Asus Zenbook 17 Fold im Test - Premiere für das faltbare 17-Zoll OLED-Convertible

Wenn man das Zenbook 17 Fold zum ersten Mal auspackt, hat man ein großes 17-Zoll-Tablet in der Hand, welches sich aber deutlich massiver anfühlt als normale Tablets mit Android oder iOS. Das Gerät besteht praktisch nur aus dem Bildschirm mit einem rund 6 mm breiten Rahmen an allen Seiten, der gummiert ist. An den Seiten und auf der Rückseite erkennt man, dass Asus hier ein Metallgehäuse verwendet und zusätzlich befindet sich auf der Rückseite noch eine Abdeckung für das Scharnier, die zudem einen praktischen Kickstand beinhaltet. Qualitativ ist das Zenbook 17 Fold auf jeden Fall sehr hochwertig und wir konnten auch keinerlei Verarbeitungsmängel erkennen. Der gummierte Rahmen zieht allerdings schnell Staub an und auch auf dem Touchscreen erkennt man schnell Fingerabdrücke, die sich aber leicht wieder entfernen lassen.

Das Zenbook 17 Fold bietet zwei USB-C-Anschlüsse mit Thunderbolt-4-Unterstützung sowie einen 3,5-mm-Klinkenstecker. Die Anordnung richtet sich dabei an die jeweilige Nutzung. Wenn man das Fold als Tablet nutzt, liegt ein Anschluss links unten und eignet sich daher für das Netzteil. Der andere USB-Anschluss befindet sich dann auf der Oberseite. Für USB-Sticks ist das okay, bei externen Festplatten wird es aber schon unpraktisch. Im Laptop-Modus befindet sich dieser Anschluss dann mittig rechts. 

Asus verbaut das moderne WLAN-Modul AX211 von Intel, welches auch schon den aktuellsten Wi-Fi-6E-Standard unterstützt. Wir konnten uns problemlos mit dem 6-GHz-Netz unseres Referenzrouters von Asus verbinden und die Transferraten sind sehr hoch. Auf ein LTE- oder 5G-Modem verzichtet Asus aber.

Neben einer IR-Kamera für die Gesichtserkennung via Windows Hello verbaut Asus eine 5-MP-Kamera, die Bilder in der Auflösung 2.560 x 1.920 Pixel (4:3) oder 2.560 x 1.440 Pixel (16:9) aufnehmen kann. Videos werden maximal in der 1080p-Auflösung mit 30 FPS aufgezeichnet. Die Bildschärfe ist sichtbar besser als bei den üblichen 720p- oder 1080p-Modulen. Zusätzlich gibt es noch einige Software-Features wie Motivverfolgung oder Hintergrundfilter.

Zusätzlich steht natürlich auch der kapazitive Touchscreen für Eingaben zur Verfügung. Wichtig ist in diesem Zusammenhang jedoch die Einschränkung, dass es laut Asus offiziell keinen Stylus-Support gibt. Hiermit möchte der Hersteller Schäden an der Bildschirmoberfläche vermeiden, da es im Vergleich zu herkömmlichen Touchscreens keine zusätzliche Schutzschicht gibt. Bei unserem Testgerät (welches als Messegerät für die IFA genutzt wurde) gibt es auch tatsächlich eine leichte Eindruckstelle im Display samt Pixelfehlern. Es könnte also ein Zusammenhang bestehen und hier sollte man in der Praxis definitiv etwas aufpassen. Wie bei Smartphones oder Tablets kann man jedoch reguläre Eingabestifte mit einer Gummiabdeckung verwenden.

Asus bietet das Zenbook 17 Fold aktuell nur in einer Version an, denn der Intel Core-i7-Prozessor wird mit es 16 GB RAM und einer 1 TB großen PCIe-SSD kombiniert. Es kommt allerdings kein normaler Alder-Lake-U-Chip zum Einsatz, sondern ein besonders effizienter Chip (früher auch ULV genannt). Der Core i7-1250U ist von Intel mit einer maximalen Leistungsaufnahme von 29 Watt und einer typischen TDP von gerade einmal 9 Watt angegeben.

In der MyAsus-App gibt es verschiedene Leistungsprofile (Flüster-Modus, Standard-Modus, Leistungs-Modus) und der Standard-Modus ist voreingestellt. Grundsätzlich sind alle drei Modi alltagstauglich, lediglich bei der GPU-Leistung gibt es größere Unterschiede und man sollte auf jeden Fall den Leistungs-Modus verwenden, wenn man spielen möchte. Allerdings wird der Lüfter dann auch deutlich lauter. In der nachfolgenden Tabelle haben wir die entsprechenden TDP-Werte aufgelistet. Die Benchmarks und Messungen wurden grundsätzlich Im Leistungs-Modus durchgeführt, wir werden aber teilweise auch auf die Auswirkungen der anderen Modi eingehen.

Grundsätzlich handelt es sich beim Core i7-1250U um einen Alder-Lake-U-Prozessor mit zwei schnellen Performance- und acht Efficiency-Kernen (insgesamt 10 Kerne & 12 Threads). Im Vergleich zum normalen Core i7-1255U sind die Power Limits aber geringer und Asus hält sich hier beim maximalen Verbrauch auch an die Vorgabe von Intel, die bei 29 Watt liegt. Allerdings bleibt die Leistungsaufnahme auch bei längerer Belastung weiter im Bereich von etwa 16-17 Watt, die Ergebnisse sind insgesamt also gar nicht mal schlecht angesichts der TDP-Vorgaben. Im Standard-Modus ist die CPU-Leistung kaum geringer und den Unterschied spürt man nicht, dafür bleibt der Lüfter aber deutlich leiser. Im Akkubetrieb bleibt die Leistung konstant; weitere CPU-Benchmarks stehen in unserer Techniksektion zur Verfügung.

Im Alltag handelt es sich beim Zenbook 17 Fold um ein reaktionsschnelles Gerät, was auch an der flotten PCIe-SSD liegt. Die Benchmark-Ergebnisse sind ebenfalls ordentlich. Was man in der Praxis aber weiterhin merkt ist die Tatsache, dass Windows immer noch nicht optimal für die Touch-Steuerung ist. Hier gibt es zwar schon deutliche Fortschritte gegenüber Windows 10 und dem alten ThinkPad X1 Fold, vor allem die Fensterverteilung hat Asus gut im Griff. Auch der Wechsel in den Laptop-Modus beim Auflegen der Tastatur (wo die untere Bildschirmhälfte deaktiviert wird) klappt gut und beispielsweise bleibt die Position der Desktopsymbole erhalten, lediglich die Fenstergröße muss man weiterhin oftmals manuell anpassen und aktive Anwendungen verändern nicht immer ihre Größe.

Asus verbaut eine schnelle PCIe-4.0-SSD von Samsung (PM9A1) mit einer Speicherkapazität von 1 TB. Nach der ersten Inbetriebnahme stehen davon noch 905 GB zur freien Verfügung. Die Transferraten sind mit mehr als 6 GB/s prinzipiell sehr gut, bei dauerhafter Belastung bricht die Leistung nach wenigen Minuten aber massiv ein. In der Praxis dürfte das aber keine Auswirkungen haben und wir konnten beim Testen keine Einschränkungen erkennen. Die Ursache hierfür dürften Temperaturprobleme sein, worunter aktuell viele schnelle PCIe-4.0-SSDs leiden. Weitere SSD-Benchmarks gibt es hier.