HP Omen 17 Laptop im Test: High-End-Gaming mit kleinen Einschränkungen
HP verkauft mit der Omen-Serie nun schon seit mehreren Jahren leistungsfähige, optisch ansprechende und preislich attraktive Gaming-Notebooks. Diese Behauptung gilt definitiv auch für die 2019er-Generation. Nehmen wir als Beispiel das Omen 17, das ab gut 1.600 Euro startet. Zu diesem Preis erhalten Käufer einen Core i7-9750H von Intel, eine GeForce GTX 1660 Ti von Nvidia, 16 GB Arbeitsspeicher und 1,25 TB Festplattenkapazität (SSD + HDD). Dazu kommt ein mattes 144-Hz-Panel auf IPS-Basis. Für unseren Test haben wir hingegen direkt die Topvariante gewählt, welche auf einen Core i9-9880H (8 statt 6 Kerne), eine GeForce RTX 2080, 32 GB DDR4-RAM und insgesamt 3 TB Speicherplatz zurückgreift (SSD-RAID + HDD). Kostenpunkt: Knapp 2.900 Euro.
Wie eingangs erwähnt, ist das Omen 17 im Konkurrenzvergleich dennoch relativ günstig. So muss man für ein ähnlich ausgestattetes MSI GE75 9SG in Deutschland rund 1.000 Euro mehr auf den Tisch legen. Einige RTX-2080-Laptops wie das MSI GT76 9SG, das Schenker XMG Ultra 17 und das Alienware Area-51m (jeweils Desktop-CPU) schlagen bei entsprechender Konfiguration sogar mit über 4.000 Euro zu Buche.
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Details
Gehäuse
Wenngleich das Gehäuse qualitativ nicht unbedingt Jubelstürme erzeugt (lediglich die Oberseite der Baseunit besteht aus Metall), hat uns das Chassis sehr gut gefallen. Der positive Eindruck hängt vor allem mit dem Design zusammen, das dank der einzigartigen Formgebung bzw. Linienführung sehr individuell ist und sich schön von anderen Gaming-Laptops abgrenzt.
Im Gegensatz zur letzten Generation verzichtet HP auf rote Elemente, was wir für eine gute Entscheidung halten. Dadurch wirkt das Chassis eine ganze Ecke erwachsener. Obwohl der untere Displayrahmen immer noch recht breit ist, begrüßen wir außerdem den Wechsel auf ein Slim-Bezel-Design. Speziell im linken, rechten und oberen Bereich hatte der Vorgänger noch deutlich breitere Bildschirmränder.
Ein weiterer Pluspunkt der neuen Generation ist das geringere Gewicht. Statt ca. 3,7 kg bringt das Omen 17 jetzt nur noch 3,3 kg auf die Waage, was zwar über dem Level des MSI GE75 9SG (2,7 kg), aber unter den Werten des MSI GT76 9SG, Schenker XMG Ultra 17 und Alienware Area 51m liegt (3,9 bis 4,3 kg). Beim Thema Bauhöhe muss sich das Omen 17 von keinem einzigen Konkurrenten geschlagen geben: 2,7 cm sind der niedrigste Wert im Testfeld.
Abseits der Abmessungen, des Gewichts und der optischen Gestaltung würden wir das Gehäuse als durchschnittlich bezeichnen. Die Verarbeitung gibt bis auf kleinere Details keinen Anlass zur Kritik. Auch die Scharniere erledigen ihren Job unauffällig. Nachbessern könnte HP höchstens bei der Stabilität des Deckels, der sich – viele andere Notebooks lassen grüßen – recht stark verbiegen und durchdrücken lässt. Die Baseunit gibt indes auch bei kräftigerem Druck kaum nach.
Ausstattung
Schnittstellen
Das Omen 17 bietet eine ausgewogene Anschlussausstattung. Neben drei klassischen USB-3.0-Ports im Typ-A-Format beherbergt der 17-Zöller auch eine moderne Typ-C-Schnittstelle mit USB-3.1-Gen2-, DisplayPort- und Tunderbolt-3-Untersützung. Dazu gesellen sich ein HDMI-Ausgang und ein Mini-Displayport für den Anschluss von externen Monitoren. Speicherkarten wandern derweil in den SD-Kartenleser, der von einem RJ45-Port und zwei Audio-Buchsen ergänzt wird. Eine Öffnung für Kensington Locks fehlt hingegen.
Da sich die meisten Schnittstellen in der hinteren Hälfte der beiden Seitenflächen befinden, wird der Bewegungsspielraum einer Maus nicht allzu sehr eingeschränkt.
SDCardreader
Die Performance des Cardreaders ist weder schlecht noch besonders gut. Mit knapp 80 MB/s beim sequentiellen Lesen und der Übertragung von Fotos siedelt sich das Omen 17 zwischen dem MSI GE75 9SG (~30 MB/s) und dem Schenker XMG Ultra 17 (~200 MB/s) an. Das MSI GT76 9SG besitzt nur einen microSD-Einschub, das Alienware Area 51m verzichtet gleich komplett auf einen Kartenleser.
SD Card Reader | |
average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
SCHENKER XMG Ultra 17 Turing (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Durchschnitt der Klasse Gaming (19 - 202, n=92, der letzten 2 Jahre) | |
HP Omen 17-cb0020ng (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
MSI GE75 9SG (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
maximum AS SSD Seq Read Test (1GB) | |
SCHENKER XMG Ultra 17 Turing (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Durchschnitt der Klasse Gaming (25.8 - 269, n=93, der letzten 2 Jahre) | |
HP Omen 17-cb0020ng (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
MSI GE75 9SG (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) |
Kommunikation
Im Bezug auf die WLAN-Performance geht HP keine Kompromisse ein. So enthielt unser Testmodell mit dem Intel Wi-Fi 6 AX200 ein topaktuelles und pfeilschnelles Funkmodul. Angesichts von 749 Mbit/s beim Übertragen und 675 Mbit/s beim Empfangen macht es sich das Omen 17 auf dem ersten respektive zweiten Platz bequem.
Software
Wenn es um die vorinstallierte Software geht, sollte man insbesondere das Command Center hervorheben, das sich als zentrale Anlaufstelle für diverse Features, Überwachungsoptionen und Einstellungsmöglichkeiten erweist. Neben der Auslastung bzw. Temperatur von CPU, GPU und Speicher kann man hier unter anderem auch den Netzwerkverkehr kontrollieren (inklusive optionalem Booster), die Makro-Keys anpassen, die Tastaturbeleuchtung umstellen und die Leistungssteuerung ändern. Wie Sie auf dem sechsten Screenshot erkennen können, existieren die Modi Komfort, Standard und Leistung. Unsere Tests wurden im Standard-Setting durchgeführt, das auch bei der Auslieferung aktiv ist.
Zubehör
Als Netzteil liegt der RTX-2080-Version ein 330-Watt-Modell bei, das mit einer Größe von 15 x 15 x 4 cm recht ungewöhnlich geformt ist. Alle anderen 330-Watt-Netzteile, die uns bisher begegnet sind, verfügen zwar über eine geringere Breite, fallen ansonsten jedoch wesentlich länger aus. Der übrige Lieferumfang des Omen 17 ist recht spartanisch. So wartet im Karton nur noch ein kleiner Quickstart Guide.
Wartung
Die Wartung des 17-Zöllers hinterlässt gemischte Gefühle. Positiv: Nach dem Entfernen der Bodenplatte gelangt man an alle Komponenten (siehe Fotos). Negativ: Um die Unterseite des Chassis überhaupt aus der Verankerung hebeln zu können, ist ein feines Spaltwerkzeug nötig, was Laien eher abschrecken dürfte. Das Entfernen der 10 Kreuzschrauben bereitet an sich keine Probleme.
Garantie
Die Garantie erstreckt sich analog zu den meisten Gaming-Laptops über zwei Jahre.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Eingabegeräte liefern eine gute Vorstellung ab, können jedoch nicht vollends begeistern. Bei der Tastatur hat sich HP für ein Chiclet-Modell entschieden, das über eine 4-Zonen-Beleuchtung verfügt (letztere ist leider etwas schwach ausgeprägt). Eine Zone stellt dabei den WASD-Bereich dar, dessen Tasten zur besseren Erkennung ohnehin schon mit einer weißen Umrandung versehen sind.
An der Dimensionierung gibt es größtenteils nichts zu meckern. Einzig die winzigen Pfeiltasten haben uns in der Praxis gestört. Im Gegenzug können sich Käufer über einen vollwertigen Nummernblock freuen. Ob man die Makro-Tasten links neben dem Keyboard zu schätzen weiß, hängt vom persönlichen Geschmack ab. In der Anfangszeit führen die Sondertasten jedenfalls häufig zu Fehleingaben, weil das normale Tastaturfeld entsprechend nach rechts verschoben ist. Das Tippgefühl bewegt sich auf einem guten Niveau. Der knackige Anschlag wird allerdings von einem recht lauten Tippgeräusch begleitet, weshalb sich das Omen 17 kaum für leise Umgebungen eignet.
Touchpad
Das Touchpad ist mit einer Größe von 10,2 x 5,6 cm ausreichend dimensioniert. Aufgrund des dezent angerauten Finishs gleiten die Finger nicht ganz so locker flockig über die Oberfläche wie bei anderen Gaming-Notebooks. Die dedizierten Maustasten bieten ein klares (wenn auch etwas lautes) Auslöseverhalten bzw. Feedback. Wenig überraschend beherrscht das Touchpad einige Gesten. Das Zoomen und Scrollen mit zwei Fingern hat im Test einwandfrei funktioniert. Die Präzision würden wir als mittelprächtig einstufen.
Display
HP folgt dem aktuellen Trend und spendiert dem Omen 17 ein 144-Hz-fähiges IPS-Display mit matter Oberfläche. Das eingesetzte Panel (CMN175D) muss sich dabei nicht hinter der Konkurrenz verstecken – im Gegenteil. Mit einem Kontrast von 1.385:1 und einem Schwarzwert von 0,26 cd/m² schnappt sicher der 17-Zöller die Spitzenposition im Vergleichsfeld.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 360 cd/m²
Kontrast: 1385:1 (Schwarzwert: 0.26 cd/m²)
ΔE Color 1.91 | 0.5-29.43 Ø4.94, calibrated: 0.78
ΔE Greyscale 2.72 | 0.5-98 Ø5.2
96% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
60% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
65.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
96% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
63.7% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.37
HP Omen 17-cb0020ng CMN175D, IPS, 1920x1080 | MSI GE75 9SG Chi Mei N173HCE-G33, AHVA, 1920x1080 | MSI GT76 Titan DT 9SG Chi Mei N173HCE-G33 (CMN175C), IPS, 1920x1080 | SCHENKER XMG Ultra 17 Turing AU Optronics B173ZAN01.0 (AUO109B), IPS, 3840x2160 | Alienware Area-51m i9-9900K RTX 2080 LG Philips 173WFG, IPS, 1920x1080 | |
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Display | -3% | -2% | 30% | 2% | |
Display P3 Coverage | 63.7 | 61.5 -3% | 62.3 -2% | 86.3 35% | 66.3 4% |
sRGB Coverage | 96 | 92 -4% | 93.4 -3% | 100 4% | 96.9 1% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 65.8 | 63.5 -3% | 64.3 -2% | 99.1 51% | 66.5 1% |
Response Times | 34% | 23% | -115% | 15% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 17.6 ? | 7.2 ? 59% | 8 ? 55% | 41.6 ? -136% | 13.2 ? 25% |
Response Time Black / White * | 11.2 ? | 6.6 ? 41% | 10 ? 11% | 21.6 ? -93% | 10.8 ? 4% |
PWM Frequency | 25510 ? | 26040 ? 2% | 26040 ? 2% | ||
Bildschirm | -2% | -3% | -37% | -36% | |
Helligkeit Bildmitte | 360 | 400.7 11% | 396 10% | 343 -5% | 335.2 -7% |
Brightness | 342 | 372 9% | 373 9% | 328 -4% | 297 -13% |
Brightness Distribution | 91 | 89 -2% | 89 -2% | 82 -10% | 82 -10% |
Schwarzwert * | 0.26 | 0.34 -31% | 0.33 -27% | 0.31 -19% | 0.66 -154% |
Kontrast | 1385 | 1179 -15% | 1200 -13% | 1106 -20% | 508 -63% |
Delta E Colorchecker * | 1.91 | 1.33 30% | 2.04 -7% | 5.03 -163% | 2.02 -6% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 4.08 | 3.51 14% | 3.85 6% | 7.91 -94% | 7.23 -77% |
Colorchecker dE 2000 calibrated * | 0.78 | 1.39 -78% | 0.82 -5% | 0.86 -10% | 1.17 -50% |
Delta E Graustufen * | 2.72 | 1.3 52% | 2.83 -4% | 6.29 -131% | 3.2 -18% |
Gamma | 2.37 93% | 2.24 98% | 2.49 88% | 2.38 92% | 2.16 102% |
CCT | 6692 97% | 6735 97% | 7113 91% | 6389 102% | 6746 96% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 60 | 58.2 -3% | 59 -2% | 88 47% | 61.3 2% |
Color Space (Percent of sRGB) | 96 | 92.1 -4% | 94 -2% | 100 4% | 96.9 1% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 10% /
4% | 6% /
1% | -41% /
-34% | -6% /
-23% |
* ... kleinere Werte sind besser
Durchschnittlich 342 cd/m² Leuchtkraft sind ebenfalls prima und erlauben eine Nutzung im Outdoor-Bereich. Pluspunkte gibt es auch für die Farbgenauigkeit. Egal, ob Graustufen- oder Colorchecker-Test: Die ermittelten Werte liegen jeweils im Sollbereich (DeltaE kleiner 3). Abgerundet wird das Paket von einem ordentlichen Farbraum, der sich auf 96 % sRGB und 60 % AdobeRGB beläuft.
Hinzu kommen (für IPS-Verhältnisse) recht geringe Reaktionszeiten. 11,2 ms black-to-white und 17,6 ms grey-to-grey dürften die meisten Gamer zufriedenstellen. Hinsichtlich der Ausleuchtung besteht dagegen Verbesserungsbedarf. So zeigte unser Testgerät am oberen und unteren Rand mehrere Lichthöfe.
Das bis zu einer Helligkeit von 44 % vorhandene Bildflackern sollte aufgrund der hohen Frequenz (25 kHz) auch bei empfindlichen Menschen keine Probleme verursachen. Nimmt man alle Aspekte zusammen, wird die Bildqualität dem Kaufpreis gerecht.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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11.2 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 6 ms steigend | |
↘ 5.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 26 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21.1 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
17.6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 8.4 ms steigend | |
↘ 9.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 28 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (33.1 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 25510 Hz | ≤ 44 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 25510 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 44 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 25510 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 17212 (Minimum 5, Maximum 3846000) Hz. |
Leistung
In der Topausstattung mit Core i9-9880H, GeForce RTX 2080 und 32 GB DDR4-RAM (2x 16 GB im Dual-Channel) verspricht das Omen 17 jede Menge Zukunftssicherheit und eignet sich für nahezu jedes Anwendungsfeld. Das SSD-RAID garantiert darüber hinaus einen flotten Windows Betrieb mit kurzen Lade- und Bootzeiten.
Prozessor
Beim Core i9-9880H handelt es sich um den derzeit zweitschnellsten Mobil-Prozessor. Der Achtkern-Chip aus Intels optimierter Coffee-Lake-Generation enthält üppige 16 MB L3-Cache ist wie seine schwächeren Sechskern-Brüder (z. B. der Core i7-9750H) mit 45 Watt spezifiziert. Dank der Hyper-Threading-Technik kann der Octacore bis zu 16 Threads parallel bearbeiten.
Die Taktraten sind ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Sofern das Kühlsystem mitspielt, erreicht der Core i9-9880H bis zu 4,8 GHz, was aus Laptop-Sicht sehr viel ist. Leider wird das Taktpotenzial im Falle des Omen 17 nur bedingt ausgeschöpft. Während die CPU in Single-Core-Anwendungen und bei 3D-Programmen mit geringer Kernauslastung durchaus mehr als 4 GHz schafft, reicht es bei Anwendungen, die alle Kerne auslasten, nur für 2,9 bis 4,0 GHz, wobei sich der Takt nach einer Weile permanent auf 2,9 GHz reduziert.
Dieses Verhalten sieht man sehr schön anhand unseres Cinebench-Graphen, der ab dem zweiten Durchlauf eine rund 10 % schwächere Performance zeigt. Andere 9880H-Laptops wie das MSI GE75 9SG brechen zwar auch um mehrere Prozent ein, allerdings ist der Takt an sich höher. Gegen Notebooks mit Core i9-9900K hat das Omen 17 überhaupt keine Chance. Sowohl das MSI GT76 9SG als auch das Schenker XMG Ultra 17 und das Alienware Area 51m ziehen im Cinebench-Loop bzw. Multi-Core-Test deutlich am Omen 17 vorbei.
System Performance
Nichts zu bemängeln gibt es bei der Gesamtperformance. Im PCMark 10 ergattert das HP Notebook zwar keinen Platz auf dem Siegertreppchen, 6.558 Punkte sind aber dennoch ein sehr gutes Ergebnis und sprechen für ein flink und flüssig laufendes System.
Massenspeicher
Die gute Overall-Vorstellung hängt primär mit den SSDs zusammen. Um das Maximum aus dem 17-Zöller herauszuholen, kombiniert HP beim Topmodell zwei M.2-Drives von Samsung (PM981) zu einem RAID-0-Verbund, der insgesamt 1 TB Kapazität bereitstellt und im CrystalDiskMark keine Schwächen offenbart. Egal, ob kleine oder größere Dateien: Die Resultate liegen stets auf einem hohen Niveau, wobei manche Notebooks auch mit einer einzelnen SSD auf vergleichbare Werte kommen (siehe die Samsung 970 Evo Plus des Schenker XMG Ultra 17).
An Speicherplatz sollte es den meisten Käufern so schnell nicht mangeln. In Kombination mit der ebenfalls verbauten 2,5-Zoll-HDD bietet der 17-Zöller ganze 3 TB Gesamtkapazität. Für ein 5.400er-Drive kann die Toshiba MQ04ABD200 mit einer ziemlich guten Performance aufwarten.
HP Omen 17-cb0020ng 2x Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ (RAID 0) | MSI GE75 9SG Samsung SSD PM981 MZVLB1T0HALR | MSI GT76 Titan DT 9SG 2x Samsung PM961 MZVLW256HEHP (RAID 0) | SCHENKER XMG Ultra 17 Turing Samsung SSD 970 EVO Plus 500GB | Alienware Area-51m i9-9900K RTX 2080 2x SK Hynix PC400 512GB (RAID 0) | |
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CrystalDiskMark 5.2 / 6 | -13% | -11% | 11% | 5% | |
Write 4K | 103.8 | 116.1 12% | 101.4 -2% | 183.2 76% | 111.1 7% |
Read 4K | 41.67 | 44.98 8% | 40.57 -3% | 52.4 26% | 45.47 9% |
Write Seq | 2639 | 2370 -10% | 2229 -16% | 1790 -32% | 2454 -7% |
Read Seq | 2702 | 1465 -46% | 2528 -6% | 1743 -35% | 2212 -18% |
Write 4K Q32T1 | 487.3 | 337.5 -31% | 379.6 -22% | 550 13% | 622 28% |
Read 4K Q32T1 | 555 | 453.6 -18% | 421.9 -24% | 648 17% | 695 25% |
Write Seq Q32T1 | 2967 | 2399 -19% | 2439 -18% | 3236 9% | 2675 -10% |
Read Seq Q32T1 | 3102 | 3087 0% | 3199 3% | 3538 14% | 3184 3% |
Grafikkarte
Die GeForce RTX 2080 repräsentiert aktuell Nvidias stärkste Notebook-GPU. Das DirectX-12-Monster auf Turing-Basis ist mit 2.944 Shadern bestückt und kann auf einen 8 GB großen GDDR6-Speicher zurückgreifen (256-Bit-Interface). Der Grundtakt beträgt 1.380 MHz, wobei per GPU Boost (funktioniert ähnlich wie Intels Turbo Boost) weitaus höhere Werte möglich sind.
3DMark 11 Performance | 25017 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 44234 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 19351 Punkte | |
3DMark Time Spy Score | 9177 Punkte | |
Hilfe |
Analog zur CPU wird das Taktvermögen der GPU jedoch nicht komplett ausgereizt. Sowohl im 3DMark 11 als auch im 3DMark 13 performt die RTX 2080 des Omen 17 knapp 10 % unter dem Durchschnittsniveau der bisher getesteten Konkurrenten. Gleiches gilt für Spiele, in denen sich der Takt auf rund 1.600 MHz einpendelt, was zwar kein schlechtes Ergebnis ist, aber eben auch nicht für das Spitzenfeld reicht. Allerdings sollte man noch einmal erwähnen, dass sich fast jeder Konkurrent die höhere Leistung mit einem dickeren Gehäuse erkauft. Das Omen 17 ist hingegen eines der dünnsten RTX-2080-Laptops auf dem Markt, wodurch sich der Leistungsrückstand relativiert.
In unserem Langzeittest mit dem Rollenspiel The Witcher 3 (1.920 x 1.080, maximale Details) zeigten sich keine Auffälligkeiten. Die Framerate blieb sehr konstant und es kam nicht zu Performance-Einbrüchen. Zugunsten der Bildverbesserung G-Sync verzichtet HP übrigens auf die Grafikumschaltung Optimus.