MSI Claw im Test - Gaming-Handheld mit Intel-Core-Ultra-Prozessor enttäuscht

Hinweis: Wir haben unser Rating-System aktualisiert und die Ergebnisse von Version 8 sind nicht vergleichbar mit den Ergebnissen von Version 7. Weitere Informationen dazu sind hier verfügbar.

Beim ROG Ally sind die eigentlichen Bildschirmränder beispielsweise genauso dick, dafür ist das Gehäuse ober- und unterhalb des Displays aber schmäler. Insgesamt ist der MSI Claw auch etwas größer und die Griffe sind etwas anders geformt, was gerade bei größeren Händen die Ergonomie und die Haltung der Hände etwas verbessert. Subjektiv hält sich der Claw etwas komfortabler als der ROG Ally. 

Mit 672 Gramm gehört der MSI Claw zu den leichteren Handhelds und wir hatten auch bei längerer Nutzung keine Probleme mit dem Gewicht. Mit den Griffen liegt die Gehäusedicke bei rund 3,4 cm. Das mitgelieferte 65-Watt-Netzteil wiegt 341 Gramm.

MSI verbaut einen USB-C-Anschluss auf der Oberseite, der auch Thunderbolt 4 unterstützt. Hier hätten wir uns noch einen zweiten USB-Anschluss gewünscht, um beispielsweise schnell externe SSDs oder USB-Sticks anzuschließen, wenn das Gerät gerade am Netzteil hängt oder an einem externen Monitor betrieben wird. Wir haben letzteres getestet und das funktioniert auch wunderbar, solange der Bildschirm die Stromversorgung via USB-C unterstützt. Eine Webcam ist nicht verbaut, der Power-Button fungiert aber gleichzeitig als Fingerabdruckscanner.

Auf der Oberseite steht ein microSD-Leser für die Speichererweiterung zur Verfügung. Im Test mit unserer Referenzkarte (Angelbird AV Pro V60) sind die Transferraten mit mehr als 200 MB/s sehr gut und auch beim Kopieren von Bilddateien von der Karte erreichen wir noch rund 120 MB/s.

MSI verbaut mit dem Killer BE1750x BE200NGW ein modernes Wi-Fi-7-Modul, womit der Claw-Handheld auf für neueste WLAN-Netze gerüstet ist. Wir haben noch keinen entsprechenden Wi-Fi-7-Router im Einsatz, die Leistung an unserem Referenzrouter von Asus war aber ebenfalls sehr gut und auch stabil, wobei das Niveau von größeren Notebooks nicht ganz erreicht wird. Im Alltag hatten wir aber keine Probleme mit der Signalqualität und auch große Spiele-Downloads waren schnell.

Die Rückseite ist mit insgesamt sechs Kreuzschrauben gesichert. Wie bei MSI-Geräten üblich, befindet sich über einer Schraube ein Sticker mit der Beschriftung Factory Seal. Bei sachgemäßer Öffnung entfällt die Garantie eigentlich nicht, da es sich bei unserem Testgerät allerdings um ein Shop-Gerät handelt, wollten wir das Siegel nicht beschädigen. Um die kleine M.2-2230-SSD zu tauschen, müssen sowohl der Akku als auch die gesamte Kühleinheit entfernt werden, was bei der späteren Montage ein erneutes Auftragen von Wärmeleitpaste erforderlich macht. 

MSI verwendet Hall-Effekt-Analogsticks sowie Trigger, es wird hier also keine Probleme mit Stick Drift geben. Die Tasten sind insgesamt etwas lauter als beim ROG Ally und vor allem das laute Geräusch, wenn die Trigger in ihre Ausgangsposition zurückkehren, kann etwas nervig sein. Funktional hatten wir allerdings keinerlei Probleme beim Spielen.

Wie eingangs erwähnt, bietet MSI den Claw Gaming-Handheld entweder mit dem Core Ultra 7 155H oder aber dem schwächeren Core Ultra 5 135H an, der dann auch die etwas schwächere iGPU bietet. Beide Modellen sind aber mit 16 GB RAM ausgestattet. Es gibt keine Möglichkeit, den VRAM manuell zuzuordnen.

MSI bietet verschiedene Energieprofile, wobei standardmäßig der Modus KI-Engine aktiv ist. Dieser soll die entsprechend der Belastung automatisch die besten Einstellungen auswählen und wir haben den Modus auch für die nachfolgenden Benchmarks und Tests verwendet. Die TDP- und Leistungswerte der verschiedenen Profile haben wir in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt.

Der Core Ultra 7 155H aus Intels aktueller Meteor-Lake-Generation kommt derzeit in vielen Laptops zum Einsatz. Die Leistung im MSI Claw ist stabil und grundsätzlich in Ordnung, allerdings benötigt der Intel-Prozessor im Vergleich zu den anderen AMD-Handhelds einfach mehr Strom für eine vergleichbare Leistung, was bei einem Handheld natürlich nicht optimal ist. Zudem hat die Kühlung ordentlich was zu tun, doch das werden wir im Kapitel Emissionen noch genauer betrachten. Im Akkubetrieb darf der Prozessor maximal 35 Watt verbrauchen, weshalb die reine Multi-Core-Leistung hier rund 14 % geringer ausfällt. Weitere CPU-Benchmarks stehen in unserer Techniksektion zur Verfügung.

Abgesehen von der nach wie vor umständlichen Touch-Bedienung von Windows ist der MSI Claw ein schneller Rechner mit modernen Komponenten. Wir hatten während des Tests auch keine Probleme mit Abstürzen oder sonstigen Einschränkungen. In den synthetischen Tests zeigten sich ebenfalls keine Flaschenhälse.