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Trinity im Test: AMD A10-4600M APU

Alles neu macht der Mai. Mit komplett neuer Prozessor- und Grafikkartenarchitektur möchte AMD im Notebooksegment Intel wichtige Marktanteile wegnehmen. Ob der Angriff gelingt und ob auch Ivy Bridge in Gefahr ist, erfahren Sie in folgendem Artikel unseres umfangreichen Tests des Notebook-Spitzenmodells A10-4600M.

"The whole is greater than the sum of its parts". Damit bewirbt AMD die neue 2012 AMD A-Series-Plattform mit dem Codenamen Trinity. Die Fahrtrichtung von Llano bleibt indes erhalten, eine starke Grafikkarte wird gepaart mit umfangreichen Multimediafeatures und einem ähnlich dimensionierten Prozessorteil. Die Aufteilung der DIE-Fläche geht also nicht zum Großteil auf den Prozessor wie bei den derzeitigen Intel Prozessoren. Neben einer erhöhten Leistungsfähigkeit der neuen APU-Teile will AMD beim Stromverbrauch große Fortschritte gemacht haben und dadurch Intel nicht mehr hinterherhinken.

Beginnen wir mit den technischen Daten der neuen Generation von APUs (Accelerated Processing Units):

Technische Daten

  • 32-nm-SOI-Prozess
  • 1,303 Milliarden Transistoren
  • 246 mm² DIE-Größe
  • 2. Generation Bulldozer-Kerne ("Piledriver")
  • 1 oder 2 Module (2 oder 4 Integer-Kerne)
  • bis zu 4 MByte L2-Cache
  • DirectX-11-GPU mit 192, 256 oder 384 Shader-ALUs (VLIW4-Einheiten)
  • UVD3 sowie Accelerated Video Converter
  • Speichercontroller bis maximal DDR3(L)-1600 / DDR3U-1333
  • Unterstützung von SSE (1, 2, 3, 3S, 4.1, 4.2, 4A), x86-64, AES, AVX, FMA
  • TDP von 17, 25 oder 35 Watt

Modellübersicht

Bezeichnung Module / Kerne Basistakt max. Turbo L2 Cache TDP Grafik Speicher
A10-4600M 2/4 2.3 GHz 3.2 GHz 4 MB 35 W HD 7660G DDR3(L)-1600
A8-4500M 2/4 1.9 GHz 2.8 GHz 4 MB 35 W HD 7640G DDR3(L)-1600
A6-4400M 1/2 2.7 GHz 3.2 GHz 1 MB 35 W HD 7520G DDR3(L)-1600
A10-4655M 2/4 2.0 GHz 2.8 GHz 4 MB 25 W HD 7620G DDR3(L)-1333
A6-4455M 1/2 2.1 GHz 2.6 GHz 2 MB 17 W HD 7500G DDR3(L)-1333

Prozessorteil

Aufbau eines Moduls
Aufbau eines Moduls

Während der Prozessorteil Llanos bis auf einige kleinere Änderungen noch den älteren K10.5-Kernen von Phenom II und Turion II entsprach, hat AMD mit Trinity einen grundlegenden Neuanfang gewagt. Zum Einsatz kommt nun die von den FX-Modellen im Desktop-Bereich bekannte Bulldozer-Architektur, allerdings in einer überarbeiteten Ausführung.

Die augenscheinlichste Neuerung gegenüber Llano dürfte die Abkehr von klassischen, in ihrer Funktion eindeutig getrennten Rechenkerne sein, welche durch sogenannte Module ersetzt wurden. Ein Modul entspricht laut AMD zwei Kernen, was jedoch, je nach Betrachtungsweise, nur zum Teil korrekt ist. Ein Teil der Ressourcen eines Moduls, darunter zum Beispiel die Decoder, die FPU oder der L2-Cache, ist jeweils nur einmal vorhanden, lediglich die wichtige Integer-Einheit gibt es auch weiterhin doppelt. Im Schnitt erreicht ein Modul etwa knapp 80 Prozent der Leistung eines ansonsten identischen, "echten" Dual-Cores, wobei es von Anwendung zu Anwendung starke Unterschiede geben kann. Von AMD wird diese Technik unter der Bezeichnung CMT (cluster-based Multithreading) vermarktet.

Gegenüber Bulldozer wurden die Kerne selbst leicht überarbeitet (Codename "Piledriver"), was vor allem der Pro-MHz-Leistung, der Taktbarkeit sowie dem Stromverbrauch zugute kommen soll. Die Optimierungen im Einzelnen können dem nachfolgenden Diagramm entnommen werden. Da bei Trinity im Gegenzug der L3-Cache vollständig gestrichen wurde (wie auch bei Llano), fällt die IPC-Steigerung zu Bulldozer in den meisten Fällen eher gering aus. Alle anderen Zwischenspeicher hat AMD nicht angetastet: Noch immer gibt es pro Modul zwei 16 KByte große L1-Data-Caches, einen 64-KByte-L1-Instruction-Cache sowie 2-MByte-L2-Cache. Auf der Featureseite ist man mit den Befehlssatzerweiterungen AES, AVX sowie FMA3 Intel sogar einen kleinen Schritt voraus, wobei insbesondere für FMA derzeit kaum praktische Einsatzmöglichkeiten vorhanden sind.

überarbeiteter Bulldozer-Kern "Piledriver"
überarbeiteter Bulldozer-Kern "Piledriver"

Turbo Core 3.0

Turbo-Core-3.0-Verteilung CPU und GPU
Turbo-Core-3.0-Verteilung CPU und GPU

Turbo Core 3.0 bezeichnet das AMD Pendant von Intels TurboBoost und damit die automatische Übertaktung von Bereichen der APU zur Effizienzsteigerung. Wie aktuelle Sandy- und Ivy-Bridge-Prozessoren von Intel, kann AMD ebenfalls je nach Last Prozessorkerne und/oder Grafikkerne übertakten. Je nach Anforderung kann die CPU von 2,3 GHz bis auf 3,2 GHz übertaktet werden und die GPU von 496 auf bis zu 685 MHz. Dadurch sollen laut AMD bei gewissen Teilbereichen bis zu 20 % Mehrleistung (siehe AMD Grafik) erreicht werden.

Grafikteil

VLIW4- statt VLIW5-ALUs
VLIW4- statt VLIW5-ALUs
GPU-Computing-Verbesserungen
GPU-Computing-Verbesserungen

Bereits Llano hatte mit der Radeon HD 6620G als maximale Ausbaustufe eine ausgesprochen performante GPU an Bord, die auch knapp ein Jahr nach ihrer Veröffentlichung noch immer im absoluten Spitzenfeld der integrierten Grafiklösungen mitspielt.

Um auch den einstigen Leistungsvorsprung auf Intel wiederherzustellen, wurde die DirectX-11-fähige Grafikeinheit von Trinity nochmals stark überarbeitet und aufgebohrt. Wie beim Prozessorteil gibt es auch hier einen Architekturwechsel, der vor allem den Aufbau der Shader-ALUs betrifft.

Während die bisherige GPU noch auf die seit der HD-5000-Generation ("Evergreen"-Serie) bekannten VLIW5-Einheiten setzte, vollzieht AMD mit Trinity den Schritt auf eine VLIW4-Struktur. Diese kam bislang lediglich beim Cayman-Chip der HD-69xx-Desktopmodelle ("Northern-Islands"-Serie) zum Einsatz. Wer bereits auf die aktuelle GCN-Architektur der neuen 28-nm-Baureihe gehofft hatte, dürfte davon etwas enttäuscht sein, doch sind die Entwicklungszyklen einer CPU typischerweise deutlich länger - als der Hersteller die Grundlagen für Trinity legte, stand GCN schlicht noch nicht zur Verfügung.

Im Vollausbau (Radeon HD 7660G) besitzt die neue GPU 96 4D-Shadereinheiten (Llano: 80 5D-Einheiten), womit die rechnerische Gesamtzahl leicht von 400 auf nunmehr 384 ALUs sinkt. Dies wird zum einen durch die höhere Auslastung der VLIW4-Architektur, zum anderen aber ebenso über deutlich angehobene Taktraten von bis zu 686 MHz inklusive Turbo (Llano: 444 MHz, kein Turbo) kompensiert. Ferner gibt es auch einen verbesserten Tessellator sowie Optimierungen im Frontend, die ebenfalls zur Steigerung der Performance beitragen sollten. Der größte Flaschenhals dürfte auch weiterhin die schmale Anbindung an den RAM (maximal DDR3-1600) sein, einen eigenen L3-Cache oder Zugriff auf die Zwischenspeicher der CPU hat AMD nicht implementiert. Dies wirkt sich insbesondere dann negativ aus, falls das Notebook nur mit einem Speicherriegel ausgestattet ist - an einem Single-Channel-Interface bricht die Performance drastisch ein. Insgesamt lässt sich der Schritt von Llano auf Trinity recht gut mit den Desktopkarten Radeon HD 5870 und HD 6970 vergleichen, die jeweils genau die 4-fache Einheitenanzahl der zugehörigen APUs besitzen. Demzufolge stehen der HD 7660G neben den 384 Shader-ALUs auch noch 24 TMUs sowie 8 ROPs zur Verfügung.

Neben der verbesserten Performance gibt es auch eine Reihe neuer Features zu vermelden. Das bereits von dedizierten Beschleunigern bekannte Eyefinity hält nun auch bei den APUs Einzug und ermöglicht es - sofern denn die entsprechende Anzahl an Anschlüssen vorhanden ist - bis zu 4 Displays auf einmal anzusteuern. Dies kann neben VGA und HDMI auch per DisplayPort geschehen, der nunmehr in der aktuellen Version 1.2 angeboten wird. Hinzu kommt die digitale Ausgabe von 7.1-Sound in allen wichtigen Formaten (PCM, AC-3, AAC, DTS, Dolby TrueHD, DTS Master) und jetzt auch 4 unabhängige Streams gleichzeitig.

Über AMDs Dual Graphics, das heißt den Crossfire-Verbund von APU und einer weiteren dedizierten Karte, haben wir uns in der Vergangenheit bereits häufig negativ äußern müssen: Der auf dem Papier zum Teil sehr ordentlichen Rechenleistung stehen in der Praxis viele Einschränkungen gegenüber, die vor allem die nervigen Mikroruckler und eine Reihe von Treiberproblemen betreffen. Dennoch ist auch diese Technik bei Trinity wieder mit an Bord und erlaubt es, eine Vielzahl von Grafikkarten von der Radeon HD 7450M bis hin zur HD 7670M zusammen mit der integrierten GPU zu koppeln. Dies klappt übrigens trotz der Kombination von VLIW4- und VLIW5-Architekturen, da jede Karte einzeln für sich arbeitet und die Bilder anschließend im AFR-Verfahren zusammengefügt werden. Die neuen GCN basierten 7700M, 7800M und 7900M Modelle können jedoch nicht zusammengeschaltet werden.

Aufbau der Grafikeinheit
Aufbau der Grafikeinheit

Testsystem

AMD Trinity Whitebook
AMD Trinity Whitebook
AMD Trinity Whitebook
AMD Trinity Whitebook
AMD Trinity Whitebook

Für unsere Tests stellte uns AMD ein exklusiv für die Performancetests produziertes Notebook zur Verfügung. Es basiert zwar auf einem Dell-Vostro-Chassis, AMD gibt jedoch an, das es nicht als Produkt auf den Markt kommen wird. Unser Testgerät beinhaltet:

  • AMD A10-4600M APU Quad-Core 2,3-3,2 GHz
  • integrierte AMD Radeon HD 7660G 497 MHz Basis, 686 MHz Maximaltaktung
  • AMD A70M (Hudson M3) Chipsatz
  • 2x Micron 2 GB Dual Channel DDR3-1600
  • Samsung SSD 830 - welche jedoch nur SATA-2-Geschwindigkeiten liefert
  • Windows 7 Ultimate 64Bit

Prozessorleistung

Die Prozessorleistung der neuen Piledriver Kerne haben wir mit zahlreichen Benchmarks überprüft und mit dem Durchschnitt unserer Notebooktests verglichen. Im Durchschnitt aller Tests erwies sich der Sandy Bridge Core i3-2310M, ein Dual Core mit 2,1 GHz und ohne Turbo Boost, als vergleichbar.

Besonders stark performten die beiden Module in den TrueCrypt Verschlüsselungs-benchmarks. Im Serpent Test und Twofish Test bleibt der A10 nur wenig hinter dem High-End Core i7-2640M zurück. Dank der Hardware-Verschlüsselungseinheit ist der A10 auch beim AES konkurrenzfähig. Die Leistung ist jedoch nicht ganz so hoch und erreicht das Niveau des Core i7-2637M ULV Prozessors.

Dank der neuen Turbo Core 3.0 Übertaktung auf bis zu 3.2 GHz ist die Single Thread Performance des A10 im Vergleich zu einem Llano basierten A8-3520M deutlich gestiegen. Bei vergleichbarer Multi-Thread-Leistung in den Cinebench Tests bleibt der Llano A8 im Einzelkerntest bis zu 19 % zurück. Im Vergleich zu Intels Sandy- und Ivy-Bridge-Prozessoren bleibt die Einzelkernperformance jedoch weiterhin eine Schwachstelle. Ein Core i3-2310M ist zum Beispiel 22/31/44 % schneller in Cinebench 10 Single 64 Bit/32 Bit und SuperPi 2M.

Wenn man die älteren Tests und Einzelkerntests herausrechnet, kommt man auch bereits in die Nähe des älteren Core i5-2410M der dann im Durchschnitt nur noch 16 % schneller rechnet. Trotzdem hinkt auch im besten Fall AMD Intel bei den Rechenkernen deutlich hinterher. Die in Kürze erwarteten Ivy Bridge Dual-Core Prozessoren werden allesamt schneller rechnen als das Spitzenmodell von AMD.

Alle Einzelbenchmarks des A10-4600M können Sie auf der CPU Seite einsehen.

Cinebench R10
Rendering Single CPUs 64Bit (nach Ergebnis sortieren)
A10-4600M
2820 Points
A8-4500M / Asus K75D
2460 Points -13%
A8-3500M / Acer Aspire 5560G-8358G50Mnkk
2034 Points -28%
Core i3-2330M / Samsung 300E5A-S01
3624 Points +29%
Core i7-2637M ULV / Acer Aspire M3-581TG
4472 Points +59%
Core i7-3612QM / Schenker XMG A102E
5142 Points +82%
Rendering Multiple CPUs 64Bit (nach Ergebnis sortieren)
A10-4600M
8064 Points
A8-4500M / Asus K75D
6958 Points -14%
A8-3500M / Acer Aspire 5560G-8358G50Mnkk
6668 Points -17%
Core i3-2330M / Samsung 300E5A-S01
7942 Points -2%
Core i7-2637M ULV / Acer Aspire M3-581TG
8722 Points +8%
Core i7-3612QM / Schenker XMG A102E
19301 Points +139%
Rendering Multiple CPUs 32Bit (nach Ergebnis sortieren)
A10-4600M
5812 Points
A8-4500M / Asus K75D
4950 Points -15%
A8-3500M / Acer Aspire 5560G-8358G50Mnkk
5169 Points -11%
Core i3-2330M / Samsung 300E5A-S01
6454 Points +11%
Core i7-2637M ULV / Acer Aspire M3-581TG
7086 Points +22%
Core i7-3612QM / Schenker XMG A102E
15900 Points +174%
Rendering Single 32Bit (nach Ergebnis sortieren)
A10-4600M
2098 Points
A8-4500M / Asus K75D
1810 Points -14%
A8-3500M / Acer Aspire 5560G-8358G50Mnkk
1583 Points -25%
Core i3-2330M / Samsung 300E5A-S01
2876 Points +37%
Core i7-2637M ULV / Acer Aspire M3-581TG
3605 Points +72%
Core i7-3612QM / Schenker XMG A102E
4101 Points +95%
Cinebench R11.5 - CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren)
A10-4600M
2.06 Points
A8-4500M / Asus K75D
1.75 Points -15%
A8-3500M / Acer Aspire 5560G-8358G50Mnkk
1.87 Points -9%
Core i3-2330M / Samsung 300E5A-S01
2.11 Points +2%
Core i7-2637M ULV / Acer Aspire M3-581TG
2.23 Points +8%
Core i7-3612QM / Schenker XMG A102E
5.62 Points +173%
wPrime 2.10 - 32m (nach Ergebnis sortieren)
A10-4600M
24.1 s *
A8-4500M / Asus K75D
30.61 s * -27%
A8-3500M / Acer Aspire 5560G-8358G50Mnkk
23.5 s * +2%
Core i3-2330M / Samsung 300E5A-S01
24.46 s * -1%
Core i7-2637M ULV / Acer Aspire M3-581TG
20.3 s * +16%
Core i7-3612QM / Schenker XMG A102E
9.442 s * +61%

Legende

 
AMD Pumori Platform A10-4600M AMD A10-4600M, AMD Radeon HD 7660G, Samsung SSD 830 Series MZ-7PC0128D/EU
 
Asus K75D Sample AMD A8-4500M, AMD Radeon HD 7640G, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E380
 
Acer Aspire 5560G-8358G50Mnkk AMD A8-3500M, AMD Radeon HD 6740G2, WDC Scorpio Blue WD5000BPVT-22HXZT1
 
Samsung 300E5A-S01 Intel Core i3-2330M, NVIDIA GeForce GT 520MX, WDC Scorpio Blue WD5000BPVT-35HXZT1
 
Acer Aspire M3-581TG Intel Core i7-2637M, NVIDIA GeForce GT 640M, Lite-On LMT-256M3M
 
SCHENKER XMG A102 Intel Core i7-3612QM, NVIDIA GeForce GT 650M, Intel SSD 330 Series SSDSC2CT180A3K5

* ... kleinere Werte sind besser

Cinebench R10 Shading 64Bit
5674 Points
Cinebench R10 Rendering Single 32Bit
2098
Cinebench R10 Rendering Multiple CPUs 32Bit
5812
Cinebench R10 Shading 32Bit
5643
Cinebench R10 Rendering Single CPUs 64Bit
2820 Points
Cinebench R10 Rendering Multiple CPUs 64Bit
8064 Points
Cinebench R11.5 CPU Single 64Bit
0.7 Points
Cinebench R11.5 OpenGL 64Bit
29.91 fps
Cinebench R11.5 CPU Multi 64Bit
2.06 Points
Cinebench R15 OpenGL 64Bit
28.7 fps
Cinebench R15 Ref. Match 64Bit
98 %
Cinebench R15 CPU Multi 64Bit
187 Points
Cinebench R15 CPU Single 64Bit
70.4 Points
Hilfe

Massenspeicher

AMD setzt in unserem Testgerät auf eine schnelle Samsung SSD 830 Series Solid State Disk. Diese erreichte in den sequentiellen Tests des AS SSD Benchmark jedoch nur 250 bzw. 200 MB/s (lesen bzw. schreiben) und bleibt dadurch deutlich unter der üblichen Leistung von 500/400 MB/s. Es scheint, als wäre die SSD nur mit SATA-2 3-GBit angeschlossen (obwohl Systemtools von SATA-3 6-Gbits sprechen).

Grafikkarte

Zuerst betrachten wir die Grafikleistung der integrierten AMD Radeon HD 7660G mittels synthetischer Benchmarks. Bei den älteren Futuremark Benchmarks 3DMark 03 bis 06 hat die Prozessorleistung noch einen großen Einfluss. Dadurch schafft es die Prozessorgrafik im A10-4600M, nur das Niveau einer dedizierten Radeon HD 6550M bzw. GT 540M zu erreichen. Interessanter wird es bei den GPU Subtests des 3DMark Vantage und 11: Hier erreicht die 7660G das sehr gute Niveau einer langsamen Radeon HD 6750M bzw. 7670M. Im Vergleich zu Nvidias dedizierten Grafikkarten positioniert sie sich zwischen GT 630M und GT 635M.

Im Unigine Heaven Test kann die Grafikkarte der A10-4600M APU die verbesserte Tessellationleistung ausnutzen und sich dadurch etwas besser positionieren. Die Radeon HD 6850M im Acer 7750G als ehemalige Grafikkarte der Spitzenklasse kann hier z. B. eingeholt werden.

Die HD Graphics 4000 in den neuen Ivy-Bridge-Prozessoren von Intel ist in allen synthetischen Benchmarks klar abgeschlagen, genauso wie die in Llano Topmodellen integrierte AMD Radeon HD 6620G.

Alle theoretischen und Spielebenchmarks finden Sie mit Vergleichsdiagrammen auf der AMD Radeon HD 7660G Grafikkartenseite.

3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU (nach Ergebnis sortieren)
AMD Radeon HD 7660G
1056 Points
AMD Radeon HD 7670M EasyNote L11HR
1055 Points 0%
Nvidia GeForce GT 635M N55SL
1375 Points +30%
Intel HD Graphics 4000
609 Points -42%
3DMark Vantage - 1280x1024 P GPU no PhysX (nach Ergebnis sortieren)
AMD Radeon HD 7660G
4176 Points
AMD Radeon HD 7670M EasyNote L11HR
4207 Points +1%
Nvidia GeForce GT 635M N55SL
5348 Points +28%
Intel HD Graphics 4000
3092 Points -26%
Unigine Heaven 2.1 - 1280x1024 high, Tesselation (normal), DirectX11 AA:off AF:1x (nach Ergebnis sortieren)
AMD Radeon HD 7660G
15 fps
AMD Radeon HD 7670M EasyNote L11HR
12.4 fps -17%
Intel HD Graphics 4000
11.6 fps -23%

Legende

 
AMD Pumori Platform A10-4600M AMD A10-4600M, AMD Radeon HD 7660G, Samsung SSD 830 Series MZ-7PC0128D/EU
 
Packard Bell EasyNote LS11HR-167GE Intel Core i5-2450M, AMD Radeon HD 7670M, WDC Scorpio Blue WD5000BPVT-22HXZT3
 
Asus N55SL-S1016V Intel Core i5-2450M, NVIDIA GeForce GT 635M, Seagate Momentus 5400.6 ST9500325AS
 
MSI GT70 Intel Core i7-3610QM, Intel HD Graphics 4000, 2x SanDisk U100 (RAID 0)
3DMark 2001SE Standard
22817 Punkte
3DMark 03 Standard
21606 Punkte
3DMark 05 Standard
11235 Punkte
3DMark 06 Standard Score
7316 Punkte
3DMark Vantage P Result
4570 Punkte
3DMark 11 Performance
1150 Punkte
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Gaming Performance

Viel spannender als die Leistung der Grafikkarte in theoretischen Benchmarks ist die eigentliche Spieleperformance. Der fehlende dedizierte Grafikspeicher und auch die etwas schwächeren Prozessorkerne beeinträchtigen die Spieleleistung in vielen Einstellungen. Im Schnitt positioniert sich die Radeon HD 7660G dadurch zwischen der alten Mobility Radeon HD 5650 und der Radeon HD 6630M. Die GeForce GT 540M bzw. 630M ist in 9 von 15 Spielen schneller, kann sich aber nur in Batman, Battlefield 3 und Dirt 2 deutlicher durchsetzen.

Spielbar sind dadurch fast alle aktuellen Spiele und die meisten auch in mittleren bis hohen Details. Anspruchsvolle Spiele wie Battlefield 3 und Alan Wake kämpfen aber bereits bei minimalen Details mit spielbaren Frameraten.

Catalyst 12.2 (Launch Driver)
min. mittel hoch max.
World of Warcraft (2005) 73 31
Half Life 2 - Lost Coast Benchmark (2005) 119.2
World in Conflict - Benchmark (2007) 99 49 32 12
Supreme Commander - FA Bench (2007) 48.6 36.1 32 16.7
Trackmania Nations Forever (2008) 167 43 20
Far Cry 2 (2008) 110 45.2 18.2
Left 4 Dead (2008) 70
GTA IV - Grand Theft Auto (2008) 30.2 23.6
F.E.A.R. 2 (2009) 47 29
Sims 3 (2009) 60 30
ArmA 2 (2009) 9
Colin McRae: DIRT 2 (2009) 62.3 48.2 28.7 15.5
Resident Evil 5 (2009) 66.8 45.1 27
Stalker: Call of Pripyat (2010) 9.4
Dawn of War II - Chaos Rising (2010) 57 37.7 30.3 19
Metro 2033 (2010) 50 33 12
Just Cause 2 (2010) 9.7
StarCraft 2 (2010) 142 44 29.5 17.8
Mafia 2 (2010) 37.7 31.7 27.9 21.7
Civilization 5 (2010) 32.8 11.1
Call of Duty: Black Ops (2010) 37 26
Total War: Shogun 2 (2011) 98.9 26.5
Crysis 2 (2011) 51 33 26 9
The Witcher 2: Assassins of Kings (2011) 21.5 17 8
Dirt 3 (2011) 87 47.5 37.12 13.2
Deus Ex Human Revolution (2011) 83 34 16
F1 2011 (2011) 60 36 28 12
Fifa 12 (2011) 157 94 83 64
Batman: Arkham City (2011) 52 43 16 5
Battlefield 3 (2011) 32 22 17 6
CoD: Modern Warfare 3 (2011) 107 59 36 19
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) 38 29 20 10
Anno 2070 (2011) 77 34 22 11
Alan Wake (2012) 28 17 8.2
Mass Effect 3 (2012) 32.5 28.1 17
Risen 2: Dark Waters (2012) 31.5 21.2 17 8.5
Diablo III (2012) 77 44 26.5 20
Dirt Showdown (2012) 41 27 25 9.9
Max Payne 3 (2012) 24 24 9
The Secret World (2012) 24 16
Darksiders II (2012) 41.1 24
Sleeping Dogs (2012) 47.4 35.9 16.4 5.6
Counter-Strike: GO (2012) 58 39
Guild Wars 2 (2012) 28.4 14.8 7.4
Dota 2 Reborn (2015) 48.3 29.8 15.5 14.5
Rocket League (2017) 37.4 22.2
Dirt 4 (2017) 29.6
Team Fortress 2 (2017) 47.4 49.3 40 32
X-Plane 11.11 (2018) 15.8 10.2 9.28
Catalyst 12.8
min. mittel hoch max.
Torchlight 2 (2012) 57.1 45.4 39.2
F1 2012 (2012) 39 33 32 14
Borderlands 2 (2012) 39 33 23 13.4
Fifa 13 (2012) 140 97 94 62
World of Tanks v8 (2012) 59.4 29.2 24.8 13.5
Dishonored (2012) 47 40.2 36.4 20.7

Die in Spielen schwächere Grafikkartenleistung kann höchstwahrscheinlich mit der  Turbo Core Übertaktung der APU erklärt werden. Da bei Spielen auch meist die CPU Kerne stark gefordert werden, kann die Grafikkarte nicht andauernd auf 685 MHz übertaktet werden. In folgenden zwei Diagrammen (Daten aus dem AMD System Monitor welcher leider die CPU Frequenz nur ohne Turbo auslesen kann) sieht man gut das Wechseln der Frequenz der Grafikkarte zwischen 496 und 685 MHz.

Kingdoms of Amalur: Reckoning
Kingdoms of Amalur: Reckoning
Orks Must Die
Orks Must Die

DirectCompute und OpenCL Performance

Die von AMD angepriesenen Verbesserungen der GPU bei generellen Berechnungen (GPU Compute) überprüften wir mittels ComputeMark 2.1 für die DirectCompute11 Schnittstelle und Luxmark 2.0 64 Bit für die OpenCL Schnittstelle.

Der Luxmark 2.0 ist ein OpenCL Benchmark, welcher SmallLuxGPU verwendet, um mittels Path Tracer ein Bild zu rendern. Wir renderten die Szene mittlerer Komplexität namens Sala. Die Radeon HD 7660G im A10-4600M schlägt sich hier wacker und positioniert sich nur knapp hinter der dedizierten Radeon HD 7670M. Grafikkarten von Nvidia erreichen im Luxmark eher schwächere Ergebnisse und daher kann die 7660G sogar die GeForce GT 650M deutlich abhängen. Die Intel HD Graphics 4000 in den Ivy-Bridge-Quad-Core-Modellen ist deutlich abgeschlagen auf den hinteren Rängen und wird auch von der schwächeren Radeon HD 7640G im A8-4500M auf die Ränge verwiesen.

An der Spitze finden wir die rohe Rechenleistung des Core i7-3720QM. Hier kann der A10-4600M nicht mithalten, ist aber in der Lage, den in CPU Benchmarks meist ähnlich schnellen Core i7-2637M ULV Prozessor deutlich abzuhängen.

Der ComputeMark ist ein DirectX 11 Compute Shader Benchmark, welcher mittels 5 Subtests die Rechenleistung der Grafikkarte testet. Hier wendet sich das Bild etwas,  und die Nvidia und Intel Grafikeinheiten zeigen ein deutlich besseres Ergebnis als beim Luxmark. An der Spitze findet man unangefochten die neuen Kepler GPUs GT 640M und 650M von Nvidia. Die Radeon HD 7660G im A10 setzt sich knapp vor die dedizierte Radeon 7670M. Auch die älteren Fermi basierenden GT 555M und GT 630M lässt sie hinter sich. Die Intel HD Graphics 4000 in den neuen Ivy-Bridge-Prozessoren zeigt ein ordentliches Ergebnis und sortiert sich knapp hinter der GT 630M ein. Schlusslicht in unserem Test bildet die im A8-4500M integrierte Radeon HD 7640G.

Die Trinity Grafikkarten zeigen im ComputeMark eine starke Leistung auf Niveau von dedizierten Mittelklasse-Grafikkarten.
Die Trinity Grafikkarten zeigen im ComputeMark eine starke Leistung auf Niveau von dedizierten Mittelklasse-Grafikkarten.

Die Radeon HD 7660G im A10 zeigt in unseren Compute Benchmarks eine starke Leistung auf dem Niveau der dedizierten Radeon HD 7670M Mittelklasse-Grafikkarte. Stärker fällt die Leistung jedoch bei der kleineren 7640G im A8 Prozessor ab, welche sich im ComputeMark11 sogar der HD Graphics 4000 geschlagen geben muss.

Video Decoding

Zum schnellen Dekodieren von HD-Videos integrieren die Trinity APUs den UVD 3 genannten Unified Video Decoder. Dieser ist bereits aus aktuellen Radeon Grafikkarten bekannt und unterstützt das Dekodieren von HD-Videos in den Formaten MPEG2, H.264 (inklusive Blu-Ray-3D via Multiview Video Decoding), VC1 und MPEG-4 Part 2 (DivX und XVid). Laut DXVA Checker H264 und MPEG-4 Part 2 sogar bis 3840 x 2160 Pixel. Neben dem Windows DXVA Interface unterstützt Trinity auch OpenVideo Decode (H.264, VC1, MPEG2 laut DXVA Checker). Leider stürzte das Tool bei fast jeder Interaktion ab, wodurch wir keine detaillierten Benchmarks damit durchführen konnten.

Elephants Dream VC-1 1920 x 1080 10.2Mbps erzeugte mit dem mitgelieferten Mediaplayer etwa 20-30 % Prozessorlast. Mit dem freien Media Player Classic waren es lediglich 5-10 %.

Das in H.264 kodierte Big Buck Bunny (ebenfalls 1920 x 1080, Main L3.1 9283 Kbps) erzeugte im Windows Media Player gerade mal 0-5 % Last. Der Media Player Classic benötigte etwas mehr im Schnitt, blieb aber auch immer unter 10 %.

Auch bei Youtube Videos ist 1080p-Material kein Problem für den A10-4600M. Mit etwa 25 % CPU-Last blieb der Avatar Trailer in Full-HD ohne Framedrop flüssig. Solange der UVD ausgenutzt werden kann, sind HD-Videos also für die Trinity Plattform kein Problem. Nur der 2K Trailer (2048 x 1538) von "The Hobbit" in Youtube erzeugte auf allen 4 Kernen 100 % Auslastung und starke Bildaussetzer. Hier reicht die CPU-Leistung zum Abspielen nicht mehr aus. Auch zwei parallele 1080p-Videos führten zu einer ruckeligen Darstellung mit Framedrops. Im Vergleich der Core i7-2637M ULV Prozessor im Aspire M3 konnte 2K-Content im Fenster etwas flüssiger ausführen, im Vollbild sogar ruckelfrei ohne Framedrops. Ein aktueller Ivy Bridge Quad-Core 3720QM wird dabei nur zu etwa 23 % ausgelastet (4 der 8 virtuelle Kerne zur Hälfte).

Big Buck Bunny 1080p H.264 - kaum CPU-Last.
Big Buck Bunny 1080p H.264 - kaum CPU-Last.
Elephants Dream VC-1 im Windows Media Player mit 30 %,
Elephants Dream VC-1 im Windows Media Player mit 30 %,
im Media Player Classic jedoch deutlich weniger Last.
im Media Player Classic jedoch deutlich weniger Last.
Auch Youtube Videos werden bis 1080p flüssig mit akzeptabler Last wiedergegeben.
Auch Youtube Videos werden bis 1080p flüssig mit akzeptabler Last wiedergegeben.
Bei 2K-Videos ist jedoch der CPU-Teil des A10-4600M überfordert.
Bei 2K-Videos ist jedoch der CPU-Teil des A10-4600M überfordert.
 

Video Transcoding Performance

Ein neues Feature der Trinity Prozessoren ist der integrierte Video Encoder namens "Accelerated Video Converter" (AVC) als Teil des AMD HD Media Accelerator. Die Funktionseinheit ist mit Intel QuickSync vergleichbar und erlaubt das schnelle Umwandeln von HD-Videos, um sie z. B. für Smartphones oder Tablets wie das iPad vorzubereiten.

Bei der Performance kann die AVC-Einheit dem Intel Pendant namens QuickSync nicht den Rang ablaufen. Selbst im Sandy Bridge ULV Core i7-2637M des Acer Aspire M3 dauert die Umwandlung eines H.264-Clips von 1080p weniger als halb so lange. Trotzdem zeigt AVC eine deutliche Verbesserung im Vergleich zur Umwandlung durch die Prozessorkerne alleine und beschleunigt auf das Niveau eines langsamen Core i7-3612QM Quad Cores der neuesten Generation (ohne QuickSync).

Strom spart man bei diesem Prozess jedoch nur durch die kürzere Ausführungsdauer. Im Test benötigte AVC mit 41 Watt ähnlich viel wie die CPU-Kerne alleine. Die CPU-Auslastung betrug dabei übrigens zwischen 30-35 %. Nur während der ersten Sekunden, während der Turbo der Prozessorkerne zündet, benötigen die Piledriver Kerne mit 45 Watt etwas mehr.

Beim Intel Pendant QuickSync kann man übrigens auch mit einer kleinen Stromersparnis rechnen: Der Core i7-3720QM im Asus N56V benötigt bei Benutzung von QuickSync mit 56 Watt fast 20 Watt weniger als mit den Prozessorkernen alleine (74 Watt). Der Taskmanager zeigt während QuickSync etwa 12 % Prozessorauslastung an (jedoch durch Hyperthreading etwas verfälscht und pro echtem Kern vergleichbar mit AVC).

AVC im A10-4600M gegen QuickSync in Sandy- und Ivy-Bridge-Prozessoren. Beide Techniken sind deutlich schneller als mit den Prozessorkernen alleine. Im Vergleich auch NVEnc bzw. CUDA in der GT 640M, das jedoch noch nicht die perfekte Treiberunterstützung
AVC im A10-4600M gegen QuickSync in Sandy- und Ivy-Bridge-Prozessoren. Beide Techniken sind deutlich schneller als mit den Prozessorkernen alleine. Im Vergleich auch NVEnc bzw. CUDA in der GT 640M, das jedoch noch nicht die perfekte Treiberunterstützung aufweist und daher eventuell noch Potential nach oben hat.

System Performance

Die kombinierte Systemleistung testen wir mit den zwei neuesten Ablegern von Futuremarks PCMark. Zu Recht gewichten beide das verbaute Laufwerk relativ hoch, wodurch wir unser Trinity Testsystem nur mit anderen SSD basierten Laptops vergleichen. Einen kleinen Nachteil hat der AMD Laptop dadurch, dass die SSD nicht ihre ganze Leistung auspielen konnte und mit SATA2-Datenraten limitiert war. 

Der PC Mark Vantage zeigt das nach den Prozessorbenchmarks erwartete Leistungsbild. Das Asus U36SD-RX114V mit Core i5-2410M und GeForce GT 520M weist eine vergleichbare Leistung auf. Schnelle Intel-Dual-Core-Laptops wie das Lenovo Thinkpad T420s mit Core i7-2640M, Nvidia NVS 4200M Grafikkarte und Intel SSD 320 Laufwerk sind etwa 20 % schneller. Der lansamste Ivy-Bridge-Quad-Core Core i7-3612QM im Schenker A102 (mit GeForce GT 650M und Intel SSD 330) kann sich bereits um beachtliche 81 % absetzen. Die SSD darin ist jedoch deutlich schneller.

Ein deutlich besseres Bild zeigt der neuere PCMark 7. Hier kann das XMG A102 mit 3612QM nur noch einen Vorsprung von 13 % herausholen. Das Thinkpad T420S mit Core i7-2640M wird auf demselben Level geführt (+ 1 %).  Core i5-2540M Notebooks liegen abgeschlagen zurück (Dell Latitude E6220M mit Samsung SSD 810 nur 84 % der Gesamtpunkte).

Insgesamt schlägt sich das Trinity Whitebook bei den beiden Systembenchmarks deutlich besser als die CPU-Rohleistung vermuten lässt. Intel-Core-i3-Laptops liegen in beiden Tests deutlich zurück, und beim PCMark 7 kann AMD sogar an die Leistungsspitze anschließen.

AMD Pumori Platform A10-4600M
Radeon HD 7660G, A10-4600M, Samsung SSD 830 Series MZ-7PC0128D/EU
Asus U36SD-RX114V
GeForce GT 520M, 2410M, Intel SSD 320 Series SSDSA2CW160G3
Lenovo ThinkPad T420s 4174-PEG
NVS 4200M, 2640M, Intel SSD 320 Series SSDSA2BW160G3L
Acer Aspire M3-581TG
GeForce GT 640M, 2637M, Lite-On LMT-256M3M
SCHENKER XMG A102
GeForce GT 650M, 3612QM, Intel SSD 330 Series SSDSC2CT180A3K5
PCMark Vantage
-2%
15%
36%
85%
1024x768 HDD Score
25275
21410
-15%
23935
-5%
38012
50%
52035
106%
1024x768 Productivity Score
12283
11299
-8%
15369
25%
17017
39%
24498
99%
1024x768 Communications Score
10441
7535
-28%
12899
24%
12545
20%
16113
54%
1024x768 Music Score
11727
12448
6%
14021
20%
14850
27%
20215
72%
1024x768 Gaming Score
5881
8952
52%
7615
29%
11179
90%
15299
160%
1024x768 TV and Movies Score
4172
3192
-23%
3797
-9%
3815
-9%
5380
29%
1024x768 Memories Score
5742
5885
2%
6307
10%
7966
39%
10042
75%
1024x768 Result
9798
9431
-4%
11911
22%
12759
30%
17698
81%
PCMark 7
-14%
-5%
1%
5%
System Storage
4648
4509
-3%
4510
-3%
5271
13%
5164
11%
Computation
4198
2551
-39%
2991
-29%
2621
-38%
3204
-24%
Creativity
5101
3637
-29%
3931
-23%
3990
-22%
4212
-17%
Entertainment
2717
2248
-17%
2479
-9%
2899
7%
3342
23%
Productivity
3256
2937
-10%
3557
9%
3635
12%
3654
12%
Lightweight
3450
3782
10%
4121
19%
4309
25%
3977
15%
Score
3286
2861
-13%
3312
1%
3503
7%
3710
13%
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings)
-8% / -8%
5% / 5%
19% / 19%
45% / 47%
PCMark Vantage Result
9798 Punkte
PCMark 7 Score
3286 Punkte
Hilfe

Gefühlte Performance

Neben den Benchmarks zählt natürlich auch die gefühlte Leistung der neuen Hardware-Plattform. Im Test machte der A10-4600M hier eigentlich eine gute Figur: Auch Multitasking mit einfacher Bildbearbeitung mit Photoshop CS6, YouTube Video abspielen und Web Browsing mit zwei Monitoren waren gleichzeitig ohne Einschränkungen möglich. Die verbaute SSD spielt hier natürlich einen wichtigen Part, da sie gerade in Anwendungen viel Performance bringt.

Einfachen HD-Videoschnitt testeten wir mit PowerDirector 10, welcher für manche Effekte auch OpenCL unterstüzt und das Rendern des Videos mit dem Accelerated Video Converter umsetzen kann. Dadurch wird den schwächeren CPU-Kernen oft geholfen, und das Schneiden eines kleinen Urlaubsvideos geht flott von der Hand. Sobald man aber mit drei HD-Spuren arbeitet und Effekte einfügt, merkt man, dass die CPU-Leistung knapp wird. 

Inklusive der bereits getesteten Spieleleistung deckt der A10-4600M dadurch eigentlich alle üblichen Consumer-Einsatzgebiete ordentlich ab und bietet hierfür genügend Leistung. Nur die Zielgruppe der Gamer wird eher zu einem schnelleren Intel Prozessor gepaart mit einer dedizierten Grafikkarte greifen. Die von AMD angebotene Dual-Graphics-Lösung mit zusätzlicher dedizierter Grafikkarte ist für uns kein guter Ersatz hierfür.

Akkulaufzeit

Wie wir testen - Akkulaufzeit

AMD bewirbt die neue Trinity Plattform mit dem Aufhänger "no longer the follower in low power design", also mit dem Vorhaben, nicht mehr länger bei stromsparenden Modellen hinterherzuhinken. Im Vergleich zum Llano basierten A8-3600M soll der neue A10-4600M im Idle, Mobile Mark 07 und Media Playback deutlich weniger verbrauchen.

Verbesserte Stromsparfunktionen in Trinity sollen AMD auf Augenhöhe mit Intel bringen.
Verbesserte Stromsparfunktionen in Trinity sollen AMD auf Augenhöhe mit Intel bringen.
Im Vergleich zu Llano gibt es deutliche Verbesserungen.
Im Vergleich zu Llano gibt es deutliche Verbesserungen.
Besonders bei geringen Lastszenarien soll AMD gegenüber Sandy Bridge gut dahstehen - mehr dazu in unseren Tests.
Besonders bei geringen Lastszenarien soll AMD gegenüber Sandy Bridge gut dahstehen - mehr dazu in unseren Tests.

Energieaufnahme

In unseren Stromverbrauchstests (direkt am Netzteil) kann der A10-4600M in der Pumori Platform durchaus punkten. Ohne Last kann dieser sich klar gegen die Intel Konkurrenten Celeron B710, Pentium B950, Pentium B960, Core i7-2640M, Core i7-2860QM und Core i7-3720QM (Ivy Bridge) durchsetzen. Nur der ULV-Prozessor Core i7-2637M ist noch deutlich sparsamer, jedoch auch nur mit 17 Watt TDP spezifiziert. Die direkten Konkurrenten mit einem TDP von 35 Watt sind also Celeron B710, Pentium B950/B960 und Core i7-2640M. Die getesteten Quad-Core-Modelle von Intel sind mit 45 Watt deutlich höher eingestuft.

Beim Websurfen hält sich der A10 gut auf dem Level der meisten Intel Prozessoren. Nur der Pentium B960 und natürlich die ULV CPU sind hier noch sparsamer.

Bei einem Youtube Video hält der A10 jedoch nicht ganz, was AMD verspricht, und er setzt sich im Testsystem nur auf das Level des stromhungrigen Single Cores Celeron B710.

Grafisch intensive Anwendungen wie Fifa 12 und Furmark brauchen auf der AMD APU deutlich mehr Strom als die Sandy-Bridge-Grafik, bieten jedoch auch deutlich mehr Leistung. Die neue Intel HD Graphics 4000 ist bei Fifa 12 etwas sparsamer, benötigt aber im Furmark Extremtest mehr.

Bei extremer Last auf die Prozessorkerne reiht sich der A10-4600M anhand der Leistungsfähigkeit zwischen Pentium und Dual Core i7 ein.

Stromverbrauchsmessungen am Netzteil mit externem Monitor. Die AMD Referenzplattform tritt gegen die Sandy Bridge Intel Referenz (Compal Barebone) und das Ivy-Bridge-Gerät (modifiziertes Asus N56V) an.
Stromverbrauchsmessungen am Netzteil mit externem Monitor. Die AMD Referenzplattform tritt gegen die Sandy Bridge Intel Referenz (Compal Barebone) und das Ivy-Bridge-Gerät (modifiziertes Asus N56V) an.
Stromverbrauch
Aus / Standbydarklight 0 / 1 Watt
Idledarkmidlight 6.3 / 0 / 11.2 Watt
Last midlight 44 / 78 Watt
 color bar
Legende: min: dark, med: mid, max: light        Voltcraft VC 940
Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel.

Akkulaufzeit

Neben der Strommessung haben wir auch unsere üblichen Akkulaufzeittests mit der 14-Zoll Pumori Referenzplattform durchgeführt. Diese beinhaltet einen 54 Wh großen Lithium-Ionen Akku.

Im Battery Eater Reader Test, welcher bei minimaler Helligkeit das Lesen eines Textes simuliert, kann der A10-4600M erneut die hervorragenden Idle-Messwerte bestätigen. Mit 11,1 Minuten pro Wh Akkukapazität lässt er alle Intel bestückten Office Notebooks in unseren Tests (6-11,3 Minuten), fast alle Core i5-2410M mit HD 3000 Notebooks (6,2-11,2 Minuten) und ebenfalls alle Llano A8 bestückten Testgeräte (6,6-8,1) deutlich hinter sich.

Im WLAN-Surftest positioniert sich der A10 im Durchschnitt der Core i5-2410M Notebooks. Hier muss man jedoch anmerken, dass unser Testverfahren erst Anfang dieses Jahres normiert wurde, und es daher noch zu starken Streuungen kommen kann.

Im Lasttest mit maximaler Helligkeit bleibt das AMD Gerät knapp unter den Durchschnittswerten der Konkurrenten, jedoch bietet das Testgerät auch ohne Steckdose die maximale Leistung. Viele Konkurrenten drosseln CPU und auch Grafikkarte im Batteriebetrieb und kommen dadurch auf höhere Laufzeiten.

Die Akkulaufzeiten sind durch den Einfluß des Displays und der Systemkonfiguration etwas weniger aussagekräftig als die Stromverbrauchsmessungen, zeigen jedoch auch ein ähnliches Bild. Der Idle-Stromverbrauch ist AMD mit dem A10-4600M sehr gut gelungen. Er kann sich an die Spitze vergleichbarer Geräte setzen. Es bleibt abzuwarten, ob die Dual-Core-Ivy-Bridge-Chips hier noch aufholen können; unser Ivy-Bridge-Quad-Core-Testmodell ist zumindest nicht messbar sparsamer als die Sandy-Bridge-Modelle. Bei Belastung des A10 reiht sich unsere Testplattform gut in den Durchschnitt der Geräte mit ähnlicher Leistung und muss sich vor der Intel Konkurrenz nicht verstecken.

Akkulaufzeit
Idle (ohne WLAN, min Helligkeit)
10h 24min
Surfen über WLAN
4h 07min
DVD
3h 47min
Last (volle Helligkeit)
1h 22min

Vorschau auf erste Seriengeräte: Das Asus K75D

Mit dem Asus K75D konnten wir bereits einen Blick auf eines der ersten Trinity Notebooks auf dem Markt werfen, wenngleich es sich bei dem uns vorliegenden Exemplar noch um ein Vorserienmodell handelte. Die Ausstattung umfasste dabei folgende Komponenten:

  • AMD A8-4500M
  • Radeon HD 7640G + 7670M
  • 1x 4096 MByte Elpida DDR3-1600, Single Channel
  • Hitachi HTS545050A7E380 HDD, 500 GByte, 5400 U/min
  • 17,3"-Glare-Panel, 1600 x 900 Pixel

Äußerlich machte das K75D dabei bereits einen recht finalen und hochwertigen Eindruck auf uns, der nur in wenigen Details (klapprige Touchpad-Einfassung) seine fehlende Serienreife verriet.

Leider wurde das System nur mit einem DDR3-1600-Speichermodul bestückt, worunter die Grafikleistung der integrierten Radeon HD 7640G messbar leidet. Der GPU-Score des 3DMark 11 ergab lediglich 651 Punkte, was nur auf dem Niveau der HD 6620G oder Intels HD 4000 liegt. Zusammen mit der dedizierten 7670M steigt dieses Ergebnis auf beachtliche 1647 Punkte, aber Achtung: Aufgrund von Mikrorucklern ist die praktisch "gefühlte" Performance meist deutlich niedriger, als Benchmarks dies erahnen lassen.

Die langsamer getakteten Piledriver Kerne des A8-4500M erreichten im Test in etwa die Leistung eines Pentium B960 (Cinebench 11.5, Wprime 2) bzw. der alten A5-3400M Llano APUs. Im Einzelkernbenchmark des CB 10 rangiert die nue A8 zwischen a6-3400M (81 %) und Pentium B960 (157 %).

Der PCMark Vantage zeigte im Vergleich zum A10 ein etwas schwächeres Bild: Das K75D bleibt hier nur auf dem Level des Pentium B960 im Sony Vaio VPC-EH3C0E/W.

Preislich dürfte sich das K75D in etwa im Bereich eines vergleichbaren K73 bewegen und vor allem Multimedia-Fans mit leichten Spieleambitionen ansprechen. Wir würden uns wünschen, dass Asus und andere Hersteller - anders als bei Llano - auch noch eine größere Auswahl an Trinity Notebooks ohne zusätzliche Grafikkarte auf den Markt bringen, die dann zu einem entsprechend günstigen Kaufpreis ihre starke, integrierte GPU voll ausspielen könnten.

Fazit

Wie wir testen - Fazit

AMD Trinity Platform

Trinity ist da und verspricht mit zahlreichen Neuerungen und neuer Architektur eindeutige Verbesserungen zu Llano - trotz derselben Strukturbreite. Vor allem der deutlich verbesserte Stromverbrauch ohne Last gefällt im Test. Hier kann sich AMDs neuestes mobiles Flagschiff sogar gegen die Intel Konkurrenz durchsetzen.

Auch die neue GPU namens Radeon HD 7660G setzt neue Maßstäbe für Prozessorgrafikkarten und unterscheidet sich von der aktuellen Intel HD Graphics 4000 deutlich ab. Bei unseren Spielebenchmarks erreicht sie das Niveau der alten Mobility Radeon HD 5650. Ebenfalls bemerkenswert ist die sehr gute GPU-Compute (OpenCL, DirectCompute)-Performance, die kommenden Anwendungen neue Möglichkeiten bietet.

Mit der integrierten Video Transcoding Einheit will AMD mit Intels QuickSync mithalten. Dies gelingt bezüglich Performance leider noch nicht ganz, ist aber eine deutliche Verbesserung im Vergleich zur Umwandlung mit den Prozessorkernen.

Die neuen Piledriver CPU-Kerne bieten moderne Befehlssätze wie AES, AVX und FMA3, können sich im Test aber nicht mit Intels aktuellen High-End-Prozessoren messen. Die Mehrkernperformance bleibt auf dem Level der Llano Prozessoren; die Einzelkernleistung konnte zwar deutlich gesteigert werden, Intels Gegenspieler sind aber deutlich schneller. Im Schnitt kann der A10-4600M nur mit der Leistung des alten Core i3-2310M Einstiegs-Doppelkern-Prozessor mithalten. Hier haben wir uns etwas mehr erhofft.

AMD betont wiederholt das Zusammenspiel der ähnlich starken APU-Teile. Die PCMark Ergebnisse unserer Testplattform geben AMD in diesem Punkt recht. Besonders im aktuellen PCMark 7 kann der A10-4600M mit High-End-Notebooks mithalten.

Insgesamt stellt sich AMD dadurch mit der APU gegen die Einstiegsprozessoren von Intel auf und bietet mit der starken Grafikkarte einen spannenden Mehrwert. Sobald jedoch eine dedizierte Grafikkarte ins Spiel kommt, können die schwachen CPU-Rechenkerne zum Flaschenhals werden. Auch Dual Graphics kann Spielern nicht helfen und leidete bis jetzt unter teilweise schwerwiegenden Problemen (Microruckler, verringerte Leistung).

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Autor: Klaus Hinum, Till Schönborn (Update: 18.05.2021)