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Benchmarkcheck: Call of Duty Ghosts

Im Schatten der Konkurrenz. Fast parallel zum Release von Battlefield 4 bringt Activision den nächsten Spross der Call-of-Duty-Serie auf den Markt. Mit einer modernen Technik im Gepäck will der Action-Kracher den Genre-Thron erobern. Unser Artikel widmet sich primär den Hardware-Voraussetzungen. Kann die Engine auch PC-Gamer überzeugen?
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Technik

Um es gleich vorweg zu nehmen: Nein, Call of Duty Ghosts ist nicht das Grafikbrett geworden, das sich einige Spieler im Vorfeld erhofft hatten. Obwohl man durchaus die Mühe der Entwickler sieht, können die meisten Texturen und Effekte nicht an Battlefield 4 oder Crysis 3 heranreichen.

Ghosts versucht dieses Manko – wie man es von der Call-of-Duty-Reihe gewohnt ist – mit einem Inszenierungsfeuerwerk zu kaschieren. Im Vergleich zu den Vorgängern gibt es nun deutlich mehr Trümmerteile und Physikelemente, wobei letztere oft »gescriptet« wirken und nicht dynamisch entstehen. Insgesamt pendelt sich die Grafik nur auf einem ordentlichen bis guten Niveau ein. Anspruchsvolle Gamer werden über weite Strecken enttäuscht sein.

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Kritik erntet der Titel auch für die enormen Hardware-Anforderungen. Ohne sechs GByte Arbeitsspeicher (angeblich werden höchstens 2 GByte belegt), einer DirectX-11-fähigen Grafikkarte und einem Betriebssystem mit 64 Bit verweigert Ghosts den Dienst. Selbst Battlefield 4, das optisch und soundtechnisch in einer anderen Liga spielt, stellt nicht so hohe Anforderungen. Ein weiteres Manko ist der enorme Platzbedarf. Trotz der eher mäßigen Texturqualität benötigt Ghosts knapp 40 GByte Festplattenspeicher. Wie beim Hauptkonkurrenten könnten auch die Ladezeiten kürzer sein.

Das Grafikmenü hinterlässt ebenfalls einen zwiespältigen Eindruck. Auf der positiven Seite wären die vielen Optionen zu nennen. Zwar bietet der Ego-Shooter keine globalen Presets, PC-Nutzer werden sich trotzdem über die Einstellungsmöglichkeiten freuen. Als Kantenglättungsvarianten wurden zum Beispiel FXAA, MSAA, SMAA und TXAA integriert. Weniger gut finden wir das chaotische Benennungsschema (On vs. Yes, Off vs. No etc.) und den mageren Bedienkomfort. Hätte man nicht alle Optionen auf einen Bildschirm packen können, damit nerviges Scrollen entfällt? Apropos nervig: Bei den meisten Änderungen startet das Spiel automatisch neu.

Call of Duty: Ghosts
Call of Duty: Ghosts
Call of Duty: Ghosts
Call of Duty: Ghosts
Call of Duty: Ghosts
Call of Duty: Ghosts

In Kombination mit den folgenden Bugs und Ungereimtheiten entsteht der Verdacht, dass Ghosts nicht richtig für den PC optimiert wurde:

  • Obwohl die Technik keinen riesigen Sprung macht, ist deutlich mehr Hardware-Power als in Black Ops II nötig.
  • Die kürzesten Ladezeiten erhält man mit Nvidia Grafikkarten. AMD Systeme brauchen tendenziell länger. Bei Intel Chips wartet man eine gefühlte Ewigkeit.
  • AMD GPUs rechnen – besonders in moderaten Settings – langsamer als ihre Nvidia Pendants. Ein Grund dürfte die Grafikumschaltung Enduro sein (der Catalyst 13.11 Beta 9 kam leider zu spät für den Test).
  • Wenn ein Grafikbeschleuniger von Intel verbaut ist, ruckeln die Menüs extrem und es treten sekundenlange Hänger auf. Im schlimmsten Fall friert das Bild komplett sein.
  • AMD Modelle haben nach Ladevorgängen mit kurzen Performance-Einbrüchen zu kämpfen. Generell variiert die Framerate stärker als bei Nvidia.
  • Nach Setting-Änderungen wird der Bildschirm gerne schwarz. Ein kurzer Druck auf »Esc« behebt das Problem.
  • Bei High-End-Geräten laufen normale Einstellungen teils flüssiger als niedrige Grafikoptionen.
Call of Duty: Ghosts
Call of Duty: Ghosts
Call of Duty: Ghosts
Call of Duty: Ghosts
Call of Duty: Ghosts
Call of Duty: Ghosts

Benchmark

Als Benchmark nutzen wir den Beginn der fünften Mission (»Homecoming«). Nach einer Helikopterlandung mit vorbeifliegenden Jets folgt der Protagonist seinen Kollegen durch ein hart umkämpftes Gebiet. Neben Explosionen und zahlreichen Effekten (Rauch, Feuer usw.) enthält die knapp 45-sekündige Passage auch jede Menge Charaktere, die für eine ordentliche Hardware-Auslastung sorgen.

Zwar gibt es im Spielverlauf noch härtere Szenen, anspruchsvoll ist die Sequenz aber allemal. Wie bei Battlefield 4 sollten im Schnitt über 40 oder besser gleich 50 fps herausspringen.

Resultate

Angesichts der gebotenen Optik ist der Hardware-Hunger zu hoch. Trotz diverser Defizite orientiert sich die Leistung an Battlefield 4. Mit Einsteiger-Chips wie der Intel HD Graphics 4000 oder 4600 sind nur minimale Settings und Auflösungen möglich. Und selbst dann ruckelt das Spiel hin und wieder. Wer über eine Midrange-GPU ab der GeForce GT 640M verfügt, kann zumindest auf normale Details und 1.366 x 768 Bildpunkte wechseln.

Für hohe Einstellungen und aktivierte Kantenglättung muss es zwingend ein Vertreter aus dem High-End-Bereich sein. Unsere Benchmark-Sequenz lief erst mit einer GeForce GTX 760M ordentlich. Technik-Freaks, die 1.920 x 1.080 Bildpunkte, maximale Grafikoptionen und vierfaches MSAA erwarten, kommen nicht um eine GeForce GTX 780M oder ein Dual-GPU-System herum (HD 8970M und GTX 770M sind zu schwach).

Call of Duty: Ghosts
    1920x1080 Extra / High / HBAO+ / No dynamic fur AA:4x MS     1366x768 High / On / Yes / No dynamic fur AA:2x MS     1366x768 Normal / Off / No     1024x768 (Very) Low / Off / No
Radeon HD 7660G, A10-4600M, Samsung SSD 830 Series MZ-7PC0128D/EU
AMD Pumori Platform A10-4600M
3.4 (0.1min) fps ∼3%
12.8 (8min) fps ∼9%
24.6 (6min) fps ∼12%
37 (23min) fps ∼16%
HD Graphics 4000, 3610QM
Schenker XMG P502
4 (0min) fps ∼4%
7.2 (0min) fps ∼5%
24.3 (0min) fps ∼12%
40.6 (0min) fps ∼17%
HD Graphics 4600, 4702MQ
Schenker M503
5.2 (0min) fps ∼5%
10.1 (0min) fps ∼7%
27.4 (0min) fps ∼13%
40.8 (0min) fps ∼17%
GeForce GT 630M, 3720QM
Asus N56VM
6.4 (0.1min) fps ∼6%
14.9 (10min) fps ∼11%
26.8 (16min) fps ∼13%
41.8 (29min) fps ∼18%
Iris Pro Graphics 5200, 4750HQ, Intel SSD 525 Series SSDMCEAC180B3
SCHENKER S413
8.7 (4min) fps ∼9%
16.7 (12min) fps ∼12%
40.1 (26min) fps ∼20%
58 (38min) fps ∼24%
GeForce GT 640M, 2637M, Lite-On LMT-256M3M
Acer Aspire M3-581TG
8.9 (5min) fps ∼9%
21.5 (14min) fps ∼15%
40 (25min) fps ∼20%
48.8 (29min) fps ∼20%
GeForce GT 750M, 4702MQ
Schenker M503
11.9 (0min) fps ∼12%
27.5 (0min) fps ∼20%
51.9 (0min) fps ∼25%
67.4 (0min) fps ∼28%
Radeon R7 250, 3770K
Desktop-PC
13.5 (0min) fps ∼14%
32.9 (0min) fps ∼23%
69.3 (0min) fps ∼34%
84 (0min) fps ∼35%
GeForce GTX 660M, 3610QM
Schenker XMG P502
16.3 (0min) fps ∼16%
32.6 (0min) fps ∼23%
59.4 (0min) fps ∼29%
75.1 (0min) fps ∼32%
GeForce GTX 670MX, 3610QM
Schenker XMG P502
19.2 (0min) fps ∼19%
38 (0min) fps ∼27%
65.5 (0min) fps ∼32%
81.1 (0min) fps ∼34%
GeForce GTX 760M, 4700HQ, Liteonit LMT-128M6M
Gigabyte P34G
20.5 (0min) fps ∼21%
41.2 (0min) fps ∼29%
72.4 (0min) fps ∼35%
83.4 (0min) fps ∼35%
GeForce GTX 765M, 4700MQ
Schenker W503
21 (0min) fps ∼21%
42.9 (0min) fps ∼31%
77.6 (0min) fps ∼38%
89.2 (0min) fps ∼37%
GeForce GTX 675MX, 3610QM
Schenker XMG P502
25.8 (0min) fps ∼26%
44.8 (0min) fps ∼32%
74.3 (0min) fps ∼36%
76.5 (0min) fps ∼32%
GeForce GTX 770M, 4700MQ
Schenker W503
28.4 (0min) fps ∼28%
53.4 (0min) fps ∼38%
83.2 (0min) fps ∼41%
87.7 (0min) fps ∼37%
Radeon HD 7970M, 3610QM
Schenker XMG P502
29.7 (0min) fps ∼30%
49.8 (0min) fps ∼36%
65.9 (0min) fps ∼32%
68 (0min) fps ∼29%
Radeon HD 8970M, 4700MQ
Schenker W503
31 (0min) fps ∼31%
53 (0min) fps ∼38%
69.8 (0min) fps ∼34%
70.3 (0min) fps ∼30%
GeForce GTX 680M, 3610QM
Schenker XMG P502
31.7 (0min) fps ∼32%
55.3 (0min) fps ∼39%
80 (0min) fps ∼39%
82 (0min) fps ∼34%
GeForce GTX 780M, 4700MQ
Schenker W503
40.5 (0min) fps ∼41%
65.2 (0min) fps ∼47%
95.2 (0min) fps ∼47%
86 (0min) fps ∼36%
GeForce GTX 660 Ti, 3770K
Desktop-PC
41.5 (0min) fps ∼42%
70.2 (0min) fps ∼50%
83.4 (0min) fps ∼41%
84.1 (0min) fps ∼35%
Radeon R9 280X, 3770K
Desktop-PC
47.8 (0min) fps ∼48%
69.2 (0min) fps ∼49%
87.6 (0min) fps ∼43%
84.2 (0min) fps ∼35%
GeForce GTX 680, 2600K, Samsung SSD 840 Pro 256GB MZ7PD256HAFV-0Z000
Desktop GTX 680, Intel Core i7-2600K
48.7 (27min) fps ∼49%
70.8 (45min) fps ∼50%
87.9 (50min) fps ∼43%
99.7 (54min) fps ∼42%

Fazit

Das Prädikat »Next Gen« verdient die Grafik nicht wirklich. Call of Duty ist jetzt nur auf dem Niveau, das es schon seit Jahren haben könnte. Gegen andere Kontrahenten wie Crysis, Metro oder Battlefield tut sich Ghosts schwer. Zu schwammig sind viele Texturen, zu altbacken manche Effekte.

Über die Kampagne sollte man besser den Mantel des Schweigens ausbreiten. Story, Gameplay und Charaktere tendieren Richtung Zirkusshow. Von einer adäquaten Unterhaltung für Erwachsene kann keine Rede sein.

Call of Duty: Ghosts
Call of Duty: Ghosts
Call of Duty: Ghosts
Call of Duty: Ghosts
Call of Duty: Ghosts
Call of Duty: Ghosts

Testsysteme

Unsere drei wichtigsten Testgeräte stammen von Schenker Technologies (mysn.de):

  • W503 (Core i7-4700MQ, 8 GB DDR3, GeForce GTX 765M, GTX 770M, GTX 780M, Radeon HD 8970M & HD Graphics 4600)
  • M503 (Core i7-4702MQ, 8 GB DDR3, GeForce GT 750M & HD Graphics 4600)
  • XMG P502 (Core i7-3610QM, 8 GB DDR3, GeForce GTX 660M, GTX 670MX, GTX 675MX, GTX 680M, Radeon HD 7970M & HD Graphics 4000)

Ein weiteres Dankeschön geht an Micron für die 480 GByte große Crucial M500, auf der Windows 7 Professional 64 Bit installiert ist. 

Verwendete GPU-Treiber: Nvidia 331.65, AMD 13.11 Beta 8 & Intel 9.18.10.3257

von links nach rechts: Schenker M503, XMG P502 & W503
von links nach rechts: Schenker M503, XMG P502 & W503

Übersicht

Einschränkungen anzeigen
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 Call of Duty: Ghosts (2013)
low
1024x768
(Very) Low / Off / No
med.
1366x768
Normal / Off / No
high
1366x768
High / On / Yes / No dynamic fur
2x MSAA
ultra
1920x1080
Extra / High / HBAO+ / No dynamic fur
4x MSAA
NVIDIA GeForce GTX 880M
98n2
84.15n2
66.4n3
46.8n3
NVIDIA GeForce 825M
60.4
42.5
18.7
NVIDIA GeForce 820M
53.7
30.6
15.4
NVIDIA GeForce GT 740M
58.05n2
38.35n2
18.7n2
7.2
NVIDIA GeForce GT 735M
53.7
29.9
18.7
NVIDIA GeForce GT 720M
51.3
34.9
15.8
NVIDIA GeForce GT 730M
65.1
29.1
16.5
6.9
NVIDIA GeForce GTX 970M
153.4
133.2
84.4
51.5
NVIDIA GeForce GTX 980
182.6
165.6
115.4
77.1
NVIDIA GeForce GTX 970M SLI
238.3
204.1
140.2
90.2
AMD Radeon R6 (Kaveri)
26.3
22.3
NVIDIA GeForce GTX 965M
167.6
117.1
70.3
42.9
AMD Radeon HD 8970M
70.3
69.8
53
31
(-) * Geringere Werte sind besser. / n123 Anzahl der Benchmarks die zu diesem Wert beitragen / * Geschätzte Position

 

Legende
5ruckelt - Das Spiel wird in dieser Detailstufe wahrscheinlich nicht flüssig mit dieser Grafikkarte laufen. Mindestens ein Benchmarkwert ist kleiner als 25fps
könnte ruckeln - Interpolierte Information. Bei einer langsameren Grafikkarte wurde dieses Spiel als ruckelnd klassifiziert und daher wird dies auch bei dieser angenommen, da keine Benchmarkwerte eingetragen sind.
30flüssig - Dieses Spiel sollte in den betroffenen Einstellungen flüssig laufen, da kein Benchmarkwert eingetragen wird, der die Grenze unterschreitet: 25fps
40flüssig - Dieses Spiel sollte in den betroffenen Einstellungen flüssig laufen, da kein Benchmarkwert eingetragen wird, der die Grenze unterschreitet: 35fps
60flüssig - Dieses Spiel sollte in den betroffenen Einstellungen flüssig laufen, da kein Benchmarkwert eingetragen wird, der die Grenze unterschreitet: 58fps
könnte flüssig laufen - Eine langsamere Grafikkarte wurde als schnell genug klassifiziert und daher wird dies auch für diese geschätzt (da keine Benchmarkwerte eingetragen sind).
?unsicher - Zwei mögliche Fälle: Der kleinste gefundene Benchmarkwert ist zwar unter dem Grenzwert für eine flüssige Darstellung, jedoch ist der Durchschnitt darüber. Zweiter Fall, der Benchmarkwert ist unter der Grenze, jedoch ist die nächst-langsamere Karte als flüssig eingestuft.
unsicher vererbt - Die nächst-langsamere Karte ist als "unsicher" eingestuft und daher wird dieser Wert auch an schnellere Karten vererbt, die keine Benchmarkwerte haben.
Der Wert in den einzelnen Feldern beziffert die durchschnittlichen Bilder pro Sekunde. Bewegen Sie den Mauszeiger auf diesen Wert um eine detaillierte Auflistung aller Benchmarks zu sehen.
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Autor: Florian Glaser,  8.11.2013 (Update: 18.05.2021)