Honor MagicBook 14 2022 im Test - Multimedia-Laptop mit RTX 2050

Das gesamte Gehäuse des neuen Honor MagicBook 14 wirkt wie das MateBook 14 von Huawei, auch wenn es im Detail leichte Unterschiede gibt. Das ist aber keine Kritik, denn damit wertet Honor das Gerät im Vergleich zum Vorgänger deutlich auf und qualitativ kann das Aluminium-Chassis voll überzeugen. Die Verarbeitung und auch die Stabilität fallen hervorragend aus, denn es gibt keine Knarzgeräusche und wir können die Baseunit nur minimal eindrücken.

Das zentrale Scharnier ist prinzipiell ebenfalls gut justiert und der Bildschirm lässt sich auch problemlos mit einer Hand öffnen, allerdings kann ein Nachwippen nicht vollständig verhindert werden, was aber sicherlich auch an dem Formfaktor und dem vergleichsweise tiefen Bildschirmdeckel liegt. Beim Bildschirmdeckel können wir mit viel Druck leichte Bildfehler provozieren, was im Alltag aber keine Rolle spielen sollte.

Optisch gefällt uns das Gehäuse in Space Grey ebenfalls gut und die Oberflächen sind auch nicht besonders schmutzanfällig. Die Bildschirmränder sind vor allem an den Seiten recht schmal und insgesamt liegt das Screen-to-Body-Verhältnis bei 82 Prozent. 

Mit einem Gewicht knapp 1,56 kg ist das neue MagicBook 14 kein Leichtgewicht, was aber auch an der dedizierten Grafikkarte samt Kühlung sowie dem großen Akku liegt. Im Konkurrenzvergleich schneidet das Gerät aber gar nicht schlecht ab, lediglich das Schenker Vision 14 ist mit seinen 1,1 kg deutlich mobiler. Die GeForce-Variante des MagicBook 14 wird mit einem recht wuchtigen 135-Watt-Netzteil ausgeliefert, das samt den Kabeln noch einmal rund 500 Gramm auf die Waage bringt. Die iGPU-Version wird hingegen mit dem bekannten 65-Watt-Steckernetzteil verkauft (~200 Gramm).

Bei den Anschlüssen bietet das MagicBook 14 sowohl moderne USB-C-Anschlüsse als auch eine herkömmlichen USB-A-Port, was im Alltag sehr praktisch ist. Auch auf einen HDMI-Ausgang muss man nicht verzichten. Allerdings spart sich der Hersteller die Lizenzkosten für USB 4 bzw. Thunderbolt, was angesichts des Preises etwas überrascht.

Honor verbaut mit dem AX201-Modul von Intel ein modernes WLAN-Modul inklusive Unterstützung für Wi-Fi 6 (802.11ax) sowie Bluetooth 5.2, allerdings noch nicht für die aktuellsten 6-GHz-Netze (Wi-Fi 6E). Die Transferraten sind in Verbindung mit unserem Referenzrouter von Asus bei fast 1,7 GBit/s sehr hoch und auch sehr stabil.

Die Webcam sitzt im oberen Bildschirmrand, hier gibt es aber nur die Minimalausstattung mit einem 720p-Sensor, der keine guten Bilder aufnimmt. Auch auf eine mechanische Blende oder eine IR-Webcam für die Gesichtserkennung via Windows Hello muss man verzichten.

Das ClickPad bietet mit 12 x 7,2 cm ausreichend Platz für die normale Zeigersteuerung und auch Gesten mit bis zu vier Fingern. Bei unserem Gerät war das Pad im unteren Bereich allerdings nicht ganz sauber integriert und klapperte leicht, was im Alltag nervt. Zudem ist das Klickgeräusch, wenn man den unteren Bereich wirklich herunterdrückt, ziemlich laut. 

Der vorinstallierte PC Manager bietet zwei verschiedene Leistungsmodi, die auch einen deutlichen Einfluss auf die Leistung der beiden Komponenten haben. Standardmäßig ist das Profil Smart aktiv, für die volle Leistung muss man aber den Höchstleistungsmodus nehmen, der allerdings nur im Netzbetrieb zur Verfügung steht. Nachfolgend haben wir die TDP-/TGP-Werte aufgelistet:

Wir haben die nachfolgenden Benchmarks und Messungen mit dem Höchstleistungsprofil und dem Windows-Modus Beste Leistung durchgeführt, werden uns aber in einzelnen Sektionen auch die Ergebnisse des Profils Smart ansehen. Achtung: Teilweise wird der Windows-Leistungsmodus nicht mit geändert, was dann selbst im Höchstleistungsmodus zu geringeren Werten führen kann. Auch wir waren davon betroffen und mussten einige Tests noch einmal wiederholen. Insgesamt kann die Kühlung 70 Watt dauerhaft kühlen.

Der Core i5-12500H gehört zu Intel aktueller Alder-Lake-H-Baureihe und bietet 4 Performance- und 8 Efficiency-Kerne. Von der CPU-Konfiguration entspricht er damit dem Core i7-1260P, während der Core i7-12700H noch zweit weitere Performance-Kerne bietet. Ob die Wahl des Prozessors in diesem Fall sehr sinnvoll ist kann man bezweifeln, mit den hohen Power Limits von bis zu 84 Watt bzw. 56 Watt bei dauerhafter Belastung fällt die Leistung aber gut aus und der Core i7-12700H im Dell Inspiron 14 Plus 7420 ist beispielsweise auch nur kurzzeitig etwas schneller. Hier ist aber ganz interessant, dass der Core i7 im Dell mit einem deutlich geringeren Verbrauch von 38 Watt (bei dauerhafter Belastung betrieben wird). Die beiden zusätzlichen Kerne ermöglichen trotzdem die gleiche Multi-Core-Leistung wie der Core i5 bei 56 Watt, was wieder einmal zeigt, wie ineffizient die Performance-Kerne bei hohen Takten arbeiten. Im Smart-Modus ist die Leistung in den ersten beiden Durchläufen vergleichbar, fällt dann aber etwas weiter ab auf ~1.600 Punkte. Die CB-Schleife zeigt zudem einen kleinen Leistungseinbruch nach dem ersten Durchlauf, da die Lüfter hier erstmal anlaufen müssen und es dauert noch etwa eine Minute, bevor sich die Leistung dann stabilisiert.

Das MagicBook 14 ist ein sehr schnelles System und überzeugt sowohl in den System-Benchmarks als auch den Speicher-Tests. Wir konnten im Testzeitraum auch keine Probleme erkennen.