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Benchmarkcheck: Sleeping Dogs

Asia-GTA. Mit Sleeping Dogs veröffentlicht Publisher Square Enix einen ernstzunehmenden Grand Theft Auto-Kontrahenten. Das im chinesischen Hongkong angesiedelte Open-World-Spiel bietet nicht nur ein unverbrauchtes Szenario, sondern auch eine spannende Geschichte rund um Triaden. Lesen Sie hier, wie die PC-Version mit aktuellen Notebook-GPUs läuft.
Sleeping Dogs Logo (Square Enix)

Die Überschrift »Asia-GTA« ist keineswegs herabwürdigend gemeint – im Gegenteil. Nach einigen Spielstunden können wir sagen, dass sich Sleeping Dogs nicht hinter dem übermächtigen Vorbild verbergen muss. Der Multi-Plattform-Titel setzt auf die gewohnte und allseits beliebte Mischung aus Kampfeinlagen, action-orientierten Missionen und Fahrzeugpassagen.

Beschreibung

Wie eingangs erwähnt, spielt Sleeping Dogs in der Metropole Hongkong. Der im PC-Bereich eher selten verwendete Schauplatz bildet die ideale Kulisse für eine erwachsene Gangster-Story. Dass sich der Entwickler bei der Umsetzung ordentlich Mühe gegeben hat, beweisen die detailverliebten Screenshots.

Kurz nach Beginn schlendert der Hauptcharakter durch eine dicht bevölkerte Einkaufsmeile, auf der gerade eine Art Straßenfest tobt. Üppig dekorierte Stände wechseln sich hier mit knalliger Leuchtreklame ab. Die bunten Reflexionen auf dem nassen Asphalt verleihen der Szenerie eine tolle Lichtstimmung. Schade nur, dass die Detailfülle in einigen Hinterhöfen und Nebenzimmern merklich abnimmt. Das geradlinige Max Payne 3 erreicht hier ein höheres Qualitätsniveau. Nichtsdestotrotz punktet der Action-Titel mit einer gelungenen Atmosphäre. Der coole Soundtrack und die professionellen (englischen) Sprecher tun ihr übriges, um den Spieler in den Bann zu ziehen.

Doch wen verkörpert man in Sleeping Dogs überhaupt? Der Gamer tritt in die Fußstapfen von Wei Shen, einem – wie sich bald herausstellt – ausgefuchsten Undercover-Cop. Ziel: Die Unterwanderung der Triade »Sun On Yee«. Deren Oberhaupt Winston Chu hat in der Anfangsphase Probleme mit »Dogeye«, welcher einen Teil des Territoriums für sich beanspruchen will.

Der Hauptcharakter ist eigentlich Polizist.
Der Hauptcharakter ist eigentlich Polizist.
Er soll sich bei den Triaden einschmuggeln.
Er soll sich bei den Triaden einschmuggeln.
Die Gangster-Bosse sind nicht gut aufeinander zu sprechen.
Die Gangster-Bosse sind nicht gut aufeinander zu sprechen.

Nach mehreren Intro-Videos, einer hitzigen Verfolgungsjagd und ein paar Dialogen geht es gleich faustdick zur Sache – im wahrsten Sinne des Wortes. Wei Shen prügelt sich mit anderen Gang-Mitgliedern und lernt so behutsam die Kampfsteuerung. Den harten Konfrontationen lässt sich eine gewisse Ästhetik nicht absprechen. Die Bewegungen sind meist relativ flüssig, allgemein bestechen die Gefechte mit einer hübschen Choreographie. Über die teils ungemein brutalen Finishing-Moves (in Deutschland wird der Titel geschnitten auf den Markt kommen) kann man natürlich streiten, manchmal sind sie jedenfalls grenzwertig. 

Da sich die Kämpfe etwas träger als bei anderen Action-Krachern wie Darksiders II oder Batman Arkham City anfühlen, können wir uns zudem vorstellen, dass die Handgemenge nach einer Weile leicht ermüden und einen repetitiven Charakter entwickeln.

Einige Orte sind extrem detailreich.
Einige Orte sind extrem detailreich.
Bei den Kämpfen geht es heiß her.
Bei den Kämpfen geht es heiß her.
Die Spielwelt ist recht stimmungsvoll.
Die Spielwelt ist recht stimmungsvoll.

Der Rollenspielpart scheint auch auf lange Sicht zu motivieren. Sleeping Dogs enthält diverse Haupt- und Nebenaufgaben, die mal das eine und mal das andere Gameplay-Element betonen. Zum Abschluss gibt es jeweils eine kurze Bewertung, welche den Spieler über sein Können und seinen Fortschritt informiert. Neben klassischen Belohnungen (Geld, Gegenstände usw.) erhält man Erfahrungspunkte in bestimmten Kategorien (z. B. »Triad« oder »Cop«). Bei einem Level-Up warten dann neue Skills und Verbesserungen. Modebewusste Spieler können die Hauptfigur sogar umkleiden. Die Palette reicht dabei von Schuhen über Halsketten bis hin zu Kopfbedeckungen.

Durch Erfahrungspunkte kann man im Level aufsteigen.
Durch Erfahrungspunkte kann man im Level aufsteigen.
Sleeping Dogs bietet unzählige Nebenmissionen.
Sleeping Dogs bietet unzählige Nebenmissionen.
Vor den Prügeleien macht sich der Charakter schick.
Vor den Prügeleien macht sich der Charakter schick.

Um nicht unnötig durch die Gegend laufen zu müssen, besitzt der Hauptcharakter ein Mobiltelefon, das unter anderem Kontakte, Nachrichten und Polizei-Reporte auflistet. Mithin am wichtigsten ist natürlich die Garage, die zur Aufbewahrung der eigenen Vehikel dient. Wo wir schon beim Thema Vehikel sind: Die fahrbaren Untersätze steuern sich mit Maus und Tastatur oft ungenau. Hinzu kommt eine suboptimale und bisweilen etwas schwammige Kamera.

Es geht doch nichts über ein modernes Smartphone.
Es geht doch nichts über ein modernes Smartphone.
Die Polizei-Reporte vermitteln Hintergrundwissen.
Die Polizei-Reporte vermitteln Hintergrundwissen.
Prima: Die Vehikel lassen sich umlakieren.
Prima: Die Vehikel lassen sich umlakieren.

Benchmark

Lob verdient Square Enix für den integrierten Benchmark. Die rund zweiminütige Sequenz gewährt einen netten Einblick in die Spielwelt, die kulturelle Umgebung und die Fähigkeiten der Engine. Dank der wechselnden Szenen wird die Grafikkarte unterschiedlich stark gefordert. Da die Bildwiederholrate bei rechenintensiven Passagen (Motorradtour, Autofahrt etc.) gerne einbricht, sollten im Benchmark mindestens 30 oder besser gleich 40 fps herauskommen.

Settings

Für einen Multi-Plattform-Titel bietet Sleeping Dogs überraschend viele Einstellungsmöglichkeiten. Unsere Benchmarks wurden mit den vier Presets »Low«, »Medium«, »High« und »Extreme« absolviert, welche im Hauptmenü unter den »Display Options« schlummern. Neben der Helligkeit kann man hier auch die Größe der Benutzeroberfläche und die Auflösung regeln. Zudem lassen sich der Vollbildmodus und die dreidimensionale Darstellung (de)aktivieren.

Ultra Settings
Ultra Settings
High Settings
High Settings
Medium Settings
Medium Settings
Low Settings
Low Settings

Noch mehr Optionen findet man im erweiterten Grafikmenü. So kann der Spieler unter anderem an der vertikalen Synchronisation, der hardware-hungrigen Kantenglättung, der Bewegungsunschärfe, der Schattenqualität und der Weltdichte schrauben. Die hochauflösenden Texturen waren beim Verfassen des Artikels leider nicht downloadbar – zumindest in Deutschland (Steam-Fehlermeldung).

Ultra Settings
Ultra Settings
High Settings
High Settings
Medium Settings
Medium Settings
Low Settings
Low Settings

Technisch wirkt Sleeping Dogs noch etwas unausgereift. Ein Wechsel der Einstellungen mündete oft in Grafikfehlern und Abstürzen. Mit Nvidia-GPUs harmoniert der Titel generell eher schlecht. Trotz topaktuellem Beta-Treiber (ForceWare 304.79) kam es beim Starten und Laden manchmal zu Aufhängern.

Ultra Settings
Ultra Settings
High Settings
High Settings
Medium Settings
Medium Settings
Low Settings
Low Settings

Ansonsten macht die Engine eine relativ gute Figur – wir waren besonders von den schicken Charaktermodellen und der hochklassigen Beleuchtung angetan. Bereits ab mittleren Details kommt das Spiel ordentlich zur Geltung.

Obwohl man zwischen der hohen und der maximalen Stufe kaum Unterschiede erkennt, weicht der Ressourcenverbrauch deutlich ab. Wie unsere Benchmarks zeigen, benötigt man für »Extreme« eine absolute Spitzen-GPU aus dem Desktop-Bereich (oder eine flotte SLI- respektive CrossFire-Combo). Mit niedrigen Einstellungen eignet sich der Titel zwar auch für billige Low-End-Grafikkarten, die reduzierten Effekte schmälern die Atmosphäre aber erheblich.

Ultra Settings
Ultra Settings
High Settings
High Settings
Medium Settings
Medium Settings
Low Settings
Low Settings

Resultate

Während eine Kombination aus maximalen Details und 1.920 x 1.080 Bildpunkten dicken Luxus-GPUs wie der GeForce GTX 680 oder der Radeon HD 7970 vorbehalten bleibt (Desktop!), sind 1.600 x 900 Bildpunkte und hohe Details auch mit einer mobilen High-End-Grafikkarte spielbar (z. B. der GTX 675M). Für 1.366 x 768 Pixel sollte derweil eine GeForce GTX 660M oder höher im Notebook stecken. Das mittlere Preset packt hingegen schon ein günstiges Allround-Modell wie die GeForce GT 630M oder die Radeon HD 7660G.

Einsteiger-GPUs auf Niveau der Intel HD Graphics 4000 müssen sich mit niedrigen Details und einer stark reduzierten Auflösung begnügen (1.024 x 768) – und selbst dann ruckelt das Spiel manchmal.

Benchmark-Tabelle Sleeping Dogs

Fazit

Wer Open-World-Titel im Stile von GTA liebt, sollte dem Honkong-Abenteuer unbedingt eine Chance geben. Sleeping Dogs unterhält prächtig und liefert einen soliden Mix aus diversen Genre-Elementen. Dank der brauchbaren Technik kann man schnell in das ungewöhnliche Szenario eintauchen. Eine neue Action-Referenz sollten Sie allerdings nicht erwarten, das Spiel kratzt in keinem Bereich an der Perfektion.

Den Einstieg halten wir für gelungen.
Den Einstieg halten wir für gelungen.
Die große Welt soll eine hohe Spielzeit garantieren.
Die große Welt soll eine hohe Spielzeit garantieren.
Sleeping Dogs gehört definitiv nicht in Kinderhände.
Sleeping Dogs gehört definitiv nicht in Kinderhände.

Testsysteme

Die meisten Geräte wurden uns von Schenker Notebooks (mysn.de) zur Verfügung gestellt:

  • XMG P502 (Core i7-3610QM, GeForce GTX 660M, GTX 670M, GTX 675M & GTX 680M, 8 GB RAM)
  • XMG A502 (Core i5-3360M, GeForce GT 650M & HD Graphics 4000, 8 GB RAM)
  • Xesia M501 (Core i7-2630QM, GeForce GT 630M & HD Graphics 3000, 8 GB RAM)

Nvidia-Treiber: größtenteils 304.79 Beta. AMD-Treiber: 12.4 (Desktop) respektive 12.8 (Notebook). Intel-Treiber: 8.15.10.2696.

Als Nächstes werden wir Counter Strike: Global Offensive testen.

von links nach rechts: Schenker XMG A502, Xesia M501 & XMG P502
von links nach rechts: Schenker XMG A502, Xesia M501 & XMG P502

Tabelle

Die folgende Liste wird stetig aktualisiert.

Einschränkungen anzeigen
PosModell< PrevNext >Sleeping Dogs
 Sleeping Dogs (2012)
low
1024x768
Low Preset
Normal AA
med.
1366x768
Medium Preset
Normal AA
high
1366x768
High Preset
High AA
ultra
1920x1080
Extreme Preset
Extreme AA
NVIDIA GeForce GTX 880M
157.8
153.1
97.9n3
40n3
AMD Radeon HD 6450 GDDR5
40.3
30.2
10.9
5.1
AMD Radeon HD 7660G + HD 7670M Dual Graphics
42
29
15
5
NVIDIA GeForce 820M
56.75n2
42n2
17.3n2
5.3
NVIDIA GeForce GTX 950M
143.35n2
70.85n2
17.15n2
NVIDIA GeForce GT 740M
57.7n5
41.6n5
24.3n5
6.8n3
NVIDIA GeForce GT 735M
66
49.4
19.5
NVIDIA GeForce GT 720M
48.4n2
37.05n2
15.15n2
NVIDIA GeForce GTX 980 (Laptop)
78.85n2
NVIDIA GeForce GT 730M
79
58
25
6
AMD FirePro W4170M
106.1
77.8
34.7
5
AMD FirePro M6100
168
123
67
22.5
AMD FirePro M5100
143
108
47
13
NVIDIA GeForce GTX 970M
148.15n4
128.9n13
44.9n13
NVIDIA GeForce GTX 980
84.3
NVIDIA GeForce GTX 970M SLI
182.8
92.5
AMD Radeon HD 6870
164
121.3
71.6
23.1
AMD Radeon R6 (Kaveri)
30
22.1
11
NVIDIA GeForce GTX 965M
150.95n2
106.5n2
32.95n2
PosModell< PrevNext >Sleeping Dogs
low med. high ultra
NVIDIA GeForce GTX 960M
185.7n3
145.9n7
92.2n18
24.2n18
AMD Radeon HD 8970M Crossfire
127.25n2
112n2
62.55n2
AMD Radeon HD 8970M
124.5
90.1
58.45n2
26.8n2
(-) * Geringere Werte sind besser. / n123 Anzahl der Benchmarks die zu diesem Wert beitragen / * Geschätzte Position

 

Legende
5ruckelt - Das Spiel wird in dieser Detailstufe wahrscheinlich nicht flüssig mit dieser Grafikkarte laufen. Mindestens ein Benchmarkwert ist kleiner als 25fps
könnte ruckeln - Interpolierte Information. Bei einer langsameren Grafikkarte wurde dieses Spiel als ruckelnd klassifiziert und daher wird dies auch bei dieser angenommen, da keine Benchmarkwerte eingetragen sind.
30flüssig - Dieses Spiel sollte in den betroffenen Einstellungen flüssig laufen, da kein Benchmarkwert eingetragen wird, der die Grenze unterschreitet: 25fps
40flüssig - Dieses Spiel sollte in den betroffenen Einstellungen flüssig laufen, da kein Benchmarkwert eingetragen wird, der die Grenze unterschreitet: 35fps
60flüssig - Dieses Spiel sollte in den betroffenen Einstellungen flüssig laufen, da kein Benchmarkwert eingetragen wird, der die Grenze unterschreitet: 58fps
könnte flüssig laufen - Eine langsamere Grafikkarte wurde als schnell genug klassifiziert und daher wird dies auch für diese geschätzt (da keine Benchmarkwerte eingetragen sind).
?unsicher - Zwei mögliche Fälle: Der kleinste gefundene Benchmarkwert ist zwar unter dem Grenzwert für eine flüssige Darstellung, jedoch ist der Durchschnitt darüber. Zweiter Fall, der Benchmarkwert ist unter der Grenze, jedoch ist die nächst-langsamere Karte als flüssig eingestuft.
unsicher vererbt - Die nächst-langsamere Karte ist als "unsicher" eingestuft und daher wird dieser Wert auch an schnellere Karten vererbt, die keine Benchmarkwerte haben.
Der Wert in den einzelnen Feldern beziffert die durchschnittlichen Bilder pro Sekunde. Bewegen Sie den Mauszeiger auf diesen Wert um eine detaillierte Auflistung aller Benchmarks zu sehen.
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Autor: Florian Glaser, 20.08.2012 (Update: 18.05.2021)