Schenker Vision 14 Laptop im Test - Massives Leistungsupgrade mit Core i7-12700H

Das grundsätzliche Design des Schenker Vision 14 ist unverändert und das Gehäuse ist entweder in Schwarz oder Silber verfügbar. Der Bildschirmrahmen ist aus Kunststoff gefertigt, für die anderen Gehäuseteile (Deckel, Baseunit) kommt aber eine Magnesiumlegierung zum Einsatz. Die Stabilität ist weiterhin sehr gut, der Bildschirm ist allerdings sehr dünn und damit recht flexibel, zudem können wir mit punktuellem Druck Bildfehler provozieren. Im Alltag gibt es aber keine Einschränkungen.

Das Scharnier bleibt eine Schwachstelle des Vision 14. Laut Schenker wurde das Scharnier im Vergleich zum alten Modell etwas straffer gemacht (jetzt ~0,32 Nm vs. 0,25 Nm beim Vorgänger), es gibt aber immer noch ein deutlich sichtbare Nachwippen, wenn man den Öffnungswinkel (max. 160 Grad) verändert. Es ist nach wie vor problemlos möglich, den Bildschirmdeckel mit einer Hand zu öffnen. Die silberne Variante ist im Alltag unempfindlicher, da man auf dem schwarzen Gehäuse deutlich schneller Fingerabdrücke und Schmutz erkennen kann.

Unser Testgerät mit dem 99-Wh-Akku und der GeForce RTX 3050 Ti ist mit einem Gewicht von 1.310 Gramm die schwerste Variante und damit auch fast 200 Gramm schwerer als der Vorgänger, das leichtere 53-Wh-Modell (~1,1 kg) ist aber nach wie vor verfügbar. Die neuen 99-Wh-Variante des Vision 14 ohne RTX 3050 Ti ist mit 1.269 Gramm nur unwesentlich leichter. Allerdings sind die neuen 99-Wh-Modelle auch 1 mm dicker (16,6 vs. 15,6 mm). 

Im Konkurrenzvergleich wird schnell deutlich, dass selbst unser Testgerät mit der Maximalausstattung weiterhin spürbar leichter ist als Vergleichsgeräte mit dedizierten Grafikkarten. Das mitgelieferte 90-Watt-Netzteil ist mit 513 Gramm aber relativ schwer.

Im Kapitel Ausstattung gibt es keine Veränderungen und man kommt nach wie vor in den Genuss von ausreichend Anschlüssen inklusive Thunderbolt 4. Auf einen vollwertigen Kartenleser muss ebenfalls nicht verzichtet werden. Schenker verbaut nach wie vor die AX201-WLAN-Karte von Intel, die auch gute Transferraten liefert. Die Antennenkonfiguration des Vision 14 unterstützt keine 6-GHz-Netzwerke, weshalb keine Wi-Fi-6E-Module (wie beispielsweise das AX211) angeboten werden.

Die Webcam hat einen neuen Sensor bekommen, der jetzt in 1080p anstatt in 720p auflöst. Die Bildschärfe ist dadurch etwas besser geworden und auch die Farbabweichungen sind insgesamt nicht sehr hoch. 

Das vorinstallierte Control Center bietet erneut zwei Grundprofile (Leise & Performance) mit jeweils drei Unterprofilen. Die Grundprofile können bequem über die F3-Taste umgeschaltet werden. In der nachfolgenden Tabelle haben wir die Leistungsdaten für die verschiedene Energieprofile aufgeführt.

Im Vergleich zum alten Modell erkennen wir zwei Unterschiede. Der neue Core i7-12700H darf in der Spitze bis zu 60 Watt verbrauchen, während der alte Tiger Lake Core i7-11370H bei 46 Watt limitiert war. Die RTX 3050 Ti darf nun bis zu 45 Watt verbrauchen (35 Watt TGP + 10 Watt Dynamic Boost), beim alten Modell waren es noch maximal 50 Watt.

Wir haben für den Test das Profil Performance Enthusiast verwendet, da es insgesamt den besten Kompromiss bietet. Wir werden in einigen Sektionen (vor allem der Lüfterlautstärke) auch auf die anderen Profile eingehen, im Alltag kann man bei wenig Last aber bedenkenlos auf eines der schwächeren Profile umstellen und von den leiseren Lüftern profitieren.

Der Core i7-12700H ist ein 45-Watt-Prozessor und bietet 6 Performance- sowie 8 Efficiency-Kerne, kann also insgesamt 20 Threads bearbeiten. Die TDP-Limits (60/40 Watt) werden stabil gehalten und die Leistung ist insgesamt sehr gut. Der alte Core i7-11370H wird nicht nur in den Multi-Core-Tests deutlich geschlagen (praktisch doppelt so schnell), denn auch die Single-Core-Leistung ist dank der neuen Performance-Kerne besser geworden.

Kommen wir nun zur Frage, ob der Core i7-12700H bei diesen TDP-Werten mehr Sinn macht als ein Alder-Lake-P-Prozessor wie der Core i7-1260P (mit 4 Performance-Kernen). Die Antwort ist ganz klar ja, denn hier ist die Zahl der Performance-Kerne entscheidend. Wir wissen, dass die Performance-Kerne bei höheren Takten zunehmend ineffizienter werden. Wenn sich die vorhandene TDP nun auch mehr Performance-Kerne verteilt ist der Takt zwar etwas geringer, aber die Temperaturen bleiben niedriger, was sich wiederum positiv auf die Kühlung auswirkt. Zudem wird der geringere Takt durch die beiden zusätzlichen Kerne mehr als kompensiert. Mit dem Core i7-1280P (gleiche Kern-Konfiguration wie der i7-12700H) wäre das ebenfalls der Fall, doch die Barebone-Version des Vision 14 mit den Dual-Heatpipes wird vom OEM nicht für die Alder-Lake-P-Chips angeboten.

Der Vorteil des Core i7-12700H zeigt sich ganz klar im Vergleich zum Lenovo Yoga 9i 14, bei dem der Core i7-1260P mit 64/38 Watt in einem sehr ähnlichen TDP-Fenster betrieben wird. Dennoch ist der Core i7-12700H in den Multi-Core-Tests deutlich schneller (~18 % in unserer CB R15 Multi-Schleife). Natürlich sollte man hier aber erwähnen, dass der Core i7-12700H deutlich unter seinem maximalen Leistungspotenzial bleibt, denn für den vollen Takt auf allen Kernen benötigt der i7 mehr als 120 Watt. Die iGPU-Version des Vision 14 bietet die gleiche CPU-Leistung.

Im Akkubetrieb darf der Prozessor maximal 45 Watt und dann 40 Watt verbrauchen, die Leistung bleibt also auf einem guten Niveau. Erst wenn der Akkustand unter 20 % fällt gibt es einen deutlicheren Leistungsabfall. Weitere CPU-Benchmarks stehen in unserer Techniksektion zur Verfügung.

Das Vision 14 ist ein sehr reaktionsschnelles Gerät, was auch von den synthetischen Benchmarks bestätigt wird. Wir konnten während des Tests auch keine Probleme erkennen. Dass Schenker (laut eigener Angabe aus Kostengründen) auf DDR5-RAM verzichtet, macht sich im Alltag nicht bemerkbar.