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Benchmarkcheck: Darksiders II

Spiel mir das Lied vom Tod. Wie es sich anfühlt, als Sense-schwingender Rächer eine bunte Fantasy-Welt unsicher zu machen, kann man aktuell in Darksiders II erleben. Der ambitionierte Action-Adventure-Rollenspiel-Mix ist zweifelsohne eines der diesjährigen Highlights. Unser Benchmarkcheck beleuchtet die Leistung verschiedener Notebook-Grafikkarten.
Darksiders II Logo (THQ)

Mit der ersten Darksiders-Auflage gelang Vigil Games ein überraschender Achtungserfolg. Das junge, in Austin Texas beheimatete Entwickler-Studio (gehört zum finanziell angeschlagenen Publisher THQ) lieferte 2010 ein mutiges Action-Adventure ab, das sowohl bei der Presse als auch bei den Spielern größtenteils gut ankam. Auf der Wertungsplattform Metacritic beträgt die durchschnittliche PC-Wertung respektable 83 %. Ob der mit allerlei Neuerungen gespickte Nachfolger ebenfalls das Zeug zum Hit hat?

Beschreibung

Während man im Vorgänger den apokalyptischen Reiter »Krieg« verkörperte, ist man in Darksiders II mit dem agileren »Tod« unterwegs. Das Bewegungsrepertoire des blaugrauen Finsterlings ist durchaus beachtlich. Die eingestreuten Geschicklichkeitseinlagen sind anderen Action-Titeln wie »Assassins Creed« oder »Prince of Persia« nachempfunden. Neben ordinärem Klettern beherrscht der personifizierte Tod auch spektakuläre Wandläufe und Sprünge über klaffende Abgründe. Sogar an manchen Decken kann sich der Spieler entlanghangeln (siehe Bilder).

Tod ist überraschend beweglich.
Tod ist überraschend beweglich.
Er kann unter anderem an Wänden entlangrennen.
Er kann unter anderem an Wänden entlangrennen.
Auch große Höhen locken ihn nicht aus der Reserve.
Auch große Höhen locken ihn nicht aus der Reserve.

Generell stellt Darksiders II eine gelungene Mischung aus diversen Genres dar. Die Jump- & Run-Passagen werden von knalligen Kämpfen und einem netten Loot-System ergänzt. Im Laufe seiner Abenteuer findet der apokalyptische Reiter zahlreiche Gegenstände, die im übersichtlichen Inventar begutachtet und ausgerüstet werden können. Auch manche NPCs halten nützliche Waren parat.

Hinzu kommt ein spannendes Skill-System, das sich aus den Talentbäumen »Harbinger« (= Vorbote) und »Necromancer« (= Totenbeschwörer) zusammensetzt. Damit der Spieler nicht die Übersicht verliert, hat Vigil Games dem Titel eine praktische Karte verpasst. Orientierungslose freuen sich außerdem über die eingebaute »GPS-Krähe«. Weitläufige Areale lassen sich komfortabel per Pferd überbrücken.

Das Inventar füllt sich stetig.
Das Inventar füllt sich stetig.
Welchen Skill hole ich mir als Nächstes?
Welchen Skill hole ich mir als Nächstes?
Schmucklose Karte mit hilfreichen Markierungen.
Schmucklose Karte mit hilfreichen Markierungen.

Auf seiner Reise begegnet der Tod vielen interessanten und liebevoll gestalteten Charakteren, die ihn mit Haupt- oder Nebenquests versorgen. Die Gespräche laufen dabei ähnlich wie in der »Mass Effect« -Serie mit einem »Dialog-Rad« ab. Wer bei »Mass Effect« an tiefgründige Multiple-Choice-Dialoge mit spürbaren Konsequenzen denkt, wird – nach unseren Erfahrungen - jedoch enttäuscht. Im Kern ist und bleibt Darksiders ein Action-Vertreter.

Apropos Action: Obwohl die Kämpfe mit fortlaufender Spieldauer etwas mühselig werden (Stichwort Tastenkombinationen), bereiten Auseinandersetzungen jede Menge Spaß. Dank cooler Sprungattacken und geschmeidiger Ausweichmanöver wirken die Kämpfe recht flüssig. Wobei der Titel grundsätzlich eher für fortgeschrittene Gamer ausgerichtet ist. Selbst im einfachsten Schwierigkeitsgrad trifft man am Wegesrand mitunter auf bockschwere Kontrahenten, die einen geschulten Einsatz der Combos erfordern und die Hauptfigur mit einpaar Treffern aus den Latschen hauen. Der Entwickler will vermutlich Anreize zum wiederholten Besuch bekannter Areale schaffen.

Da es in der Spielwelt nur so von Schatztruhen und sonstigen Geheimnissen wimmelt, sollte man dennoch regelmäßig vom Hauptpfad abweichen und die optionalen Katakomben, Höhlen und Tempel erkunden. Bisweilen verlangt der Titel sogar etwas Hirnschmalz. Kleinere Rätsel sorgen für die nötige Abwechslung.

Einige Charaktere sind üppig ausgestattet.
Einige Charaktere sind üppig ausgestattet.
Manchmal wirkt Tod ziemlich klein.
Manchmal wirkt Tod ziemlich klein.
Gegenstände lassen sich mit NPCs handeln.
Gegenstände lassen sich mit NPCs handeln.

Beim Thema Inszenierung macht Darksiders II eigentlich alles richtig. Das atmosphärisch gezeichnete Intro (im Stil von »Diablo III«) und die hübschen Kameraperspektiven wissen dem Spieler ebenso zu gefallen wie die professionellen Cutscenes und die schicken Script-Sequenzen. Das Action-Rollenspiel brennt oft ein richtiges Effekt-Feuerwerk ab. Atemberaubende Bosskämpfe gegen turmhohe Gegner sieht man auch nicht jeden Tag.

Insgesamt hat uns das Spieldesign primär an die beiden Batman Titel »Arkham Asylum« und »Arkham City« erinnert, die ebenfalls Kletter-, Action- und Rätselelemente kombinieren. Noch ein paar Worte zum Sound, der uns durchweg überzeugt hat. Die Musik- und die Kampfgeräusche untermalen das Spielgeschehen perfekt; die englischen Sprecher liefern einen tollen Job ab.

Mit Tod sollte man nicht spaßen.
Mit Tod sollte man nicht spaßen.
Die Figuren sind relativ detailliert.
Die Figuren sind relativ detailliert.
Was hat denn Krieg hier verloren?
Was hat denn Krieg hier verloren?

Technik

Es existieren nur wenige Einstellungsmöglichkeiten.
Es existieren nur wenige Einstellungsmöglichkeiten.

Optisch bewegt sich der Titel nicht in der ersten Liga. Der hübsche Comic-Look und die geschmeidigen Animationen können nur bedingt über die mäßigen Texturen und die Polygonarmut hinwegtrösten. Die etwas störrische Kamera lässt ebenfalls die Konsolenherkunft erkennen. Schade zudem, dass der Entwickler der PC-Version kein erweitertes Grafikmenü spendiert hat. Neben der Auflösung und dem Gamma-Wert kann man lediglich den Bildmodus und die vertikale Synchronisation ändern.

Alle technischen Aspekte (Texturschärfe, Schattenqualität etc.) sind immer konstant. Vorteil: Man kann sich die Suche nach den perfekten Einstellungen sparen. Nachteil: Darksiders II sieht nie wirklich toll aus und lässt sich auch nicht für schwächere Systeme herunterregeln. Spätestens beim nächsten Teil sollte der Entwickler die Engine erneuern.

Ein paar Polygone mehr hätten nicht geschadet.
Ein paar Polygone mehr hätten nicht geschadet.
Bei Nahaufnahmen werden die schwachen Texturen besonders deutlich.
Bei Nahaufnahmen werden die schwachen Texturen besonders deutlich.
Lob gibt es für den netten Comic-Stil.
Lob gibt es für den netten Comic-Stil.

Update 10.09.12: Durch Patch #3 wurde das Grafikmenü erweitert. Damit die alten Werte nicht ihre Gültigkeit verlieren, haben wir die neuen Optionen nach der bisherigen Performance ausgerichtet. So testen wir ab sofort mit der Schattenstufe 2 von 4, niedrigem Anti-Aliasing und deaktiviertem Ambient Occlusion.

Settings I
Settings I
Settings II
Settings II

Benchmark

Als Benchmark nutzen wir das zweite Intro-Video, das direkt in Spielgrafik berechnet wird und sich durch den konstanten Ablauf ideal für Vergleiche eignet. Soweit wir das beurteilen können, gibt die Sequenz einen guten Überblick über das allgemeine Performance-Spektrum und die durchschnittlich zu erwartende Bildwiederholrate. In effektreichen Schlachten und riesigen Außenarealen (halboffene Welt) ist die Performance stellenweise niedriger, bei anspruchslosen Levels tendenziell höher. Kurzum: Ein Benchmark-Resultat von 30-40 fps sollte auf ein akzeptables Gameplay hindeuten.

Ergebnisse

Darksiders II stellt eher moderate Anforderungen an die Hardware. Bereits mit einer Grafikkarte der oberen Mittelklasse (z. B. der GeForce GT 650M) lässt sich der Action-Kracher in der Full-HD-Auflösung 1.920 x 1.080 genießen. Für 1.366 x 768 Bildpunkte genügt hingegen ein unteres Midrange-Modell wie die beliebte GeForce GT 630M oder die altehrwürdige Radeon HD 5650M. Die Grafikeinheiten der Intel-CPUs (HD 3000  & HD 4000) sind dem Titel leider nicht gewachsen. AMDs Trinity GPU Radeon HD 7660G ist derweil schnell genug für 1366 x 768 Pixel.

Benchmark-Tabelle Darksiders II

Fazit

Unsere zweistündige Anspielpartie hat definitiv Lust auf Mehr geweckt. Darksiders II entpuppt sich als spaßiger, facettenreicher und hervorragend inszenierter Genre-Mix, den man schwerlich in eine bestimmte Schublade einordnen kann. Vigil Games dürfte den Geschmack einer ziemlich breiten Käuferbasis treffen (Fantasy, Hack & Slay etc.). Trotz kleinerer Mängel bei Steuerung und Technik hat sich der Titel eine Empfehlung verdient.

Tod lässt sich auch von wuchtigen NPCs nicht einschüchtern.
Tod lässt sich auch von wuchtigen NPCs nicht einschüchtern.
Irgendwie erinnert uns der apokalyptische Reiter an einen Reggae-Musiker.
Irgendwie erinnert uns der apokalyptische Reiter an einen Reggae-Musiker.
Das Spiel bietet oft hübsche Panoramen.
Das Spiel bietet oft hübsche Panoramen.

Testsysteme

Für die Testgeräte bedanken wir uns ganz herzlich bei der Firma Schenker Notebooks (mysn.de):

  • XMG P502 (Core i7-3610QM, GeForce GTX 660M, GTX 670M, GTX 675M & GTX 680M, 8 GB RAM)
  • XMG A502 (Core i5-3360M, GeForce GT 650M & HD Graphics 4000, 8 GB RAM)
  • Xesia M501 (Core i7-2630QM, GeForce GT 630M & HD Graphics 3000, 8 GB RAM)

Nvidia-Treiber: größtenteils 304.79 Beta. AMD-Treiber: 12.4 (Desktop) respektive 12.8 (Notebook). Intel-Treiber: 8.15.10.2696.

von links nach rechts: Schenker XMG A502, Xesia M501 & XMG P502
von links nach rechts: Schenker XMG A502, Xesia M501 & XMG P502

Liste

Zum Abschluss folgt eine ständig aktualisierte Benchmark-Tabelle.

Einschränkungen anzeigen
PosModell< PrevNext >Darksiders II
 Darksiders II (2012)
med.
1366x768
2/4 Shadows, No Ambient Occlusion,
Low AA
ultra
1920x1080
2/4 Shadows, No Ambient Occlusion,
Low AA
AMD Radeon HD 8970M Crossfire
271
116
NVIDIA GeForce GTX 680M SLI
123.8
102.2
NVIDIA GeForce GTX 680
280
175
AMD Radeon HD 7970
255.5
195.7
NVIDIA GeForce GTX 660 Ti
228.8
142.8
NVIDIA GeForce GTX 780M
228.3
135.9n2
AMD Radeon HD 8970M
196.7
121.1
NVIDIA GeForce GTX 765M SLI
198
116.3
NVIDIA GeForce GTX 680M
177.8
106.7n3
AMD Radeon HD 7970M
153.8
104.1n3
NVIDIA GeForce GTX 670MX SLI
192.1
113
NVIDIA GeForce GTX 770M
153
91.3
NVIDIA GeForce GTX 675MX
134.5
80.2
NVIDIA GeForce GT 750M SLI
149.7
90.1
AMD Radeon HD 6870
81
NVIDIA GeForce GTX 765M
105.8n2
60.7n3
NVIDIA GeForce GTX 675M
133.9
76.3
AMD Radeon HD 7770
127.9
76.1
NVIDIA GeForce GT 650M SLI
116.9
69.8
PosModell< PrevNext >Darksiders II
med. ultra
NVIDIA GeForce GTX 670MX
108.9
63.2
NVIDIA GeForce GTX 760M
80
50
NVIDIA GeForce GTX 670M
109.4
62.3
AMD Radeon HD 8870M
92.1
54.3
NVIDIA GeForce GTX 660M
86.1
49.6
NVIDIA GeForce GT 750M
68.9
38.8
NVIDIA GeForce GT 650M
71.1
41.1
NVIDIA GeForce GT 745M
34.8
NVIDIA GeForce GT 740M
62
35
NVIDIA GeForce GT 735M
42.6
24.7
NVIDIA GeForce GT 730M
58
33
NVIDIA GeForce GT 645M
61.4
35.4
AMD Radeon HD 8750M
51.2
29.5
NVIDIA GeForce GT 640M
58
AMD Radeon HD 8730M
48.9
27.8
AMD Radeon HD 8650G + HD 8670M Dual Graphics
32.1
AMD Radeon HD 8550G + HD 8670M Dual Graphics
26.9
AMD Radeon HD 7520G + HD 7670M Dual Graphics
41.9
24
AMD Radeon HD 7670M
42.5
24.3
NVIDIA GeForce GT 630M
41.2n2
22.6n2
PosModell< PrevNext >Darksiders II
med. ultra
NVIDIA GeForce GT 720M
40.9
AMD Radeon HD 8550M
31.5
AMD Radeon HD 7660G
41.1
24
ATI Mobility Radeon HD 5650
40.3
21.1
Intel HD Graphics 4400
26
14
AMD Radeon HD 7550M
26.6
AMD Radeon HD 7600G
16
Intel HD Graphics 4000
24.1n2
13.65n2
AMD Radeon HD 6450 GDDR5
20
11
NVIDIA GeForce GT 520MX
26.8
AMD Radeon HD 7520G
30.1
AMD Radeon HD 8330
18.3
AMD Radeon HD 7420G
22
Intel HD Graphics 3000
18.5n2
10n2
(-) * Geringere Werte sind besser. / n123 Anzahl der Benchmarks die zu diesem Wert beitragen / * Geschätzte Position

 

Legende
5ruckelt - Das Spiel wird in dieser Detailstufe wahrscheinlich nicht flüssig mit dieser Grafikkarte laufen. Mindestens ein Benchmarkwert ist kleiner als 25fps
könnte ruckeln - Interpolierte Information. Bei einer langsameren Grafikkarte wurde dieses Spiel als ruckelnd klassifiziert und daher wird dies auch bei dieser angenommen, da keine Benchmarkwerte eingetragen sind.
30flüssig - Dieses Spiel sollte in den betroffenen Einstellungen flüssig laufen, da kein Benchmarkwert eingetragen wird, der die Grenze unterschreitet: 25fps
40flüssig - Dieses Spiel sollte in den betroffenen Einstellungen flüssig laufen, da kein Benchmarkwert eingetragen wird, der die Grenze unterschreitet: 35fps
60flüssig - Dieses Spiel sollte in den betroffenen Einstellungen flüssig laufen, da kein Benchmarkwert eingetragen wird, der die Grenze unterschreitet: 58fps
könnte flüssig laufen - Eine langsamere Grafikkarte wurde als schnell genug klassifiziert und daher wird dies auch für diese geschätzt (da keine Benchmarkwerte eingetragen sind).
?unsicher - Zwei mögliche Fälle: Der kleinste gefundene Benchmarkwert ist zwar unter dem Grenzwert für eine flüssige Darstellung, jedoch ist der Durchschnitt darüber. Zweiter Fall, der Benchmarkwert ist unter der Grenze, jedoch ist die nächst-langsamere Karte als flüssig eingestuft.
unsicher vererbt - Die nächst-langsamere Karte ist als "unsicher" eingestuft und daher wird dieser Wert auch an schnellere Karten vererbt, die keine Benchmarkwerte haben.
Der Wert in den einzelnen Feldern beziffert die durchschnittlichen Bilder pro Sekunde. Bewegen Sie den Mauszeiger auf diesen Wert um eine detaillierte Auflistung aller Benchmarks zu sehen.
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Autor: Florian Glaser, 19.08.2012 (Update: 18.05.2021)