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Gebrauchte E-Autos erobern den Massenmarkt – Händler zwischen Boom und Risiko

Gebrauchte E-Autos erobern den Massenmarkt – Händler zwischen Boom und Risiko (Bildquelle: DallE3)
Gebrauchte E-Autos erobern den Massenmarkt – Händler zwischen Boom und Risiko (Bildquelle: DallE3)
Gebrauchte E-Autos gewinnen zunehmend an Bedeutung auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Mit monatlich bis zu 20.000 Modellen eröffnet sich für unabhängige Händler ein wachsendes Geschäftsfeld, das jedoch mit technischen und strategischen Herausforderungen verbunden ist.

Immer mehr gebrauchte Elektrofahrzeuge finden laut Elektroauto News ihren Weg in den freien Gebrauchtwagenhandel. Während es vor wenigen Jahren noch unüblich war, wechseln heute monatlich 15.000 bis 20.000 dieser Fahrzeuge den Besitzer. Besonders Leasingrückläufer und ehemalige Firmenwagen, die häufig staatlich gefördert wurden, gelangen nun vermehrt auf den freien Markt.

Neue Geschäftschancen treffen auf technische Herausforderungen

Für unabhängige Kfz-Händler bietet sich damit eine neue Geschäftsgelegenheit. Gleichzeitig stehen sie vor Unsicherheiten, da die technische Entwicklung von E-Autos schnell voranschreitet. Dies wirkt sich insbesondere auf die Wertentwicklung der Fahrzeuge aus, da neuere Modelle häufig effizienter und leistungsfähiger sind und somit ältere E-Autos an Wert verlieren.

Zögerliche Händler – Das Garantielabel als Vertrauensbooster

Der Bundesverbands freier Kfz-Händler (BVfK), berichtet, dass viele Händler das Thema bislang eher zögerlich angehen. Ein Mangel an Erfahrung, notwendiger technischer Ausstattung und klarer Verkaufsstrategien erschweren den Umgang mit gebrauchten Stromern. Um diese Hürden zu überwinden, hat der Verband ein Garantielabel eingeführt, das Vertrauen schaffen und den Absatz unterstützen soll. Die Initiative ist Teil einer Kampagne, die Händler verstärkt für den E-Auto-Gebrauchtmarkt sensibilisieren will.

Freie Händler im Aufwind – Importeure hinken hinterher

Der Anteil freier Händler am Gebrauchtwagenmarkt hat laut dem BVfK in den letzten Jahren zugenommen und liegt mittlerweile bei etwa 34 Prozent. Damit verliert der Privatverkauf an Bedeutung, und auch der Vertragshandel ist aktiver geworden. Dennoch bleiben viele freie Importeure beim Thema Elektroauto zurückhaltend. Laut August Schürenstedt, Vorsitzender ihres Bundesverbands, verfügen nur wenige über praktische Erfahrungen, meist in begrenztem Umfang.

Importpläne aus USA und China – Politische Unsicherheiten bremsen

Der Verband plant, zukünftig E-Autos aus den USA und China direkt zu importieren. Allerdings verzögern politische Unsicherheiten und Diskussionen um mögliche Handelszölle das Vorhaben. Chinesische Hersteller gelten zwar als preislich attraktiv, können diesen Vorteil jedoch nur begrenzt nutzen, da ihre Preise oft nur geringfügig unter denen etablierter Marken liegen.

Marktwandel und neue Anforderungen – Händler müssen sich anpassen

Der Gebrauchtmarkt für E-Autos wandelt sich rasant. Mit mehr verfügbaren Fahrzeugen, wachsender Händlerkompetenz und Initiativen wie dem Garantielabel gewinnt das Segment an Bedeutung. Händler müssen sich intensiv mit Batteriezustand, Prüfverfahren, Software-Updates und Ladeinfrastruktur befassen. Gleichzeitig sind verlässliche Angebote und klare Informationen für Käufer entscheidend.

Die Zukunft entscheidet: Wer meistert die Herausforderungen?

In den nächsten Jahren wird sich zeigen, ob und wie schnell sich gebrauchte E-Autos im Markt durchsetzen. Der Schlüssel liegt im Umgang der Händler mit bestehenden Unsicherheiten und neuen Chancen.

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> Notebook Test, Laptop Test und News > News > Newsarchiv > News 2025-08 > Gebrauchte E-Autos erobern den Massenmarkt – Händler zwischen Boom und Risiko
Autor: Ulrich Mathey, 12.08.2025 (Update: 25.08.2025)