Test Lenovo IdeaPad Yoga 11S Ultrabook
Es waren einmal ein Yoga 11 und ein Yoga 13. Wir lobten das Yoga 13 für seinen schönen, hellen Bildschirm, seine robuste Verarbeitung und das vielseitige Design, doch kritisierten das mühsame Tablet-Konzept, die durchschnittliche Akkulaufzeit und die enttäuschende Tastatur. Das Yoga 11 genoss indes ähnliche Komplimente, prahlte mit einer ganztägigen Akkulaufzeit und leisem Betrieb, war aber durch die Limitierungen von Windows RT ernsthaft eingeschränkt. Warum sollte man die Vorzüge der beiden also nicht kombinieren? Das Yoga 11S sieht nahezu gleich aus wie das Yoga 11, bietet jedoch das Innenleben eines Ultrabooks. Der energieeffiziente Tegra 3 auf ARM-Basis mit eingeschränkter Funktionalität wurde durch eine ULV CPU von Intel ersetzt. Damit kann das Gerät ein vollwertiges Windows 8 und in weiterer Folge x86 Anwendungen ausführen, womit unsere primäre Kritik am Yoga 11 nichtig ist.
Unser Yoga-11S-Testmodell bietet eine Intel Core i5-3339Y ULV CPU mit integrierter Intel HD Graphics 4000. Mit 8 GB Hauptspeicher und einer größeren SSD kommt es mit allgemeinen Rechenaufgaben besser zurecht als das Yoga 11 mit mobiler Hardware. Lohnen sich die unvermeidlichen Einbußen bei der Akkulaufzeit? Wie immer werden unsere zahlreichen Tests und Messungen entscheiden.
Gehäuse
Das Yoga 11S kann leicht für das Yoga 11 gehalten werden. Schließlich sind sie nahezu gleich. Das 11S ist nur etwas dicker und schwerer (1,37 kg vs. 1,192 kg des Yoga 11 und damit gewichtsmäßig zwischen Yoga 11 und 13). Erfreulicherweise sieht das Gerät mit seinem robusten, gut verarbeiteten Plastikgehäuse mit gummiartiger Soft-Touch-Oberfläche, die sich über Bildschirmdeckel und Unterseite ausdehnt, attraktiv aus. Die Handballenablagen und die Zierleiste rund um die Tastatur weisen indes eine gerillte, gummiartige Oberfläche auf, die etwas anders aussieht als die fleckige Gummioberfläche des Yoga 11. Insgesamt ergibt sich ein schöner Anblick, doch Staub und Verschmutzungen sammeln sich leichter als auf einer glatten Oberfläche.
Wie üblich rühmt sich das Yoga mit seinen Verwandlungsfähigkeiten. Der Bildschirm kann um 360 Grad gedreht werden, sodass er unterhalb der Basiseinheit zu liegen kommt und sich das Gerät in ein Tablet verwandelt. Die große Beweglichkeit strapaziert sicherlich die Scharniere, die beim Yoga 11S zum Glück aus rostfreiem Stahl gefertigt sind, einen unverwüstlichen Eindruck machen und scheinbar besser mit diesen Kunststücken zurecht kommen. Andererseits ist es nicht besonders schwer, Basiseinheit und insbesondere Bildschirm des ausreichend robusten Gerätes zu verwinden. Im Praxiseinsatz erscheint dies jedoch unproblematisch.
Obwohl das 11S kleiner ist als das Yoga 13 wirkt es groß und mühsam im Tablet-Betrieb. Es handelt sich in erster Linie sicherlich um ein Notebook und erst in zweiter Linie um ein Tablet. Erfreulicherweise kann das Yoga 11S weiterhin in den beiden neuartigen Formen namens Zelt-Modus und Stand-Modus betrieben werden. Was anfangs nach Spielerei aussieht, erweist sich tatsächlich in Situationen, wo Tablet-Funktionalität erwünscht ist und ein Tisch zur Verfügung steht, als ziemlich nützlich. Der einzige Kritikpunkt ist, dass die Scharniere, die sich in anderen Beziehungen als ausgezeichnet erweisen, ein leichtes Wackeln des Bildschirms bei kleinen Vibrationen und, was störend sein kann, nach jeder Berührung erlauben.
Das Yoga 11S ist nicht wartungsfreundlich: Um zu den inneren Komponenten zu gelangen, müssen zuerst die Tastatur und danach der umgebende Rahmen entfernt werden. Dazu muss der Nutzer die Gummifüße vorsichtig von der Unterseite des Gerätes entfernen. Dass das Äußere mit Hilfe von Torx Schrauben zusammengebaut ist, verkompliziert die Sache weiter.
Ausstattung
Im Vergleich zum Vorgänger hat sich an der Schnittstellenausstattung beim Yoga 11S wenig verändert. Noch immer stehen HDMI, ein Kartenleser und zwei USB-Ports, nun erfreulicherweise USB 3.0, zur Verfügung: insgesamt Standard-Kost für ein Ultrabook, doch sicherlich eine gute Auswahl für ein Tablet.
Zur besseren Anpassung an seine verschiedenen Formen, bietet das Yoga 11S auch eine kleine Auswahl an notwendigen Buttons. Dazu gehören der Stromschalter, eine Bildschirmsperre und der Lenovo OneKey Recovery Button (der zum Glück an der Seite eingelassen ist). Die seitlichen Tasten des Yogas funktionieren außer im Stand-Modus, in welchem die kleine Lippe der gummiartigen Basis den Zugriff verhindert, ausgezeichnet.
Kommunikation
Unser Yoga-11S-Testgerät war mit 802.11n WLAN und Bluetooth 4.0, durch einen RTL8723A-Adapter zur Verfügung gestellt, ausgestattet. Dabei handelt es sich um einen Single-Band-Adapter, sodass nur Verbindungen zu 2,4-GHz-Netzwerken möglich sind. Wie erwartet gibt es weder einen Ethernet-Port noch WWAN oder GPS-Optionen.
Zubehör
Für das Yoga 11S gibt es nicht viel Zubehör. Wir erhielten allerdings ein Lenovo-11-Zoll-Einschub-Etui, das den Großteil des Gerätes bedeckt (etwa ein Zoll des Gerätes steht über). Die seitlichen Buttons bleiben dabei unbedeckt, sodass Basiseinheit und Tastatur in allen Tablet-Formen (einschließlich Zelt-Modus und Stand-Modus) geschützt werden können. Das Etui fühlt sich gut an und funktioniert ausreichend gut, bietet aber wegen des (kürzeren) Mehrzweck-Designs keinen vollen Schutz.
Garantie
Standardmäßig kommt das Yoga 11S mit einer Bring-in-Garantie für ein Jahr (Deutschland: 24 Monate). Zusätzliche Optionen sind verfügbar, unter anderem 2- und 3-Jahres-Garantien für 50 bzw. 100 US-Dollar und Vorort-Service einschließlich Schutz bei versehentlicher Zerstörung für ab zirka 70 US-Dollar.
Eingabegeräte
Tastatur
Unabhängig von den gemischten Gefühlen, die Kunden gegenüber Lenovos AccuType Tastatur hegen, handelt es dem Vernehmen nach um eine ausgezeichnete Tastatur. Jene vom Yoga 11S ist jedoch wegen der schlankeren Bauweise keine vollwertige Version. Die Tasten weisen eine rauere Kunststoffoberfläche auf, und trotz Vollgröße sind Hubweg und Feedback nicht mit Tastaturen von größeren IdeaPad und ThinkPad Modellen vergleichbar. Der Tastendruck ist ein bisschen weich. Zudem hat die Tastatur keine Hintergrundbeleuchtung.
Ein weiterer kleiner Kritikpunkt sind die unterdimensionierten Pfeiltasten. Einige andere Hilfstasten wurden auch verkleinert, doch stört dies nicht besonders.
Ein Grund, diese halbherzige Version der AccuType Tastatur zu verbauen, ist, dass sich die Tastatur oft an der Unterseite des Yoga wiederfindet und daher im umgebenden Gummi-Fach versenkt werden muss. Es hätte uns trotzdem gefallen, eine Tastatur ähnlicher jener im ThinkPad Helix vorzufinden.
Touchpad
Das Synaptics Touchpad im Yoga 11S ist das gleiche großartige Touchpad wie im Yoga 11. Seine Soft-Touch-Oberfläche ist groß und gefällig, die integrierten Buttons sind einfach zu handhaben und lösen nie zufällig aus. Die Multitouch-Gesten funktionierten im Tests wie beabsichtigt. Für ein Ultrabook handelt es sich um ein ausgezeichnetes Touchpad.
Touchscreen
Natürlich bietet das IdeaPad Yoga 11S neben Tastatur und Touchpad auch einen Touchscreen. Anders als bei anderen Notebooks kann schnell und problemlos zum Tablet-Modus gewechselt werden: Wird der Bildschirm weiter als 180 Grad geöffnet, werden Tastatur und Touchpad automatisch deaktiviert und durch Touchscreen-Steuerung ersetzt.
Es handelt sich um einen 10-Punkt-Multitouch-Bildschirm (vs. 5-Punkt im Yoga 11) und er funktioniert gut. Alle Einzelheiten von Präzision bis zu Gesten klappen wie erwartet, und der Drehsensor leistet auch gute Arbeit.
Display
Das IdeaPad Yoga 11S hat einen 11,6-Zoll-IPS-HD-Bildschirm mit einer Auflösung von 1.366 x 768 Pixel. Diese geht für ein 11-Zoll-Notebook in Ordnung, verblasst jedoch verglichen mit 1080p-Bildschirmen vieler moderner Tablets und sogar Telefone. Viele 13-Zoll-Ultrabooks bieten ebenso hohe Auflösungen (siehe Dell XPS 13-L322X, ASUS Zenbook UX21A und Acer Aspire S7), sodass die 135 DPI des Yogas kaum beeindrucken.
Die übrigen Eigenschaften vermögen dagegen eher zu überzeugen. Von Anfang an waren wir von der guten Helligkeit und den weiten Blickwinkeln des Bildschirms angetan. Diese Qualitäten sind typisch für IPS-Bildschirme, die man immer häufiger in modernen Tablets antrifft. Der Rand-zu-Rand-Rahmen ist nicht aus Gorilla Glass, sieht aber dennoch schön aus und fühlt sich gut an.
Unsere Messungen bestätigen unseren anfänglichen subjektiven Eindruck. Mit einer Durchschnittshelligkeit von 335 cd/m² ist der Bildschirm des Yoga 11S sogar heller als jener im Yoga 11 und viel heller als der im Yoga 13. Das resultierende Kontrastverhältnis leidet etwas unter dem dank größerer Helligkeit leicht höheren Schwarzwert von 0,47, ist mit 736:1 jedoch immer noch ausgezeichnet. Einzig die Ausleuchtung von 81 % ist nur durchschnittlich, doch insgesamt nicht schlecht.
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Ausleuchtung: 81 %
Helligkeit Akku: 345.8 cd/m²
Kontrast: 736:1 (Schwarzwert: 0.47 cd/m²)
ΔE Greyscale 3.47 | 0.5-98 Ø5.2
45.67% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
63.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
44.03% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.51
Das IdeaPad Yoga 11S kann nur 62 % des sRGB-Standards abdecken. Aufgrund des ausgezeichneten Kontrasts und der hervorragenden Helligkeit wird dies kaum stören, außer es bestünde großer Bedarf an exakter Farbdarstellung.
CalMan 5 bestätigt diese Messungen, doch wenigsten weichen nur zwei Farben deutlich ab, nämlich Magenta und Blau mit DeltaE Werten von 10 bzw. 21. Letzterer ist besonders hoch.
Trotz glänzendem Rand-zu-Rand-Plastik-Bildschirm ist das Yoga 11S im Außeneinsatz überraschend brauchbar, allerdings nur aufgrund der überdurchschnittlich hohen Helligkeit und des ausgezeichneten Kontrasts. Wenig überraschend sind Spiegelungen unter hellem Sonnenlicht ein Problem. Zudem werden Fingerabdrücke unter solchen Umständen besonders gut sichtbar. Wie beim Yoga 13 ist auch beim Yoga 11S der Helligkeitsunterschied zwischen Stufe 10 und 9 sehr groß.
Dank IPS-Bildschirm ist die Blickwinkelstabilität großartig. Weder vertikal noch horizontal können Farbinversionen oder Abdunkelungen beobachtet werden.
Leistung
Im Yoga 11S ist eine Ultra-Low-Voltage-CPU (ULV) von Intel mit einer TDP von 13 W verbaut. Die Leistung ist also verglichen mit Standard-Volt-Modellen (35-W-TDP) deutlich eingeschränkt. Die Auswahl reicht von einer Core i3-3229Y 1,4 GHz CPU bis zur Core i7-36889Y 1,5 GHz CPU. Unser Testmodell bietet mit der Intel Core i5-3339Y, einer 1,5-GHz-CPU mit maximalen Turbo-Boost-Taktraten von 2,0 GHz bzw. 1,8 GHz bei Einkern- bzw. Zweikernbelastung eine mittlere Lösung.
Die i5-3339Y ist eine Ivy-Bridge-CPU, die im Q1 2013 herausgebracht und im 22-nm-Verfahren hergestellt wurde. Ihr maximaler Stromverbrauch von 13 W ist sogar 4 W niedriger als Intels bekanntere ULV-Reihe mit 17-W-TDP-CPUs und 6 W niedriger als AMDs Niedrigspannungsmodelle. Ihre Leistung liegt nahe an der i3-3217U, einer 1,8-GHz-Ivy-Bridge-CPU-17-W-TDP.
Unser Testmodell beinhaltet 8 GB DDR3-1600 (PC3-12800) Hauptspeicher auf einem einzigen DIMM. Maximal werden 8 GB unterstützt, sodass keine optionale Erweiterung angeboten wird. In puncto Grafik bietet das Yoga 11S die integrierte Intel HD Graphics 4000. Die Variante im i5-3339Y taktet abhängig von der Systemlast mit 350 bis 850 MHz.
Unsere synthetischen Benchmarks bestätigen unsere anfängliche Vermutung, die Leistung des i5-3339Y wäre mit der i3-3217U vergleichbar. Es handelt sich jedoch um unser erstes Testgerät mit i5-3339Y. Sobald wir weitere Notebooks mit dieser CPU testen, werden wir unsere Datenbank entsprechend aktualisieren. Bis jetzt sind Notebooks mit i3-3217U wie das MSI S30-i3U465 Slim, das IdeaPad U510 MBM62GE und das Toshiba Satellite U940-101 unserem Testmodell in puncto Leistung am ähnlichsten. In unseren Benchmarks, wPrime, Cinebench R10 und 3DMark 06 (CPU), unterscheidet sich das Yoga 11S in allen Szenarios nur wenige Prozent von seinen Konkurrenten. Das größere Yoga 13 mit i5-3317U ist dagegen um 21 % schneller.
Ob nur im Netzbetrieb die volle Leistung verfügbar ist, überprüfen wir, indem wir 3DMark 11 noch einmal im Akkubetrieb ausführen. Das Ergebnis von P495 - im Vergleich zum Netzbetrieb nur ein Punkt weniger - bestätigt, dass es keinen Leistungsunterschied gibt. Schließlich deutet das Ergebnis des DPC Latency Checkers darauf hin, dass keine Probleme bei Echtzeit-Audio- und Video-Streams auftreten sollten.
Prozessor
Wie bereits erwähnt ist die Verlustleistung (TDP) des Intel Core i5-3339Y nur 13 W. Daher ist die Leistung verglichen mit i5 CPUs höherer Spannung deutlich niedriger. Der extrem niedrige Stromverbrauch bedeutet jedoch auch, dass die Effizienz besser und die Abwärme niedriger sein sollten als bei CPUs mit höherer Spannung. Das zuvor getestete Yoga 11 verfügte zu Lasten der Leistung über ein mobiles Chipset auf ARM-Basis (NVIDIA Tegra 3) und konnte kein vollwertiges Windows 8 ausführen. Dafür war die Akkulaufzeit fantastisch. In Anbetracht dessen ist der Vergleich des i5-3339Y mit der i3-3217U keine Beleidigung, sondern eine Bestätigung, dass er trotz niedrigerem Stromverbrauch mit CPUs höherer Spannung mithalten kann.
Systemleistung
Hauptsächlich wegen des Solid State Drives (SSD) erreicht das IdeaPad Yoga 11S im PCMark 7 eine ausgezeichnete Leistung von 3.935 Punkten. Diese entspricht vielen modernen Ultrabooks und bekräftigt unseren subjektiven Eindruck bei allgemeinen Operationen. Der PCMark Vantage endet ebenso mit einem ausgezeichneten Ergebnis von 9.066 Punkten. Der Windows Experience Index von nur 4,8 bestätigt, dass der integrierte Grafikchip ein Flaschenhals ist.
PCMark Vantage Result | 9066 Punkte | |
PCMark 7 Score | 3935 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Aktuell ist das Yoga 11S wahlweise mit 128 GB oder 256 GB SSD verfügbar. In unserem Testmodell ist ein 256-GB-Modell, nämlich eine Samsung PM841 Serie MZMTD256HAGM-000L1 SSD verbaut. Das Laufwerk verbucht sehr gute Leistungswerte. Wenngleich sie zu den besten SSDs gehört, ist sie für ein Ultrabook ausreichend schnell. Ein Massenspeichertausch ist nicht einfach, denn dazu müssen das Gerät fast vollständig zerlegt und zirka 20 Torx Schrauben entfernt werden.
GPU-Leistung
Das IdeaPad Yoga 11S nutzt den integrierten Intel HD Graphics 4000 Grafikchip. Die Basis- und Turbo-Taktraten hängen vom Host-Prozessor ab. Beim i5-3339Y liegen die Frequenzen zwischen 350 und 850 MHz. Obwohl die CPU verglichen mit dem Yoga 11 stärker ist und x86 ausgeführt werden kann, erlaubt das Yoga 11S immer noch nur grundlegendes Gaming bei niedrigen Einstellungen.
Die GPU wurde bereits ausführlich auf Notebookcheck getestet. Weitere Informationen und Benchmarks zur Intel HD Graphics 4000 GPU finden Sie in unserem Spezialtest.
3DMark 03 Standard | 8395 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 6282 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 3566 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2264 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 496 Punkte | |
Hilfe |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
StarCraft 2 (2010) | 62 | 20 | 11 | |
Diablo III (2012) | 35 | 22 | 18 |
Emissionen
Geräuschemissionen
In Sachen Systemgeräusch dominierte das Yoga 11, denn das Chipset auf ARM-Basis erlaubte ein lüfterloses Design. Das Yoga 11S bringt mehr Leistung, doch diese Veränderung ist hier mit Abstrichen verbunden. Erfreulicherweise ist das Notebook dennoch nicht besonders laut. Das System ist bei geringer Last mit einem Geräuschpegel von nur 31,8 dB(A) kaum hörbar. Der Lüfter ist unter Last in vielen Szenarios mit einem Durchschnittswert von nur 34,4 dB(A) gerade so hörbar. Nur unter (andauernder) Volllast wird das Notebook mit einem Maximum von 38,6 dB(A) etwas laut, allerdings nie störend. Unser Testgerät schneidet besser ab als das Yoga 13 (das im Idle-Betrieb viel lauter war) und sogar etwas besser als das ThinkPad Twist.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.8 / 31.9 / 32.1 dB(A) |
Last |
| 34.4 / 38.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: BK Precision 732A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Während das Betriebsgeräusch kein Problem darstellt, wird das Yoga 11S speziell unter Last von unangenehm hohen Temperaturen geplagt. Das Gerät wird sogar im Betrieb ohne Last besonders im Bereich der Lüfteröffnungen an der Rückseite (eine typische Stelle) ziemlich warm. Wie messen eine für geringe Last sicherlich hohe Temperatur von 35,8 Grad an der Unterseite.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 47.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 60 °C für die Klasse Convertible).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 52.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 31.2 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (-3.1 °C).
Stresstest
Wir unterziehen jedes unserer Testgeräte einem Stresstest mit FurMark und Prime95, um zu sehen, wie es mit CPU, GPU und Volllast zurecht kommt. Die meisten Geräte können in diesen Szenarios nicht ihre maximalen Turbo-Taktraten beibehalten. Wir erwarten, dass dies aufgrund seiner TDP von nur 13 W und hohen Temperaturen unter Last auch für das Yoga 11S zutrifft.
Während voller CPU-Last mit Prime95 behielt das Notebook bemerkenswerterweise seine maximalen Turbo-Taktraten (1,8 GHz pro Kern) während des gesamten Tests bei. Die Temperaturen erreichten 63 Grad Celsius. Andererseits erreichte der Grafikchip bei voller GPU-Last wahrscheinlich wegen dauerhaften Temperaturen von 67 Grad Celsius nur einen Turbo-Takt von 750 MHz.
Unter Volllast fiel die Taktrate der CPU auf nur 798 MHz, und die GPU behielt einen Takt von nur 600 MHz bei. Es überrascht weiter nicht, dass ein System dieser Größe bei 100 % CPU- und GPU-Last die Leistung nicht aufrecht erhalten kann. Solch ein Szenario sollte allerdings bei Alltagslast nicht auftreten. Um dies zu bestätigen, führten wir nach einer Stunde Volllast 3DMark 11 erneut aus. Das exakt gleiche Ergebnis wie zuvor von 496 zeigt, dass man in der Praxis nicht mit Einschränkungen rechnen muss.
Lautsprecher
Die seitlich befindlichen Lautsprecher des Yoga 11S begünstigen eine gute Stereo-Trennung. Gemeinsam mit klaren Höhen klingen sie daher besser als erwartet. Liegt das Notebook auf einer flachen Oberfläche, sind sie etwas lauter, und dies ist ein Punkt, an dem Sie etwas experimentieren müssen, denn die maximale Lautstärke ist nicht besonders hoch. Zudem sind niedrige und mittlere Frequenzen schwach ausgeprägt und die winzigen Lautsprecher ringen daher damit, eine Art vollwertigen Klang zu erzeugen.
Akkulaufzeit
Dieser Bereich mag für das Yoga 11S wichtig sein, denn der größte Vorteil des Yoga 11 könnte seine lange Akkulaufzeit sein.
Mit dem Battery Eater Pro ermitteln wir eine maximale Akkulaufzeit von 8 Stunden 45 Minuten im Reader's Test (Idle) und eine minimale von 2 Stunden und 9 Minuten im Classic Test (hohe Last). Unser realistischer Surf-Test via WLAN liefert 5 Stunden 21 Minuten.
Damit sind die Akkulaufzeitergebnisse des 11S besser als der Durchschnitt, doch das Problem liegt nicht darin, was sie sind, sondern was sie nicht sind. Mit der Verfügbarkeit von Haswell Notebooks und ersten veröffentlichten Ergebnisse, ist klar, dass die Akkulaufzeiten sich verglichen mit Ivy Bridge deutlich verbessert haben. Die aktuellen Yoga-11S-Konfigurationen lassen Haswell (zumindest noch) vermissen. Daher wird es nicht lange dauern, bis die Zahlen nicht mehr so beeindruckend wirken. Bedenkt man die 13-W-TDP (Verlustleistung) der CPU, werden im Moment jedoch die meisten anderen Ultrabooks übertroffen.
Fazit
Im Wesentlichen ist das Yoga 11S eine Mischung aus Yoga 11 und Yoga 13 - ein Versuch, die Vorteile beider Modelle zu kombinieren und die jeweiligen Einschränkungen auf ein Minimum zu reduzieren. In gewisser Weise ist dieser Versuch erfolgreich: Mit hellem IPS Bildschirm, robustem Design, ausgezeichneter Leistung und präzisem Touchscreen mit gutem Antwortverhalten bringt das Testgerät viel Wünschenswertes mit.
Wie beim Vorgänger hängt die Nützlichkeit jedoch von den Zielen des Benutzers ab. Wer ein Convertible mit einer ganztägigen Akkulaufzeit sucht, ist hier falsch. Das war das Ziel des IdeaPad Yoga 11 auf ARM-Basis, und es gibt eine Fülle von Tablets, die dieses Kriterium ebenso erfüllen. Sollte Windows 8 zu Ihren Anforderungen gehören und der Preis kein Thema sein, ist das ThinkPad Helix die bei Weitem bessere Wahl. Letzteres hält in unserem WLAN-Akkulaufzeittest zwei Stunden länger durch und bietet eine viel bessere Tastatur. Zudem wird die energieeffizientere Intel Haswell Architektur eingeführt und bringt längere Akkulaufzeiten mit sich. Bis jetzt nutzt keines dieser Notebooks diese Vorteile und daher könnte es günstig sein, etwas zu warten.
Wer auf das Budget achten muss und schlicht ein gut gefertigtes Windows 8 Convertible sucht, findet im Yoga 11S ein robustes Gerät. Es kommt mit den meisten Office-Aufgaben zurecht und ist flexible genug, um einen guten Laptop und ein brauchbares Tablet abzugeben.