SAIC Motor treibt den nächsten, lange erwarteten Technologieschritt im E-Auto-Bereich voran: Der MG4 erhält 2025 erstmals eine semi-solid-state-Batterie und nähert sich der Marktzulassung. Nach Angaben von MIIT via Electrek wurde die neue Variante in China in die jüngste MIIT-Liste der zum Verkauf freigegebenen Fahrzeuge aufgenommen. Der Hersteller plant Preisdetails im September und die ersten Auslieferungen bis Jahresende 2025.
MG4: Erstes Elektroauto mit Feststoffakku
SAIC selbst bestätigt laut Electrive den Zeitplan: Die halb-feste Batterie soll „zuerst im neuen MG4 in die Massenfertigung gehen“, der Preis werde im September veröffentlicht, die „Batch-Auslieferung“ noch im selben Jahr beginnen, Vorbestellungen laufen bereits.
Schritt zur vollständig feststoffbasierten Zellchemie
Die Technik dahinter bleibt bewusst konservativ ausgelegt und knüpft an Bewährtes an: Statt eines flüssigen Elektrolyten kommt laut MIIT via Electrek bei semi-solid-state-Systemen ein deutlich reduzierter Elektrolytanteil in Kombination mit festen Komponenten zum Einsatz. Das zielt auf höhere Energiedichte, robustere Sicherheitseigenschaften und bessere Kältetoleranz, ohne den Sprung in vollständig feststoffbasierte Zellchemien zu wagen. Der Schritt folgt dem in der Industrie üblichen Pfad schrittweiser Reife: erst Serientauglichkeit im Großserienfahrzeug, dann Skalierung.
Bewährtes Design
Für den Übergang hält SAIC an bekannten Eckpunkten fest. Der MG4 bleibt ein kompakter Fünftürer mit zwei bislang verfügbaren LFP-Batteriepaketen (42,8 kWh und 53,9 kWh) und CLTC-Reichweiten von 437 bis 530 Kilometern. Die Festkörper-Variante (semi-solid-state) wird als zusätzliche Ausführung eingeführt, Details zu Kapazität und Normreichweite folgen laut Elektrek mit der Preisankündigung im September . Die Fahrzeugarchitektur nutzt weiterhin SAICs CTB-Ansatz (Cell-to-Body) und ein integriertes Thermomanagement, womit bewährte Bauprinzipien beibehalten werden.
Offene Fragen
Die noch offenen Fragen zur neuen Batterie betreffen nach Angaben von Electrek die genaue Zellchemie, die Packungsdichte und die Ladeleistung. Laut Electrek handelt es sich um eine manganbasierte Lithium-Ionen-Variante, die von Suzhou Qingtao Power Technology geliefert wird. Genaue Angaben zu Kapazität und Ladezeiten wird der Hersteller erst zur Preisbekanntgabe machen.
Wann kommt die Feststoffbatterie nach Europa?
Für potenzielle Käufer in Europa ist entscheidend, wann diese neue Batterietechnologie die regionalen Zulassungen erhält und in den Preislisten auftaucht. Aktuell liegt der Fokus jedoch auf der Markteinführung in China und der globalen Skalierung der Produktion.
Ausblick
Mit der angekündigten Preisoffenlegung im September und Auslieferungsbeginn bis Ende 2025 könnte der MG4 die semi-solid-state-Technologie erstmals im Massenmarkt verankern – ein traditionell vorsichtiger, aber folgerichtiger Schritt hin zu höherer Energiedichte und robusterem Betrieb, ohne die bewährten Produktionsprozesse über Bord zu werfen.



































