Test Toshiba Satellite P50t-B-10T Notebook
Retina für alle? Seit nunmehr zwei Jahren versuchen mehr und mehr Hersteller, sich mit hochauflösenden Display-Varianten einen Namen zu machen. Das Apple MacBook Pro 15 Retina machte Mitte 2012 wohl den Anfang, heute sind es dutzende Allrounder, Workstations und Subnotebooks, die mit 2.560 x 1.440, 2.880 x 1.800, 3.200 x 1.800, 2.880 x 1.620 oder auch 3.840 x 2.160 Pixeln auftrumpfen wollen. Letzteres führt unser Testgerät an, es hat damit eines der schärfsten Panels, die überhaupt in Notebooks zu haben sind.
Folgenden Konkurrenten (alle 15,6-Zoll, Auflösung > FHD) muss sich unser Satellite P50t-B-10T stellen: Das Dell XPS 15 mit einem Top-Rating von 88 % in unserem Test sieht sich mit GT 750M auch für Spieler gut bestückt. Das Thinkpad T540p (86 %) gehört mit 1.800 Euro in die preisliche Oberklasse, dennoch ist es mit GT 730M und 2.880 x 1.620 Pixeln am schwächsten bestückt. Lenovo bietet mit dem Y50 (82 %) eine Alternative für Gamer, denn bei gleicher Auflösung wie das Testgerät arbeitet eine GTX 870M im Gehäuse. Das MSI GS60 Ghost (2.880 x 1.620) bringt sogar eine GTX 870M in den Vergleich, schaffte aber nur ein Rating von 80 %. Welches ist die interessanteste Alternative? Oder fährt gar Toshiba hier das beste Preis-/Leistungsverhältnis auf? Die Antwort gibt dieser Test.
Gehäuse
Man meint auf den ersten Blick, Toshiba nutzt dasselbe Chassis wie beim Satellite P50-A-11L, das wir Ende 2013 im Test hatten. Dies ist aber nicht so, zumindest wurde der VGA-Ausgang auf der rechten Seite eingespart und im Inneren werkelt jetzt keine GeForce GT 745M mehr. Beide Punkte lassen auf ein verändertes Mainboard-Layout schließen.
Die Basis wird oben wie gehabt von glänzendem, gebürsteten Aluminium abgeschlossen. Diese Platte mutet durch druckfeste Haptik und durch das kühle Metall sehr wertig an. Die Unterseite besteht aus einen geriffelten Kunststoff, der unter dem optischen Laufwerk, einer typischen Schwachstelle, deutlich nachgibt. Dort, wo die silberne Umrandung der Base auf die Bodenplatte trifft (verklebt), entdecken wir einige unsaubere Grate. Ganz anders auf dem Deckel, hier schmiegen sich die gebogenen Enden der Alu-Hülle sauber um die Kanten. Das Panel umgibt eine umlaufende Gummilippe, welche auf der Handauflage sauber aufliegt.
Der Deckel bietet durch den Alu-Rücken eine gute Druckfestigkeit, allerdings lässt er sich über die Diagonale begrenzt verwinden. Die Scharniere mit der Alu-Abdeckung sind nicht massiv, aber sie sitzen sehr stramm an der Base. Hier werden beide Hände zum Öffnen benötigt. Das schwere Display wippt bei Erschütterungen leider nach, was sich bei der Nutzung des Touchscreens ungünstig auswirken kann.
Ausstattung
Die Anordnung von HDMI, USB-3.0-Schnittstellen sowie Mikrofon-/Kopfhörer-Buchse auf der rechten, vorderen Seite sorgt für reichlich Kabelgewirr. Aufgrund der Display-Aufhängung ist die Rückseite für Anschlüsse konstruktiv verwehrt. Andere Hersteller zeigen, dass es auch anders geht, siehe z. B. Acer Aspire V5-573G, bei welchem fast alle Ports auf der Rückseite verschwinden, was auf dem aufgeräumten Schreibtisch einen angenehmen Effekt hat.
Kommunikation
Das P50t verfügt neben dem obligatorischen Ethernet-Anschluss (Realtek RTL8168/8111 Gigabit-LAN) über den Intel Wireless-AC 3160 für die kabellose Verbindung mit unserem WLAN-Router (Fritz!Box 7490). Das P50A hatte nur Wireless-N an Bord. Das Modul macht im Test einen unauffälligen wie zuverlässigen Job. Sowohl über eine kurze Distanz (15 Meter, außerhalb des Gebäudes, 1-2 Balken) als auch über ca. 45 Meter Entfernung (1-2 Balken) bekommen wir ein Signal. Bei letzterem brach die Geschwindigkeit beim Aufrufen von notebookcheck.com jedoch deutlich ein. Das Alu-Cover des Deckels könnte als Störquelle für die WLAN-Antennen ausgemacht werden, selbige sitzen aber unter einer schmalen Kunststoff-Leiste ganz oben am Display.
Software
Chroma Tune setzt vordefinierte Farbprofile (Kühl, Warm, Rec 709, Voll, Technicolor), wobei wir bei Technicolor die CalMAN-Messungen ausgeführt haben. Die CyberLink MediaStory versucht eine Verbindung verschiedener Medien auf dem PC und im Netzwerk mit SocialMedia. Das Eco Utility ist bereits klassisch bei Toshiba, hier kann der Energieverbrauch bewundert werden. Der Media Player by sMedio TrueLink+ ist ein visuell für die Touch-Bedienung optimierter Player, ein Pflichtprogramm für ein Notebook mit Blue-ray-Laufwerk. PC Health Monitor und System Settings vereinfachen die Administration der Hardware, Nutzer müssen nicht mehr ins BIOS gehen, um Geräte zu deaktivieren.
Zubehör
Beim inkludierten Zubehör gibt sich Toshiba wie immer spartanisch. Lediglich ein knappes Benutzerhandbuch sowie eine Kurzanleitung befinden sich neben dem großen 120-W-Netzteil (555 Gramm) im Lieferumfang.
Wartung
Wartung wird beim Satellite klein geschrieben. Der "verplombte" Akku grenzt schon an Dreistigkeit, diese Praxis nimmt aber auch bei anderen Herstellern zu und beschränkt sich nicht nur auf besonders flache Geräte. Einzig für den Arbeitsspeicher sieht der Hersteller eine kleine Wartungsklappe vor. Unter zahlreichen Gummiabdeckungen verstecken sich die Schrauben, die eine Demontage der Bodenplatte ermöglichen. Um Beschädigungen des Shop-Gerätes zu vermeiden, haben wir auf eine Öffnung verzichtet. Wir gehen von einem sehr ähnlichen Innen-Layout wie beim Satellite P50-A-11L aus, wir verweisen auf diesen Test für Fotos des Innenraums.
Garantie
Toshiba gewährt eine Herstellergarantie ab Werk von 24 Monaten mit einem internationalen Bring-In-Service, der für Europa, den mittleren Osten sowie Afrika gilt. Bei Anmeldung einer Reparatur über die Toshiba Notebook Hotline bietet der Hersteller einen Vor-Ort-Abholservice (Deutschland und Österreich).
Eingabegeräte
Tastatur
Die Tastatur hat sich seit dem Satellite P50 von Ende 2013 scheinbar nicht verändert. Das Layout nutzt die komplette Breite des 15-Zollers aus und besitzt einen vollwertigen Ziffernblock mit großen Tasten. Toshiba hat den Unterbau optimiert, weshalb uns beim P50t nicht mehr ein weicher, federnder Anschlag begegnet. Der Anschlag ist fest, aber nicht hart. Die glatten Tasten sind für die Finger ziemlich rutschig, was beim schnellen Tippen aber eher ein Vorteil ist. Das Tipp-Geräusch ist sehr leise und der knackige Druckpunkt gibt ein markantes Feedback. Dadurch entsteht bei einem mittleren Hubweg ein angenehm deutliches Feedback, das mechanischen Tastaturen nur auf Grund des knappen Hubs nicht nahe kommt.
Touchpad
Das ClickPad hinterlässt ebenfalls einen besseren Eindruck als der Vorgänger. Der Hubweg ist zwar nach wie vor gering und im oberen Bereich gar nicht mehr vorhanden. Weil aber ein Klick nur wenig Kraft benötigt und sich mit einem ausreichenden Druckpunkt quittiert, arbeitet es sich auf der matten Oberfläche recht angenehm. Perfektionisten wird das Pad allerdings aufgrund des geringen Hubs kurzatmig erscheinen.
Multitouch-Gesten funktionieren anstandslos. Das Synaptics ClickPad V1.2 kann im Treiber gezielt auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten werden. So funktioniert der Fensterwechsel über den Rand-Swipe als auch der Vier-Finger-Flick (Wisch nach oben).
Touchpanel
Das kapazitive 10-Finger-Multitouch-Panel funktioniert problemlos. Trotz der hohen Auflösung findet der Finger fast immer auch die kleinsten Buttons und Checkboxen. Die Touchoberfläche gibt auf Druck etwas nach, was bei der Benutzung aber nicht stört. Der Grund: Wie bei den meisten Touchscreens genügt zartes Antippen, um Reaktionen auszulösen. Der Screen ist bis in die Ränder sensibel, ein Finger kann sogar fast zu 100 % auf der schwarzen Umrandung entlangfahren und dabei immer noch ein Fenster verschieben.
Display
Toshiba rüstet den 15,6-Zoller mit einem markanten 16:9 Panel aus: 3.840 x 2.160 Pixel (LQ156D1JX01) bringen die so genannte 4K-Auflösung auf den Desktop (Pixeldichte 282 ppi). Das Panel ist daneben noch ein kapazitives 10-Finger-Touchdisplay. Der Hersteller spricht von „Hochhelligkeits-Touch-Display“, was unsere Messung aber nicht bestätigt. Der Durchschnitt von 248 cd/m² ist keine Luminanz-Oberklasse, hier sind die Konkurrenten kräftiger aufgestellt (siehe Tabelle). Die Helligkeit ist gleichmäßig über die Anzeige verteilt, Screen Bleeding können wir selbst bei Schwarzbild und höchster Helligkeit nur marginal an den Rändern erkennen (Foto rechte Spalte). Die Variante P50t ist nur mit dem 4K-Touchpanel zu haben. Die Modelle P50-B gibt es schon für knapp 1.000 Euro mit 1.920 x 1.080 Pixeln (Glare, IPS, Radeon R9 M265X).
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 117 cd/m²
Kontrast: 1417:1 (Schwarzwert: 0.18 cd/m²)
ΔE Color 2 | 0.5-29.43 Ø4.94
ΔE Greyscale 1.61 | 0.5-98 Ø5.2
92.1% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
60% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
65.5% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
92.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
64.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.37
Toshiba Satellite P50t-B-10T 3840x2160 IPS Touch Glare | Dell XPS 15 (Late 2013) 3200x1800 PPS Touch Glare | Lenovo ThinkPad T540p-20BE005YGE 2880x1620 IPS matt | Lenovo IdeaPad Y50-70 (59424712) 3840x2160 IPS Glare | MSI GS60 - 2PEWi716SR21 2880x1620 IPS Glare | |
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Display | 9% | -2% | -19% | -1% | |
Display P3 Coverage | 64.1 | 72.6 13% | 64 0% | 50.6 -21% | 64.7 1% |
sRGB Coverage | 92.3 | 96.1 4% | 88 -5% | 76.3 -17% | 89.3 -3% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 65.5 | 72.9 11% | 64 -2% | 52.3 -20% | 64.7 -1% |
Bildschirm | -79% | -80% | -54% | -37% | |
Helligkeit Bildmitte | 255 | 349 37% | 333 31% | 290 14% | 323 27% |
Brightness | 248 | 322 30% | 310 25% | 257 4% | 310 25% |
Brightness Distribution | 88 | 83 -6% | 82 -7% | 81 -8% | 82 -7% |
Schwarzwert * | 0.18 | 0.21 -17% | 0.62 -244% | 0.512 -184% | 0.43 -139% |
Kontrast | 1417 | 1662 17% | 537 -62% | 566 -60% | 751 -47% |
Delta E Colorchecker * | 2 | 8.27 -314% | 4.67 -134% | 3.72 -86% | 3.25 -63% |
Delta E Graustufen * | 1.61 | 7.99 -396% | 5.66 -252% | 3.11 -93% | 3.1 -93% |
Gamma | 2.37 93% | 3.42 64% | 2.46 89% | 2.48 89% | 2.16 102% |
CCT | 6462 101% | 8117 80% | 5966 109% | 6959 93% | 6054 107% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 60 | 69.08 15% | 61 2% | 48.16 -20% | 59 -2% |
Color Space (Percent of sRGB) | 92.1 | ||||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -35% /
-55% | -41% /
-59% | -37% /
-45% | -19% /
-27% |
* ... kleinere Werte sind besser
Das IPS-Panel wird im Auslieferungszustand bereits durch ein Farbprofil aufgehübscht (Technicolor), was markant gute Farbwiedergaben mit sich bringt. Bei DeltaE2000-Werten von 1,6 oder 2,4 erübrigt sich die heimische Kalibrierung. CalMAN ermittelt, dass die sRGB-Farben zwar nicht vollständig (92 % Abdeckung) (Korrektur 20.5.2015 zufolge fehlerhaften Referenz-sRGB-Profils) aber naturgetreu angezeigt werden. Dies bot in dieser Perfektion unter den Konkurrenten nur das MSI GS60. Gleichauf mit Dells XPS 15 ist der Kontrast ein Spitzenreiter: 1.400:1 sehen wir selten, was auf einem Schwarzwert von 0,18 beruht.
Mit Chroma Tune kann einfach zwischen den Farbprofilen gewechselt werden, etwa wenn für eine Anwendung kühle Farben besser erscheinen. Mehr als bei unserem Testgerät kann ein Notebook-Display in Bezug auf Farben nicht leisten. Im Umfeld der Workstations gäbe es noch sog. Dreamcolor-Displays, welche AdobeRGB fast und sRGB vollständig abdecken. Siehe z. B. HP ZBook 17 (E9X11AA-ABA), das mit mattem FHD aufwartet (Display Rating 92 %).
Draußen macht die Anzeige keine so gute Figur, was vornehmlich an der spiegelnden Beschaffenheit, aber auch an der nicht optimalen Helligkeit liegt. Im Akkubetrieb setzt die Luminanz nämlich auf 117 cd/m² (Messpunkt Mitte) herunter. Bei den meisten Notebooks hilft es in einem solchen Fall, den Ambient-Light-Sensor und/oder das HD-Graphics-Energiesparen abzuschalten. Beim P50t fruchtet dieses Vorgehen hingegen nicht.
Die Blickwinkel sind IPS-typisch sehr gut. Gleich von welcher Seite wir auf die Anzeige schauen, der Kontrast bleibt stabil (keine Invertierung), Farben verfälschen erst bei extremen Winkeln aus oberer Perspektive.
Leistung
Ein kompetentes Duett aus Haswell-Standard-Prozessor (kein Low Voltage, 47 Watt TDP) und dedizierter Radeon R9 M265X (obere Mittelklasse) bringt starke Allrounder-Qualitäten für verschiedene Einsätze auf den Schreibtisch. Schade ist für die 1.500-Euro-Preisklasse das Fehlen einer echten SSD, im besten Fall kombiniert mit einer HDD. Der Hersteller setzt auf ein Solid State Hybrid Drive (SSHD), die Toshiba MQ01ABD100 (1.000 GB, 870 GB nutzbar bei Auslieferung).
Prozessor
Der Intel Core i7 4710HQ (2,5 GHz) ist ein beliebter Haswell-Prozessor für leistungsorientierte Gamer, Allrounder oder Workstations. Die Konkurrenten benutzen zum Teil baugleiche oder sehr ähnliche CPUs. Der Turbo dieses SoC liegt bei 3.500 MHz (Single Core) bzw. bei 3.300 MHz (Multi-Core), vorausgesetzt die Kühlung reicht aus, um hohe Temperaturen am SoC in Schach zu halten. Danach sieht es erst einmal nicht aus, was der Screen Prime95 CPU-Stresstest zeigt: Bei konstanter Multi-Core-Last liegen 2,8-2,9 GHz an, das Package zeigt mit 82 Grad noch keine Überhitzung.
MSI GS60 und IdeaPad Y50-70 besitzen den baugleichen 4710HQ und liegen beim Cinebench R15 Single gleichauf. Beim Multi-Test zeigen sich aber Unterschiede, hier geht das GS60 in Führung (7 %) und das IdeaPad Y50 (-17 %) trottet hinterher. Summa Summarum sind solche Differenzen zu marginal, um bei der Kaufentscheidung eine Rolle zu spielen.
Die Radeon hingegen läuft konstant mit 625 MHz, der Screenshot zeigt die einfache Belastung durch Furmark. Dieses Bild zeigt auch, bei welcher Temperatur sich der Prozessor im Leerlauf bewegt (69 Grad).
Wir haben den R15-Test auch im Akkubetrieb (Profil Höchstleistung) laufen lassen und eine Leistungsminderung jeweils von CPU und Radeon R9 festgestellt. Der R15 Multi sank auf 402 Punkte (Netz: 611), der R15 OpenGL auf 45,5 FPS (Netz: 59). Letzteres war trotz 625 MHz der Fall. Beim R15 war im Akkubetrieb der Grund für den Leistungseinbruch erkennbar: Der Takt schwankte nämlich stark zwischen 800 MHz und 3,1 GHz (Netz: 2,8-2,9 GHz).
System Performance
Die Anwendungsperformance bewerten Programme wie der PCMark 8, welche über Stunden echte Anwendungen simuliert. Den Home Score des PCMark 8 haben wir nicht für alle Konkurrenten erfasst, für ThinkPad T540p (SSD) und MSI GS60 (RAID SSD) zeigt er aber, dass die SSHD des P50t scheinbar kein Nachteil ist. Der System Storage des älteren PCMark 7 sieht das naturgemäß anders, hier ziehen eben diese Geräte mit 68 bzw. 74 % davon. Im Total-Score des PCMark 7 liegen die Konkurrenten dann wieder nicht so stark auseinander, der Vorsprung des GS 60 schmilzt auf 23 %. Der Computation-Score des MSI GS60 (+30 %, baugleiche CPU) ist ein weiteres Indiz für eine abgeschwächte Prozessorperformance unseres P50t.
Im Vergleich zum Umgang mit SSD-Notebooks fielen uns kaum längere Programm-Ladezeiten oder Systemstarts auf (Kaltstart: 16 Sekunden bis Login), Installationen und Kopiervorgänge dauern aber deutlich länger. Der 8-GB-SSD-Cache (MLC-NAND) lernt häufig geladene Sektoren und hält diese Daten für den schnelleren Zugriff bereit.
Toshiba Satellite P50t-B-10T | Dell XPS 15 (Late 2013) | Lenovo ThinkPad T540p-20BE005YGE | Lenovo IdeaPad Y50-70 (59424712) | MSI GS60 - 2PEWi716SR21 | |
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PCMark 8 | |||||
Home Score Accelerated v2 | 3386 | 3456 2% | 3004 -11% | ||
PCMark 7 | 45% | 27% | 60% | 56% | |
Score | 5010 | 5937 19% | 5009 0% | 5238 5% | 6164 23% |
Productivity | 2035 | 2878 41% | 4237 108% | 4934 142% | 5075 149% |
Entertainment | 3971 | 10503 164% | 3749 -6% | 9431 137% | 4743 19% |
Creativity | 7924 | 4481 -43% | 8668 9% | 9431 19% | 11174 41% |
Computation | 17704 | 19543 10% | 15026 -15% | 15434 -13% | 23103 30% |
System Storage | 3141 | 5562 77% | 5268 68% | 5355 70% | 5460 74% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 45% /
45% | 15% /
24% | 60% /
60% | 23% /
46% |
PCMark 7 Score | 5010 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3386 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Das Toshiba MQ Hybrid Drive (Ladenpreis knapp 80 Euro, MQ01ABD100H) schlägt sich beim Lesen zwar lange nicht so gut wie SSD-Laptops, für eine Festplatte sind die Ergebnisse aber ansehnlich. Wir haben dafür einmal das Satellite P50-A (HGST Travelstar 5.400 U/Min) eingeblendet. Speziell Read und Write 4K profitieren vom Cache des Hybrid Drive, was ein Grund für die solide Systemperformance sein kann.
Toshiba Satellite P50t-B-10T | Toshiba Satellite P50-A-11L | Dell XPS 15 (Late 2013) | Lenovo ThinkPad T540p-20BE005YGE | Lenovo IdeaPad Y50-70 (59424712) | |
---|---|---|---|---|---|
CrystalDiskMark 3.0 | |||||
Read 4k | 0.41 | 24.57 | 28.11 | 24.36 | |
Write 4k | 1.042 | 66.1 | 79.2 | 68.6 | |
Read Seq | 108.5 | 512 | 520 | 480.1 | |
Write Seq | 106.2 | 412.9 | 258 | 430.9 |
Grafikkarte
Die AMD Radeon R9 M265X gehört der gehobenen Mittelklasse an und positioniert sich als Gegenstück zu GT 750M bzw. GTX 850M (DDR3). Bislang ist Toshiba der einzige Hersteller, der in Satellite S70-B, L70-B und P50 der Radeon eine Chance gibt. Im Test des Toshiba Satellite L70-B-130 mit gleicher CPU befindet sich ein ausführlicher Spiele-Test. Die Kerntaktrate liegt bei 625 MHz und theoretisch sollte es einen Boost bis zu 900 MHz geben. Diesen konnten wir während des Tests aber niemals erkennen (auch nicht beim Satellite L70-B). GPU-Z gibt 2 GB GDDR5 Videospeicher an (128 Bit).
Die Scores im 3DMark 2013 liegen knapp 25 % hinter der GeForce GT 750M (XPS 15) zurück, einzig die alte GT 730M wird deutlich geschlagen. Zocker blicken natürlich neidisch auf GTX 860M und 870M, die einfach mal 120 bis 190 % drauflegen. Diese GPUs gehören der mobilen Oberklasse an.
3DMark Ice Storm Standard Score | 37352 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 9555 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1585 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Wer auf hohe Details Wert legt, der kommt mit der Radeon R9 M265X nicht auf seine Kosten. Details „hoch“ bedeutet bei den meisten unserer Spiele-Benchmarks 1.366 x 768 Pixel. Diese meistert die Radeon fast immer. Full-HD („max.“) oder gar die native 4K-Auflösung sind jedoch zwei Nummern zu groß für den AMD-Chip. Hier braucht es dann schon eine GTX 870M, um die Ultra-Settings in FHD flüssig auf die Anzeige zu pinseln.
Wir haben Mittelerde: Shadow of Mordor im 4K-Setting durch den integrierten Benchmark geschickt und bei Qualität-Medium nur 8 FPS erzielt. Gleiches bei Tomb Raider, hier sind es 12 FPS (Qualität Normal) und bei Thief (7 FPS, Qualität Low).
Wer 4K-Gaming sucht, der wird allerdings auch nicht beim Lenovo IdeaPad Y50-70 mit selbiger Auflösung und stärkerer GPU fündig. Dieser Zocker-Bolide kann aber immerhin FHD mit höchsten Details meistens bewältigen.
Tomb Raider | |
1366x768 High Preset AA:FX AF:8x (nach Ergebnis sortieren) | |
Toshiba Satellite P50t-B-10T | |
Dell XPS 15 (Late 2013) | |
MSI GS60 - 2PEWi716SR21 | |
1920x1080 Ultra Preset AA:FX AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
Toshiba Satellite P50t-B-10T | |
Dell XPS 15 (Late 2013) | |
MSI GS60 - 2PEWi716SR21 |
BioShock Infinite | |
1366x768 High Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Toshiba Satellite P50t-B-10T | |
Dell XPS 15 (Late 2013) | |
Lenovo IdeaPad Y50-70 (59424712) | |
MSI GS60 - 2PEWi716SR21 | |
1920x1080 Ultra Preset, DX11 (DDOF) (nach Ergebnis sortieren) | |
Toshiba Satellite P50t-B-10T | |
Dell XPS 15 (Late 2013) | |
Lenovo IdeaPad Y50-70 (59424712) | |
MSI GS60 - 2PEWi716SR21 |
Thief | |
1366x768 High Preset AA:FXAA & Low SS AF:4x (nach Ergebnis sortieren) | |
Toshiba Satellite P50t-B-10T | |
Lenovo ThinkPad T540p-20BE005YGE | |
Lenovo IdeaPad Y50-70 (59424712) | |
1920x1080 Very High Preset AA:FXAA & High SS AF:8x (nach Ergebnis sortieren) | |
Toshiba Satellite P50t-B-10T | |
Lenovo ThinkPad T540p-20BE005YGE | |
Lenovo IdeaPad Y50-70 (59424712) |
min. | mittel | hoch | max. | |
Tomb Raider (2013) | 73.8 | 52 | 23 | |
BioShock Infinite (2013) | 63 | 54 | 23.9 | |
Thief (2014) | 29.7 | 25.5 | 13 | |
Middle-earth: Shadow of Mordor (2014) | 49.5 | 20 | 14.18 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Die Geräuschemissionen halten sich im Leerlauf zurück, wobei der Lüfter ganz selten ausgeht. Die meiste Zeit dreht er konstant mit 33,4 dB(A), was wir als sonores Rauschen wahrnehmen. Die Festplatte erzeugt ebenfalls ein hörbares Grundrauschen von gut 33 dB(A), wobei sie aber nicht klackert. Unter Belastung steigt der Pegel auf 44,5 dB(A), dabei ist es gleich, ob ein 3DMark 2006 oder ein Stresstest aus Prime95 und Furmark läuft. Die Konkurrenten sind im Leerlauf teils deutlich ruhiger, bei IdeaPad Y50 und XPS 15 stehen die Lüfter für längere Phasen still. Die Notebooks mit den stärkeren Geforce-GPUs werden bei Last jedoch lauter.
Toshiba Satellite P50t-B-10T | Dell XPS 15 (Late 2013) | Lenovo ThinkPad T540p-20BE005YGE | Lenovo IdeaPad Y50-70 (59424712) | MSI GS60 - 2PEWi716SR21 | |
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Geräuschentwicklung | 10% | 10% | 8% | -7% | |
Idle min * | 32.4 | 28 14% | 28.9 11% | 28.2 13% | 32.4 -0% |
Idle avg * | 33.4 | 28 16% | 28.9 13% | 28.2 16% | 34.2 -2% |
Idle max * | 33.4 | 29.8 11% | 32.3 3% | 29.2 13% | 36.6 -10% |
Last avg * | 44.5 | 42.1 5% | 37.4 16% | 41.3 7% | 47.4 -7% |
Last max * | 44.4 | 42.1 5% | 40.5 9% | 48.2 -9% | 51.4 -16% |
* ... kleinere Werte sind besser
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.4 / 33.4 / 33.4 dB(A) |
HDD |
| 33.6 dB(A) |
DVD |
| 38 / dB(A) |
Last |
| 44.5 / 44.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperatur bei geringer bis fehlender Betriebsamkeit ist niedrig, gerade mal knapp 33 Grad messen wir am wärmsten Punkt, der Durchschnitt auf der Oberseite ist mit 28 Grad nicht einmal handwarm. Bei Last erwärmt sich der Hotspot auf angemessene 43 Grad, nur geringfügig mehr als handwarm. Die GPU-Boliden unter den Konkurrenten halten an dieser Stelle die rote Laterne: Das MSI GS60 wird oben bis zu 50 Grad warm (unten 78 Grad!), das Y50 zeigt 59 Grad an (oben 61 Grad).
Den Stresstest absolviert das P50t mit 92 Grad am CPU-Package, wobei der Takt knapp über Nennfrequenz schwankt (2,5-2,7 GHz). An dieser Stelle ein Blick auf die Energieaufnahme: Nach 30 Sekunden bei 92 Grad sinkt selbige von 120 auf 99 Watt. Dies wiederholt sich immer wieder und könnte mit dem Wechsel zwischen 2,5 und 2,7 GHz gleichziehen. Die Radeon verrichtet ihren Job während des Stresstests stoisch mit konstant 625 MHz.
Toshiba Satellite P50t-B-10T | Dell XPS 15 (Late 2013) | Lenovo ThinkPad T540p-20BE005YGE | Lenovo IdeaPad Y50-70 (59424712) | MSI GS60 - 2PEWi716SR21 | |
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Hitze | -25% | -7% | -23% | -28% | |
Last oben max * | 43.5 | 48.4 -11% | 39.9 8% | 59 -36% | 50.5 -16% |
Last unten max * | 46 | 64.6 -40% | 44.4 3% | 61.3 -33% | 78 -70% |
Idle oben max * | 28 | 35.6 -27% | 34 -21% | 34.7 -24% | 31.7 -13% |
Idle unten max * | 32.8 | 39.2 -20% | 38.2 -16% | 32.2 2% | 36.5 -11% |
* ... kleinere Werte sind besser
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 46 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 36 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-7.2 °C).
Lautsprecher
Positiv überrascht waren wir von der guten Klangqualität. Harman & kardon kooperiert hier seit einiger Zeit mit Toshiba. Einen Subwoofer besitzt das P50t nicht, dennoch entspringt kein dünner oder blecherner Sound den beiden Stereolautsprechern. Sie sitzen rechts und links direkt unter dem Display unter einer Alu-Gitterabdeckung. Ein kräftiger Klang mit Ansatz von Tiefen sowie eine sehr gute Maximallautstärke beschallen den Nutzer und verhelfen Filmen und Spielen zu akustischer Geltung.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Der Stromverbrauch des Testgerätes deckt sich im Wesentlichen mit der Konkurrenz, wobei im Leerlauf stets sehr ähnliche Energieaufnahmen gemessen wurden. 13 bis 19 Watt hat unser P50t im Idle auf der Uhr, das kann ein IdeaPad Y50 trotz stärkerer GPU einen Tick besser. Beim Y50 ist Nvidia Optimus, das Gegenstück zu AMDs Enduro, aktiv. Das heißt, die integrierte Prozessorgrafik übernimmt die Rechenarbeit im Leerlauf oder bei schwachen Anforderungen. So ist es auch bei den anderen Konkurrenten.
Bei Last zeigt sich das P50t im Vergleich relativ sparsam, die Geforce-Geräte ziehen deutlich mehr Energie aus der Steckdose. Dafür haben sie GPU-seitig aber auch deutlich mehr Power unter der Haube. Das schwere Netzteil leistet 120 Watt und bedient gerade noch die Energieaufnahme bei Volllast (99 bis 120 Watt schwankend). Es benötigt im Idle 2:39 Stunden für eine vollständige Aufladung des Akkus.
Toshiba Satellite P50t-B-10T | Dell XPS 15 (Late 2013) | Lenovo ThinkPad T540p-20BE005YGE | Lenovo IdeaPad Y50-70 (59424712) | MSI GS60 - 2PEWi716SR21 | |
---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 0% | 16% | -0% | -27% | |
Idle min * | 12.8 | 10.2 20% | 9.1 29% | 10.7 16% | 10.5 18% |
Idle avg * | 18.8 | 15.1 20% | 13.8 27% | 14.7 22% | 16.9 10% |
Idle max * | 19 | 17.4 8% | 17.4 8% | 18.2 4% | 23.3 -23% |
Last avg * | 66.7 | 87.4 -31% | 60.4 9% | 85.1 -28% | 113.4 -70% |
Last max * | 99.1 | 115.2 -16% | 92.6 7% | 114.3 -15% | 168.5 -70% |
* ... kleinere Werte sind besser
Aus / Standby | 0 / 0.2 Watt |
Idle | 12.8 / 18.8 / 19 Watt |
Last |
66.7 / 99.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Akkulaufzeit
Die Akku-Betriebszeit gehört zu den Schlechtesten der Klasse. Gerade mal 2:32 Stunden surfte unser Skript durchs Web und das bei einer niedrigen Luminanz von 117 cd/m² (maximal, vom System im Akkubetrieb gesetzt). Selbst ein Lenovo IdeaPad Y50-70 steht mit 100 Minuten Vorsprung besser da. Der Grund ist die geringe Kapazität des Akkumulators von 44 Wh. Hier fährt ein XPS 15 91 Wh auf, ein IdeaPad Y50 54 Wh. So etwas könnte man unfairen Wettbewerb nennen, aber Toshiba ist schließlich selbst an der geringen Kapazität Schuld.
Fazit
Mit dem Satellite P50t-B-10T hat der Hersteller einen hochwertigen 15-Zoller im Programm, der nicht nur durch seine 4K-Auflösung Freude bereitet. Die Wertigkeit des Alu-Finishs sorgt für eine angenehme Haptik und die Eingabegeräte besitzen ein überraschend ausgeprägtes Feedback. So etwas hätten wir bei einem Toshiba-Consumer gar nicht erwartet.
Die Gesamtperformance ist besser, als wir es von einem HDD-System gewöhnt sind, dafür sorgt eine recht schnelle SSHD. Der Prozessor hat viel Dampf unter der Haube, allerdings haben wir den Eindruck, dass er sein Turbo-Potenzial in diesem Chassis nicht bestmöglich ausnutzt. Zwiespältig sehen wir die AMD Radeon R9 M265X. Wer nicht in FHD oder 4K zockt oder nur Gelegenheitsspieler ist, der wird sich mit der Spieleleistung anfreunden. Wer auf mehr hinaus will, der findet mit GTX 860M und 870M in gleicher Preislage die besseren Grafikkarten bei der Konkurrenz.
Es gibt aber auch bedenkenswerte Nachteile: Die Wartungsmöglichkeiten sind genauso begrenzt wie die geringe Laufzeit. Nutzer müssen sich über abgeklebte Schrauben wagen, um Akku oder Festplatte zu tauschen.
Das Satellite ist gemacht für Menschen, die einen rechenstarken Laptop mit guter Optik und einem erstklassigen Display suchen. Abgesehen von der Display-Spiegelung des Panels eignet sich das P50t aufgrund der sehr guten Eingabegeräte und der geringen Emissionen auch für ernsthaftes Arbeiten am PC.
Toshiba fährt zwar das beste Display auf, das beste Preis-/Leistungsverhältnis aber nicht. Hierfür müsste wenigstens noch eine große SSD verbaut sein, oder besser noch ein SSD-Modul und eine Festplatte. Lenovo bietet mit dem Y50 genau das, eine 512 GB SSD nebst starker GTX 870M zum gleichen Preis. Ebenso löst das Panel in 4K auf. Das MSI GS60 Ghost ist einen Tick teurer, dafür hat die GTX 870M eine echte Chance, Games auf 2.880 x 1.620 Pixel zu zaubern (3K). Leider ist das Netzteil zu klein dimensioniert und einige andere Nachteile nagen an der Wertung des GS60 Ghost.