Test Acer Aspire 17 2024 Laptop: Schwache dGPU und enttäuschendes Display

Das Fazit zu einem Produkt hängt oft stark vom Preis ab. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist das Aspire 17 A17-51GM-70LZ aus dem Hause Acer, das aktuell um die 1.100 Euro kostet. Der 17-Zöller könnte ein gutes Multimedia-Notebook bzw. ein gelungener Allrounder sein, wenn ihm der Hersteller auch ein passendes Display spendiert hätte. Das verbaute Full-HD-Panel auf IPS-Basis kann leider in fast keiner Hinsicht überzeugen. Vor allem der kleine Farbraum und die geringe Farbtreue sorgen für ein blasses und unrealistisches Bild. Auch in anderen Kategorien gäbe es noch Luft nach oben. So lassen sowohl die Soundqualität als auch die Lüftersteuerung zu wünschen übrig. Letztere agiert im Idle zu schwankend und kann unter Last ziemlich laut werden in Relation zur gebotenen Leistung.

Womit wir beim Hauptproblem des Aspire 17 angelangt wären: Die GeForce RTX 2050 hat inzwischen oft arge Schwierigkeiten sich gegen flotte iGPUs wie der Arc Graphics 140V bzw. 130V oder der Radeon 890M bzw. 880M zu behaupten. Nutzer mit Gaming-Ambitionen sind jedenfalls mit einer RTX 4050, welche vom Klassenniveau generell höher angesetzt ist, deutlich besser aufgehoben (für "Nicht-Spieler" reichen hingegen locker iGPUs). Zu den Vorteilen des Aspire 17 zählen die moderate Temperaturentwicklung und die Anwesenheit eines Thunderbolt-4-Ports. Die Upgrade-Möglichkeiten sind dank 2x SO-DIMM und 2x M.2 ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Die Akkulaufzeit ist noch solide, wobei mit einem größeren Akku mehr drin gewesen wäre.

Zur Konkurrenz gehören andere Multmedia-Notebooks im 17-Zoll- respektive 1.000-Euro-Bereich. Für die Benchmark-Tabellen haben wir vornehmlich Laptops mit iGPU gewählt, um die Performance-Unterschiede aufzuzeigen und die Frage zu klären, ob sich die dGPU überhaupt rentiert.

Das Acer Aspire 17 A17-51GM-70LZ ist aktuell von 1.100 - 1.250 Euro bei diversen Online-Shops erhältlich.

Das von uns getestete Modell A17-51GM-70LZ verfügt abseits der GeForce RTX 2050 über einen Intel Core 7 150U, dem 2x 8 GB DDR4-3.200-RAM und eine 1 TB große NVMe-SSD zur Seite stehen. Das 60-Hz-Display löst mit 1.920 x 1.080 Pixeln auf, ist also im 16:9-Format gehalten. Beim Betriebssystem hat sich Acer wenig überraschend für Windows 11 Home entschieden. Preislich schlägt der 17-Zöller derzeit mit knapp 1.100 Euro zu Buche, was wir als recht happig für das Gesamtpaket bzw. die Gesamtvorstellung erachten.

Die Wertigkeit des Chassis hinterlässt gemischte Gefühle. Während der Deckel aus Metall gefertigt ist, besteht die Baseunit aus Kunststoff. Letzterer ist stellenweise nicht sehr stabil (z. B. auf Höhe der hinteren Lüftungsgitter) und gibt bei kräftigerem Druck entsprechend nach. Darüber hinaus neigt das Gehäuse bisweilen zum Klappern, was ebenfalls an der Qualitätsanmutung zehrt. Die Scharniere sind ziemlich straff eingestellt, so dass man zum Aufklappen zwei Hände benötigt. Die Verarbeitung gibt hingegen keinen Anlass zur Kritik.

Dank der geringen Bauhöhe von 1,8 cm wirkt das Aspire 17 trotz der üppigen Grundfläche recht schlank. Eine angenehme Mobilität ist angesichts von 2,2 kg Gewicht nur bedingt vorhanden.

Schnittstellen

Der 17-Zöller bietet eine passable Auswahl an Schnittstellen. Während sich auf der rechten Seite eine Audio-Buchse, ein USB-A-3.0-Port, ein RJ45-Gigabit-LAN-Port und eine Öffnung für Kensington Locks befinden, tummeln sich auf der linken Seite ein (sehr dünner) Netzanschluss, ein HDMI-2.1-Ausgang, ein USB-A-3.0-Port und ein USB-C-4-Port, der neben Thunderbolt 4 auch DisplayPort 1.4 und PowerDelivery beherrscht. Für eine bessere Konnektivitätswertung hätte der 17-Zöller zum Beispiel noch einen zweiten USB-C-Port und einen Kartenleser vertragen. Die Verteilung der Anschlüsse ist hingegen recht gelungen. Da sie im hinteren Bereich der beiden Seitenflächen untergebracht sind, gelingt der Einsatz einer externen Maus ohne (Platz-)Probleme.

Als Funkmodul steckt ein Wi-Fi-6-Chip von Intel unter der Haube. Im Falle des Aspire 17 liefert der AX211 mittelprächtige Werte (Senden) bis sehr gute Ergebnisse (Empfangen).

Von der 2-MP-Webcam sollte man nicht allzu viel erwarten. Wie bei den meisten Laptops hapert es an der Bildgenauigkeit und vor allem an der Farbtreue. Eine Abdeckung ist nicht vorhanden.

Dem Notebook liegen ein paar Infohefte und ein kompaktes 90-Watt-Netzteil bei (inkl. Kabel knapp 440 g).

Nachdem man 11 Kreuzschrauben entfernt hat, lässt sich der Gehäuseboden aus der Verankerung hebeln und das Innenleben erreichen. Zwei RAM-Bänke und zwei M.2-2280-Slots verdienen in Zeiten von immer mehr verlöteten Komponenten Lob. Das Funkmodul und der Akku ließen sich bei Bedarf ebenfalls austauschen.

Als Verpackung verwendet Acer hauptsächlich Pappe. Das Notebook ist in einer Stoffhülle eingewickelt, das Netzteil in einer Plastikfolie (Material jeweils passend gekennzeichnet).

Die Garantie erstreckt sich über 24 Monate.

Das Touchpad schneidet etwas besser als die Tastatur ab. Die recht glatte Oberfläche gewährleistet gute Gleiteigenschaften. Eine Dimensionierung von 12,6 x 7,8 cm ist ebenfalls angemessen. Die Multi-Touch-Gesten funktionieren über weite Strecken reibungslos. Bei den Klickbereichen hätten wir uns hingegen eine etwas weniger klapprige Mechanik gewünscht. Als Sicherheitsfeature hat Acer im linken oberen Eck einen Fingerabdrucksensor integriert.

Mithin die größte Schwäche des Aspire 17 ist sein minderwertiges Display, das in diesem Preisbereich nichts mehr zu suchen haben sollte.

Die Performance von CPU und GPU liegen manchmal eher im Einstiegsbereich und manchmal eher in der Mittelklasse. Falls die 16 GB RAM eines Tages nicht mehr ausreichen sollten, lässt sich der Arbeitsspeicher problemlos austauschen. Einer Erweiterung des Massenspeichers steht auch nichts im Weg.

Beim Core 7 150U handelt es sich um ein relativ sparsames Modell aus der Raptor Lake-Generation, das mit zwei Performance-Kernen (inklusive Hyper-Threading) und 8 Effizienzkernen (ohne HT) ausgestattet ist, was insgesamt 12 Threads ergibt. Als TDP setzt Acer 28 Watt PL1 und 55 Watt PL2 ein. Die Geschwindigkeit des 150U orientiert sich etwa am Core Ultra 5 226V des hauseigenen und ebenfalls kürzlich getesteten Acer Swift 14. Wenn es nach dem Performance-Rating geht, sprintet ein Ryzen AI 9 365 (Asus ZenBook S 16) im Schnitt um mehr als 30 % und ein Ryzen AI 9 HX 370 um mehr als 60 % davon (Asus VivoBook S 14).

Bei der Systemleistung landet das Aspire 17 auf dem letzten Platz der Vergleichsgeräte, was unter anderem mit der Verwendung von DDR4- statt DDR5-RAM zusammenhängt (siehe AIDA64-Tabelle).