Test-Update Lenovo B50-70 Notebook
Laut der Lenovo-Webseite werden mit der B-Serie 'erschwingliche Notebooks für kleine Unternehmen' angeboten. Damit sind die Vertreter der B-Serie als Arbeitsgeräte anzusehen und sollten gewisse Anforderungen erfüllen: Gute Eingabegeräte, gute Akkulaufzeiten, matte Bildschirme, einfache Wartbarkeit. Nur die letzten zwei Anforderungen konnten die von uns bereits getesteten Vertreter der B50-Serie - das B50-30 und das B50-45 erfüllen. Da das B50-70 baugleich mit den beiden anderen B50-Modellen ist, verfügt auch dieser Rechner über eine wippende Tastatur, die einem Arbeitsgerät nicht angemessen ist. Ob sich jenseits davon trotzdem Kaufargumente für das Notebook finden lassen, verrät unser Testbericht.
Zu den Konkurrenten des B50-70 zählen 15,6-Zoll-Rechner mit Preisen um 600 Euro. Erst kürzlich haben wir mit dem Dell Inspiron 15 3542-2293 ein entsprechendes Modell getestet. Auch das HP Pavilion 15-p008ng gehört zur Konkurrenz des B50-70.
Da das B50-70 baugleich mit dem B50-30 bzw. B50-45 ist, gehen wir nicht weiter auf das Gehäuse, die Eingabegeräte, die Ausstattung und die Lautsprecher ein. Entsprechende Informationen können im Testbericht des B50-30 nachgelesen werden.
Display
Das B50-70 verfügt über ein mattes 15,6-Zoll-Display, das mit einer nativen Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten arbeitet. Weder Helligkeit (189,8 cd/m²) noch Kontrast (266:1) bzw. Schwarzwert (0,77 cd/m²) des Displays können beeindrucken. Die Werte können durchweg als schlecht bezeichnet werden. Dass es besser geht, zeigt die Konkurrenz. Der Full-HD-Bildschirm des Pavilion 15-p008ng wartet mit einer guten Helligkeit auf und das Display des Inspiron 15 3542-2293 hat einen guten Kontrast zu bieten.
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Ausleuchtung: 83 %
Helligkeit Akku: 205 cd/m²
Kontrast: 266:1 (Schwarzwert: 0.77 cd/m²)
ΔE Color 10.91 | 0.5-29.43 Ø4.94
ΔE Greyscale 11.1 | 0.5-98 Ø5.2
38% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
41.02% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
59.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.7% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.47
Lenovo B50-70 Radeon R5 M230, 4210U, Seagate Momentus SpinPoint M8 ST1000LM024 HN-M101MBB | HP Pavilion 15-p008ng GeForce 840M, 4210U, HGST Travelstar 5K1000 HTS541075A9E680 | Dell Inspiron 15 3542-2293 GeForce 820M, 4210U, Seagate Momentus Thin ST500LT012-1DG142 | Lenovo B50-45 Radeon R4 (Beema), A6-6310, Seagate Momentus Thin ST500LT012-1DG142 | |
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Display | 22% | -2% | ||
Display P3 Coverage | 39.7 | 48.78 23% | 38.83 -2% | |
sRGB Coverage | 59.5 | 71.3 20% | 58.2 -2% | |
AdobeRGB 1998 Coverage | 41.02 | 50.4 23% | 40.16 -2% | |
Bildschirm | 19% | 33% | 20% | |
Helligkeit Bildmitte | 205 | 343 67% | 228 11% | 192 -6% |
Brightness | 190 | 329 73% | 211 11% | 191 1% |
Brightness Distribution | 83 | 87 5% | 86 4% | 86 4% |
Schwarzwert * | 0.77 | 1.02 -32% | 0.33 57% | 0.37 52% |
Kontrast | 266 | 336 26% | 691 160% | 519 95% |
Delta E Colorchecker * | 10.91 | 10.9 -0% | 9.6 12% | 11.03 -1% |
Delta E Graustufen * | 11.1 | 12.09 -9% | 10.17 8% | 11.59 -4% |
Gamma | 2.47 89% | 2.01 109% | 2.55 86% | 2.3 96% |
CCT | 13887 47% | 10388 63% | 12431 52% | 13897 47% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 38 | 46.1 21% | 37 -3% | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 21% /
20% | 16% /
23% | 20% /
20% |
* ... kleinere Werte sind besser
Im Auslieferungszustand zeigt der Bildschirm eine DeltaE-2000-Abweichung von 10,91 - ein normaler Wert in diesem Preissegment. Erstrebenswert wäre ein Wert kleiner 3. Der Bildschirm besitzt zudem einen Blaustich.
Dank der matten Oberfläche kann das Notebook durchaus im Freien genutzt werden. Die geringe Helligkeit und der geringe Kontrast verhindern aber einen Einsatz in allzu hellen Umgebungen. Bei dem verbauten Panel handelt es sich um ein TN-Modell, d.h. es hat nur eingeschränkte Blickwinkel zu bieten.
Leistung
Mit dem B50-70 liefert Lenovo ein Office-Notebook im 15,6-Zoll-Format. Die Rechenleistung reicht für den Alltagsbetrieb mehr als aus. Der verbaute Grafikchip erlaubt es, das ein oder andere Spiel zu spielen. Unser Testgerät ist für etwa 600 Euro zu haben. Innerhalb der B50-Reihe bietet Lenovo noch unzählige weitere Ausstattungsvarianten an. Dabei kommen Intel- und AMD-Prozessoren zum Einsatz.
Prozessor
Der Prozessor des B50-70 trägt die Bezeichnung Intel Core i5-4210U (Haswell). Dieser Zweikernprozessor arbeitet mit einer Basisgeschwindigkeit von 1,7 GHz. Per Turbo kann die Geschwindigkeit auf 2,4 GHz (beide Kerne) bzw. 2,7 GHz (nur ein Kern) erhöht werden. Die TDP der CPU liegt bei 15 Watt. Die volle Rechenleistung des Prozessors steht sowohl im Netz- als auch im Akkubetrieb zur Verfügung. Die CPU-Tests der Cinebench Benchmarks werden mit den vollen Geschwindigkeiten durchlaufen.
System Performance
Das System arbeitet rund und flüssig. Auf Probleme sind wir nicht gestoßen. Auch die Resultate in den PC Mark Benchmarks fallen sehr gut aus.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2797 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 3313 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3702 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 8 - Home Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo B50-70 | |
Lenovo B50-45 | |
Dell Inspiron 15 3542-2293 | |
HP Pavilion 15-p008ng | |
Acer Aspire E5-551-T8X3 | |
Asus X555LN-XO112H |
Massenspeicher
Die Festplatte des B50-70 stammt von Seagate. Sie bietet eine Kapazität von 1 TB und arbeitet mit einer Geschwindigkeit von 5.400 Umdrehungen pro Minute. Die Transferraten der Platten gehen in Ordnung und entsprechen der Leistungsfähigkeit moderner 5.400er-Festplatte.
Grafikkarte
Der HD Graphics 4400 Grafikkern von Intel und AMDs Radeon R5 M230 GPU haben ihre Wege in das B50-70 gefunden. Die Intel GPU wird im Alltags- und Akkubetrieb genutzt. Der Radeon Kern ist bei leistungshungrigen Anwendungen wie Computerspielen gefragt. Die Chips stellen einen Enduro-Verbund (AMDs Gegenstück zu Nvidias Optimus-Technologie) dar. Die Technik funktioniert nicht immer so problemlos wie Nvidias Gegenstück. Ab und an muss der Nutzer manuell nachjustieren. Die Radeon GPU gehört zur Einstiegsklasse. Sie unterstützt DirectX 11.1 und arbeitet mit Geschwindigkeiten bis zu 855 MHz. Die Resultate des Grafikkerns in den 3D Mark Benchmarks liegen knapp hinter denen einer GeForce 820M GPU.
3DMark 11 Performance | 1265 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 37809 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 3871 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 686 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die CPU-GPU-Kombination des B50-70 schafft es, viele Spiele in niedriger Auflösung und geringem bis teilweise mittlerem Qualitätsniveau flüssig auf den Bildschirm zu bringen. Die volle Auflösung des Bildschirms kann bei praktisch keinem Spiel benutzt werden. Während der Radeon R5 M230 Grafikkern in den 3D Mark Benchmarks nur knapp hinter der GeForce 820M GPU liegt, kann Nvidias Chip in der Spielepraxis einen deutlich Vorsprung für sich verbuchen. Für Nutzer, die regelmäßig spielen, eignen sich beide Grafikkerne nicht wirklich. Hier sollte zu Rechnern gegriffen werden, in denen mindestens ein Radeon R9 M265X Grafikkern oder eine GeForce 840M GPU stecken. Eine Alternative zum B50-70 wäre beispielsweise das HP Pavilion 15-p008ng. Der Rechner ist mit dem erwähnten GeForce 840M Grafikkern bestückt und verfügt ebenfalls über einen matten Full-HD-Bildschirm. Der Preis des HP-Rechners liegt bei 600 Euro.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Tomb Raider (2013) | 51.8 | 25.3 | 16.3 | |
Splinter Cell: Blacklist (2013) | 30.4 | 23.9 | 10.1 | |
Risen 3: Titan Lords (2014) | 30.5 | 16.9 | 7.2 | |
Sims 4 (2014) | 130.9 | 38.9 | 16.1 | |
Fifa 15 (2014) | 44 | 27.7 | ||
Middle-earth: Shadow of Mordor (2014) | 19.1 | 13.9 | 6.9 | |
Alien: Isolation (2014) | 27.4 | 18.6 | 9.8 | |
Ryse: Son of Rome (2014) | 20.2 | 12.5 | 5.6 | |
The Evil Within (2014) | 14.8 | 10.4 | 5.6 | |
F1 2014 (2014) | 77 | 52 | 29 | 16 |
Civilization: Beyond Earth (2014) | 17.5 | 12.6 | 7.8 |
Lenovo B50-70 Radeon R5 M230, 4210U, Seagate Momentus SpinPoint M8 ST1000LM024 HN-M101MBB | Dell Inspiron 15 3542-2293 GeForce 820M, 4210U, Seagate Momentus Thin ST500LT012-1DG142 | HP Pavilion 15-p008ng GeForce 840M, 4210U, HGST Travelstar 5K1000 HTS541075A9E680 | Lenovo IdeaPad Z50-75 Radeon R6 M255DX, A8-7100, WDC Scorpio Blue WD10JPCX-24UE4T0 | Acer Aspire E1-572G-54204G75Mnkk Radeon HD 8750M, 4200U, TOSHIBA MQ01ABD075 | |
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Tomb Raider | 51% | 81% | 50% | 83% | |
1024x768 Low Preset | 51.8 | 74.8 44% | 85.1 64% | 70.7 36% | 92.6 79% |
1366x768 Normal Preset AA:FX AF:4x | 25.3 | 40 58% | 52.2 106% | 39.7 57% | 45.5 80% |
1366x768 High Preset AA:FX AF:8x | 16.3 | 24.6 51% | 28.1 72% | 25.5 56% | 30.8 89% |
Risen 3: Titan Lords | 32% | 80% | -3% | ||
1024x768 Low, Off | 30.5 | 40 31% | 49.9 64% | 26.2 -14% | |
1366x768 Medium, Off | 16.9 | 22.8 35% | 32.3 91% | 15.9 -6% | |
1920x1080 High, On AF:8x | 7.2 | 9.3 29% | 13.4 86% | 7.9 10% | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 42% /
41% | 81% /
81% | 24% /
23% | 83% /
83% |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Im Idle-Modus arbeitet der Lüfter mit konstanter, niedriger Geschwindigkeit. Störend wirkt das nicht. Unter mittlerer (3D Mark 06 läuft) bzw. voller Last (Stresstest, Prime95 und Furmark arbeiten) steigen die Schalldruckpegel auf 39,8 bzw. 41,5 dB. Hierbei handelt es sich um normale Werte für ein derart ausgestattetes Notebook.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.9 / 33.9 / 33.9 dB(A) |
HDD |
| 34.8 dB(A) |
DVD |
| 38.8 / dB(A) |
Last |
| 39.8 / 41.5 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Den Stresstest (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) durchläuft die CPU des B50-70 sowohl im Netz- als auch im Akkubetrieb mit 2,4 GHz. Die GPU bearbeitet den Stresstest im Netzbetrieb mit 650 bis 750 MHz. Im Akkubetrieb wird sie auf 400 MHz gedrosselt. Die Erwärmung des Gehäuses fällt sehr moderat aus. Während des Stresstests liegen die Temperaturen an jedem Messpunkt unterhalb von 40 Grad Celsius.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 33.7 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-6 °C).
Energieaufnahme
Insgesamt geht das B50-70 recht sparsam mit Energie um. Im Idle-Betrieb liegt die Leistungsaufnahme deutlich unterhalb von 10 Watt. Unter voller Last steigt der Bedarf auf bis zu 39,8 Watt. Damit benötigt es klar weniger Energie als ein vergleichbares Gerät wie das Dell Inspiron 15 3542-2293.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 4.1 / 6.6 / 6.6 Watt |
Last |
24.2 / 39.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Akkulaufzeit
Im praxisnahen WLAN-Test werden Webseiten automatisch im 40-Sekunden-Intervall aufgerufen. Das Energiesparprofil ist aktiv, und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Das B50-70 erreicht eine Laufzeit von 3:15 h - ein schlechter Wert. Damit reiht es sich bei seinen B50-Brüdern ein, die ähnliche Werte liefern. Hier machen sich die geringen Akkukapazitäten (32 Wh) der drei Lenovo-Rechner bemerkbar.
Fazit
Das Lenovo B50-70 hätte durchaus das Zeug, ein Arbeitsgerät für den heimischen und/oder betrieblichen Schreibtisch zu sein. Es bietet eine ordentliche Portion Anwendungsleistung, arbeitet meistens leise und erwärmt sich kaum. Dazu gesellen sich eine große Menge Speicherplatz und einfache Wartungs- und Aufrüstmöglichkeiten. Nicht zu vergessen wäre der matte Full-HD-Bildschirm, der allerdings keine guten Messwerte zu bieten hat. Leider schwächelt Lenovo bei einem entscheidenden Punkt eines Arbeitsrechners: der Tastatur. Das verbaute Modell wippt deutlich. Wir haben bei günstigeren Notebooks schon deutlich bessere Tastaturen vorgefunden. Auch die Akkulaufzeiten des Rechners sind nicht berauschend. Wer mit diesen beiden Schwachpunkten leben kann, bekommt insgesamt ein anständiges Office-Notebook. Zu guter Letzt noch ein Wort zur Garantie. Lenovo gewährt lediglich eine 12-monatige Garantie. Das ist für ein 600-Euro-Notebook zu wenig und zeugt nicht von Vertrauen in das eigene Produkt.