dem Pocophone F1 und dem vermuteten Nachfolger Pocophone F2 Pro aka Poco F2 Pro hat sich im High-End-Android-Segment ein dramatischer Preisanstieg manifestiert, teilweise natürlich getrieben durch die immer aufwändigeren Kamerakonstruktionen und Hardware-Features (OLED, 5G etc.) aber wohl auch durch Apples Preisvorstoß mit dem iPhone X Ende 2017. Nicht nur bei Samsung, Huawei und Google sind 1.000 Euro für ein aktuelles Flaggschiff nicht mehr ungewöhnlich, auch mit einem OnePlus 8 Pro oder Xiaomi Mi 10 Pro lassen sich diese Preisniveaus locker erreichen - da wundert es gar nicht, dass auch einstige "Flaggschiff-Killer" wie die Pocophone-Marke im Preis deutlich anziehen wird.

Das Poco X2, ein Premium-Midrange-Handy, das vorerst in Indien in Form des chinesischen Redmi K30 startete, ist bis dato noch nicht in Europa aufgetaucht, in letzter Zeit mehren sich allerdings eindeutige Hinweise auf einen baldigen Start eines Poco F2 Pro in Europa und dem Rest der Welt und zwar als globale Neuauflage des Redmi K30 Pro, also mit aktuellem Snapdragon 865-SoC und 64 Megapixel Quad-Cam. Aus Portugal leaken nun die ersten Europreise für dieses Pocophone-Flaggschiff und sie bekräftigen die Theorie, dass die Poco-Mutter Xiaomi in 2020 wohl keinerlei Grund sieht, auf hohe Profite zu verzichten.

Poco-Marke verliert Flaggschiff-Killer-Status

Mit 6 GB RAM und 128 GB Speicher soll das Pocophone F2 Pro aka Poco F2 Pro in Portugal um 649 Euro starten, mit 8 GB RAM und 256 GB Speicher steigt der Preis dann auf 749 Euro. Anzumerken ist, dass Portugal im Tech-Bereich ein Hochpreisland ist und zusätzliche Steuern einhebt, man kann also davon ausgehen, dass sich etwa im deutschsprachigen Raum tendenziell Launchpreise zwischen 599 Euro und 699 Euro etablieren werden. Dennoch: Das wäre fast doppelt soviel wie für das Pocophone F1 im Jahr 2018 und zudem über den Preisen, die etwa Nubia für ihr Red Magic 5G verlangt, ganz zu schweigen von den Hammerpreisen eines vergleichbaren iQOO Neo3 in China

Kein Snapdragon 865-Flaggschiff unter 400 Euro

Nachdem es dort demnächst noch ein in Bezug auf die Kamera abgespecktes Redmi K30i geben dürfte, ist nicht ausgeschlossen, dass Xiaomi längerfristig auch ein reguläres Poco F2 (ohne Pro) nachschieben wird, welches sich dann auch in Europa etwas günstiger an Mann oder Frau bringen lässt. Dennoch: Den Status als Flaggschiff-Killer hat Xiaomi in 2020 komplett abgelegt, Flaggschiff-Preise wie in 2018 wird es von keiner Xiaomi-Marke mehr geben, das sieht man gut am gestern offiziell gestarteten Mi Note 10 Lite: Mit 349 Euro ist das abgespeckte Midrange-Handy teurer als das Pocophone-Flaggschiff aus 2018. Da bleibt wenig Spielraum für ein Snapdragon 865-Handy unter 400 Euro.

Sorgt Apple wieder für eine Trendumkehr?

Ironischerweise ist ausgerechnet Apple nun dabei das Blatt wieder zu wenden. Nicht nur das iPhone SE bringt Flaggschiff-Power ins Preissegment unter 500 Euro zurück - wenn wahr wird, was Leaker zum Einstiegspreis des iPhone 12 im Herbst bereits vermuten lassen, könnten diese hohen Preise der Android-OEMS noch lächerlicher anmuten, als sie jetzt schon sind. Das ist eventuell auch ein Grund, warum Google versucht, mit eigenen Prozessoren ein wenig Spielraum für potentiell wieder niedrigere Preise zu gewinnen - Android-Smartphone-Hersteller sind derzeit mehr oder weniger darauf angewiesen, welche Preise Chip-Hersteller wie Qualcomm diktieren.

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Autor: Alexander Fagot,  1.05.2020 (Update: 19.05.2020)