Test-Update Dell Inspiron 15R-5537 Notebook
Nicht jeder Anwender, der nur ein einfaches Notebook für den gelegentlichen Spiele-Einsatz sucht, muss gleich zu einem kostspieligen Gaming-Boliden greifen – auch viele preiswerte Geräte weit unterhalb der 1.000-Euro-Marke können aktuelle Titel flüssig und in guter Qualität darstellen. Als besonders beliebt haben sich dabei zuletzt Modelle wie das Acer Aspire V5-573G erwiesen, die einen sparsamen ULV-Prozessor mit einer vergleichsweise starken, dedizierten Grafiklösung verbinden.
Auf genau dieses Konzept setzt auch das Dell Inspiron 15R-5537. Angetrieben von einem Core i7-4500U, dem 8 GB RAM sowie eine 1.000 GB große Festplatte zur Seite stehen, verspricht der 15-Zöller nicht nur für Office- und Multimedia-Anwendungen üppige Leistungsreserven. Dank einer zusätzlichen Radeon HD 8850M sollen auch Spieler auf ihre Kosten kommen, die sich zudem über ein hochauflösendes FullHD-Display freuen dürfen. Derart ausgestattet ist das Notebook derzeit für rund 750 Euro bei verschiedenen Händlern erhältlich.
Da wir bereits vor einigen Monaten eine andere Konfiguration des Inspiron 15R unserem ausführlichen Testprozedere unterzogen haben, wollen wir an dieser Stelle auf eine erneute Beschreibung von Gehäuse, Ausstattung und Eingabegeräten verzichten. Diese und weitere Punkte können Sie in unserem ursprünglichen Artikel nachlesen.
Konfigurations-Übersicht des Dell Inspiron 15R-5537 (Auszug):
CPU | Core i5-4200U | Core i7-4500U | Core i7-4500U |
---|---|---|---|
Speicher | 8 GB RAM | 8 GB RAM | 8 GB RAM |
Datenträger | 1.000 GB (HDD) | 1.000 GB (HDD) | 1.000 GB (HDD) |
Grafikkarte | HD Graphics 4400 | Radeon HD 8670M | Radeon HD 8850M |
Display | 1.366 x 768 Pixel (Touch) | 1.366 x 768 Pixel | 1.920 x 1.080 Pixel |
Preis | ab 630 Euro | ab 680 Euro | ab 750 Euro |
Display
Während unser letztes Testgerät noch mit einem verspiegelten WXGA-Panel (1.366 x 768 Pixel) inklusive Touchscreen daherkam, haben wir diesmal die Variante mit mattem FullHD-Display (1.920 x 1.080 Pixel) vor uns – eine Bedienung per Finger ist dementsprechend nicht möglich. Viele Käufer dürfte das allerdings nur wenig stören, erweist sich die auf 141 dpi gesteigerte Pixeldichte doch als mindestens gleichwertige Kompensation. Endlich bietet der Bildschirm genügend Arbeitsfläche, um auch mehrere Programme nebeneinander öffnen zu können, ohne dass kleine Schriften und Symbole im Pixelbrei verschwimmen.
Und das ist nicht der einzige Vorteil des FullHD-Modells: Auch die Leuchtdichte macht einen gewaltigen Sprung nach oben und liegt nun bei soliden 251 cd/m² (WXGA: 187 cd/m²), die sich subjektiv gleichmäßig über das gesamte Display verteilen. Störende Lichthöfe konnten wir selbst bei einem komplett schwarzen Testbild und maximierter Helligkeit kaum erkennen. In Innenräumen muss das Backlight ohnehin nur selten voll aufgedreht werden, für übliche 150 cd/m² genügt bereits die Stufe 7 von 11.
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Ausleuchtung: 83 %
Helligkeit Akku: 260 cd/m²
Kontrast: 578:1 (Schwarzwert: 0.45 cd/m²)
ΔE Color 4.78 | 0.5-29.43 Ø4.94
ΔE Greyscale 5.94 | 0.5-98 Ø5.2
52% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
56.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
79.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
54.7% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.61
Anders als das Acer Aspire V5-573G setzt das Inspiron 15R leider nicht auf ein hochwertiges IPS-Panel, sondern greift auf ein herkömmliches TN-Fabrikat zurück. Die von AUO gefertigte Anzeige hört auf den Namen B156HW02 und ist uns bereits in einigen anderen Dell-Notebooks (Latitude E6540, Latitude 3540) begegnet. Schwarzwert (0,45 cd/m²) und damit auch das Kontrastverhältnis (578:1) siedeln sich in etwa im Mittelfeld an; typischerweise reicht die Bandbreite hier von rund 300:1 im Low-End-Bereich bis hin zu über 1.000:1 bei absoluten Spitzen-Panels.
Das Inspiron versteht sich als reines Consumer-Gerät und muss folglich keinen besonderen Ansprüchen an die Qualität der Farbwiedergabe genügen. Umso mehr überrascht es, dass die Anzeige abseits eines leichten Blaustichs nur vergleichsweise geringe Abweichungen bei Farben (Delta E 4,8) und Graustufen (Delta E 5,9) zeigt. Professionelle Anwender dürften allerdings den relativ kleinen Farbraum bemängeln, der lediglich 69 Prozent des sRGB-Standards abzudecken vermag; die noch anspruchsvollere AdobeRGB-Vorgabe wird sogar nur zu 52 Prozent erfüllt.
Durch seine Größe und das nicht gerade niedrige Gewicht wird das 15R wohl zumeist auf dem heimischen Schreibtisch betrieben, macht aber auch unter freiem Himmel eine gute Figur. Störende Reflexionen haben dank der hohen Helligkeit und der entspiegelten Displayoberfläche keine Chance, sodass der Bildinhalt selbst an sonnigen Tagen gut ablesbar bleibt.
In puncto Blickwinkelstabilität schlägt sich unser Proband zwar etwas besser als manch anderes TN-Panel, kann jedoch nicht mit dem IPS-Display des Aspire V5-573G konkurrieren. Vor allem bei Kopfbewegungen nach oben oder unten fällt der Kontrast stark ab und Farben werden nur noch verfälscht dargestellt. Etwas toleranter erweist sich die Anzeige gegenüber seitlicher Betrachtung, doch auch hier werden ab etwa 40 Grad deutliche Bildveränderungen sichtbar.
Leistung
Je nach Konfiguration verbaut Dell verschiedene ULV-Modelle aus Intels aktueller Haswell-Generation, in diesem Fall einen Core i7-4500U. Der 1,8 GHz schnelle Zweikerner kann per Turbo Boost einen Maximaltakt von 3,0 GHz (2 Kerne: 2,7 GHz) erreichen und unterstützt die Hyper-Threading-Technik zur parallelen Bearbeitung von bis zu 4 Threads. Zusammen mit der hohen Pro-MHz-Leistung der Haswell-Architektur verspricht das ansehnliche Performancewerte, obwohl die TDP mit nur 15 Watt weit unter herkömmlichen Standard-Voltage-CPUs (37 Watt und mehr) liegt.
Die im Prozessor integrierte HD Graphics 4400 wird bei unserem Testgerät von einer dedizierten Radeon HD 8850M unterstützt. Dabei sorgt AMDs Enduro-Technik dafür, dass die Grafikkarte nur in 3D-Anwendungen und Spielen aktiviert wird, um die Leistungsaufnahme und damit auch die Akkulaufzeiten möglichst wenig zu beeinträchtigen.
Mit 8 GB Arbeitsspeicher, verteilt auf zwei 4-GB-Module DDR3L-1600 im Dual-Channel-Betrieb, sowie einer 1.000 GB großen Festplatte hat der Hersteller das Inspiron recht großzügig bestückt. Allerdings bietet das Notebook auch nur wenige Möglichkeiten diese Ausstattung nachträglich zu erweitern – beide DIMM-Slots sind ab Werk belegt, weitere 2,5-Zoll-Schächte oder ein mSATA-Steckplatz fehlen leider.
Prozessor
Das relativ wuchtige 15-Zoll-Chassis zeigt keine Schwierigkeiten dabei, die Abwärme des sparsamen ULV-Prozessors zu bewältigen. Folglich kann der Core i7-4500U seinen vollen Turbo Boost auch über längere Zeit ausspielen, zumindest solange er nicht durch seine niedrige TDP-Einstufung ausgebremst wird. Im Cinebench R11.5 erreicht das Inspiron so einen Score von 2,85 Punkten im Multi-Thread-Test (CPU-Takt 2,5 bis 2,7 GHz) respektive 1,34 Punkte bei Single-Threading (CPU-Takt 3,0 GHz). Zum Vergleich: Ein Core i5-4200M der 37-Watt-Klasse rechnet bestenfalls rund 15 Prozent schneller.
Erfreulicherweise hat der Hersteller auf eine künstliche CPU-Drosselung im Akkubetrieb verzichtet, sodass auch unterwegs die volle Performance des Core i7 abrufbar ist. Dafür leistet sich das Notebook jedoch an anderer Stelle einen Ausrutscher: Bei gleichzeitiger Belastung von Prozessor und Grafikkarte fällt die CPU auf ihre Basisfrequenz von 1,8 GHz zurück – wie sich das auf die Framerate in aufwändigen 3D-Spielen auswirkt, werden wir nachfolgend noch untersuchen.
Massenspeicher
Trotz stetig fallender Preise sind schnelle SSDs noch immer fast Faktor 10 teurer als eine vergleichbar große Festplatte – speziell bei günstigen Notebooks ist das ein klares KO-Kriterium. Insofern können wir es Dell auch nicht verübeln, "nur" eine herkömmliche HDD von Toshiba verbaut zu haben. Die MQ01ABD100 protzt mit satten 1.000 GB Speicherplatz, lässt mit mageren 8 MB Cache und einer Drehzahl von 5.400 U/min aber keine neuen Leistungsrekorde erwarten.
Unsere Benchmarks mit HD Tune und anderen Programmen bestätigen diese Einschätzung: Eine Übertragungsrate von rund 87 MB/s sowie 18,2 Millisekunden Zugriffszeit sind lediglich durchschnittliche Werte für eine Festplatte dieser Spezifikation. Schade, dass Dell nicht gleich das Schwestermodell MQ01ABD100H verbaut hat – wie der Name bereits andeutet, handelt es sich hier um eine sogenannte Hybrid-HDD (SSHD) mit 8 GB zusätzlichem Flashspeicher, der den Zugriff auf häufig verwendete Dateien drastisch beschleunigen kann.
System Performance
Ohne SSD bleiben dem Inspiron die vordersten Plätze in unserer PCMark-7-Rangliste verwehrt – Futuremarks synthetischer Systemleistungs-Test reagiert sehr stark auf die Performance von Prozessor und Datenträger, was sich im nachfolgenden Diagramm widerspiegelt. Zwar kann unser Kandidat mit 3.319 Punkten knapp das Core-i5-bestückte Aspire V5 (2.878 Punkte, HDD) schlagen, fällt jedoch sowohl gegenüber dem Inspiron 15-7537 (5.454 Punkte, SSD) als auch dem IdeaPad Z510 (4.214 Punkte, SSHD) mehr oder weniger weit zurück.
In qualitativer Hinsicht ist dieses Ergebnis keineswegs rein akademischer Natur: Egal ob beim Systemstart, Installationsvorgängen oder dem Laden von Programmen – immer wieder erweist sich die träge Festplatte als Bremsklotz am Fuß eines ansonsten recht performanten Systems. Fairerweise müssen wir aber betonen, dass dies für die meisten Konkurrenten gleichermaßen gilt; wer in dieser Preisklasse partout nicht auf eine SSD verzichten kann, muss zwangsläufig an anderer Stelle Abstriche in Kauf nehmen.
PCMark 7 Score | 3319 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3699 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 3945 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4400 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Bei der Radeon HD 8850M handelt es sich um eine dedizierte Notebook-Grafikkarte der Mittelklasse, die auf AMDs 28-Nanometer-Chip "Cape Verde" basiert. Insgesamt 640 Shader-Einheiten mit einer Taktrate von 575 bis 625 MHz sorgen dabei für die notwendige Rechenleistung, als Grafikspeicher stehen 2 GB GDDR5 (1.000 MHz) an einem 128-Bit-Interface bereit.
Unterm Strich ergibt sich eine 3D-Performance, die in etwa mit einer Nvidia GeForce GT 750M vergleichbar ist – die höhere Taktrate der GeForce wird offensichtlich gut durch die größere ALU-Anzahl der Radeon kompensiert. Vor allem in sehr bandbreitenlastigen Szenarien schneidet die 8850M besonders stark ab, da die GT 750M nur selten mit dem schnelleren GDDR5-Speicher bestückt wird.
Im Vergleich mit der integrierten HD Graphics 4400 kann sich die AMD-Karte um Faktor 2,5 bis 3 in Führung setzen; allerdings nur, solange das Notebook per Netzteil mit Strom versorgt wird. Im Akkubetrieb arbeitet die GPU mit dürftigen 400/300 MHz (Kern/Speicher) und verliert etwa 40 Prozent ihrer Leistung (3DMark 11: P1454).
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Inspiron 15R-5537 | |
Dell Inspiron 15R-5537 | |
Acer Aspire V5-573G-54208G50aii | |
Dell Inspiron 15-7537 | |
Lenovo IdeaPad Z510 |
3DMark - 1920x1080 Fire Strike Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Inspiron 15R-5537 | |
Dell Inspiron 15R-5537 | |
Acer Aspire V5-573G-54208G50aii | |
Dell Inspiron 15-7537 | |
Lenovo IdeaPad Z510 |
3DMark 06 Standard Score | 8105 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 7809 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 2444 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 35889 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 5537 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1707 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Entsprechend der guten 3DMark-Ergebnisse kann sich auch die Spiele-Performance durchaus sehen lassen. Mit Ausnahme von Thief konnten wir in allen getesteten Titeln flüssige Frameraten von mindestens 30 fps erzielen; maximale Details und die native Displayauflösung überfordern die Reserven der HD 8850M zwar oftmals, 1.366 x 768 Pixel und mittelhohe Einstellungen werden aber im Regelfall problemlos bewältigt. Der auf 1,8 GHz begrenzte CPU-Takt bremst nur in wenigen Situationen. Wer noch mehr Leistung benötigt, sollte sich nach Notebooks mit einer GeForce GTX 850M oder besser umsehen – dann steigt allerdings auch der Preis deutlich an.
Abseits der soliden Performance müssen wir leider auch einige Schwierigkeiten ansprechen, die uns bei der Durchführung der Spieletests begegneten:
- extrem niedrige fps in Fifa 14
- ruckelndes Menü in Dishonored
- kein Start von F1 2013 mit aktivierter Radeon möglich
- fps-Einbrüche bei der Deaktivierung von MSAA in Counter-Strike: GO
Offensichtlich handelt es sich hierbei lediglich um Treiberprobleme, die wir mittels Aktualisierung zu beheben versuchten. Ein neuer Catalyst 14.3 ließ sich zwar installieren, allerdings funktionierte dann die Grafikumschaltung nicht mehr – so bleibt nur die Hoffnung auf kommende Updates.
min. | mittel | hoch | max. | |
Anno 2070 (2011) | 142.9 | 74.5 | 45 | 20.8 |
Diablo III (2012) | 111.6 | 77.3 | 66.2 | 44.4 |
Counter-Strike: GO (2012) | 101.9 | 78.1 | ||
Dishonored (2012) | 59.3 | 53.2 | 51 | 42.6 |
Call of Duty: Black Ops 2 (2012) | 70.6 | 59.5 | 46.9 | 27.8 |
SimCity (2013) | 64 | 35.7 | 26.9 | 13.5 |
BioShock Infinite (2013) | 99.2 | 55.3 | 48.2 | 16.9 |
Metro: Last Light (2013) | 31.7 | 25.3 | 20 | 11.9 |
Dota 2 (2013) | 78.7 | 50.6 | 39.2 | |
X-Plane 10.25 (2013) | 56.4 | 27.2 | 13.5 | 11.7 |
Thief (2014) | 27.1 | 22.5 | 19.7 | 11.5 |
Titanfall (2014) | 60 | 49.9 | 38.7 | 24.9 |
The Elder Scrolls Online (2014) | 44.4 | 33.4 | 27.9 | 17.2 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Ohne das leise, aber stets präsente Rauschen der Festplatte könnte man manchmal fast vergessen, dass das Notebook überhaupt in Betrieb ist. Der Lüfter schaltet sich nicht nur im Leerlauf, sondern auch beim Surfen oder der Videowiedergabe meist vollständig ab. Springt die Kühlung doch einmal für kurze Zeit und auf niedrigster Stufe an, übertrifft das entstehende Säuseln kaum den ohnehin vorhandenen Lärmpegel der HDD.
Weit weniger positiv präsentiert sich das Inspiron unter Last. Nicht etwa, weil die ermittelten 41,9 bis 42,7 dB(A) der Performance nicht angemessen wären – Konkurrenten wie das Acer Aspire V5-573G (40,9 - 43,6 dB(A)) kommen auf ähnliche Werte. Uns stört vielmehr die unangenehm hohe Frequenzcharakteristik sowie das gelegentliche Spulenfiepen in einigen 3D-Anwendungen. Beides konnten wir in unserem ersten Test noch nicht feststellen, sodass möglicherweise nicht jedes Gerät davon betroffen ist.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.1 / 32.1 / 32.2 dB(A) |
HDD |
| 32.1 dB(A) |
DVD |
| 37.4 / dB(A) |
Last |
| 41.9 / 42.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-451 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Durch sein etwas dickeres Chassis bewältigt das Inspiron 15R die Abwärme von CPU und Grafikeinheit besser als das extrem schlanke Aspire V5. Im mittleren Bereich des Notebooks steigen die Temperaturen dennoch bis auf etwa 47 °C, wenn die Hardware über längere Zeit voll ausgelastet wird. Da die Handballenauflage aber deutlich kühler bleibt, wird der Anwender dadurch kaum beeinträchtigt.
Beim Blick auf die Sensoren von Core i7 und HD 8850M zeigt sich, dass auch hier keine kritischen Werte erreicht werden. Angesichts von Temperaturen knapp über 80 °C droht selbst im Hochsommer keine Überhitzungsgefahr, zumal unser Stresstest mit Prime95 und FurMark ein absolutes Worst-Case-Szenario simuliert. Gleichzeitig darf man jedoch nicht vergessen, dass Prozessor (1,8 GHz) und GPU (575 MHz) nur mit ihrer jeweiligen Basisfrequenz takten und dadurch entsprechend weniger Energie aufnehmen.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 46.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37.3 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-8.5 °C).
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Anders als die dedizierte Radeon-GPU, die sich im Leerlauf automatisch deaktiviert, treibt das hochauflösende und helle FullHD-Panel den Verbrauch gegenüber dem Basismodell merklich in die Höhe. Aus 5,7 bis 7,8 Watt werden nun 5,9 bis 12,5 Watt, die aber noch immer als vollkommen akzeptabel bezeichnet werden können.
Die relativ niedrige Taktrate der HD 8850M sorgt für eine erstaunlich gute Energieeffizienz, die vergleichbaren Nvidia-Modellen wie der GeForce GT 750M überlegen ist. So kommt es, dass sich das Inspiron im 3DMark 06 mit lediglich 52,9 Watt zufrieden gibt – beim Aspire V5-573G haben wir stolze 73,3 Watt gemessen. Rund 5 Watt der resultierenden Differenz gehen allerdings auf das Konto des eingeschränkten CPU-Turbos.
Als Netzteil hat der Hersteller ein wuchtiges 90-Watt-Modell beigelegt, welches die maximale Leistungsaufnahme von 63,5 Watt problemlos meistert. Prinzipiell hätten wohl auch 65 Watt genügt, schaden kann der zusätzliche Spielraum aber nicht.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 5.9 / 10.9 / 12.5 Watt |
Last |
52.9 / 63.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft Energy Check 3000 Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Akkulaufzeit
Trotz des leicht gestiegenen Energiebedarfs punktet unser Testkandidat mit beachtlichen Akkulaufzeiten, die vor allem dem üppigen 65-Wh-Akku zu verdanken sind. 10 Stunden und 51 Minuten im Battery Eater Reader's Test (Energiesparmodus, minimale Helligkeit, WLAN aus) lassen sogar so manches Ultrabook vor Neid erblassen.
Auf einem hohen, wenngleich nicht unbedingt überragenden Niveau liegen auch die Ergebnisse unserer Praxistests. Bei angepasster Displayhelligkeit (rund 150 cd/m²) kann der Anwender rund 4 Stunden H.264-Videos betrachten oder 6 Stunden per WLAN surfen, bis die nächste Steckdose aufgesucht werden muss.
Je nach Belastung kann der Akku aber auch deutlich schneller leer sein, wie die im Battery Eater Classic Test (Höchstleistung, maximale Helligkeit, WLAN an) ermittelte Laufzeit von 98 Minuten beweist. Geduld erfordert der anschließende Ladevorgang: Erst nach 4 Stunden ist das Notebook für den nächsten Einsatz bereit.
Fazit
Viel Notebook für wenig Geld – so könnte man das Dell Inspiron 15R-5537 in einem kurzen Statement zusammenfassen. Nur wenige Konkurrenten in der 750-Euro-Klasse bieten eine ähnlich opulente Ausstattung auf, zumal auch die Qualität von Gehäuse und Eingabegeräten überzeugt. Doch welche Konfiguration ist nun für wen die richtige?
Wer auf die Touchscreen-Funktionalität verzichten kann, erhält mit dem optionalen FullHD-Panel ein leuchtstarkes und außentaugliches Display. Kontrastverhältnis und Blickwinkelstabilität können zwar nicht ganz mit einem hochwertigen IPS-Modell mithalten, der Fortschritt gegenüber den sonst üblichen WXGA-Anzeigen ist aber dennoch enorm. Auch die zweite Besonderheit unseres Testgerätes, die zusätzliche Radeon HD 8850M, rechtfertigt mit beachtlicher Performance auf dem Niveau einer GeForce GT 750M ihren Aufpreis gegenüber der integrierten Intel-GPU.
Bedauerlich sind in diesem Zusammenhang die verschiedenen Treiberprobleme, die die Mehrleistung der Radeon zum Teil konterkarieren – hier bleibt dem Anwender nur die Hoffnung auf kommende Updates. Ebenso sollte der Hersteller überlegen, ob eine komplette Deaktivierung des CPU-Turbos in 3D-Anwendungen wirklich notwendig ist. Wenn dann auch noch der sehr hochfrequente Lüfter durch ein etwas dezenteres Modell ersetzt wird, hätte Dell die meisten unserer Kritikpunkte ausgemerzt.
Unterm Strich bleibt das Inspiron 15R eine durchaus interessante Alternative zu Konkurrenten wie dem Acer Aspire V5-573G; vorausgesetzt, man kann sich mit den genannten Schwächen arrangieren.