Test MSI GT70 2PE-890US Gaming-Notebook
Mit dem MSI GT70 2PE-890US hält eine der schnellsten Grafiklösungen für Notebooks von Nvidia Einzug in ein Gerät der Taiwaner. Letztes Jahr wurde bereits ein Vorgängermodell der Serie von uns getestet: das MSI GT70H-80M4811B. Auch hier verrichtete bereits ein Quad-Core-Prozessor (Core i7-4700MQ) der Haswell-Generation seine Dienste. Als Grafikeinheit diente die starke Nvidia GeForce GTX 780M. Eigentlich eine runde Sache, doch der Hersteller lieferte die Testvariante nur mit Single-Channel-Arbeitsspeicher aus. Was einen unnötigen Geschwindigkeitsverlust für die IGP bedeutet.
Den Fehler können wir im aktuellen Testgerät nicht bemängeln. MSI stattet das Notebook mit üppigen 12 GB DDR3 Arbeitsspeicher aus. Der Prozessor ist etwas stärker und die Nvidia-GPU bewegt sich auf dem aktuellen Stand der Technik. Da es sich beim Testmuster um eine US-Version handelt, ist die Tastaturanordnung etwas anders. Die europäischen Varianten werden aber mit den länderspezifischen Layouts ausgeliefert. Konfigurationsseitig gibt es kein entsprechendes Gegenstück für die Märkte in Europa. So konnten wir stets kleinere Abweichungen in der Konfiguration feststellen. Das hier getestete Modell kommt dem MSI GT70-2PE12H11 (1.849 Euro) am nächsten, welches jedoch über eine zusätzliche SSD verfügt.
Konkurrenten wie das Schenker XMG P704 und das One K73-4N setzen beide auf eine ähnliche Hardwareausstattung. Das One K56-4N hingegen hat mit der Radeon R9 M290X eine schnelle GPU aus dem Hause AMD. Wie sich das MSI GT70 2PE-890US im Vergleich zu den Kontrahenten schlägt, lesen Sie in unserem ausführlichen Test.
Gehäuse
Als Gehäuse dient, wie beim Vorgänger, das Barebone MS-1763. Dieser bringt etwa 3,8 Kilogramm auf die Waage und hat sich äußerlich kaum verändert. Lediglich ein beleuchtetes Logo der Gaming Series verschönert den Aluminium-Deckel des Displays.
Ansonsten ist alles beim Alten. Das vergleichsweise wuchtige Gehäuse zeigt sich sehr verwindungssteif und stabil. Hier knarzt nichts. Der Materialmix aus Aluminium, für den größten Teil der Panelabdeckung und der Handballenauflage, und Kunststoff ist recht gelungen und verleiht dem Gaming-Notebook ein solides Äußeres. Das Design ist sicherlich Geschmackssache.
Der Displayrahmen ist aus mattem Kunststoff. Leider ist sowohl die Tastatur als auch die darüber liegende Sensorfläche mit Hochglanzoberflächen versehen, welche sehr anfällig für Staub und Fingerabdrücke sind. Dennoch hinterlässt die Konstruktion einen guten Gesamteindruck.
Ausstattung
Die Schnittstellenverteilung zeigt Licht und Schatten. Die verbauten Ports auf der rechten und vor allem auf der linken Seite sind recht weit vorne positioniert. Bei einer vollen Belegung werden vor allem Linkshänder den Platzmangel, für den Einsatz einer Maus, beklagen. Da das GT70 2PE-890US primär als Desktop-Replacement angedacht ist, gefällt es uns gut, dass alle Video-Schnittstellen, der LAN-Port, der Stromanschluss sowie das Kensington-Schloss auf die Rückseite verlegt wurden.
Wie bereits im Vorgänger kommt auch hier wieder MSIs Matrix-Display zum Einsatz. Damit können alle Bildausgänge gleichzeitig angesteuert werden. Bei gleichzeitiger Nutzung des Notebook-Panels sind somit bis zu vier Displays in Full HD gleichzeitig einsetzbar.
Auch die vier Audio-Ports sind wieder mit an Bord und ermöglichen neben dem Anschluss eines Kopfhörers und Mikrofons sogar den Einsatz von 7.1 Surround Sound (analog).
Kommunikation
Für die Kommunikation sind wieder ausschließlich Komponenten aus dem Hause Qualcomm verantwortlich. Der Gigabit-LAN-Controller Killer e2200 soll für geringe Latenzen beim Spielen sorgen. Die Geschwindigkeit und die Latenzen des e2200 sind in der Tat richtig gut und geben keinen Anlass zur Kritik, heben sich aber von Konkurrenten mit anderen Modulen nicht ab.
Als WLAN-Schnittstelle kommt ein Atheros Killer Wireless-N 1202 zum Einsatz. Diese unterstützt die IEEE-802.11-Standards a/b/g/n und operiert demnach in den Frequenzbereichen mit 2,4 und 5,0 GHz. In einem individuellen Testaufbau (Desktop-PC an Router: Fritz!Box 6360) haben wir die Übertragungswerte der Komponente überprüft. Auch hier liegen die Werte auf einem ordentlichen Niveau. Außergewöhnlich geringe Latenzen konnten wir jedoch nicht feststellen. Dafür bleiben die guten Werte auch bei größeren Reichweiten (10 Meter) konstant. Die Verbindungsqualität des WLANs ist recht gut.
Bluetooth 4.0 steht ebenfalls bereit. Das Streamen von Audio-Inhalten war problemlos möglich und erfolgte ohne Unterbrechungen. Hier gibt es nichts zu beanstanden.
Zubehör
Das mitgelieferte Zubehör des MSI GT70 2PE-890US umfasst neben einem Netzteil mit einer Nennleistung von 180 Watt (19,5 Volt, 9,2 Ampere, 847 Gramm), einige Faltblätter (Garantiekarte, Kurzanleitung, etc.). Außerdem liegt eine DVD bei, welche ein ausführliches Benutzerhandbuch, die vorinstallierte Software sowie die benötigten Treiber enthält. Letztere befinden jedoch nur für Windows 8.1 auf dem Datenträger. Treiber für Windows 7 werden nicht mitgeliefert.
Wartung
Die Wartungsmöglichkeiten des MSI GT70 2PE-890US haben sich gegenüber dem Vorgänger kaum verändert. Über eine große Wartungsklappe auf der Bodenseite lassen sich beinahe alle wichtigen Komponenten mühelos erreichen. Der Lüfter lässt sich zudem einfach reinigen. Prima gelöst ist auch das Kühlsystem der CPU und GPU, welche sich dennoch von erfahrenen Anwendern austauschen lassen.
Der vorinstallierte Arbeitsspeicher befindet sich unterhalb der Tastatur, welche dafür abmontiert werden muss. Eine kurze Anleitung finden Sie im Test des MSI GT70H. Die beiden freien Slots lassen sich bequem über die Wartungsklappe erreichen.
Bei der Installation der Festplatten hat sich jedoch etwas geändert. Im Testgerät ist bereits eine 2,5 Zoll große HDD eingebaut und ein weiterer freier Schacht steht für einen zusätzlichen Massenspeicher zur Verfügung. Im Vorgänger gab es an dieser Stelle drei freie mSATA-Slots. Da MSI dies auch weiterhin auf seiner Webseite bewirbt, ist es möglich, dass es hier unterschiedliche Modelle gibt und die Variante mit den drei mSATA-Schnittstellen den Geräten mit Super Raid 2 vorbehalten ist.
Garantie
MSI gewährt auf das Gaming-Notebook 24 Monate Garantie. Das Netzteil und der Akku erhalten zwölf Monate. Wem das zu wenig ist, kann die Garantie im Shop des Herstellers auf 36 Monate verlängern. Dieser Service kostet 139 Euro.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Chiclet-Tastatur des MSI GT70 2PE-890US wurde speziell auf die Bedürfnisse von Spielern zugeschnitten. Dabei kommt wieder ein SteelSeries-Eingabegerät zum Einsatz. Der Fokus liegt hierbei besonders auf den WASD-Tasten, deren Anordnung für Gamer optimiert wurde. Außerdem wurden die linke Strg-Taste und die Space-Bar überarbeitet, um eine mühelose Einhandbedienung zu ermöglichen. Der Windows-Button musste auf die rechte Seite verschoben werden, um versehentliche Eingaben beim Spielen zu vermeiden. Auch die verkleinerte Enter-Taste ist Geschmackssache und erhöht die Eingewöhnungszeit.
Die QWERTY-Tasten sind mit 14,5 x 14,5 Millimetern ordentlich dimensioniert. Der recht lange Hub und das gute Feedback machen die Tastatur zu einem gelungenen Eingabeinstrument. Die Tippgeräusche könnten jedoch etwas leiser sein. Der vierspaltige Nummernblock ist wirklich gut gelöst, lediglich bei der verkleinerten Null ist wieder etwas Eingewöhnungszeit nötig, bevor ein fehlerfreier Blindflug möglich ist. Bis zu zehn Tastenanschläge sollen gleichzeitig erkannt werden.
Die Hintergrundbeleuchtung des Keyboards ist, wie beim Vorgänger, in drei Zonen unterteilt, welche sich in frei wählbaren Farben illuminieren lassen. Außerdem stehen noch andere Effekte zur Verfügung, welche die Tastaturbeleuchtung beispielsweise pulsieren lassen. Die einstufige Ausleuchtung ist sehr gleichmäßig gestaltet und sorgt für eine gute Ablesbarkeit. Etwas schade ist, dass man nach dem Bootvorgang erst kurzzeitig im Dunkeln sitzt, bis die Hintergrundbeleuchtung sich aktiviert.
Auch die berührungsempfindlichen Eingabeflächen, oberhalb der Tastatur, sind wieder an Bord. Hierüber kann per Knopfdruck das Programm PowerDVD 10 im Vollbildmodus gestartet, der Cooler Boost 2 aktiviert, zwischen den eingestellten Tastatur-Beleuchtungslayouts umgeschaltet sowie der Flugzeugmodus aktiviert werden. Außerdem lässt sich das Display darüber abschalten und das Dragon Gaming Center aufrufen.
Touchpad
Das Touchpad des MSI GT70 stammt aus dem Hause Synaptics und ist für ein 17,3-Zoll-Notebook mit 84 x 42 Millimetern recht klein. Haptisch ist es einwandfrei zu erspüren, da es zum einen vertieft eingebettet ist und zum anderen eine leicht angeraute Oberfläche besitzt. Die Gleiteigenschaften sind dennoch ordentlich und Eingaben werden präzise umgesetzt. Jedoch kann es aufgrund der geringen Fläche dazu kommen, dass in Randbereichen schnell mal die Charms von Windows eingeblendet werden. Erfreulich ist die Unterstützung von Multitouchgesten. Die separaten Maustasten sind etwas schwammig und sehr leichtgängig.
Bei Bedarf kann das Touchpad über einen Button oberhalb der Eingabefläche deaktiviert werden. Wird eine externe Maus angeschlossen, schaltet die Steuerungssoftware das Eingabegerät automatisch ab.
Display
Das Display des MSI GT70 2PE-890US ist 17,3 Zoll groß und löst mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten (Full HD) auf. Das entspricht einem Seitenverhältnis von 16:9 und einer Pixeldichte von 127 PPI. Das matte Panel hört auf die Bezeichnung N173HGE-L11 und stammt aus dem Hause CHIMEI. Damit setzen die Taiwaner auf die gleiche Display-Serie wie die Konkurrenten im One K73-4N und Schenker XMG P704.
Die Leuchtkraft liegt damit auf einem ähnlichen Niveau und erreicht beim Testgerät in unseren Messungen einen Höchstwert von 326 cd/m². Die Ausleuchtung ist mit 83 Prozent recht gleichmäßig. Markante Lichthöfe lassen sich keine feststellen, jedoch sieht man bei einem rein schwarzen Bildschirm, dass es partiell minimal hellere Flächen gibt.
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Ausleuchtung: 83 %
Helligkeit Akku: 324 cd/m²
Kontrast: 926:1 (Schwarzwert: 0.35 cd/m²)
ΔE Color 10.55 | 0.5-29.43 Ø4.94
ΔE Greyscale 11.01 | 0.5-98 Ø5.2
54% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
61.3% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
84.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
60.2% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.62
Der Schwarzwert liegt mit 0,35 cd/m² auf einem vergleichsweise guten Niveau und ist bei TN-Panels nur selten anzutreffen. Auch das Kontrastverhältnis ist mit 926:1 richtig gut und liefert keinen Anlass zur Kritik.
Die Farbwiedergabe des Displays ist für die meisten Gamer zwar nur von untergeordneter Rolle, doch zeigt diese deutliche Schwächen im Auslieferungszustand und einen sichtbaren Blaustich, welcher das Bild etwas kühl wirken lasst. Dies wird den meisten Anwendern jedoch nur im direkten Vergleich auffallen und lässt sich mit einer Kalibrierung prima beheben. Bildbearbeitung ist bei einer sRGB-Abdeckung von gerade mal 73 Prozent nicht professionell möglich.
Der Außeneinsatz stellt das MSI GT70 2PE-890US vor keine großen Probleme. Die hohe Leuchtkraft, gepaart mit dem starken Kontrast und der matten Paneloberfläche, ermöglichen auch einen problemlosen Einsatz in einer hellen Umgebung. Nur direktes Sonnenlicht ist auf Dauer doch anstrengend für die Augen.
Die Blickwinkelstabilität ist für ein TN-Panel richtig gut, erreicht aber nicht annährend das Niveau eines IPS-Screens. Veränderungen des Betrachtungswinkels auf der horizontalen Achse werden nur mit minimalen Helligkeitsveränderungen quittiert, sodass auch einem Filmabend mit dem Gerät nichts im Wege steht. Vertikal zeigen sich jedoch der für TN-Displays typische Kontrastverlust und Farbinvertierungen, auch wenn diese etwas später auftreten als bei anderen Panels mit dieser Technik. Dafür haben diese Screens den Vorteil über schnellere Reaktionszeiten zu verfügen, was beim Spielen wichtiger ist, da damit die unliebsame Schlierenbildung verhindert werden kann.
Leistung
Die Leistung steht bei einem Gaming-Notebook sicherlich im Mittelpunkt und hier lautet die Devise von MSI: Klotzen, nicht kleckern. Neben dem starken Quad-Core-Prozessor, aus Intels aktueller Haswell-Generation, sorgt eine rasante Nvidia GeForce GTX 880M für die Darstellung brillanter Grafikeffekte. Die 12 GB DDR3L Arbeitsspeicher sind sicherlich ungewöhnlich, aber üppig bemessen.
Prozessor
Als Prozessor kommt im MSI GT70 2PE-890US ein Intel Core i7-4800MQ aus der aktuellen Haswell-Generation zum Einsatz. Dieser Quad-Core besitzt einen Basistakt von 2.700 MHz und kann bis zu acht Threads gleichzeitig verarbeiten. Mittels der Turbo Boost 2.0 Technologie kann die CPU ihren Takt selbständig auf bis zu 3,7 GHz (Single-Core) erhöhen. Bei der gleichzeitigen Nutzung von zwei (max. 3,6 GHz) beziehungsweise vier Kernen (max. 3,5 GHz) ist der Takt etwas niedriger.
Die Benchmark-Ergebnisse im Cinebench R15 sind vergleichsweise gut und auf dem zu erwartenden Niveau. Hier erreicht der eingesetzte Core i7 im Single-Core-Test 142 Punkte und im Multi-Core-Test 680 Punkte. Das XMG P704 (Core i7-4910MQ) ist hier aufgrund des stärkeren Prozessors etwas im Vorteil. Das Ergebnis könnte noch etwas besser sein, denn in beiden Tests zeigt das Test-Notebook leichte Taktschwankungen. Beim Einsatz aller Kerne fällt die Taktfrequenz zeitweise auf 3,3 GHz ab.
Cinebench R15 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT70 2PE-890US | |
One K56-4N | |
One K73-4N | |
SCHENKER XMG P704 | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT70 2PE-890US | |
One K56-4N | |
One K73-4N | |
SCHENKER XMG P704 |
Prozessor-Turbo
Wie es bereits im Cinebench R15 ersichtlich war, erreicht der Intel Core i7-4800MQ im MSI GT70 2PE nicht immer den maximal möglichen Turbo Boost. Deshalb haben wir der CPU genauer auf den Zahn gefühlt und sie mittels Prime95 einer dauerhaften Belastung ausgesetzt. Dabei wird die Frequenz des Prozessors sofort auf 3,2 GHz abgesenkt. Dies ist jedoch nicht MSIs verschulden, sondern liegt daran, dass die CPU die Grenzen der TDP (47 Watt) erreicht. Die Temperaturen am Package steigen dabei auf bis zu 84 °C, was keinen kritischen Wert darstellt. Die Hinzuschaltung des MSI Cooler Boost 2 senkt zwar die Temperatur auf bis zu 67 °C ab, der Takt bleibt jedoch konstant. Daran ändert auch der Akkubetrieb nichts. Hier bleibt die CPU stabil in der Turbo Range.
System Performance
Die System-Performance des MSI GT70 2PE-890US ist auch ohne schnelle SSD recht flott. Dies bestätigt auch PCMark 7, in dem das System ordentliche 3.566 Punkte ergattert. Ohne den schnellen Flashspeicher ist es schwer, die 4.000er-Marke zu knacken. Die Vergleichsmodelle verfügen alle über dieses flotte Laufwerk und werden dadurch mit deutlich mehr Punkten im Benchmark bedacht.
Wer bereits ein Notebook mit SSD besitzt, wird diese hier vermissen. In den europäischen Varianten ist meistens eine integriert, ansonsten sollte darüber nachgedacht werden, diese nachzurüsten.
PCMark 7 Score | 3566 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3978 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 5443 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4491 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Als Massenspeicher kommt im MSI GT70 2PE-890US eine HGST Travelstar 7K1000 zum Einsatz. Diese herkömmliche Festplatte rotiert mit 7.200 U/min und ist damit vergleichsweise schnell. Dies macht sich aber vor allem bei den sequentiellen Lese- und Schreibvorgängen bemerkbar, welche höher sind als bei den Varianten mit 5.400 U/min. Die Zugriffszeiten sind mit über 16 ms immer noch recht hoch. Vor allem, wenn man sich die Daten der schnellen Flashlaufwerke der Konkurrenten ansieht.
Der große Vorteil liegt hier sicherlich in der Gesamtspeicherkapazität von 1.000 GB, wovon etwa 820 zur freien Verfügung stehen. Der restliche Platz wird von dem Betriebssystem, der vorinstallierten Software und den Recovery-Partitionen beansprucht.
Grafikkarte
Das MSI GT70 2PE-890US besitzt zwei Grafikeinheiten. Die Intel HD Graphics 4600 kümmert sich dabei um die alltäglichen Aufgaben der Grafikbeschleunigung, wie beim Surfen im Web oder den Arbeiten in Office. Zusätzlich kann sie mittels Quick Sync die CPU bei der Umwandlung von Videos unterstützen. Die sparsame GPU taktet dabei zwischen 200 und 1.300 MHz. Sie besitzt keinen eigenen Speicher. Mittels Nvidias Optimus Technik kann das System automatisch auf die stärkere, dedizierte GPU umschalten.
Die Nvidia GeForce GTX 880M gehört momentan zu den stärksten Grafikeinheiten. Sie basiert, genauso wie ihr Vorgänger GTX 780M, auf dem GK104-Chip mit Kepler-Architektur. Sie taktet jedoch mit 954 MHz rund 15 Prozent höher und kann dies mittels Boost noch weiter steigern. Die acht Shader-Blöcke verfügen über jeweils 192 CUDA-Cores, sodass die GTX 880M insgesamt auf 1.536 Shader-Einheiten kommt. Die Speicherbandbreite liegt bei 256 Bit. Außerdem besitzt die Grafikeinheit 8 GB GDDR5-Speicher, welcher mit bis zu 2.500 MHz taktet. Mit Battery Boost soll zudem die Akkulaufzeit beim Gaming erhöht werden können.
Im Benchmark 3DMark (2013) hält die GTX 880M, was sie verspricht: Leistung pur. Der Fire Strike Graphics Score beträgt satte 6.197 Punkte. Sie ist sogar etwas schneller als die Variante im XMG P704 (6.095 Punkte), obwohl beide Systeme auf den gleichen Treiber (ForceWare 332.35) zurückgreifen. Auch die Konkurrenz mit einer AMD-GPU kann hier nicht mithalten. Im One K56-4N kommt eine Radeon R9 M290X zum Einsatz. Diese bleibt jedoch mit 5.294 Punkten (minus 15 %) deutlich hinter der GTX 880M zurück und bewegt sich eher auf dem Niveau des Vorgängers. Die im Testgerät verbaute GPU untermauert damit ihren Thron als schnellste Single-Chip-GPU.
Das Taktverhalten haben wir mittels des Benchmarks Unigine Heavon 4.0 (1.366 x 768 px, Ultra-Quality, Extreme-Tessellation, 8xAA, Dx11) überprüft. Mit etwa 78 fps lief alles flüssig. Die GTX 880M taktet in diesem Szenario mit rund 993 MHz und senkt diesen zwischenzeitlich auf 967 MHz ab und bleibt damit zu jeder Zeit in der Turbo Range. Wird der MSI Cooler Boost 2 hinzugeschaltet fällt die Temperatur der GPU von 87 °C auf 79 °C. Die Frequenz wird nun nur noch auf zwischenzeitlich 980 MHz gesenkt. Im Akkubetrieb schwankt der Takt zwischen 745 und 797 MHz. Die Framerate sinkt dann knapp unter 30 fps.
MSI GT70 2PE-890US GeForce GTX 880M, 4800MQ, HGST Travelstar 7K1000 HTS721010A9E630 | One K73-4N GeForce GTX 870M, 4800MQ, Samsung SSD 840 EVO 500GB | MSI GT70H-80M4811B GeForce GTX 780M, 4700MQ, SanDisk X100 128GB SD5SF2128G1014E | One K56-4N Radeon R9 M290X, 4700MQ, Samsung SSD 840 EVO 500GB | SCHENKER XMG P704 GeForce GTX 880M, 4910MQ, Crucial M500 480 GB CT480M500SSD3 mSATA | |
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3DMark | -20% | -16% | -13% | -2% | |
1920x1080 Fire Strike Score | 5577 | 4261 -24% | 4631 -17% | 4793 -14% | 5493 -2% |
1920x1080 Fire Strike Graphics | 6197 | 4664 -25% | 5104 -18% | 5294 -15% | 6095 -2% |
1920x1080 Fire Strike Physics | 9754 | 9225 -5% | 8813 -10% | 8810 -10% | 9775 0% |
1920x1080 Fire Strike Combined | 2332 | 1737 -26% | 1925 -17% | 2004 -14% | 2292 -2% |
3DMark 06 Standard Score | 28118 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 8148 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 82289 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 19781 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 5577 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 2774 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Mit der Nvidia GeForce GTX 880M greift das MSI GT70 2PE-890US auf die derzeit stärkste Single-Chip-GPU zurück. Die neue Spitzen-GPU für Notebooks soll bis zu 15 Prozent schneller sein als ihr Vorgänger. Dies bestätigt sich größtenteils auch in den Benchmarks. Auch wenn die Performance-Steigerung nicht so groß ausfällt wie im Vorjahr, reicht die gebotene Leistung dennoch aus, um das konkurrierende Spitzenmodell AMD Radeon R9 M290X deutlich hinter sich zu lassen.
Mit der starken Grafikeinheit gibt es derzeit selbst in den Ultra-Settings (Full-HD-Auflösung, maximale Details, aktivierte Kantenglättung) nur wenige aktuelle Titel, die nicht flüssig spielbar sind. Dazu zählt unter anderem Company of Heroes 2, welches enorm hardware-hungrig ist. Dennoch erhält man mit diesem Notebook eine enorm leistungsstarke Spielmaschine.
Der MSI Cooler Boost 2 hat keinen direkten Einfluss auf die Benchmark-Ergebnisse. Er liefert aber eine deutlich bessere Kühlleistung, wie im Abschnitt Grafikkarte beschrieben, und ermöglicht damit, mittels Overclocking das Potenzial für noch höhere Frameraten.
Battlefield 4 - 1920x1080 Ultra Preset AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT70 2PE-890US | |
One K73-4N | |
One K56-4N | |
SCHENKER XMG P704 |
Metro: Last Light - 1920x1080 Very High (DX11) AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT70 2PE-890US | |
One K73-4N | |
One K56-4N | |
MSI GT70H-80M4811B | |
Asus G750JH-T4080H | |
SCHENKER XMG P704 |
Company of Heroes 2 - 1920x1080 Maximum / Higher / High AA:High (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT70 2PE-890US | |
Asus G750JH-T4080H |
min. | mittel | hoch | max. | |
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 176.2 | 165.2 | 95.1 | 64.3 |
Diablo III (2012) | 193 | 125 | 117 | 84 |
StarCraft II: Heart of the Swarm (2013) | 123 | 100 | 85 | 47 |
Metro: Last Light (2013) | 106.5 | 90 | 75.9 | 42.4 |
GRID 2 (2013) | 145.1 | 107.1 | 98.2 | 72.6 |
Company of Heroes 2 (2013) | 55.4 | 52.8 | 46 | 24.7 |
Total War: Rome II (2013) | 245 | 175.5 | 152 | 37 |
Fifa 14 (2013) | 471 | 347 | 334 | 294 |
Battlefield 4 (2013) | 181 | 149 | 125 | 51 |
Assassin´s Creed IV: Black Flag (2013) | 62 | 59 | 57 | 35 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Bereits im Idle-Betrieb ist das MSI GT70 2PE-890US vergleichsweise laut. Der stetig laufende Lüfter ist mit über 34 dB(A) stets gut hörbar und verschluckt sogar die Geräuschemissionen der Festplatte.
Unter mittlerer Last, welche wir mit 3DMark 06 simulieren, schwankt die Lautstärke des Systems zwischen 40 und 47 dB(A). Hier konnte die Lüftersteuerung etwas besser justiert sein, um einen gleichmäßigeren Pegel zu erzeugen. Unter Last, beim gleichzeitigen Einsatz von FurMark und Prime95, steigt der Schalldruck bei aktiviertem Cooler Boost auf bis zu 56 dB(A) an. Das ist tatsächlich enorm laut und übertrumpft selbst die Notebooks mit Clevo-Barebone, wie das XMG P704 (max. 52 dB(A)). Glücklicherweise wird dieser Höchstwert in der Praxis nur auf Knopfdruck erreicht. Vorbildlich ist hier vor allem das Asus G750, das selbst unter Volllast nicht einmal 45 dB(A) erreicht.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 34.2 / 34.4 / 34.8 dB(A) |
DVD |
| 36 / dB(A) |
Last |
| 46.8 / 56 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen des MSI GT70 2PE erreichen im Idle-Betrieb höchstens 30,3 °C und sind damit absolut unbedenklich. Auch unter Last werden keine kritischen Werte erreicht, auch wenn Temperaturen bis zu 45,4 °C, im Bereich des Lüfterauslasses, vergleichsweise hoch sind. Im Vergleichsfeld ist nur das Schenker P704 (max. 44,6 °C) ähnlich warm. Das One K56-4N mit AMD-GPU erreicht maximal 39 °C und bleibt damit am kühlsten.
Im Stresstest werden der Prozessor und die Grafikkarte für mehrere Stunden voller Last (ohne Cooler Boost) ausgesetzt. Um dies zu erreichen werden die Programme Prime95 und FurMark gleichzeitig ausgeführt. Dabei erhitzt sich sowohl die GPU (max. 91 °C) als auch die CPU (max. 90 °C) recht stark, das System bleibt aber stabil. Die Taktraten der Komponenten werden jedoch gedrosselt. So operiert der Prozessor nur noch mit 3,0 GHz. Er ist damit zwar noch in der Turbo Range, bleibt aber deutlich unter seinen Möglichkeiten. Die Grafikeinheit senkt ihre Frequenz sogar auf bis zu 824 MHz ab und unterschreitet den Basistakt (954 MHz) deutlich. In der Praxis ist dieses Szenario jedoch nur sehr selten anzutreffen und vor allem nicht in dieser Intensität. Bei den Spielebenchmarks waren keine Einschränkungen feststellbar.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28.9 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (0 °C).
Lautsprecher
Das MSI GT70 2PE-890US besitzt das gleiche exzellente Audio-System wie sein Vorgänger. Neben den beiden Lautsprechern aus dem Hause Dynaudio gibt es noch einen integrierten Subwoofer, welcher für satte Bässe sorgt. Auch der Klang der beiden Stereolautsprecher kann sich sehen lassen und ist für ein Notebook sehr gut. Höhen und Mitten werden sauber transportiert und klingen auch bei höherer Lautstärke noch richtig gut. Hier machen sich die Optimierungen des Sound Blaster Cinema bemerkbar. Bei maximaler Lautstärker müssen in dem Tool die Einstellungen korrekt gewählt werden, sonst kann der Ton etwas blechern wirken.
Den Audioklinken können wir ebenfalls eine sehr gute Leistung bescheinigen. Das mit dem RightMark Audio Analyzer ermittelte Ergebnis ist richtig gut. Lediglich bei den Verzerrungen erlaubt sich das Testgerät leichte Schwächen. Das Ergebnis ist jedoch auch stark von den Einstellungen im Sound Blaster Cinema abhängig. Das hier ermittelte Ergebnis ist ohne die Software-Verbesserungen ermittelt worden und hat damit noch Luft nach oben.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Bei der Leistungsaufnahme verhält sich das MSI GT70 2PE-890US im Vergleichsfeld vorbildlich. Im Leerlauf benötigt es zwischen elf und 28 Watt mit der Intel HD 4600. Die Kontrahenten benötigen alle etwas mehr Energie. Einen Ausreißer nach oben bildet das XMG P704, welches zwischen 20 und 33 Watt verbraucht.
Unter Last übernimmt die dedizierte Grafikeinheit, was zu einer starken Erhöhung des Energiebedarfs führt. Beim Ausführen von 3DMark 06 genehmigt sich das GT70 knapp 25 Watt mehr als sein Vorgänger (103 W) und liegt auf Augenhöhe mit den beiden Konkurrenten von One (K56 und K73). Im Stresstest zeigt es sich vergleichsweise genügsam und benötigt „nur“ 182 Watt. Es lieg damit gleichauf mit dem K56-4N. Das K73-4N (max. 196 W) und das P704 (max. 216 W) benötigen mehr Power. Der Grund für die vergleichsweise geringe Leistungsaufnahme liegt im zu knapp dimensionierten Netzteil, welches lediglich über eine Nennleistung von 180 Watt verfügt. Um zusätzliche Energie bereitzustellen, können die Komponenten im Netzbetrieb zusätzlich auf den Akku zurückgreifen, welcher sich beim Stresstest entlädt. Hier wäre ein stärkeres Netzteil sicherlich wünschenswert, vor allem wenn man die vom Hersteller gepriesenen Overclocking-Möglichkeiten nutzen möchte. Leider bietet MSI selber kein stärkeres Netzteil an.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 11 / 18.3 / 28.4 Watt |
Last |
127.5 / 182 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Akkulaufzeit
Mit einem großzügig dimensionierten Energiespeicher (87 Wh) werden dem MSI GT70 2PE ordentliche Laufzeiten ermöglicht. Die maximale Laufzeit ermittelten wir mit Hilfe des Battery Eater Reader’s Test. Dabei wird die Panelhelligkeit auf das Minimum gedimmt und alle übrigen Verbraucher deaktiviert. Über sechseinhalb Stunden hielt das Notebook durch. Im umgekehrten Szenario wird die Displayleuchtkraft auf Maximum gestellt und der Classic Test des Battery Eater ausgeführt, welcher sowohl die CPU als auch die GPU belastet. Nach 71 Minuten war bereits Schluss.
Einen besseren Vergleichswert liefert der Test „Surfen über WLAN“. Hierbei wird mit einer angepassten Helligkeit (150 cd/m²) und allen deaktivierten Verbrauchern (bis auf WLAN) ein Browserskript ausgeführt, welches alle 40 Sekunden eine neue Webseite aufruft. An dieser Stelle beweist das GT70 viel Ausdauer und hält fast sechseinhalb Stunden durch. Dieser Wert liegt sehr nahe an der maximalen Laufzeit, was möglicherweise damit erklärbar ist, dass die geringste Illuminierung vergleichsweise hoch ist. Die übrigen Konkurrenten schaffen im gleichen Szenario bestenfalls dreieinhalb Stunden. Auch die Wiedergabe einer Blu-ray ist über vier Stunden möglich. Wäre das Gaming-Notebook nicht ein so wuchtiger Brocken, könnte man von guten mobilen Eigenschaften sprechen.
Fazit
Das MSI GT70 2PE-890US kann durchaus begeistern und überzeugt vor allem durch seine starke Performance, ein gutes Display, üppige Anschlussmöglichkeiten und ein exzellentes Soundsystem. Wer Leistung pur sein Eigen nennen und nicht in ein SLI- oder Crossfire-System investieren möchte, bekommt von den Taiwanern ein richtig gutes Paket geliefert.
Die guten Wartungsmöglichkeiten und die Reserven des Kühlsystems werden auch Bastlern und Overclockern gefallen. Schade ist, dass der Hersteller kein stärkeres Netzteil spendiert, um hier den potenziellen Spielraum etwas zu vergrößern. Die enorme Lautstärke des Gaming-Boliden wird zudem für den einen oder anderen Anwender grenzwertig sein, wenn das Gerät seinen Lüfter voll aufdreht. Wer jedoch ohnehin mit Headset spielt, wird dies kaum stören. Erfreulich ist, dass die integrierten Lautsprecher noch viel lauter sein können. In der Praxis wird der Höchstwert aber nur sehr selten erreicht. Gaming-Enthusiasten werden über diesen Makel jedoch hinwegsehen können, denn das Notebook macht einfach Spaß.