Acemagic AD15 Mini-PC im Test: Leistungsstarke NUC-Alternative mit Intel Core i7-11800H
Hinter dem Kürzel AD15 verbirgt sich ein kleiner Mini-PC aus dem Hause Acemagic, welchen wir durch unsere Testparcours gejagt haben. Auf Basis des Intel Core i7-11800H bekommt man hier aber nur ein betagtes SoC. Dennoch waren wir überrascht, wie gut der Prozessor aktuell im Alltag performt. Neben dem Intel Core i7-11800H bekommt man für 400 US-Dollar 16 GB RAM und eine 512-GB-SSD inklusive Windows 11 Professional. Nach kurzer Recherche wird man den Acemagic auch mit einem Intel Core i5-12450H finden. Hierfür werden jedoch schon 500 Euro fällig.
In diesem Review lassen wir den Acemagic AD15 gegen bekannte Kontrahenten antreten, welche wir schon genau unter die Lupe genommen haben. Preislich reicht die Spanne von 350 Euro bis 600 Euro, womit sich unser Testsample in der Mitte wiederfindet. Eine Auflistung der Vergleichsgeräte für dieses Review finden Sie in der nachfolgenden Übersicht.
mögliche Konkurrenten im Vergleich
Bew. | Datum | Modell | Gewicht | Dicke | Preis ab |
---|---|---|---|---|---|
77.8 % | 09.2023 | Acemagic AD15 i7-11800H, UHD Graphics Xe 32EUs (Tiger Lake-H) | 765 g | 76 mm | |
83.7 % | 05.2023 | Morefine M600, 6600U R5 6600U, Radeon 660M | 768 g | 40.6 mm | |
81.7 % | 05.2023 | Minisforum Venus Series UM560 XT R5 5600H, Vega 7 | 652 g | 48 mm | |
80.6 % | 07.2023 | Geekom Mini IT11, i7-11390H i7-11390H, Iris Xe G7 96EUs | 536 g | 48 mm | |
73.8 % | 08.2023 | Blackview MP200 i5-11400H, UHD Graphics Xe 16EUs (Tiger Lake-H) | 678 g | 75.5 mm | |
73.4 % | 04.2023 | ACEMagician ACE-CK10-8259U i5-8259U, Iris Plus Graphics 655 | 449 g | 50 mm | |
70.9 % | 11.2022 | Minipc Union NiPoGi CK10 - 10810U i7-10810U, UHD Graphics 620 | 468 g | 50 mm | |
09.2022 | Minipc Union Ace Magician TK11-A0 i5-1135G7, Iris Xe G7 96EUs | 586 g | 53 mm |
Acemagic AD15 im Detail
Gehäuse - Viel Plastik und wenig Metall
Der Acemagic AD15 ist ein einfaches Gerät und verzichtet auf viel Schnickschnack. Optisch sehen wir hier ein unscheinbares Gerät, welches komplett aus Kunststoff besteht. Haptisch wirkt das Gerät dem Preis entsprechend, wenngleich wir mit dem Blackview MP200 kürzlich ein ähnliches Gerät im Test hatten, das hier deutlich besser abschneiden konnte. Die Verarbeitung ist dennoch gut und auffällige Spaltmaße gibt es nicht.
Beim Platzbedarf auf dem Schreibtisch kommt dem Gerät die vertikale Bauform zugute. Damit wirkt das Gerät etwas größer als die Kontrahenten. Auch kann der Blackview MP200 vertikal aufgestellt werden. Das Gewicht des Acemagic AD15 beträgt trotz der Plastiklandschaft 765 Gramm, womit das Testgerät im aktuellen Vergleich nach dem Morefine M600 das zweitschwerste ist.
Ausstattung - Ausreichend und alltagstauglich
Bei der Anschlussausstattung bietet der Acemagic AD15 den gewohnten Standard. Zusammen zählen wir fünf USB-Anschlüsse, von denen einer als Typ-C-Buchse auch die Bildausgabe unterstützt. Mit den zwei vorhandenen HDMI-Schnittstellen lassen sich somit drei Bildschirme gleichzeitig betreiben.
Kommunikation
Das verbaute WLAN-Modul stammt von Realtek und kommuniziert im besten Fall im 5-GHz-Frequenzband, wenngleich die Kompatibilität mit dem 2,4-GHz-Bereich gegeben ist. Im Test sehen wir keine herausragenden Ergebnisse. Für den Alltag ist die Verbindung jedoch ausreichend und die gleichbleibende Stabilität beim Test ist erwähnenswert. Für diesen Test kam unser Testrouter Asus ROG Rapture GT-AXE11000 zum Einsatz. Alternativ kann auch eine Drahtverbindung über die RJ45-Buchse hergestellt werden.
Zubehör
Der Lieferumfang umfasst alles Wichtige wie das 120-Watt-Netzteil, um das Gerät in Betrieb nehmen zu können. Ein HDMI-Kabel liegt dem Acemagic AD15 ebenfalls bei.
Wartung
Mit entsprechendem Werkzeug lässt sich der Acemagic AD15 problemlos öffnen. Die von vorn gesehen rechte Seite ist an der Unterseite mit zwei Schrauben fixiert. Nach dem Entfernen lässt sich die Seite einfach nach unten schieben und entfernen. Viele Möglichkeiten ergeben sich allerdings nicht, denn wer an das WLAN-Modul heran oder den Lüfter reinigen will, muss das Gerät weiter zerlegen. Mit etwas Geschick ist aber auch dies kein Problem.
Leistung - Intel Core i7-11800H bietet 8 Kerne und 16 Threads
Aus der Tiger-Lake-Serie stammt der Intel Core i7-11800H und sorgt auch heute noch für eine adäquate Leistung im Alltag. Der 8-Kerner meistert darüber hinaus auch leistungshungrige Anwendungen, ohne dabei schnell überfordert zu sein. Auf Basis des Intel Core i5-12450H gibt es den AD15 auch mit einem aktuelleren SoC.
Testbedingungen
Alle Leistungstests haben wir mit dem Energieprofil Höchstleistung
durchgeführt. Die Leistung des SoC haben wir nicht verändert und gemäß den BIOS-Einstellungen im Auslieferungszustand belassen. Abweichende Energiesparpläne kamen nur bei den Energieverbrauchsmessungen sowie den Lautstärkemessungen gemäß unserer Testkriterien zum Tragen.
Prozessor
Wie schon erwähnt, verbaut Acemagic im AD15 einen Intel Core i7-11800H. Mit seinen 8 Kernen und 16 Threads bietet das SoC neben der guten Single-Core-Leistung auch eine hervorragende Multi-Thread-Performance. Im Vergleich sehen wir einen engen Schlagabtausch um den ersten Platz, den unser Testsample mit einem hauchdünnen Vorsprung für sich entscheiden kann. Bei der Leistungsaufnahme stellen wir eine perfekte Ausnutzung der Power-Limits fest. Kurzfristig stehen dem SoC 65 Watt zur Verfügung, welche auch immer wieder erreicht werden. Über einen längeren Zeitraum sind die 45 Watt spielend erreichbar, was an dieser Stelle schon mal auf eine gute Kühleinheit hindeutet.
Bei den AIDA64-Tests sehen wir unser Testgerät ebenfalls wieder auf dem ersten Platz. Hier kann der Minisforum Venus Series UM560 XT um 6 Prozentpunkte überboten werden. Bei allen CPU-Tests zeigt der Acemagic AD15 eine perfekte Leistungsentfaltung. Das SoC kann seine Leistung gut entfalten und wird nicht durch eine zu schwache Kühleinheit beschränkt. Das schaffen nicht alle Mini-PCs, was aufgrund der eingeschränkten Bauform zu Einschränkungen führt.
Für weitere Vergleiche und Benchmarks verweisen wir auf unsere CPU-Vergleichstabelle.
* ... kleinere Werte sind besser
AIDA64: FP32 Ray-Trace | FPU Julia | CPU SHA3 | CPU Queen | FPU SinJulia | FPU Mandel | CPU AES | CPU ZLib | FP64 Ray-Trace | CPU PhotoWorxx
Acemagic AD15 vs. Cinebench-R15-Multi-Schleife
Mit der Cinebench-R15-Dauerschleife bekommen wir an dieser Stelle einen guten ersten Einblick hinsichtlich der Effizienz der verbauten Kühlung im Zusammenspiel mit dem Power Target des Prozessors. Das hervorragende Abschneiden bei den CPU-Tests kann hier nicht aufrechterhalten werden. Dennoch reiht sich der Acemagic AD15 auf einem guten zweiten Platz hinter dem Minisforum Venus Series UM560 XT ein. Mit 1.470 Punkten erreicht der Intel Core i7-11800H über 50 Durchläufe hinweg ein passables Ergebnis.
System Performance
Bei den synthetischen Benchmarks hat es der Acemagic AD15 etwas schwerer sich zu behaupten. Beim PCMark10 fehlt es dem Mini-PC an 3D-Leistung, weshalb hier die beiden Geräte mit AMD-Prozessoren die ersten beiden Plätze belegen. Auch beim Crossmark reicht es nur für den dritten Platz, wenngleich hier der Rückstand auf den Morefine M600 deutlich geringer ausfällt. Als Schwachpunkt sehen wir beim Acemagic AD15 die RAM-Bestückung. Der Hersteller verbaut zwei Module, was grundsätzlich gut ist. Jedoch takten diese nur mit 2.666 MT/s, womit unser Testgerät bei den RAM-Tests nur im hinteren Mittelfeld zu finden ist. Optimaler wäre die Nutzung von Arbeitsspeicher mit einer Taktrate von 3.200 MT/s.
* ... kleinere Werte sind besser
DPC-Latenzen
Den Acemagic AD15 kann man für die Wiedergabe von hochauflösenden Videos verwenden. Unser Testvideo spielt das System ohne Probleme ab. Wir sehen allerdings zehn ausgelassene Bilder direkt zu Beginn. Die iGPU wird bis zu 27 Prozent ausgelastet und entlastet somit den Prozessor, womit auch die Latenzen immer im grünen Bereich bleiben. Das Öffnen von mehreren Browser-Tabs und die volle CPU-Auslastung mit Prime95 handelt das System mit durchweg geringen Latenzen.
Bei diesem Test zeigt der Blackview MP200 gute Ergebnisse. Beim Öffnen von mehreren Tabs im Edge-Browser und bei der Wiedergabe unseres 4K-Testvideos sehen wir keine kritischen Latenzen. Erst wenn wir Prime95 starten, sehen wir diese leicht erhöht, die Werte steigen allerdings nicht weiter an.
DPC Latencies / LatencyMon - interrupt to process latency (max), Web, Youtube, Prime95 | |
Minipc Union NiPoGi CK10 - 10810U | |
ACEMagician ACE-CK10-8259U | |
Blackview MP200 | |
Morefine M600, 6600U | |
Minisforum Venus Series UM560 XT | |
Acemagic AD15 | |
Minipc Union Ace Magician TK11-A0 | |
Geekom Mini IT11, i7-11390H |
* ... kleinere Werte sind besser
Massenspeicher
Im Acemagic AD15 wird eine 512-GB-SSD von Netac verbaut. Der Massenspeicher bietet SATA-Geschwindigkeit, was sich im Vergleich mit den Kontrahenten negativ auswirkt, denn diese sind oftmals mit NVMe-SSDs bestückt. Im Alltag ist dieser Nachteil, welcher hier durch die Benchmarks sehr deutlich ist, kaum spürbar. Das System ist schnell hochgefahren und einsatzbereit und auch das Installieren unserer Testprogramme und Spiele gestaltetet sich problemlos. Die Messergebisse zeigen hier ein angemessenes Ergebnis für eine SATA-SSD. Höhere Übertragungsraten sind über diese Schnittstelle ohnehin nicht möglich. Der Acemagic AD15 kann mit zwei Massenspeichern ausgerüstet werden. Neben der M.2-SSD ist noch ein freier 2,5-Zoll-Schacht vorhanden. Dieser bietet Platz für eine weitere SSD oder HDD mit einer maximalen Speichergröße von bis zu 2 TB.
Für weitere Vergleiche und Benchmarks verweisen wir auf unsere Vergleichstabelle.