Apple MacBook Pro 15 2019 im Test: Auch 2020 ein sehr guter Multimedia-Laptop?
Neben dem MacBook Pro 15 mit dem "kleinen" Intel Core i9-9880H und der Radeon Pro Vega 16 werfen wir auch noch einen Blick auf das schnellste Modell mit dem Core i9-9980HK und der AMD Radeon Pro Vega 20. Lohnen sich die Aufpreise wirklich, oder ist man mit den kleineren und zudem günstigeren Versionen besser beraten? Wir konzentrieren uns in diesem Artikel auf die Leistung der beiden Hauptkomponenten und verweisen für weitere Informationen zu den anderen Testsektionen auf unsere bisherigen Testberichte des Apple MacBook Pro 15:
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Details
Bew. | Datum | Modell | Gewicht | Dicke | Größe | Auflösung | Preis ab |
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89.4 % | 01.2020 | Apple MacBook Pro 15 2019 i9 Vega 20 i9-9980HK, Radeon Pro Vega 20 | 1.8 kg | 15.5 mm | 15.40" | 2880x1800 | |
89.2 % | 01.2020 | Apple MacBook Pro 15 2019 i9 Vega 16 i9-9880H, Radeon Pro Vega 16 | 1.8 kg | 15.5 mm | 15.40" | 2880x1800 | |
89.7 % | 12.2019 | Apple MacBook Pro 16 2019 i9 5500M i9-9880H, Radeon Pro 5500M | 2 kg | 16.2 mm | 16.00" | 3072x1920 | |
87.8 % | 08.2019 | Dell XPS 15 7590 9980HK GTX 1650 i9-9980HK, GeForce GTX 1650 Mobile | 2 kg | 17 mm | 15.60" | 3840x2160 | |
12.2019 | Lenovo ThinkPad X1 Extreme G2-20QV000UGE i5-9300H, GeForce GTX 1650 Max-Q | 1.7 kg | 18.4 mm | 15.60" | 1920x1080 | ||
86.6 % | 12.2019 | Razer Blade 15 Studio Edition i7-9750H, Quadro RTX 5000 Max-Q | 2.2 kg | 17.8 mm | 15.60" | 3840x2160 |
Leistung – Hohe Leistungswerte im MBP 15
Prozessor – i9-9980HK
Der Core i9-9980HK ist der schnellste mobile Prozessor von Intel. Er bietet 8 Kerne samt Hyper-Threading und erreicht max. 5 GHz (für 1 oder 2 aktive Kerne), allerdings nur unter gewissen thermischen Voraussetzungen (Thermal Velocity Boost). Zudem bietet der HK-Prozessor einen freien Multiplikator, was eine Übertaktung möglich macht. Natürlich kommt es aber auch hier auf die Kühlung an, vor allem bei einem dünnen Notebook wie dem MacBook Pro 15. Für weitere technische Details zum Prozessor verweisen wir auf unsere CPU-Seite.
Prinzipiell entsprechen unsere Beobachtungen den anderen Versionen des MacBook Pro 15: Zu Beginn der Belastung sehen wir eine Leistungsaufnahme von bis zu 100 Watt, was aber natürlich schnell zu einer hohen Chiptemperatur führt. Danach pendelt sich der Verbrauch kurz bei etwa 57 Watt und dann im weiteren Verlauf bei 52 Watt ein. Bei den HK-Chips dürfte es sich um speziell selektierte Chips handeln, die die hohen Takte auch erreichen können. Dementsprechend arbeitet der Prozessor auch etwas effizienter (sprich etwas höherer Takt bei gleichem Stromverbrauch) als beispielsweise der kürzlich getestete Core i9-9880H im MBP 15.
Der Vorsprung ist allerdings gering und der Aufpreis für den HK-Prozessor lohnt sich nur bedingt. Für die meisten privaten Nutzer dürfte der normale 6-Kern-Prozessor vollkommen ausreichen, und wenn es unbedingt 8 Kerne sein sollen, dann ist man mit dem i9-9880H ebenfalls gut bedient. Von der vollen Leistungsentfaltung des 9980HK sind wir hier sowieso weit entfernt, denn das durchschnittliche Ergebnis (bei unseren Tests) für diesen Prozessor ist 23 % höher. Das neue MacBook Pro 16 mit dem "normalen" und günstigeren Core i9-9880H ist ebenfalls fast 10 % schneller.
Grafikkarte – MBP 15 mit Radeon Pro Vega 20
Die Grafikkarte AMD Radeon Pro Vega 20 kennen wir bereits aus dem Test des 2018er MacBook Pro 15, damals noch in Verbindung mit dem 6-Kern Core-i9-Prozessor von Intel. Genau wie die kleinere Vega 16 setzte die Vega 20 im Vergleich zu den anderen Radeon-Pro-GPUs (GCN4-Architektur) auf die neuere GCN5-Architektur, mit der vor allem die Effizienz verbessert wird. Das haben wir schon im damaligen Testbericht ausführlich gezeigt.
In den synthetischen 3DMark-Benchmarks liegt die Vega 20 rund 15-20 % vor der kleineren Vega 16 und etwa auf dem Niveau der Nvidia GeForce GTX 1650. Besonders groß ist der Vorteil gegenüber der regulären Radeon Pro 560X, denn bei diesem Vergleich bietet die Vega 20 rund 60 % mehr Leistung. Da die Grafikleistung auch bei längerer Belastung stabil bleibt (siehe Witcher 3 Schleife und 3DMark Time Spy Stresstest) ist dieses Upgrade also auf jeden Fall zu empfehlen. Die Radeon Pro 5500M im neuen Apple MacBook Pro 16 ist ihrerseits etwa 20-30 % schneller.
Bei den professionellen Benchmarks kommt es sehr stark auf die einzelnen Programme bzw. Sub-Tests an. Teilweise kann sich die Vega 20 mit einer Quadro P3200 messen, manchmal aber auch nur mit einer Quadro P1000 oder gar der Quadro P620. Weitere Benchmarks (Programme und Spiele) stehen in unserer Techniksektion zur Verfügung.
3DMark 11 Performance | 12516 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 7770 Punkte | |
3DMark Time Spy Score | 2857 Punkte | |
Hilfe |
min. | mittel | hoch | max. | 4K | |
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The Witcher 3 (2015) | 29.4 | ||||
Dota 2 Reborn (2015) | 102 | 105 | 84.5 | 78.3 | 41.1 |
X-Plane 11.11 (2018) | 72.3 | 58 | 49.4 |
Akkulaufzeit – Auch die Topausstattung des MacBook hält lange durch
Bei der Akkulaufzeit gibt es keine Überraschung, denn mit dem 83-Wh-Akku hält auch diese Version des Apple MacBook Pro 15 rund 11,5 Stunden in unserem praxisnahen WLAN-Test bei einer angepassten Helligkeit von 150 Nits durch.
Pro
Contra
Fazit – GPU-Upgrade für MacBook Pro lohnt sich
Oftmals lohnen sich die teuren optionalen Komponenten in Laptops kaum, vor allem, wenn es sich um dünne Geräte handelt. Ein ähnliches Problem gibt es auch beim MacBook Pro 15 2019. Der schnellste Core-i9-Prozessor bietet zwar etwas mehr Leistung, doch das volle Leistungspotential wird nicht ausgeschöpft. Der "normale" 8-Kern-Prozessor ist hier die sinnvollere Wahl.
Bei der Grafikkarte hingegen können wir die beiden Upgrades auf die Radeon-Pro-Vega-Modelle ganz klar empfehlen. Aufgrund der neueren GPU-Architektur sind die beiden Grafikkarten nicht nur schneller als die normale Radeon Pro 560X, sondern vor allem auch effizienter. Auch bei längerer Belastung muss man keine Einbrüche der GPU-Leistung befürchten.
Im Gegensatz zu dem Core i9-9980HK können wir ein Upgrade auf die Radeon Pro Vega 20 uneingeschränkt empfehlen.
Der Sweetspot bei dem auslaufenden MacBook Pro 15 2019 ist unserer Meinung nach der "normale" Core i9-9880H-Prozessor in Verbindung mit einer der beiden Radeon-Pro-Vega-Grafikkarten. Ja, der optionale Core i9-9980HK ist noch etwas schneller, rechtfertigt seinen Aufpreis allerdings nicht. Bei der Grafikkarte hingegen erhält man für das zusätzliche Geld auch wirkliche Mehrleistung. Aufgrund der höheren Grafikleistung ist das Endergebnis mit 90 % auch etwas höher als beim MBP 15 mit der Vega-16-GPU. Wer mit der alten Tastatur keine Probleme hat, bekommt auch jetzt noch ein sehr gutes Multimedia-Notebook mit dem MacBook Pro 15 2019.
Apple MacBook Pro 15 2019 i9 Vega 20
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15.05.2020 v7 (old)
Andreas Osthoff