Lenovo ThinkBook 14 G2 ITL (i3-1115G4) im Test - Schüler-Laptop mit Potential und Schwächen

Auch in der vorliegenden Schulversion entspricht das ThinkBook 14 G2 der bereits getesteten ThinkBook-14-Variante mit Intel i5 CPU. Mit den "mineralgrauen" Oberflächen setzt sich das ThinkBook vom durchgehend schwarzen Design der ThinkPads ab. Lenovo nutzt einen Materialmix aus Aluminium-Oberflächen (Displaydeckel/A-Cover sowie Wartungsdeckel/D-Cover) und Kunststoff (Displayeinfassung und Oberseite der Baseunit (B- und C-Cover). Die Stabilität des Gehäuses fällt subjektiv gut aus, das Notebooks fühlt sich wertig und formstabil an.

Ob die ThinkBooks hinsichtlich Langlebigkeit ihren Vorbildern aus der professionellen ThinkPad-Reihe das Wasser reichen können, muss sich erst zeigen. Fest steht, dass Lenovo mit den ThinkBooks (aber auch mit den ThinkPads der E- und L-Serie) besonders preissensible Kundschaft bedient. Die Geräte werden, im Gegensatz zu den Modellen der T-Serie (Japan), in China entwickelt und produziert. Spezielle Gehäusefeatures wie etwa einen Spritzwasserschutz sucht man hier vergebens. Laut Lenovo ist das ThinkBook G2 nach MIL-STD-810H zertifiziert. Welche Tests dabei erfolgreich abgeschlossen worden sind, bleibt dabei aber ungeklärt. Die 11- bis 12-jährigen Schüler werden in den kommenden Jahren allerdings bestimmt ihr Bestes geben, die erhoffte Robustheit der Laptops auf Herz und Nieren zu testen. 

Als vorbildlich ist die gebotene Anschlussausstattung am ThinkBook 14 zu bezeichnen. Das Notebook bietet, positioniert an der linken und rechten Gehäusekante im hinteren Bereich, zufolge der technischen Dokumente von Lenovo, insgesamt zwei USB Type-A-Ports (3.2 Gen 1), einen HDMI-Port (1.4b), einen USB Type-C 3.2 Gen-2-Port (unterstützt Datentransfer, Power Delivery 3.0 and DisplayPort 1.4), einen Thunderbolt-4-Port (40 Gbps), einen 3,5 mm Combo-Klinkenanschluss für Kopfhörer und Mikrofon, einen Ethernet-Port (RJ-45) mit beweglicher Klappe sowie einen Fullsize SD-Kartenleser. Das Netzteil verwendet einen der beiden Type-C-Ports, einen eigenen Ladeanschluss gibt es nicht. Vorteil: Grundsätzlich können auch Universal-Typ-C-Netzgeräte verwendet werden. Ein getestetes Ravpower-Netzteil mit max. 61 Watt Ausgangsleistung wurde ebenso erkannt wie ein Charger von Inateck.

Zwecks kabelloser Kommunikation kommt ein Intel Wireless-AC 9560 WiFi-Modul zum Einsatz. Unterstützt wird damit Bluetooth 5.1 und WiFi 5, womit sich ein deutlicher Unterschied zur bereits getesteten ThinkBook-Variante mit Intel i5-CPU ergibt, welches dank des dort eingesetzten Intel Wi-Fi 6 AX201 Moduls erheblich schneller funkt. Die Unterschiede sind in den Testergebnissen eindeutig erkennbar: Während das ThinkBook 14 mit dem AX201-Modul hohe Übertragungsraten schafft und sich im Spitzenfeld der Vergleichsgruppe positioniert, dümpelt das ThinkBook in der vorliegenden Schul-Konfiguration eher im hinteren Mittelfeld herum. Getestet wurde mit zwei Routern, unserem Netgear Nighthawk Stream WiFi 6 AX12 (RAX120) Referenzrouter und einem neueren Asus AXE11000, der dem ThinkBook etwas bessere Übertragungsraten entlocken konnte.

Lt. technischem Datenblatt unterstützt das ThinkBook 14 G2 TPM 2.0 sowie eine Passwort-Absicherung auf Bios-Ebene. Zudem ist an der rechten Seitenkante im hinteren Bereich eine Aufnahme für ein Kensington-Nano-Schloss integriert. Entsprechend kompatible Befestigungslösungen gibt es ab rund 40 Euro bei Amazon. In den On/Off-Button ist zudem ein Fingerprint-Lesegerät integriert, das eine schnelle Entsperrung des Notebooks ermöglicht. 

Nach dem Entfernen von 10 Kreuzschlitzschrauben (Achtung - unterschiedliche Längen!) an der Unterseite lässt sich das D-Cover unter Zuhilfenahme von Kunststoffspateln aushebeln. Dabei ist einiges an Fingerspitzengefühl gefragt, um keinen der zahlreichen Kunststoffhaken zu beschädigen. Einmal geöffnet gewährt das ThinkBook 14 G2 Zugriff zu Lüfter, Akku, RAM, SSD, WiFi-Modul und Bios-Batterie. Diese Komponenten können auch getauscht werden, wobei 8 GB RAM direkt am Mainboard aufgelötet sind, der freie RAM-Slot aber ein nachträgliches Aufrüsten gestattet. Ein RAM-Upgrade ermöglicht einen Dual-Channel-Betrieb und kann sich vor allem auf die Grafikperformance positiv auswirken. Mehr dazu in der Rubrik Leistung.

Ein kleines Highlight ist der zweite unbesetzte M.2-Slot, der eine Erweiterung der Speicherkapazität des Laptops ermöglicht. Unterstützt werden lt. Lenovo auch schnelle PCIe NVMe SSDs (3.0 x4) im Formfaktor 2242 und 2280. Eine testweise eingesetzte Cruical P2 PCIe SSD mit einer Kapazität von 1.000 GB wurde vom System anstandslos erkannt.

Die i3-1115G4 CPU entstammt Intels aktuellster Tiger-Lake-Architektur, wird im 10-Nanometer-Verfahren gefertigt und besitzt zwei native Rechenkerne (4 Threads via Hyperthreading), die zwischen 3.0 und 4.1 Ghz takten. Ein wichtiger Unterschied zur alternativen i5-1135G7 ist, dass diese vier Rechenkerne besitzt und per Hyperthreading sogar auf 8 Threads zurückgreifen kann. Mehrkern-optimierte Anwendungen können davon besonders profitieren. Auch deckt die i5-CPu einen breiteren Taktbereich (2.4 bis 4.2 GHz) ab und ist damit effizienter. Ebenso bei der im Chip integrierten GPU-Einheit gibt es Unterschiede, mehr dazu im Kapitel "Grafikkarte".

Unsere CPU-Benchmarks durchläuft die i3-CPU auf erwartet niedrigem Niveau. Die i5-1135G7 in der bereits getesteten Version des ThinkBooks 14 G2 kann je nach Benchmark rund 20-80 % schneller rechnen. Zugutehalten muss man dem System allerdings, dass die gebotene CPU-Performance auf konstantem Level bleibt, wie das ThinkBook G2 ITL in unserem Cinebench R15 Loop-Test zeigt. Ebenso positiv: Auch im Akkubetrieb steht annähernd die maximale CPU-Leistung zur Verfügung.

Laut HWInfo64 kann der i3 kurzzeitig 44 Watt verbrauchen (PL2) und langfristig 20 Watt (PL1). Von den 44 Watt nutzt er im Test aber nur maximal 26 Watt, mehr benötigen die zwei Kerne weder beim Blender-Benchmark noch bei Prime95-Stresstest. Langfristig wird die CPU dann auf die 20 Watt limitiert (PL1).