Khadas Mind 2 im Test: Portabler Mini-PC nun mit Intel Core Ultra 7 155H, Thunderbolt 4 und USB4

Schon die erste Generation des Khadas Mind konnte mit der Optik und der hervorragenden Verarbeitung beeindrucken. Die Neuauflage des nun getauften Mind 2 greift die gleichen Punkte auf, und obendrein hat der Hersteller an vielen Kleinigkeiten gearbeitet und das Gerät weiter verbessert. Neben neuen Intel-Meteor-Lake-Prozessoren gibt es eine viel bessere Anschlussausstattung am Gerät selbst. Auf Basis des Intel Core Ultra 7 155H gibt es einen deutlichen Leistungsschub und obendrein eine moderne iGPU, welche der älteren Intel Iris Xe spürbar überlegen ist.

Mit Thunderbolt 4 und USB4 stehen dem Nutzer zwei Schnittstellen zur Verfügung, welche es beim Vorgängergerät nicht gab. Somit macht der Hersteller den Weg frei, um auch alternative Lösungen zu nutzen. Dennoch spricht einiges für das originale Zubehör des Herstellers, denn der eigens entwickelte Anschluss auf der Unterseite des Gerätes bietet mit PCIe-5.0-Geschwindigkeit bedeutend mehr Bandbreite. Welchen Einfluss dies auf den Einsatz einer externen Grafikkarte hat, konnte man im Test sehen, denn USB4 stößt schnell an seine technischen Grenzen. Grundsätzlich ist der Ansatz, den Khadas hier verfolgt, gut. Um die grundlegenden Vorteile des Khadas Mind 2 nutzen zu können, wird um das optionale Mind Dock nicht herumkommen.

Der Khadas Mind 2 ist direkt beim Hersteller zu bekommen. Das preiswerteste Gerät mit Intel Core Ultra 5 125H, 16 GB RAM und 512-GB-SSD startet bei 799 US-Dollar. Unsere Testausstattung mit Intel Core Ultra 7 155H, 32 GB RAM und 1-TB-SSD kostet 1.099 US-Dollar, wenngleich für das Topmodell Intel Core Ultra 7 155H, 64 GB RAM und 2-TB-SSD 1.399 US-Dollar fällig werden. Amazon bietet unter anderem das Mind Dock und das Mind Graphics mit Nvidia GeForce RTX 4060 Ti (8 GB VRAM, 16 GB VRAM)an.

Den Khadas Mind haben wir bereits letztes Jahr genau unter die Lupe genommen. Knapp ein Jahr später erneuert Khadas im Mind 2 das SoC, womit nunmehr Intels Meteor-Lake-Prozessoren verbaut werden. Doch nicht nur hier hat der Hersteller aus Fernost Hand angelegt, denn auch mit einer überarbeiteten Anschlussausstattung hebt sich der Mind 2 von seinem Vorgänger deutlich ab. Den Khadas Mind 2 gibt es in drei verschiedenen Varianten. Das günstigste Modell startet bei 799 US-Dollar. Verbaut ist dann ein Intel Core Ultra 5 125H mit 16 GB RAM und einer 512-GB-SSD. 1.099 US-Dollar sind für das Gerät mit Intel Core Ultra 7 155H mit 32 GB RAM und einer 1-TB-SSD vorgesehen, wenngleich das Topmodell mit gleichem SoC, aber 64 GB RAM und einer 2-TB-SSD bestückt ist. Die Topausstattung schlägt dann aber mit 1.399 US-Dollar ordentlich zu Buche.

Khadas hat uns den Mind 2 in der mittleren Konfiguration zukommen lassen. Wie gut der Mini-PC gegenüber den Kontrahenten abschneidet, schauen wir uns nun im Detail an. Eine Auflistung der Vergleichsgeräte, die uns in diesem Review begleiten, haben wir in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst.

Der Khadas Mind 2 bekommt das gleiche Gehäuse, das wir bereits vom Khadas Mind her kennen. Weiterhin vertraut der Hersteller auf ein stabiles Uni-Body-Gehäuse, welches komplett aus Aluminium besteht. Nur im Bereich der IO-Ports auf der Rückseite wird ein wenig Kunststoff verbaut. Platziert man beide Geräte nebeneinander, so gibt es einen kleinen Farbunterschied. Hier scheint der Hersteller doch Kleinigkeiten im Herstellungsprozess geändert zu haben. Das Dock, welches wir bereits im letztjährigen Test mit betrachtet haben, passt optisch nicht mehr optimal zum Mind 2. Rein technisch ist der Mind 2 mit allem Zubehör, was Khadas rund um den Mind-Mini-PC anbietet, kompatibel. Beim Platzbedarf liegt Khadas mit dem Mind 2 weiterhin ganz weit vorn. Vor allem bei der Bauhöhe von nur 20 Millimetern kann sich der Mini-PC deutlich von den Kontrahenten abheben. Aufgrund der geringen Abmessungen ist der kleine PC sehr leicht. Nur 437 Gramm bringt das Gerät auf die Waage. Das 65-Watt-Netzteil schlägt mit 83 Gramm zu Buche und gehört damit ebenfalls zu den leichteren Modellen.

Der Lieferumfang selbst fällt sehr spartanisch aus. Nur der Mini-PC selbst und das 65-Watt-Netzteil inklusive USB-C-Kabel befinden sich im Karton. Weiteres Zubehör, wie das Mind Dock, das Mind Lether Case oder das Mind Graphics Dock, können separat erworben werden.

Wartungsarbeiten sind möglich, beschränken sich jedoch nur auf die Reinigung des Lüfters. Wer das Gerät öffnen will, muss vier kleine Schrauben entfernen, die sich unter den aufgeklebten Gummifüßen befinden. Wechseln lässt sich dann auch die bereits installierte SSD. Der Arbeitsspeicher und das WLAN-Modul sind hingegen fest verbaut und lassen sich nicht tauschen oder aufrüsten. Auf der Unterseite befindet sich jedoch eine Klappe, welche dazu dient, noch einen weiteren M.2-Datenträger zu installieren. Hier ist man jedoch auf den M.2-2230-Standard beschränkt.

Der Khadas Mind 2 ist ein sehr kompakter Mini-PC, womit Reparaturarbeiten kaum möglich sind. Mit Ausnahme der SSD sind alle wichtigen Komponenten fest verbaut. Der Hersteller bekommt Lob für die kompakte Verpackung, die den Transport sicherlich erleichtert. Allerdings gibt es seitens des Herstellers keine genaueren Angaben zur Verwendung von recycelten Materialien für die Produktion. Der Garantiezeitraum des Khadas Mind 2 ist mit 24 Monaten angegeben.

Alle Leistungstests haben wir mit dem Energieprofil Höchstleistung durchgeführt. Die Leistung des Intel Core Ultra 7 155H haben wir nicht verändert und gemäß den BIOS-Einstellungen im Auto-Modus belassen. Abweichende Energiesparpläne kamen nur bei den Energieverbrauchsmessungen sowie den Messungen bezüglich der Gerätelautstärke gemäß unseren Testkriterien zum Tragen.

Der Intel Core Ultra 7 155H gehört zur Meteor-Lake-H-Serie und vereint 16 Kerne und 22 Threads miteinander. Einzug hält auch eine separate NPU, welche für spezielle KI-Berechnungen vorgesehen ist. Die Leistung im Vergleich zum Mind der ersten Generation konnte nur in wenigen Tests gesteigert werden. Nur bei den AIDA64-Tests sehen wir einen deutlichen Vorteil für das neue Modell. In Zahlen bedeutet dies einen Leistungszuwachs von 28 Prozent beim gemittelten Leistungsvergleich. Gleichzeitig sehen wir aber auch, dass der Khadas Mind 2 es nicht schafft, sich vor dem Minisforum UH125 Pro zu platzieren. Der Grund ist hier jedoch schnell gefunden, denn aufgrund der Bauweise kann der Intel Core Ultra 7 155H nicht mit dauerhaft 64 Watt betrieben werden. Welche Leistung das SoC bei einer performanteren Kühleinheit erbringen kann, verdeutlicht der Vergleich mit dem Acemagic F2A.

Für weitere Vergleiche und Benchmarks verweisen wir auf unsere CPU-Vergleichstabelle.