Lenovo ThinkBook 16 G4+ Laptop im Test: Guter Multimedia-Rechner mit viel Leistung

Lenovo verwendet für das Gehäuse vorwiegend Aluminium (sowohl Deckel als auch Baseunit). Die Oberflächen sind sandgestrahlt sowie eloxiert. Diese fühlen sich angenehm an und vermitteln einen hochwertigen Eindruck. Fingerabdrücke sieht man zwar relativ schnell, sie lassen sich aber leicht wieder entfernen. Optisch wirkt das silberfarbene Gehäuse und passt auch problemlos in professionellen Umgebungen. Der einzige optische Akzent ist der zweifarbige Bildschirmdeckel mit zwei unterschiedlichen Grautönen. 

Qualitativ hinterlässt das ThinkBook grundsätzlich ebenfalls einen guten Eindruck, allerdings ist hier noch Luft nach oben. Der Baseunit können wir leise Knarzgeräusche entlocken und der Tastaturbereich lässt sich auch sichtbar eindrücken. Der Bildschirmdeckel ist hier stabiler und wir können keine Bildfehler provozieren, allerdings wippt der Bildschirm deutlich nach, wenn man den Öffnungswinkel verändert. Dieser liegt maximal bei 180 Grad und prinzipiell sind die Scharniere gut justiert, denn auch das Öffnen mit einer Hand ist problemlos möglich.

Mit der Ausnahme des Acer Swift X sind die 16-Zoll-Geräte im Vergleichsfeld sehr ähnlich, was die Aufstellfläche betrifft. Mit nur 1,65 cm ist das ThinkBook aber etwas dünner als die meisten Konkurrenten. Das Gewicht liegt bei 1,82 kg und für das Netzteil muss man noch einmal knapp 400 Gramm einplanen.

Auf der rechten Seite gibt es einen SD-Kartenleser, der die Speicherkarten aber nicht vollständig aufnimmt (stehen etwa 2 cm hervor). Mit unserer Referenzkarte (Angelbird AV Pro V60 UHS-II) konnten wir Transferraten von knapp 90 MB/s messen, womit sich das ThinkBook vor den Konkurrenten platziert, bei denen die Kartenleser nur via USB 2.0 angebunden sind.

Neben dem Gigabit-Ethernet-Modul (Intel I219-V) verbaut Lenovo das sehr moderne Wi-Fi-6E-Modul Intel AX211E, welches theoretisch die aktuellsten 6-GHz-Netzwerke unterstützt. Wir konnten uns allerdings nicht mit dem 6-GHz-Netz unsere Referenzrouters von Asus verbinden. Die Transferraten waren aber auch mit dem 5-GHz-Netz sehr hoch und stabil, weshalb es hier in der Praxis keine wirklichen Einschränkungen gibt. 

Das ThinkBook bietet eine 1080p-Webcam samt mechanischer Blende, die bessere Bilder liefert als die bisherigen 720p-Module. Zusätzlich gibt es noch eine IR-Kamera für die Gesichtserkennung via Windows Hello.

Wie gewohnt bietet Lenovo eigene Energieeinstellungen, die man entweder über die vorinstallierte Vantage-Software oder die Tastenkombination Fn+P wechseln kann. Die jeweiligen TDP-/TGP-Werte für die CPU und die GPU haben wir in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt. Für unseren Test haben wir die Einstellung "Höchstleistung" verwendet.

Beim Core i7-12700H handelt es sich um einen schnellen Prozessor der aktuellen Alder-Lake-Generation von Intel, der auf eine Hybridarchitektur mit 6 schnellen Performance- und 8 Efficiency-Kernen setzt. Dank den hohen Power Limits ist die Leistungsausbeute beim ThinkBook 16 G4+ sehr gut und die CPU-Leistung besser als bei den Konkurrenten. Auch bei dauerhafter Belastung bleibt der Prozessor bei 55 Watt und liefert gute Ergebnisse ab. Im Akkubetrieb wir der maximale Verbrauch allerdings auf 70 Watt begrenzt und liegt dann schnell bei 64 Watt, weshalb die Multi-Core-Leistung abseits der Steckdose ~12 % geringer ausfällt. Weitere CPU-Benchmarks stehen hier zur Verfügung.

Im Alltag ist das ThinkBook 16 G4+ ein überaus reaktionsschneller Rechner und angesichts der leistungsstarken Komponenten muss man sich hier in den kommenden Jahren keine Sorgen um Leistungsengpässe machen. Den synthetischen PCMark 10 konnten wir auf dem Testgerät nicht ausführen, da es trotz mehrfacher Neuinstallationen des Programms und auch von Treibern immer zu einem Abbruch kam. Das war allerdings das einzige Problem, das uns beim Testen begegnet ist und die Ergebnisse in den anderen Benchmarks sind wie erwartet sehr gut.