Test Samsung Galaxy Book 12 Convertible (Erster Eindruck)
Nach dem Galaxy Tab Pro S aus 2016 gibt es von Samsung nun neue Hardware für ultramobile User. Das Galaxy Book wird als 10- und 12-Zoll-Variante aufgelegt und soll, ausgestattet mit Windows 10, dem Anwender stets als produktive Maschine beistehen. Diesen Anspruch unterstreicht Samsung, indem man das Galaxy Book nur im Bundle mit Keybord Cover und der neuen S Pen anbieten wird. Einen genauen Preis und Erscheinungstermin gibt es noch nicht, mit vorgehaltener Hand spricht man allerdings von einem Erscheinungstermin Ende Q2 2017 (Juni, Juli) und einem Preisbereich von rund 1.500 Euro für das Paket.
Samsungs Galaxy Book 12 steht damit in Konkurrenz mit dem Microsoft Surface Pro 4, das aktuell in der kleinsten Ausstattung mit Intel Core i5 CPU (4 GB, 128 GB SSD) inklusive Eingabestift und Tastatur-Cover auf rund 1250 Euro kommt, allerdings noch ausgestattet mit Intel Skylake CPU, während Samsung bereits die neuen Prozessoren der 7. Generation inkludiert (Kaby Lake).
Vom Konzept her unterschiedlich, preislich aber im ähnlichen Bereich platziert, könnte man auch Convertibles wie das neue Dell XPS 13 2in1 oder aber das Lenovo Yoga 910 als potentielle Konkurrenten betrachten.
Gehäuse
Das Galaxy Book 12 ist im Grunde genommen ein Windows Tablet mit mitgelieferter andockbarem Tastatur-Cover und Eingabestift. Im Paket ergibt das ein überaus mobiles 2in1-Device. Das Tablet besteht aus Aluminium und lässt hinsichtlich Verarbeitung und Stabilität im ersten Hands-On keine Schwächen erkennen. Mit einer Dicke von nur 7,4 Millimetern ist das Tablet angenehm dünn. Da das Hauptanwendungsszenario allerdings der Betrieb bzw. der Transport mit der angedockten Tastatureinheit darstellt, wird man sich im Alltag selten an der ausgezeichneten Haptik des Tablets erfreuen.
Das Tastatur-Dock besitzt eine gummierte Oberfläche mit samtiger Haptik, die zudem unbeabsichtigten Abrutschen des Gerätes entgegen wirkt. Das Cover kann hinter dem Display gefaltet und per Magnet in zwei Standpositionen mit unterschiedlichen Winkeln fixiert werden. Systembedingt ist hier der Einsatz auf einer festen und ebenen Oberfläche zu bevorzugen.
Verglichen mit dem Galaxy Tab Pro S aus 2016 fällt ein annähernd gleich großes Gehäuse auf, lediglich bei der Dicke des Gerätes legt das neue Galaxy Book rund einen Milimeter zu. Dies ist dem Upgrade beid er CPU geschuldet, integriert das neue Samsung Galaxy Book doch eine Intel Core i5 CPU mit aktiver Kühlung währende das Tab Pro S eine passiv gekühlte Intel Core M CPU verbaut hatte.
Microsofts Surface Pro 4 unterscheidet sich bei den Abmessungen ebenso kaum, etwas kompakter fällt das passiv gekühlte Huawei MateBook aus. Spürbar größer und dicker sind Notebooks mit 360°-Scharnier wie etwa das dell XPS 13 2in1 oder aber das Lenovo Yoga 910.
Eingabegeräte & Display
Beim Display setzt Samsung auf ein Super AMOLED Panel mit einer Diagonale von 12-Zoll. Die Auflösung beträgt 2.160 x 1440 Pixel, HDR wird unterstützt. Im Erstkontakt fallen die AMOLED-typischen kräftigen Farben wie auch die stabilen Blickwinkel positiv auf.
Im ersten Test war die Tastatur unauffällig und dürfte sich durchaus auch für das Verfassen von längeren Texten eignen. Gespannt haben wir auch bereits den neuen S Pen am Galaxy Book 12 ausprobiert. Der passive Stift liegt gut in der Hand und ermöglicht dank der Unterstützung von 1024 Druckstufen eine zufriedenstellende handschriftliche Eingabe. Notizen und Skizzen lassen sich unseren ersten Tests zufolge sehr gut umsetzen, für den professionellen Einsatz im Grafikbereich könnte die gebotene Präzision allerdings nicht ganz ausreichen. Optional bietet Samsung auch noch einen Eingabestift im klassischen Staedtler-Design an.
Leistung
Bisherigen Informationen zufolge wird das Samsung Galaxy Book 12 nur mit der Intel i5-7200U angeboten werden. Die Möglichkeit zur individuellen Konfiguration ist somit nur beim Arbeitsseicher (4 oder 8 GB) und dem eingesetzten Massenspeicher (128 oder 256 GB SSD) gegeben. Das gezeigte Vorseriengerät entspricht demzufolge der kommenden Top-Konfiguration.
Prozessor
Im Erstdurchlauf erreicht das Samsung Galaxy Book 12 326 Punkte im Cinebench R15 Multi Test. Damit liegt das Gerät am Ende des Feldes vergleichbar ausgestatteter Notebooks und Convertibles. Wir führen den Test in Schleife mehrmals direkt hintereinander aus und beobachten zudem einen Rückgang des Ergebnisses um rund 10 % nach etwa drei Durchläufen. Es scheint, dass das Samsung Galaxy Book hier, zumindest im aktuellen Vorserienstatus, über einen längeren Zeitraum hinweg noch nicht das volle Potential der eingesetzte Intel Core i5 CPU nutzen kann.
Im Vergleich der Cinebench-Ergebnisse (ein Durchlauf) platziert sich gezeigte Vorseriengerät mit i5-7200U CPU in etwa auf dem Level von Konkurrenz-Geräten mit i7-6500U Skylake Prozessoren. Zum Vorgänger Galaxy Tab Pro S mit Core M3 ergibt sich ein immenser Leistungszuwachs von rund 40 bis 60 %.
Massenspeicher
Der im Vorserienmodell eingesetzte Massenseicher (Samsung MZNTY256HDHP) mit einer Kapazität von 256 GB zeigt im Crystaldiskmark gute Ergebnisse, bleibt aber deutlich hinter PCIe NVMe basierten Lösungen, eingesetzt etwa im XPS 13 oder im Lenovo Yoga 910 zurück.
Samsung Galaxy Book 12 | Samsung Galaxy Tab Pro S W700N Lite-On CV1-8B128 | Microsoft Surface Pro 4 Core i7 Samsung MZFLV256 NVMe | Dell XPS 13-9365 2-in-1 Toshiba NVMe THNSN5256GPUK | Lenovo Yoga 910-13IKB-80VF004CGE Samsung PM951 NVMe MZVLV512 | |
---|---|---|---|---|---|
CrystalDiskMark 3.0 | -35% | 16% | 54% | 86% | |
Read Seq | 488.3 | 419.8 -14% | 834 71% | 1206 147% | 1412 189% |
Write Seq | 494.6 | 162.9 -67% | 304 -39% | 629 27% | 578 17% |
Read 512 | 411.4 | 298.7 -27% | 396.7 -4% | 966 135% | 701 70% |
Write 512 | 296.8 | 160.9 -46% | 304.3 3% | 410.7 38% | 580 95% |
Read 4k | 35.04 | 27.49 -22% | 40.75 16% | 32.93 -6% | 43.5 24% |
Write 4k | 94.7 | 48.44 -49% | 106.3 12% | 121.2 28% | 159.7 69% |
Read 4k QD32 | 258.1 | 236.2 -8% | 393.1 52% | 411 59% | 570 121% |
Write 4k QD32 | 244.8 | 135 -45% | 292.3 19% | 250.2 2% | 488.7 100% |
Grafikkarte
Im Vergleich zum Vorgänger einen großen Schritt nach vorne macht das Samsung Galaxy Book 12 seitens der gebotenen Grafikleistung. Im Vergleich zum Tab Pro S aus 2016 beobachten wir im 3DMark 2011 einen Zuwachs von satten 60 %. Für anspruchsvolle Games reicht das zwar immer noch nicht, zudem muss hier ebenso das Verhalten bei andauernder Last unter die Lupe genommen werden, Casual Games sind dennoch möglich.
3DMark 11 Performance | 1710 Punkte | |
Hilfe |
Geräuschemissionen
Der eingesetzte Lüfter blieb selbst im Betrieb mit hoher Last im Hintergrund. Ohne Last war er kaum/nicht auszumachen.
Fazit
Samsungs Konsequenz das Galaxy Book 12 ausschließlich im Bundle mit Tastatur-Case und S Pen Eingabestift anzubieten gefällt. Nur zusammen mit diesen Tools kann das Gerät seine Stärken auch wirklich ausspielen. Das eingesetzte Display gefällt im Erstkontakt, ebenso die Eingabe über die Tastatur als auch den S Pen. Abzuwarten ist, wie Samsung die Leistung bei den finalen Geräten im Zusammenspiel mit den Emissionen noch optimiert. Auch die tatsächlich gebotene Akkulaufzeit wird eine gewichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung potentieller Kunden spielen. Bei einem noch nicht offiziell kommunizierten Verkaufspreis von rund 1.500 Euro muss das Gesamtpaket aber auf voller Länge überzeugen.