Schenker XMG Apex 15 im Gaming-Laptop-Test: Diesmal mit Laptop-CPU, aber weiterhin mit Desktop-Kühlung

Das Gehäuse wurde zum Vorgänger leicht verändert, so gibt es jetzt einen zusätzlichen Lüfterausgang an der linken Seite, und die Anschlüsse ändern sich ebenfalls. Die Materialien bleiben hingegen gleich: Metall am Deckel, Kunststoff an der Basis. Damit ist der Deckel vergleichsweise stabil, lässt sich aber natürlich trotzdem noch verwinden, was das IPS-Panel aber erstaunlich stoisch, also ohne große Farbveränderungen oder Screen Bleeding, hinnimmt. Die Basis wirkt sehr stabil und lässt sich kaum biegen, Knarzgeräusche gibt es fast gar nicht.

Das Design ist eher zurückhaltend, auch wenn einige schräge Linien und zwei kleine, überflüssig wirkende schwarze Inlays den ebenfalls schwarzen Deckel zieren. Die Unterseite besteht hauptsächlich aus Lüftergittern, die schmalen Streifen wirken aufgrund des weichen Kunststoffs nicht sehr robust und lassen sich, anders als die Basis, schnell eindrücken. Spaltmaße sind nicht auffällig.

Als slim geht das Apex nicht durch; wer öfter mit Ultrabooks oder dünnen Gamern zu tun hat, wird womöglich ob der Dicke überrascht sein. Immerhin konnte es 3 mm zum Vorgänger einsparen, die übrigen Konkurrenten sind dennoch dünner.

Dafür ist das neue Apex mit 2,1 kg das leichteste Gerät im Vergleich. Die übrigen Abmaße sind eher gering; das Asus TUF ist in etwa gleich groß, die übrigen Geräte sind oft etwas größer.

Leider spart Schenker den (micro-)SD-Kartenleser ein, ansonsten wandert der Stromanschluss nun von hinten auf die linke Seite, der LAN-Port rückt dafür nach hinten. Wegen der AMD CPU fehlt leider Thunderbolt, der USB-C-Port unterstützt jedoch Displayport 1.4, sodass man durch den zusätzlichen dedizierten Mini-Displayport sowie HDMI drei externe Monitore gleichzeitig anschließen kann. Alle drei Monitorports sind direkt mit der RTX-GPU verbunden, sodass auch VR und G-Sync nativ unterstützt werden.

Etwas ungünstig finden wir die beiden USB-A-Ports auf der linken Seite. Diese beiden liegen nebeneinander und schauen identisch aus. Laut Datenblatt ist der eine jedoch vom Typ 3.2 Gen 1 (quasi 3.0) und der andere vom Typ 3.2 Gen 2x1, also theoretisch doppelt so schnell. Als Nutzer möchte man natürlich auf einen Blick erkennen, welcher Port der schnellste für seine USB-Speichermedien ist, hier muss man die Ports vorher testen und sie sich merken.

Ein Relikt alter Zeit: Auf der rechten Seite befindet sich noch ein USB-A-2.0-Anschluss, dieser darf in Zukunft gerne aufgewertet werden. Positiv sind hingegen die gleich zwei Audioports für Headsets/Kopfhörer und Mikrofone.

Für die drahtlose Kommunikation setzt Schenker auf das Intel Wi-Fi 6 AX200 sowie Bluetooth 5. Die Übertragungsraten liegen in etwa auf Erwartungsniveau, insgesamt ordnet sich das Apex damit im Mittelfeld ein.

Wir haben es hier mit einer Standard-HD-Webcam zu tun, welche nur die niedrigsten Ansprüchen an Qualität bei Videotelefonaten erfüllt. Immerhin sind die Farbabweichungen überraschend gering, dafür ist das Bild aber verwaschen und mit jeder Menge Rauschen übersät.

Neben dem Kartenleser wurde auch der Fingerabdrucksensor des Vorgängers eingespart, was wir verschmerzen können. TPM 2.0 ist natürlich mit an Bord, ein Kensington Anschluss ebenfalls.

Schenker packt zur Freude seiner Gamer-Kunden ein großes, grün-schwarzes XMG Mauspad mit in die Verpackung. Außerdem gibt es eine Treiber-CD und den löblichen Schenker typischen Treiber-USB-Stick. Zu guter Letzt erhält der Käufer noch eine Kurzanleitung zu den wichtigsten Sonderfunktionen der Tasten.

Mit seinem 8-Kern-Prozessor AMD Ryzen 7 5800H und der Nvidia GeForce RTX 3060 Laptop GPU gesellt sich das Apex 15 in den Reigen der Gamer der oberen Mittelklasse. Optional gibt es das Apex auch mit der Oberklasse-GPU RTX 3070. Dennoch sollte auch unser Testmodell in der Lage sein, quasi alle modernen Spiele in der nativen Auflösung flüssig darzustellen. Da die RTX 3060 noch vergleichsweise wenig Energie verbraucht und weniger Abwärme produziert als ihre potenteren Schwestermodelle, eignet sich das Apex auch als Arbeitsgerät bzw. Multimediastation.

Alle Leistungseinstellungen findet man beim Apex im Control Center. Schenker empfiehlt auch für höhere Lasten den Entertainment-Modus, da sich die Leistung im Performance-Modus nur noch minimal erhöht, der Lüfter laut Hersteller aber deutlich lauter wird. Allerdings sind Gaming-Laptops auf maximale Leistung ausgelegt, und zum besseren Vergleich führen wir alle Benchmarks im Performance-Modus durch. Dafür gehen wir im Text teils auf die Unterschiede zwischen beiden Modi ein.

Der AMD Ryzen 7 5800H hat acht Kerne und taktet theoretisch von 3,2 bis 4,4 GHz. Außerdem integriert er eine Radeon RX Vega 8 als GPU. Im Performance-Modus ist die TDP leicht höher als im Entertainment-Modus.

Bei unserem Cinebench Loop setzt sich die konstante Leistung des Apex 15 genau zwischen das minimal schnellere Lenovo Legion und das etwas langsamere Alienware m15, alle verfügen über die gleiche CPU. Während der Durchgänge erreicht das Apex zunächst eine TDP von rund 62 W, welche dann auf etwa 54 W absinkt. Beim Start eines neuen Durchgangs ist sie wieder bei 60-62 W. Im Entertainment-Modus liegt der Cinebench Score etwa fünf Prozent niedriger.

Schenker verbaut beim Apex eine Samsung SSD 980 mit 512 GB. Die SSD wird dem guten Ruf von Samsung SSDs kaum gerecht, über alle unsere Tests schneidet nur das Medium im Alienware schlechter ab, die übrige Konkurrenz ist meist besser, das alte Apex sogar deutlich.

Im Gehäuse befindet sich ein weiterer M.2-Slot, außerdem haben Nutzer die Möglichkeit, eine 2,5-Zoll-Platte einzubauen.