Mobile Nvidia GeForce GTX 1650 im Performance-Test
Mit der GeForce GTX 1650 veröffentlicht Nvidia die nun fünfte Laptop-GPU auf Turing-Basis, welche ohne Max-Q-Kürzel auskommt. Nach den Ray-Tracing-Modellen RTX 2080, RTX 2070 und RTX 2060 (Performance-Test #1) und der „konventionellen“ GTX 1660 Ti (Performance-Test #2), die ebenfalls Richtung Oberklasse tendiert, kümmert sich der Hersteller jetzt um das Midrange-Segment.
Im Vergleich zur GTX 1660 Ti bietet die GTX 1650 nicht nur weniger Shader (1.024 vs 1.536), sondern auch einen kleineren Speicher. Statt 6 GB GDDR6-VRAM, die per 192 Bit angebunden sind, enthält das günstigere Turing-Modell nur 4 GB GDDR5 mit 128-Bit-Interface. Ähnlichkeiten bestehen beim Kerntakt. Während die GTX 1660 Ti mit 1.455 bis 1.590 MHz spezifiziert ist, erreicht die GTX 1650 auf dem Papier 1.395 bis 1.560 MHz.
Dank dem automatischen GPU-Boost, der seit Jahren zum Standard-Repertoire von Nvidia Chips gehört, kann der Takt in der Praxis jedoch deutlich höher ausfallen. So konnten wir der GTX 1650 im Render-Test des Tools GPU-Z bis zu 1.935 MHz entlocken. Laut dem Unigine Heaven 4.0 Benchmark pendelt sich der Wert unter Last auf durchschnittlich 1.710 MHz ein, was ein überaus gutes Ergebnis darstellt.
Testsystem
Grundlage für diesen Test bildet ein Acer Nitro 5, das uns der Internet-Shop notebooksbilliger.de netterweise zur Verfügung gestellt hat. Bei der Testkonfiguration handelt es sich zwar nur um das Einstiegsmodell mit Core i5-9300H (die teurere Version wird vom Core i7-9750H befeuert). Da die meisten 3D-Anwendungen GPU-limitiert sind, dürfte dieser Umstand allerdings kaum eine Rolle spielen.
Laptop | Acer Nitro 5 |
---|---|
Prozessor | Intel Core i5-9300H |
Arbeitsspeicher | 2x 16 GB DDR4 2.666 |
Massenspeicher | 512-GB-SSD |
Grafikkarte | Nvidia GeForce GTX 1650 |
Shader-Einheiten | 1.024 |
Kerntakt Basis | 1.395 MHz |
Kerntakt Turbo | 1.560 MHz |
VRAM | 4 GB GDDR5 |
Speicheranbindung | 128 Bit |
Speichertakt | 8.000 MHz |
Treiber | ForceWare 417.88 |
Den verbauten Arbeitsspeicher haben wir derweil zur Sicherheit von 2x 4 GB DDR4-2.666 auf 2x 16 GB DDR4-2.666 geupgradet. Als Grafiktreiber diente die vorinstallierte ForceWare 417.88. In Kürze werden Sie auf unserer Homepage einen vollständigen Test zum Nitro 5 finden.
Synthetische Benchmarks
DirectX 11
Im Benchmark-Parcours ist nicht nur der Vergleich zu den kostspieligeren Turing-Brüdern GTX 1660 Ti und RTX 2060, sondern auch der Vergleich zur alten Generation interessant. Um es gleich vorwegzunehmen: Bei allen bisher durchgeführten Messungen macht es sich die GTX 1650 zwischen der GTX 1050 Ti und der GTX 1060 bequem, was im Vorfeld zu erwarten war. Beim Fire-Strike-Test des aktuellen 3DMark liegt die GTX 1650 recht mittig zwischen den beiden Pascal GPUs.
Generell gilt: Je anspruchsvoller ein Benchmark ist, umso mehr zieht die GTX 1650 an der GTX 1050 Ti vorbei, wie wir gleich auch im Time-Spy-Test sehen werden. Gegen die High-End-Riege hat es der Midrange-Neuling naturgemäß schwer: +54 % heißt es für die GTX 1660 Ti. Die RTX 2060 rechnet im Fire-Strike-Durchlauf sogar 70 % schneller.
3DMark - 1920x1080 Fire Strike Graphics | |
MSI GL73 8SE-010US | |
Schenker Compact 15 | |
Asus Zephyrus S GX531GM | |
Acer Nitro 5 | |
Acer Aspire 7 A715-72G-704Q | |
Asus FX504GD |
DirectX 12
Beim Time-Spy-Test nähert sich die GTX 1650 der GTX 1060 an. Trotz üppigerer Hardware-Ausstattung (Shader-Anzahl, Speichergröße, …) ist letztere GPU nur 6 % flotter unterwegs, was definitiv für die Turing-Architektur und deren Verbesserungen spricht. An einem GTX-1050-Ti-Laptop sprintet das Nitro 5 ca. 45 % vorbei. Noch eindeutiger wird es beim Blick auf die untere Mittelklasse: Ein GTX-1050-Notebook muss sich im Time-Spy-Test über 100 % geschlagen geben.
3DMark - 2560x1440 Time Spy Graphics | |
MSI GL73 8SE-010US | |
Schenker Compact 15 | |
Asus Zephyrus S GX531GM | |
Acer Nitro 5 | |
Acer Aspire 7 A715-72G-704Q | |
Asus FX504GD |
Gaming Benchmarks
Full-HD (1.920 x 1.080)
Solange man 1.920 x 1.080 Pixel verwendet, schultert die GTX 1650 auch moderne Games ohne größere Schwierigkeiten. Bestes Beispiel ist Battelfield 5 auf Basis der Frostbite-3-Engine. Wenn es nach unserer Benchmark-Sequenz geht, kommt das Acer Nitro 5 auf sehr flüssige 65 fps – in maximalen Details wohlgemerkt. Das sind 8 % weniger als bei der GTX 1060, jedoch 25 % mehr als bei der GTX 1050 Ti. Auf der GTX 1050 würden bereits diese Settings ruckeln.
Battlefield V - 1920x1080 Ultra Preset | |
Schenker XMG Ultra 15 | |
Schenker Compact 15 | |
MSI GT62VR | |
Acer Nitro 5 | |
Acer Aspire 7 A715-72G-704Q | |
Asus GL753VD |
QHD (2.560 x 1.440)
Bei der Nutzung eines (externen) QHD-Monitors wird es dagegen etwas eng. Eine Mischung aus 2.560 x 1.440 Pixeln und dem Ultra-Preset führt zu nicht mehr ganz butterweichen 47 fps (Minimum: 37 fps), wenngleich Battlefield 5 noch spielbar ist. Selbiges betrifft die GTX 1060. Über 60 fps sind erst mit einer GTX 1660 Ti oder RTX 2060 möglich.
Battlefield V - 2560x1440 Ultra Preset | |
Schenker XMG Ultra 15 | |
Schenker Compact 15 | |
MSI GT62VR | |
Acer Nitro 5 | |
Asus GL753VD |
UHD (3.840 x 2.160)
Für 4K-Displays sind alle im Artikel erwähnten GPUs tendenziell unterdimensioniert. Selbst die RTX 2060 schafft auf der höchsten Stufe nur wenig mehr als 40 fps. Entsprechend würden wir bei 3.840 x 2.160 Pixeln zu einer RTX 2070 oder RTX 2080 raten. Falls Sie sich ein genaueres Bild von der Leistungsfähigkeit der GTX 1650 machen wollen: Weitere Games werden in den kommenden Tagen auf unserer GPU-Seite und in der Spieleliste folgen.
Battlefield V - 3840x2160 Ultra Preset | |
Schenker XMG Ultra 15 | |
Schenker Compact 15 | |
MSI GT62VR | |
Acer Nitro 5 | |
Asus GL753VD |
Fazit
Bei der GeForce GTX 1650 handelt es sich um einen sehr gelungenen Mittelklasse-Vertreter, der auch vor rechenintensiven Titeln nicht zurückschreckt. Zwar bietet das DirectX-12-Modell kaum Reserven für QHD- und UHD-Displays (zumindest in höheren Qualitätsstufen), im Full-HD-Bereich liefert der Turing-Chip jedoch eine überzeugende Vorstellung ab. Maximale Settings plus Kantenglättung sind hier bis auf wenige Ausnahmen (z. B. Anno 1800 & Metro Exodus) kein Problem.
Hinter der „alten Garde“ muss sich die GTX 1650 auch nicht verstecken. Obwohl die GTX 1060 in mancher Beziehung deutlich besser bestückt ist, fällt der Performance-Unterschied teilweise recht gering aus. Von der GTX 1050 Ti und der GTX 1050 kann sich das neue Turing-Modell unterdessen spürbar distanzieren.
Wer häufig zockt und über das nötige Kleingeld verfügt, sollte dennoch den Kauf eines GTX-1660-Ti-Notebooks in Erwägung ziehen. Dank 50 % Mehrleistung verspricht die GTX 1660 Ti eine wesentlich höhere Zukunftssicherheit.