Leises Acer Nitro 17 im Laptop-Test: RTX 4060 perfekt eingestellt

Das irisierende "N" je einmal auf dem Deckel und unter dem Display gibt das Acer Nitro 17 sofort als Gaming-Notebook zu erkennen. Hinzu kommen ein paar kleine Farbakzente, mehr aber nicht. LED-Leuchteffekte oder bunt abgehobene Elemente sucht man am schlichten Gehäuse aus Plastik vergeblich.

Der Stabilität tut der Verzicht auf Metallkomponenten keinen Abbruch. Das Gehäuse gibt nicht nach, lässt sich nur minimal verwinden und Geräusche können ihm ebenfalls nicht entlockt werden. Auch der Displayrahmen lässt sich nur geringfügig biegen. Beim Anheben oder Umsetzen verbleibt der Bildschirm stabil in seiner Position, der auf über 150° geöffnet werden kann. Alles wirkt sauber zusammengefügt.

Gleichzeitig ist der Laptop von Acer schwer und wirklich groß. Selbst unter den 17-Zöllern lässt sich fast kein Modell finden, das tiefer ist. Im Vergleich zum bereits sehr großen Vorgänger Acer Nitro 517 sind noch ein paar Millimeter dazu gekommen. Die große Kühlung macht sich hier wie in der letzten Generation bemerkbar. Auch das Gewicht wächst weiter. Knapp 4,3 kg müssen unterwegs geschleppt werden, da auch das Netzteil mit 1,2 kg wirklich schwer ist.

Wo man den Vorgänger noch deutlich kritisieren konnte, weil ein Kartenleser ebenso wie ein zweiter USB-C-Anschluss fehlten, macht das Acer Nitro 17 alles richtig. Alle Video-Ausgänge, darunter Thunderbolt 4, USB-C mit DisplayPort-Unterstützung und HDMI finden sich auf der Rückseite. Links und rechts sind USB-A-Stecker verbaut. Die beiden rechten Anschlüsse erlauben sogar 10 Gbit/s, was zum Beispiel für schnelle USB-Sticks und viele tragbare SSDs ausreicht.

Warum der Kartenleser nur als microSD-Variante vorhanden ist, bleibt rätselhaft, immerhin wäre mehr als genug Platz gewesen. Auch der LAN-Port hätte gern mit 2,5 Gbit/s arbeiten dürfen, statt nur mit 1 Gbit/s. Für das Niveau und den Preis des Acer Nitro 17 geht die Anschlussauswahl absolut in Ordnung. Anzahl und Leistung dürften in fast jedem Anwendungsszenario passen.

Ohne Tadel bleibt das WLAN-Modul, bei dem wir insgesamt die zu erwartenden Werte ermitteln. Wi-Fi 6E gibt es hier jedoch noch nicht, sodass bei mehreren sich überlagernden Funknetzen mit einer deutlichen Reduzierung der Bandbreite gerechnet werden muss.

Die einfache HD-Kamera genügt für anspruchslose Videotelefonie, auch wenn die geringe Auflösung beim Gegenüber deutlich erkennbar ist. Die von uns ermittelten starken Farbabweichungen resultieren aus der guten Aufhellung der Kamera. Sie passt sich schnell an wechselnde Lichtverhältnisse an und liefert auch bei geringer Helligkeit ein gut erkennbares Bild. Wirklich zufriedenstellend ist das keinesfalls und der Griff zu einer externen Kamera dürfte ratsam sein.

Das Mikrofon erledigt seine Arbeit ebenfalls zufriedenstellend. Der Ton wird bei unterschiedlichen Abständen und Sprechrichtungen fast durchweg mit gleicher Lautstärke und gut hörbar aufgezeichnet. Der blecherne Unterton und leichte Verzerrungen bei der Lautstärkeanpassung sind allerdings nicht zu überhören.

Mit dem Intel Core i7 der 13. Generation (Raptor Lake) und der Nvidia GeForce RTX 4060 sind die meisten aktuellen Spiele auch mit der nativen QHD-Auflösung des Displays spielbar. Es kann hier und da ein paar Einschränkungen geben. Sind die Ansprüche jedoch nicht zu hoch angesetzt, wird das Gaming-Notebook noch eine ganze Weile für gute Unterhaltung sorgen.

Neben unserem Testkandidaten findet sich derzeit eine kleine Auswahl weiterer Varianten des Nitro 17, die entweder auf den Intel Core i5-13500H oder i7-13700H sowie eine RTX 4050 oder RTX 4060 setzen. Mit der kleinsten Ausstattung dürften problemlos aktuelle Titel spielbar sein, dann aber besser in Full-HD.

Mit dem Intel Core i7-13700H setzt das Acer Nitro 17 auf eine sehr starke, aber keine überragende CPU. Der Aufbau entspricht größtenteils dem Vorgänger i7-12700H mit sechs Performance- und acht Effizienzkernen, insgesamt also 20 Threads. Auch der Cache ist gleich groß geblieben. Bei der Taktrate ist dagegen eine leichte Verbesserung von 4,7 auf 5,0 GHz festzustellen.

Andere Gaming-Notebooks können auf eine besser ausgestattete CPU zugreifen, zum Beispiel auf einen Intel Core i7-13700HX. Allerdings muss dafür auch die Kühlung passen. Ein Medion Erazer Defender P40 zum Beispiel startet unsere Dauerschleife von CineBench R15 mit 10 % besseren Werten, ist aber schon beim zweiten Durchlauf gleichauf. Am Ende ist das Nitro 17 fast 20 % besser. Die Dauerleistung kann diesbezüglich also auf hohem Niveau überzeugen.

Bei vielen Prozessen und Aufgaben zählt dagegen die kurzzeitig verfügbare Leistung. Da ist der i7-13700H zwar sehr leistungsstark für eine mobile CPU, wird jedoch von der Konkurrenz mit AMD-Prozessoren der 7. Generation oder eben den Intel-Modellen der "HX"-Reihe abgehangen. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Single-Core-Leistung. Hier verhindert die Begrenzung auf 115 W statt auf bis zu 157 W bei der "HX"-Reihe ein besseres Ergebnis. Zudem findet im Modus "Leistung" eine schnelle Reduzierung der Stromaufnahme statt, was die unterdurchschnittlichen Bewertungen in diesem Bereich erklärt. Für die Gaming-Bewertung spielt das jedoch keine entscheidende Rolle. 

Mehr Informationen und Messdaten finden sich in unserer CPU-Benchmarkliste.

Beim Surfen, Gestalten, Rendern und mehr bleibt die Leistung stets hoch. Wartezeiten fallen kurz auf, Ladeprozesse, das Installieren oder Deinstallieren bereiten dem System keine Probleme. Es zeigt sich über die Bewertungen von PCMark und CrossMark hinweg ein leichter Vorteil für den ausgeglichenen Modus. Die geringere Erwärmung durch die limitierte Leistungsaufnahme bei wiederkehrender Belastung zeigt hier ihr Vorzüge. Dann liegt der Prozessor sogar spürbar über den Werten, die wir im Durchschnitt aller getesteten i7-13700H erfasst haben.