Test Dell Inspiron 15-3521-0620 Notebook
Aus grobem Holz geschnitzt. Dies kam uns nach dem Auspacken des Inspiron 15 in den Sinn. Mattes Kunststoff-Chassis ohne Schnörkel, das Ganze mit einer haptischen Struktur versehen. Dazu Hardware der unteren Mittelklasse (aber eine 1 TB HDD), ein spiegelndes 08/15-Display und die Anschluss-Basics typischer Consumer-Laptops.
Doch gerade die Hardware macht dieses schlichte Notebook interessant: Ein Low-Voltage-Prozessor Core i5 3337U, wie er auch in einem Ultrabook stecken könnte, kombiniert mit einer AMD Radeon HD 8750M (2 GB). Das Paket steht für 540 Euro im freien Handel. Damit ist es fast 150 Euro günstiger als der Vorzeige-Inspiron 15R-5521 (HD 8730M), den wir im Februar 2013 im Test hatten. Unser 15-Zoller konkurriert folglich mit Einsteiger-Multimedia-Laptops der Preisklasse unter 550 Euro.
Hier tummeln sich unter anderem folgende Geräte, welche wir teilweise in abgewandelten Konfigurationen im Test hatten. Die zwei spannendsten Konkurrenten sind, auf Grund der starken GPUs, das V3-571G (HD Panel Variante) und das IdeaPad Z580.
- Acer Aspire V3-571G (Standard Voltage i5, 640M, HD-Panel) 530 Euro
- Acer Aspire E1-571G (Standard Voltage i5, 620M) 480 Euro
- Acer TravelMate P453-MG (Standard Voltage i3, 630M) 535 Euro
- Packard Bell EasyNote TV43-HC (Standard Voltage i5, 630M) 540 Euro
- Medion Akoya P6635 (Standard Voltage i5, 630M) 530 Euro
- HP Pavilion Sleekbook 15-b030eg (i5, 630M) 500 Euro
- HP Pavilion g6-2314sg (D8Q75EA) (Standard Voltage i3, 7670M) 500 Euro
- Lenovo IdeaPad Z580 (Standard Voltage i5, 635M) 550 Euro
- Samsung 300E5C (Standard Voltage i5, 620M) 470 Euro
- Lenovo G580 (Standard Voltage i3, 635M) 550 Euro
- Sony Vaio SVE-1512I1E/SI (Standard Voltage i3, 7650M) 550 Euro
Warum denn immer gleich mit Aluminium klotzen, wenn kleckern auch reicht? Gehäuse wurden in den letzten Jahren Stück um Stück hochwertiger. Die OEMs wissen, wie Aluminium gestanzt, gebürstet und eloxiert wird. Die Massenproduktion brachte dieses Verfahren in die unteren Preisbereiche. Dennoch macht es im Einkauf einen Unterschied, ob ein Kunststoff- oder ein Alu-Kunststoff-Verbund bestellt wird. Wenn dann noch hochwertige Hardware zu einem niedrigen Preispunkt angeboten werden soll, dann bleibt keinem Hersteller anderes übrig, als zu einem günstigen Chassis zu greifen.
Lange Rede, kurzer Sinn. Unser 15,6-Zoller basiert auf demselben Barebone, wie auch das teurere 15R. Willkommen bei der Plattform-Strategie. Während das 15R mit einem Alu-Innenraum und einem Deckel-Cover aus gleichem Material aufgehübscht wurde, hat die vorliegende Basic-Variante nichts davon. Damit nicht langweiliger Kunststoff den Käufer abschreckt, hat Dell die Oberflächen mit einer haptisch angenehmen Struktur stanzen lassen. Diese verhindert nicht so sehr Fingerabdrücke, aber sie macht die Flächen kratzfester und griffiger.
Die Base ist angemessen steif, kann aber bei normaler Kraftaufwendung in Grenzen verbogen werden. Hier windet sich das Gehäuse dann an Einschnitten wie dem optischen Laufwerk. Der Deckel kann leicht mittig eingedrückt werden. Die Gelenke sind sehr straff eingestellt, wir benötigen für die ersten Grad der Öffnung zwingend beide Hände. Bei zirka 130 Grad findet der Glare-Type einen halbwegs festen Anschlag. Ein Nachwippen des geöffneten Deckels kommt vor, aber nicht in störender Ausprägung.
Der Qualitätseindruck ist im Ganzen anständig. Was jedoch stört, das sind die vielen nach oben offenen Ritzen und Fugen (Handauflage in Rahmen aufgesetzt) welche sich zwangsläufig mit Schmutz füllen werden. Die komplette Arbeitsumgebung hat umlaufend eine solche Fuge.
Festplatte und Arbeitsspeicher lassen sich einfach austauschen. Dazu muss nur eine Wartungsklappe am Boden geöffnet werden. An den Lüfter kommt der Besitzer für Reinigungszwecke jedoch nicht so einfach heran.
Von der sparsamen Sorte sind die Anschlüsse. Ein VGA-Port wurde gestrichen, Ethernet RJ45 immerhin nicht. Die Anschlüsse sind zu 100 % ident mit der Schwester Inspiron 15R. Daher sind die Ports auch hier sehr weit vorne positioniert. Beim Einsatz auf dem Schreibtisch könnten USB-, Netzwerk- und HDMI-Kabel stören.
Kommunikation
Der RJ45-Port liegt leider nicht wie heute üblich als Gigabit-Adapter (1.000 MBit) vor, sondern als Fast-Ethernet-Modell (Realtek PCIe FE Family Controller 10/100 MBit). Wer schon einmal via WLAN-Router einige hundert Gigabyte von PC zu Laptop übertragen hat, der weiß wie nützlich ein schnelles Ethernet-Kabel sein kann. Ein Gigabit-Switch wird vom Inspiron 15 jedoch unterfordert. Dells Wahl ist unverständlich, denn heute besitzt fast jedes Notebook einen Gigabit-Adapter.
Beim Funkmodul liegt ebenfalls "Low Cost" vor: Dells Wireless 1703 bgn unterstützt nur das 2,4-Ghz-Band (Single-Band). Im Falle sich störender WLAN-Netzwerke (sehr viele an einem Ort) kann nicht auf das 5-GHz-Band ausgewichen werden. Wie ist es um die Empfangsleistung bestellt? Bei drei und zehn Metern Entfernung (Obergeschoß) ist die Empfangsleistung hervorragend bzw. sehr gut. Außerhalb des Gebäudes sinkt sie auf drei Balken (15 m) und bei 40 Metern hält das Inspiron immer noch eine stabile Verbindung mit dem Router (1 Balken). Das sind sehr gute Werte für einen Low-End-Adapter. Die Sendeleistung unseres Routers (Fritz!Box 7270) ist auf 50 % reduziert.
Zubehör
Der Hersteller liefert das Inspiron 15 zusammen mit einem 90-Watt-Netzteil, dem auf der Unterseite einsteckbaren Akku sowie einer Schnellstartanleitung aus. Der Nutzer wird allenfalls eine Windows 8 Recovery DVD vermissen. Deshalb sollte mit Dells Backup-Tool sofort nach dem Erwerb eine Rescue Disk gebrannt werden.
Die vorinstallierte Software hält sich in Grenzen: My Dell Support Center (Probleme, Servicefall, Treiber-Updates, FAQ, Handbuch), Dell Backup & Recovery (Systemabbild brennen) sowie Dell Digital Delivery (Update der Geräte-Software via Service Tag).
Garantie
Die normale Garantie (Abholung & Reparatur) bei Kauf über einen Online-Shop oder einen Dell-Partner erstreckt sich über 24 Monate. Erweiterungen gibt es aber auch. Ein Jahr Vor-Ort-Service kostet 75 Euro extra, zwei Jahre 115 Euro und drei Jahre 150 Euro.
Die Webcam löst mit 1.280 x 720 Bildpunkten auf. Bei Tageslicht aufgenommene Fotos sind gut belichtet (keine Überbelichtung bei hellem Sonnenschein), jedoch ist das Bildrauschen stark, Farben wirken kühl. Für Fotoaufnahmen ist diese Webcam nicht zu gebrauchen.
Tastatur
Die Chiclet-Tastatur überzeugt einerseits mit ihrem präzisen, deutlichen Druckpunkt. Andererseits ist der mittlere Tastenhub etwas knapp und in Verbindung mit dem teilweise federnden Anschlag (linker Bereich) stellt sich kein gutes Tipp-Feedback ein.
Die Stabilität ist wiederum sehr gut, auf der gesamten Fläche dellen die Tasten auch bei grobem Druck nicht ein. Mangels konischer Wölbung fällt das schnelle, zielgenaue Tippen schwer. Die Finger finden keine Vertiefungen, welche der Zielführung, vor allem beim Blindschreiben, dienen. Der große Tastenabstand, das breite Layout sowie der Ziffernblock im Standard-Layout (+/-/Enter rechts) merzen diesen Nachteil aber wieder etwas aus.
Die Geräuschentwicklung beim Tippen ist gedämpft. Für den heimischen Gebrauch handelt es sich um eine brauchbare Tastatur, Vielschreiber werden sich jedoch einen deutlicheren Hub sowie die genannte konische Wölbung wünschen.
Touchpad
Mit 11,5 Zentimetern in der Diagonale fällt das Touchpad recht groß aus. Die Finger gleiten mit geringem Widerstand über die glatte Oberfläche. Leider hinterlassen sie stets eine Art Fettfleck (auch auf den Tasten). Es ist abzusehen, dass nach einigen Monaten der Nutzung blankpolierte Bereiche entstanden sind.
Das Touchpad besitzt eine hohe Präzision. Bewegungen werden zügig umgesetzt. Dell bietet ein komfortables Setup für sein Multitouchpad. Zeigebewegungen, Empfindlichkeit und Blättern/Zoom können separat eingestellt werden.
Nicht gefallen haben uns die Maustasten mit ihrem niedrigen Hub, der den Klick sehr schnell auslösen lässt. Das dabei entstehende Geräusch ist hell, laut und wirkt billig.
Die Auflösung von 1.366 x 768 Pixeln ist typisch für eine 15,6 Zoll große Anzeige, das ergibt eine nur grobe Pixeldichte von 100 dpi. Das TN-Panel ist nicht entspiegelt und mit 210 cd/m² in der Mitte auch nicht außerordentlich hell. Die Konkurrenten in gleicher Preislage haben auch nicht mehr Pixel auf dem Kasten (spiegelnd, HD-Auflösung: IdeaPad Z580, V3-571G). Das V3 gibt es gegen Aufpreis mit IPS FHD-Panel.
Der Einsteiger-Kontrast von 404:1 ist besser als bei der Konkurrenz (~130:1). Farben wirken daher etwas brillanter und knackiger. Von einem hohen Kontrast würden wir aber erst bei 800 - 1.000:1 sprechen.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 210 cd/m²
Kontrast: 404:1 (Schwarzwert: 0.52 cd/m²)
ΔE Color 10.34 | 0.5-29.43 Ø4.93
ΔE Greyscale 10.55 | 0.5-98 Ø5.2
35% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
39.13% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
56.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
38.02% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.41
Farbräume und TFT-Kalibrierung sind ein Thema für die professionelle Zielgruppe, die sich mit Bildbearbeitung und Druck beschäftigt. Das ist nicht die Zielgruppe des Inspiron 15, aber die Messergebnisse wollen wir der Vollständigkeit wegen auflisten. Der kleine sRGB-Raum wird nicht annähernd abgedeckt (52 %), folglich auch nicht AdobeRGB (35 %).
Weiter in die Welt der Farben blicken wir mit den drei CalMAN-Screenshots. Wir haben vor der Kalibrierung eine Farbanalyse mit dem i1 Pro 2 Fotospektrometer und der CalMAN 5 Software durchgeführt. Wir erkennen eine deutliche Schwäche bei der Darstellung von Grautönen. Alle mittleren Töne sind schon mit dem bloßen Auge mit Blaustich zu sehen. Das durchschnittliche DeltaE(2000) liegt bei 10. Weil auch der Weißpunkt in Richtung Blau verschoben ist, wirkt die Anzeige deutlich zu kühl.
Der Screen-Farbsättigung zeigt: Magenta, Cyan und sogar Rot rutschen in den blauen Bereich ab. Die drei haben einen hohen DeltaE(2000) von <10. Dies bedeutet: Die Farbverfälschungen sind deutlich mit dem Auge erkennbar.
Das Thema Outdoor ist mit der spiegelnden TFT-Oberfläche keine Paradedisziplin des Inspiron 15. Im Gegenteil, die im Vergleich geringe Helligkeit reicht nicht zum Aufhellen des TFTs aus (Akkubetrieb ebenfalls 210 cd/m² Mitte). Die Fotos entstanden bei leichter Bewölkung. Seitliche Einblicke waren fast unmöglich. Im Schatten und bei frontaler Benutzung sehen wir zwar ein ablesbares Display, die Suche nach einer Einstellung ohne Spiegelungen nervt aber. Dies ist bei den Konkurrenten IdeaPad Z580, V3-571G keinen Deut besser.
Blickwinkel sind auch keine Stärke des TN-Typs. Vertikale Einblicke von oben oder unten würgt die Anzeige schon bei 20 Grad ab (starke Farbinvertierungen, Geisterbilder). Horizontal tritt dieser Effekt deutlich später ein, ab zirka 45 Grad von der Mitte.
Das Dell Inspiron 15 (Modell 3521-0620) ist mit einem Intel Core i5 3337U (2x 1,8 GHz) ausgerüstet. Es handelt sich um einen Ivy-Bridge-Ableger und um den höher taktenden Bruder des Core i5 3317U (2x 1,7 GHz). Alternativen bietet Dell im freien Handel ebenfalls an. Core i7 3537U (3521-0620) und i3 2375M (3521-0606) sind zu haben. Die i3-Version kostet nur 400 Euro (mit OS), enthält aber nur eine HD 3000-Grafik.
Unser Testgerät, wie auch die i7-Modelle, kommen mit der dedizierten AMD Radeon HD 8750M (2 GB) oder auch der älteren HD 7670M daher. Im Abschnitt Gaming Performance werden wir auf die Relevanz dieses Unterschieds eingehen. Die Festplatten sind je nach Preislage 500, 750 oder 1.000 GB groß. Die Arbeitsspeicherbestückung ist stets 4 GB (1 Modul, 1 Slot frei).
Prozessor
Per Turbo Boost 2.0 kann die CPU auf bis zu 2,7 GHz hinauftakten, was im Vergleich zum i3 (kein Turbo) zu einer Steigerung der Prozessorleistung im Bedarfsfall führt. Die Cinebench-CPU-Tests zeigen beim Aspire E1-571G (i3) nur einen Nachteil von 8 %. Dies liegt am Standard-Voltage-Prozessor dieses 15-Zollers. Besser vergleichbar sind IdeaPad Z580-M81EAGE (i5) und V3-571G (i7), welche im Multi-CPU-Test 16 bzw. stattliche 145 % drauflegen. Wer viel Performance haben will, der sollte folglich den 35-Watt-CPUs den Vorrang geben.
Ob der CPU-Turbo ordnungsgemäß funktioniert, das ermitteln wir auch während der Cinebench R11.5-Tests (Multi- & Solo-Core). 2,5 GHz liegen während eines Multi-Tests konstant an, die Turbo-Range wird also eingehalten (CPU-Temperatur 63 Grad). Auf der anderen Seite agiert der GPU-Core während des OpenGL-Tests bei durchgehend 700 MHz. Entsprechend hoch fallen die Punkte aus, die GT 630M des Z580 kann mit 28 % Leistungsplus in die Tasche gesteckt werden.
Die Kühlung des Chassis schafft es folglich den Prozessor ausreichend zu kühlen. Throttling tritt nicht auf. Im Akkubetrieb bleibt die Leistung auf exakt demselben Niveau. Alle drei CineBench R11.5-Tests schließen mit gleichen Resultaten ab.
System Performance
Der PCMark 7 sowie der PCMark Vantage checken die Anwendungsleistung. Das Ergebnis bleibt mit 2.119 Punkten förmlich am Boden kleben, die Konkurrenz schafft 12 bis 85 % mehr Punkte. Für den Z580 gilt das nicht, trotz schnellerem 35-Watt-Prozessor. In der Theorie müsste das Z580 etwas besser dastehen, doch die langsame HDD verhindert bessere Scores. Dies ist aber auch bei unserem Testgerät der Fall (HDD Sub-Score 1.455 bzw. 2.837 Punkte). Es bleibt also das Throttling-Problem des Lenovo-Konkurrenten, welches die Performance unter Umständen auf Low-Voltage-Niveau absenkt.
Schlecht steht unser Testgerät aber beileibe nicht da: Acers Aspire V3-571G mit Quadcore i7 3610QM und starker GeForce GT 640M ist in der PCMark 7-Disziplin lediglich 15 % schneller. So gesehen können wir uns über die Gesamtperformance unseres günstigen Einsteigers nicht beklagen. HPs Pavilion Sleekbook 15 kommt im Übrigen so gut weg (+85 %), weil eine LiteOn LMT-32L3M als SSD-Cache neben einer konventionellen HDD verbaut ist.
PCMark Vantage Result | 6133 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2119 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die HDD-Sub-Scores der obigen PCMarks zeigen, wie ähnlich sich HDD-bestückte Systeme verhalten. Z580 (-2 / +27 %) und V3-571G (-1 / +25 %) liegen mehr oder weniger gleichauf. Lediglich das Pavilion Sleekbook 15 bricht mit seinem SSD-Cache aus.
Die Seagate Momentus SpinPoint M8 (ST1000LM024 HN-M101MBB) bietet 1.000 GB Speicherplatz. Mehr gibt es aktuell in Notebooks nur in Ergänzung durch eine mSATA-SSD oder durch eine zweite Festplatte (17-Zoller). Die 2,5-Zoll-Festplatte (Bauhöhe 9,5 mm) hat nur eine Rotationsgeschwindigkeit von 5.400 RPM. Die Zugriffszeit von 20,6 ms ist für diesen HDD-Typ sehr niedrig. Die Sequential-Read-Werte liegen auch nur bei 81 bis 100 MB/s. Kleinere, verstreute Dateien werden noch viel langsamer gelesen (4K: 0,328 MB/s). Aus diesen Gründen fallen obige HDD-Scores so niedrig aus.
Grafikkarte
Einer der interessantesten Punkte am Basic-Inspiron-15 ist die Grafikkarte. Die AMD Radeon HD 8750M hat nämlich einen GPU-Turbo von 620 bis 775 MHz (laut Datenblatt). Die HD 8730M des teureren 15R hat ident viele Shader aber keinen solchen Turbo (384 Shader, 650 MHz). Hat unser Sample für weniger Geld also mehr Spiele-Power? Nichts ganz. Dell hat den Turbo auf 700 MHz beschränkt, weshalb die GPU zwischen 300 (Idle) und 700 MHz (Last) taktet. Immerhin macht sie das auch im Akkubetrieb und während zeitgleicher CPU-Höchstlast (Stresstest, siehe Ergonomie-Absatz weiter unten).
Die synthetischen Benchmarks zeigen im Konkurrenzvergleich mit Einsteiger-GPUs respektable Werte für die HD 8750M. Die HD 8730M des Inspiron 15R-5521 Schwestermodells erreicht im 3DMark 11 dieselbe Bewertung. Die Turbo-Beschneidung hat also den Spielevorteil für unser System zunichte gemacht.
GT 620M und GT 630M liegen aber 12 bis 31 % zurück. Die GT 640M des V3-571G kann sich mit +27 % positiv absetzen, weshalb sich Spieler diesen 15-Zoller sehr genau ansehen sollten (ab 570 Euro mit GT 640M!).
Die Radeon HD 7670M (Vorgänger-Generation) ist an dieser Stelle für den Vergleich relevant, da es eine Inspiron 15-Version mit dieser GPU gibt (600 Euro Version 3521-0507). Von Vorteil ist diese GPU aber nicht, im Gegenteil: Satellite Pro L870-16P und L850-153 zeigen im 3DMark 11 zirka 20-25 % weniger Rechenpower. Bei den folgenden Games sind es -10 bzw. -30 % obwohl in den beiden Toshiba-Geräten 35-Watt-Prozessoren arbeiten. Spieler sollten daher die HD 8750M wählen.
3DMark 03 Standard | 18964 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 13484 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 8727 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1512 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 44628 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 5437 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1090 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Echte Spiele replizieren die Aussagen der synthetischen Benchmarks. In der nativen Auflösung von 1.366 x 768 Punkten kann in hohen Details gezockt werden, sofern das jeweilige Game nicht so anspruchsvoll ist, wie etwa Crysis 3 oder SimCity. Für diese neuen Spiele haben wir leider keinen Vergleich mit den Konkurrenten Lenovo Z580 und V3-571G. Zumindest zeigt die unten stehende Grafik zu Fifa 13 und Mass Effect 3: GT 620M als auch der Nachfolger GT 720M (neu: GPU-Turbo) sind um zirka 20 % abgeschlagen. Das dort abgebildete V3-571G ist eine Version mit GT 730M (Mass Effect 3: +14 %; Fifa 13: +30 %), die nicht ganz die Einsteiger-Preisklasse unseres Inspiron 15 trifft.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Mass Effect 3 (2012) | 57 | 45 | ||
Fifa 13 (2012) | 141 | 128 | ||
Dead Space 3 (2013) | 138 | 54 | 42 | |
Crysis 3 (2013) | 36 | 22 | 14 | |
SimCity (2013) | 66 | 26 | 19 |
Geräuschemissionen
Der 15-Zoller bleibt stets hörbar, der Lüfter schaltet sich niemals komplett ab. Der Schalldruck, gemessen aus 15 Zentimeter Entfernung, bewegt sich im Leerlauf bei 32 dB(A) auf niedrigster Stufe. Hier rotiert der Lüfter konstant, was für den Office-Einsatz sehr angenehm ist (lange Idle-Phasen). Die Festplatte stört diese Idylle nicht, wir können ihr Geräusch von 31,6 dB(A) bei hoher Aktivität gerade noch messen.
Wenn wir dem Inspiron 15 Höchstleistung abverlangen, so steigt der Pegel auf bis zu 44 dB(A) (Stresstest CPU+GPU). Wenn es nur Games sind oder ein 3DMark 2006 läuft, dann liegt die Lautstärke bei 41 dB(A). In beiden Fällen dreht die Kühlung konstant, es gibt also kein lästiges Auf- und Abtouren. Uns gefällt die Steuerung des Lüfters, der niemals nervt und nur dann deutlich lauter wird, wenn es die Performance wirklich verlangt.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.4 / 31.4 / 32.2 dB(A) |
HDD |
| 31.6 dB(A) |
DVD |
| 34.6 / dB(A) |
Last |
| 40.8 / 43.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperatur-Grafik im Leerlauf zeigt die positiven Folgen des Low-Voltage-Prozessors sowie des durchgehend laufenden Lüfters. Der Durchschnitt liegt bei lediglich 30 Grad (oben wie unten). Unter extrem hoher und dauerhafter Last für CPU und GPU (Stresstest) ändert sich das natürlich. Jetzt erhitzt sich die Unterseite/Oberseite punktuell auf bis zu 47/45 Grad. Durch die ausgleichenden kühlen Bereiche liegt der Durchschnitt dennoch nur bei 39 (oben) bzw. 38 Grad (unten).
Selten: konstant 2,5 GHz CPU-Turbo
Throttling ist kein Thema für das Testgerät. Dies wäre auch kein Aushängeschild für einen 15-Zoller, der mit seinem Chassis-Volumen auch einen 35-Watt-Prozessor beherbergen könnte. Die Taktung im Stress-Szenario lag immer oberhalb des Nenntaktes von 1,8 GHz und zwar bei konstant 2,5 GHz (Multi-Core). Auch bei höchstem GPU+CPU-Stress wird der volle CPU-Turbo ausgefahren. Die CPU-Temperatur liegt in diesem Setting auch nach zwei Stunden noch bei 75 Grad. Der nach dem Stresstest ausgeführte 3DMark 2006 lieferte idente Werte wie ein Kaltstart.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 46.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 40.5 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-11.7 °C).
Lautsprecher
Der 15-Zöller ist mit Stereo-Lautsprechern ausgerüstet, die frontseitig unter der Handauflage sitzen. Sie haben eine hohe Lautstärke, doch nur einen blechernen, klirrenden Klang (vor allem bei hoher, höchster Lautstärke). Mangels Subwoofer hören wir kaum Tiefen oder Bässe. Musik wirkt wie ein Einheitsbrei ohne Differenzierung von Höhen, Mitten und Tiefen. Diese Vorstellung enttäuscht bei einem Multimedia-Notebook.
Energieaufnahme
Ist der 15-Zoller mit der ULV-CPU so sparsam wie ein Ultrabook? Im Prinzip schon, bei den Leerlauf-Messungen liegt er etwa mit dem Pavilion Sleekbook 15-b004sg gleichauf (7-11 Watt), das ebenfalls eine dedizierte GPU besitzt. Die Energieaufnahme unter Last unterscheidet sich aber deutlich, was an den unterschiedlichen GPU-Typen und Taktungen liegt.
Deutlich wird die Sparsamkeit im Vergleich mit IdeaPad Z580 (i5, 35 Watt) und Acer Aspire V3-571G (i7 Quadcore, 35 Watt). Im Leerlauf steht der Zeiger um 4 bis 5 Watt höher. Unter Belastung durch einen 3DMark 2006 (Load Average) messen wir hier eine um 59 bzw. 108 % höhere Energieaufnahme.
Aus / Standby | 0.2 / 0.6 Watt |
Idle | 6.6 / 9.9 / 10.1 Watt |
Last |
36.4 / 45.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Dell Inspiron 15-3521-0620 Radeon HD 8750M, 3337U, Seagate Momentus SpinPoint M8 ST1000LM024 HN-M101MBB | HP Pavilion Sleekbook 15-b004sg Ultrabook GeForce GT 630M, 3317U, Western Digital Scorpio Blue WD7500BPVT-60HXZT3 + 32 GB LiteOn LMT-32L3M SSD Cache | Lenovo IdeaPad Z580-M81EAGE GeForce GT 630M, 3210M, Seagate Momentus SpinPoint M8 ST1000LM024 | Acer Aspire E1-571G-3114G50Mnks GeForce GT 620M, 3110M, Toshiba MQ01ABD050 | Acer Aspire V3-571G-73614G50Makk GeForce GT 640M, 3610QM, Toshiba MK5059GSXP | |
---|---|---|---|---|---|
3DMark 06 | |||||
1280x1024 Standard Score AA:0x AF:0x | 8727 | 7961 -9% | 7948 -9% | 6768 -22% | 12843 47% |
Stromverbrauch | -17% | -52% | -26% | -61% | |
Idle min * | 6.6 | 6.7 -2% | 10.8 -64% | 9.7 -47% | 8.3 -26% |
Idle avg * | 9.9 | 9.7 2% | 13 -31% | 11.2 -13% | 12.9 -30% |
Idle max * | 10.1 | 11.2 -11% | 15.2 -50% | 11.5 -14% | 14.3 -42% |
Last avg * | 36.4 | 55 -51% | 57.8 -59% | 48.8 -34% | 75.6 -108% |
Last max * | 45.6 | 57.2 -25% | 70.1 -54% | 55.4 -21% | 90.7 -99% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -13% /
-16% | -31% /
-45% | -24% /
-25% | -7% /
-43% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Mit dem 65-Wh-Lithium-Ion-Akkumulator reiht sich unser Inspiron 15-3521 nicht in die besten Laufzeiten ein, trotz Low-Voltage-Hardware (gutes Ultrabook 6-8 Stunden WLAN-Test). Mit vier Stunden in diesem praxisnahen Setting muss sich der 15-Zoller bereits schämen. Die Konkurrenten IdeaPad Z580 (48 Wh, 4:34) und Aspire V3-571G (48 Wh, 3:16 Stunden) schaffen mit weniger Kapazität und 35-Watt-CPU etwas längere Laufzeiten (Z580) bzw. kompensieren einen Laufzeit-Nachteil durch mehr Rechenpower (V3-571G).
Bei unseren Tests der Akkulaufzeit ist eine Probe der Laufzeit während des DVD-Schauens üblich. Der Filmspaß endete nach 2:04 Stunden deutlich schneller, als der WLAN-Test. Auch die wiederholte Messung mit einer Filmwiedergabe von Festplatte erzielte nur 2:14 Stunden.
Gemessen an den eher knappen Laufzeiten fällt die Ladezeit von 3:45 Stunden deutlich zu hoch aus (Laden bei eingeschaltetem Gerät, Leerlauf). An einer Überforderung des Netzteils kann es nicht liegen, selbiges stellt 90 Watt bereit.
Aus grobem Holz scheint er tatsächlich geschnitzt zu sein: Dells Inspiron 15-3521-0620 quetscht in einem einfachen Kunststoff-Chassis die Ultrabook-Welt (ULV-CPU 18 Watt), die Office-Welt (Ziffernblock, gute Ergonomie) und die Welt der Games (spieletaugliche AMD Radeon HD 8750M) zusammen. Die Rechnung geht zwar nicht für jede dieser Zielgruppen auf, doch der Preis von 540 Euro beschwichtigt. Die Spiele- und Rechenleistung überzeugt auf diesem Preislevel, zumindest für Fans von Stromspar-Prozessoren. Stärkere 35 Watt Prozessoren gibt es in gleicher Preisklasse mit ebenfalls guten Grafikkarten.
Die Hardware, die auch in einem Ultrabook stecken könnte, sorgt trotz 65-Watt-Akku nicht für konkurrenzfähige Laufzeiten jenseits der fünf Stunden. Das spiegelnde und nicht sonderlich helle Display gibt Sonnenanbetern den Rest. Der Kontrast ist brauchbar, jedoch haben die Farben einen überdeutlichen Blaustich. Vielschreiber werden sich nicht in die Tastatur verlieben (trotz Ziffernblock) und die Tasten des Mausersatzes sind klapprig.
Das Gehäuse ist in Optik und Verarbeitung für die anspruchslose Kundschaft gedacht. Doch auch die wird sich nicht über die etwas ungenauen Spaltmaße, sowie die Schmutzfänger-Fugen an der Base freuen.
In Summe bleibt das 2013er Inspiron 15 ein einfach gestricktes Notebook, das sparsam aber dennoch leistungsstark genug für Heimanwendungen und Spiele ist. Wer mehr Spiele-Performance und eine gefälligere Optik sucht, der sollte sich den Aspire V3-571G ansehen. Versionen mit i5 und GT 640M gibt es ab 550 Euro.
Lenovos IdeaPad Z580 bietet gute Lautsprecher, bessere Akkulaufzeiten und mit der GeForce GT 630M (aktuell GT 635M-Version ab 550 Euro) in etwa ähnliche Spiele-Power. Die Kunststoffoberflächen imitieren Alu zwar nur, Optik und Verarbeitung machen aber einen attraktiveren Eindruck.