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Meinung zu Linux am Huawei MateBook: Trump fördert Alternativen zu Google und Microsoft

Sieht hübsch aus: Die Huawei MateBooks gibt es in China nun auch mit Deepin Linux statt mit Microsoft Windows.
Sieht hübsch aus: Die Huawei MateBooks gibt es in China nun auch mit Deepin Linux statt mit Microsoft Windows.
In China beginnt Huawei als Konsequenz auf den US-Technologie-Bann, statt Windows die Linux-Distribution Deepin auf einige MateBooks vorzuinstallieren, sowohl das MateBook 13, MateBook 14 als auch das MateBook X Pro gibt es (noch) optional mit einer der hübschesten Linux-Varianten weltweit. Die Chance für Linux am Desktop dank Donald Trump?

Offiziell sind die insgesamt drei neuen MateBook-Varianten, die man in der VMall, dem chinesischen Onlineshop von Huawei und Honor, ab sofort mit Linux statt Windows bestellen kann, zwar nur ein zusätzliches Angebot zu den bekannten Windows-Varianten von MateBook 13, Matebook 14 und MateBook X Pro, doch Beobachter sind sich einig: Das ist eine Konsequenz auf den mittlerweile schon fast ein halbes Jahr andauernden US-Technologie-Bann, der gerade in letzter Zeit aufgrund der Schwierigkeiten, die Huawei mit dem Launch der Mate 30-Serie hat, wieder vermehrt im Gespräch ist.

Der MateBooks von Huawei gibt es in China bereits mit Deepin Linux.
Der MateBooks von Huawei gibt es in China bereits mit Deepin Linux.


Aktuell werden die drei MateBooks jeweils eine Spur günstiger als die Windows-Varianten angeboten, was logisch ist, da sich die Chinesen ja die Microsoft-Lizenz sparen, der Kunde kann natürlich später immer noch eine privat gekaufte Windows-Lizenz einsetzen, eventuell werden das aber nicht alle Käufer tun, denn mit Deepin Linux hat sich Huawei wohl nicht zufällig für eine der benutzerfreundlichsten und optisch beeindruckendsten Linux-Distributionen entschieden. Das mittlerweile auf Debian basierende Linux bietet von der Installation bis zu den mitgelieferten Apps eine konsistente, einfach zu bedienende und hübsche Alternative zu einem Windows-Desktop, wie etwa die Bilder von Linux.com zeigen. Auf Linuxinsider.com wird dagegen über die Sicherheitsaspekte diskutiert, bei einem chinesischen Hersteller wie Huawei durchaus legitim, auch wenn Deepin Linux als Open-Source-Betriebssystem natürlich deutlich offener und transparenter ist als Microsoft Windows.


Wie schon bei Googles Android, das ab dem Falt-Handy Mate X beziehungsweise Mate 30 aktuell bei Neugeräten nicht mehr zum Einsatz kommen kann, setzt Huawei künftig also auch bei den MateBooks vermehrt auf eine frei verfügbare Alternative, auch wenn es bis dato noch keine Hinweise auf internationale MateBooks mit Linux gibt. Zusätzlich arbeiten die Chinesen im Hintergrund an ihrem eigenen Betriebssystem namens HarmonyOS, welches langfristig vom IoT-Device bis zum Laptop möglicherweise nächstes Jahr bereits vereinzelt zum Einsatz kommen könnte. Diese Entwicklung kann Google und Microsoft jedenfalls nicht recht sein, die beide in ihrem Segment praktisch ein Monopol haben.

Während Google in China keine Rolle spielt, ist Microsoft Windows omnipräsent, wenn auch nicht immer offiziell lizenziert. Der US-Bann hat unter den chinesischen Konsumenten schon beim Thema Handy zu einer starken Solidarität mit Huawei geführt, die Chancen stehen also nicht schlecht, dass sich zumindest Chinesen an Linux "gewöhnen" können. International sieht das natürlich anders aus, aber auch hier könnte ein bekannter Hersteller wie Huawei mit der richtigen Marketing-Strategie für eine stärkere Verbreitung von Linux am Desktop sorgen. Jahrelang haben unzählige Linux-Distributionen erfolglos versucht, eine Alternative zu Microsoft Windows am Desktop zu etablieren, wäre doch spannend, wenn es ausgerechnet eines Donald Trumps bedurft hätte um diese Alternative breiter im Markt zu verankern.

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Autor: Alexander Fagot, 15.09.2019 (Update: 12.02.2020)