Test Aorus X9 (i7-7820HK, GTX 1070 SLI, QHD) Laptop
Nach dem X3, dem X5 und dem X7 folgt mit dem X9 der nächste High-End-Laptop von Gigabyte, welcher mit einer schlanken Linie und jeder Menge Power glänzt. Müssen sich die 13 bis 17 Zoll großen und zum Teil deutlich günstigeren Brüder mit einer klassischen Single-GPU begnügen, wird das X9 – wie im Intro erwähnt – von zwei Nivida Chips angetrieben. Ist sonst spätestens bei der GeForce GTX 1080 Schluss, verspricht eine GeForce GTX 1070 im Doppelpack noch wesentlich höhere Performance-Regionen.
Damit das Dual-GPU-System nicht ausgebremst wird, kommt als Prozessor Intels Core i7-7820HK zum Einsatz, der optional auf bis zu 4,3 GHz übertaktet werden kann. Die restliche Ausstattung erweist sich ebenfalls als üppig. So enthielt unsere Testkonfiguration 32 GB DDR4-RAM (2x 16 GB @2.400 MHz) und eine 512 GB große M.2-SSD.
Abgerundet wird das Paket von einem matten QHD-Display, das mit 2.560 x 1.440 Pixeln auflöst und 120 Hz unterstützt. Laut Gigabyte soll das Aorus X9 auch mit einem UHD-Panel (3.840 x 2.160) erscheinen, welches zwar nur 60 Hz beherrscht, im Gegenzug allerdings einen besonders großen Farbraum bietet. Beiden Displays gemein ist eine Zertifizierung für X-Rite Pantone, was der Farbgenauigkeit zugutekommen soll.
Der ganze Spaß hat jedoch seinen Preis: Nach aktuellem Stand werden für das Testgerät 3.600 Euro fällig. Als zweite Konfiguration nannte uns Gigabyte ein Modell mit 500-GB-SSD und 1-TB-HDD für 3.700 Euro. Ob es das 4K-Panel auch in Deutschland geben wird, muss sich erst noch zeigen.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion.
Details
Gehäuse
Während manche Gaming-Notebooks von Gigabyte eher dezent gestaltet sind, traut sich der Hersteller bei den Aorus-Modellen ein weitaus expressiveres Design zu. Das X9 bildet hier keine Ausnahme. Angefangen beim Deckel, der nicht nur ein beleuchtetes Logo, sondern im mittleren Bereich auch eine Erhebung enthält, die uns an die Nase eines Formel-1-Boliden erinnert.
Nicht minder extrovertiert präsentiert sich das X9 im aufgeklappten Zustand. Da hätten wir einmal die markanten Lüfteröffnungen, welche ordentlich Frischluft ins Gehäuse ziehen, und zum anderen das riesige Aorus Logo auf dem Touchpad. Weniger gefallen hat uns die krasse Wölbung zwischen den fragil wirkenden Scharnieren. Die dort angebrachten Leuchtstreifen sind nicht nur Zierde, sondern können bei Bedarf Aufschluss über die Lüftergeschwindigkeit, den Akkustand und die Temperatur von CPU und GPU geben.
Besonders kantig geht es bei den Seitenflächen und dem Displayrahmen zu. Eine derart ungewöhnliche Linienführung entdeckt man im Notebook-Segment sonst kaum. Selbst den Gehäuseboden hat der Hersteller beim Designprozess nicht vergessen. Wie man in unserer Foto-Galerie sieht, sind die Lüftungsschlitze als eine Art Flugtier geformt.
Respekt gebührt Gigabyte auch für die Qualität des Gehäuses. Neben dem Deckel besteht auch die Baseunit aus Aluminium. Entsprechend stabil verhält sich das X9 beim Drucktest. Selbst höhere Krafteinwirkungen zwingen die Oberflächen – wenn überhaupt – nur minimal zum Nachgeben. Kleiner Wermutstropfen ist die Schmutzempfindlichkeit des Chassis. Innerhalb kürzester Zeit war unser Testgerät – trotz normaler Behandlung – mit Fingerabdrücken und verschmierten Stellen übersät.
Im Hinblick auf die Verarbeitung entpuppt sich das X9 als weitgehend unauffällig. Lediglich bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass manche Materialübergänge noch einen Tick sauberer sein könnten (Stichwort Spaltmaße). Beleuchtungsfans kommen indes voll auf ihre Kosten. Analog zu den Alienware-Produkten setzt Gigabyte auch abseits der Tastatur diverse Elemente in Szene. Sei es nun an der Front oder am Heck, wo sich jeweils beleuchtete Streifen tummeln.
Beim Gewicht kann sich das X9 ebenfalls positiv von der Konkurrenz absetzen. 3,6 Kilogramm sind für ein 17-zölliges Dual-GPU-Notebook akzeptabel. Die im Testbericht aufgeführten Vergleichsgeräte MSI GT75VR, Alienware 17 R4, Acer Predator 17 und Asus G752VS wiegen trotz Single-GPU-Lösung mit über 4 kg deutlich mehr. Ähnlich sieht es bei den Abmessungen aus. Angesichts von 3,0 cm gehört das X9 zu den flacheren Gaming-Laptops. Mit Ausnahme des vergleichbar dünnen Alienware 17 sind alle Kontrahenten eine ganze Ecke dicker (4,0 bis 5,8 cm). Umso mehr gespannt waren wir auf die Leistung des Kühlsystems.
Ausstattung
Schnittstellen
An Schnittstellen bietet der 17-Zöller – bis auf eine Öffnung für Kensington Locks – genau das, was man heutzutage von einem Gaming-Notebook erwartet. Während die Rückseite nur den Stromeingang enthält, sind auf der linken Seite ein RJ45-Port, ein Kartenleser, zwei Audio-Buchsen (Kopfhörer & Mikrofon) sowie ein USB-3.0-Port untergebracht. Die meisten Anschlüsse befinden sich auf der rechten Seite, welche zwei weitere USB-3.0-Ports, einen USB-3.1-Gen2-Port vom Typ C und einen Thunderbolt-3-Port beherbergt. Die Bildausgabe erfolgt direkt per Mini-DisplayPort 1.3 oder HDMI 2.0 (4K @60 Hz). In Kombination mit TB3 lassen sich drei externe Monitore anschließen.
Die Verteilung der Schnittstellen ist insgesamt ordentlich, wobei wir uns links einen zweiten USB-Port gewünscht hätten, und die rechten Anschlüsse nach Meinung des Autors etwas weiter auseinander liegen dürften. Da Gigabyte alle Ports relativ mittig positioniert hat, geht bei der Nutzung einer externen Maus leider etwas Bewegungsspielraum verloren. Angesteckte Kabel können unter Umständen mit der Maus kollidieren.
SDCardreader
Bei der Performance des Kartenlesers setzt sich das Aorus X9 einsam an die Spitze. Mit maximal 240 MB/s (sequenzielles Lesen) wird unsere Referenzkarte von Toshiba, welche laut Aufschrift bis zu 260 MB/s schafft, nahezu komplett ausgereizt. Rund 199 MB/s beim Übertragen von Fotos sind ebenfalls erstklassig. Die Vergleichsgeräte müssen sich in beiden Tests mit 78-89 MB/s begnügen, was ungefähr USB-3.0-Speed entspricht.
SD Card Reader | |
average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
Aorus X9 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
MSI GT75VR 7RF-012 Titan Pro (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Acer Predator 17 G9-793-70PJ (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Asus G752VS-BA338T (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
maximum AS SSD Seq Read Test (1GB) | |
Aorus X9 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Acer Predator 17 G9-793-70PJ (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Asus G752VS-BA338T (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
MSI GT75VR 7RF-012 Titan Pro (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) |
Kommunikation
Nicht ganz so gut schneidet der 17-Zöller bei der WLAN-Geschwindigkeit ab. Obwohl Gigabyte das auf Spieler zugeschnittene und extrem erfolgreiche Killer Modul Wireless-AC 1535 verbaut (unterstützt neben WLAN 802.11 a/b/g/n/ac auch Bluetooth 4.1), sind die Ergebnisse im WiFi-Test nur mittelprächtig. Durchschnittlich 536 MBit/s beim Senden und 396 MBit/s beim Empfangen werden von der Konkurrenz größtenteils überboten. Um Netzwerkverbindungen per Kabel kümmert sich mit dem E2500-Gigabit-Ethernet-Controller ebenfalls ein Killer-Produkt.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Acer Predator 17 G9-793-70PJ | |
Alienware 17 R4 | |
MSI GT75VR 7RF-012 Titan Pro | |
Aorus X9 | |
Asus G752VS-BA338T | |
iperf3 receive AX12 | |
MSI GT75VR 7RF-012 Titan Pro | |
Acer Predator 17 G9-793-70PJ | |
Asus G752VS-BA338T | |
Alienware 17 R4 | |
Aorus X9 |
Zubehör
Käufer des X9 erhalten als Zubehör ein Reinigungstuch, ein Garantieheft, einen Quick Start Guide und einen Aufkleber mit Aorus-Logo. Besonders nett finden wir den beigelegten USB-Stick, auf welchem diverse Treiber warten. Für die Energiezufuhr ist ein 20 x 10 x 3,5 cm großes 330-Watt-Netzteil zuständig, das über 1,1 kg wiegt und entsprechend schwer ist.
Wartung
Die Wartung des 17-Zöllers hinterlässt gemischte Gefühle. Dass man zum Erreichen des Innenlebens den kompletten Boden entfernen muss, ist inzwischen üblich, allerdings wird die Unterseite nicht nur von 16 (!) Torx-Schrauben (TX 6), sondern auch von einigen Klammern gehalten, welche derart fest sitzen, dass man bei der Demontage enorm viel Kraft aufwenden und eine Beschädigung des Gehäuses fürchten muss. Nachbessern könnte Gigabyte auch beim Staubschutz. Bereits nach rund 10 Stunden Betrieb war ein Großteil des Mainboards mit feinen Staubpartikeln bedeckt (siehe Fotos). Das kennen wir in dieser Intensität von keinem anderen Gaming-Notebook. „Schuld“ daran dürfte die verhältnismäßig hohe Anzahl an Lüftungsschlitzen sein. Hinzu kommt, dass der Akku nicht verschraubt ist und beim Öffnen des Bodens sehr leicht aus dem Gehäuse purzeln kann.
Davon abgesehen machen die Wartungsmöglichkeiten einen guten Eindruck. Neben dem Funkmodul und dem Arbeitsspeicher (vier Bänke für maximal 64 GB) lässt sich auch der Massenspeicher upgraden bzw. erweitern (zwei M.2-2280-Slots mit PCIe/NVMe-Support & ein 2,5-Zoll-Schacht). Das Kühlsystem besteht unten aus zwei Lüftern, von denen jeweils vier Heatpipes für CPU und GPU(s) weglaufen.
Software
Im Zuge des X9 hat Gigabyte seine wichtigste Tuning-Software, Command & Control, etwas umgestaltet. Die beliebtesten Features sind natürlich weiterhin an Bord. Core-Gamer werden sich einerseits über die Lüftersteuerung und andererseits über die OC-Möglichkeit von CPU und GPU freuen. Während der Core i7-7820HK in vier Stufen von 3,9 auf maximal 4,3 GHz beschleunigt werden kann, lässt sich der Kerntakt der GeForce GTX 1070 in vier Schritten von standardmäßig 1.443 bis 1.645 MHz auf 1.543 bis 1.745 MHz anheben. Unsere Tests wurden jeweils bei mittlerer Übertaktung durchgeführt, was 4,1 GHz für die CPU und 1.493 bis 1.695 MHz für die GPU bedeutet. Die Option Fan Control war (wie von Gigabyte empfohlen) immer auf Gaming eingestellt.
BIOS
Nachfolgend sind die verschiedenen BIOS-Menüs abgelichtet. Notebook-typisch gibt es hier nicht besonders viele Einflussmöglichkeiten.
Garantie
Die Garantie erstreckt sich über 24 Monate.
Eingabegeräte
Tastatur
Nachdem MSI 2015 den Trend angestoßen hat (siehe das GT80), sind jetzt immer mehr Gaming-Notebooks mit einer mechanischen Tastatur bestückt. Während die Modelle im Acer Triton 700 und Razer Blade Pro über einen recht kurzen Tastenhub verfügen, orientiert sich die Variante des Aorus X9 stärker an ausgewachsenen Desktop-Pendants. Wie man es von mechanischen Vertretern kennt, besticht das Keyboard durch ein klares und präzises – wenn auch sehr lautes – Tippverhalten.
Das Layout können wir nur bedingt beurteilen, da es sich bei unserem Testgerät um ein US-Modell mit einzeiligem Enter handelte. Dass die Richtungspfeile in den Hauptblock und das Ziffernfeld hineinragen, sollte jedoch auch für die deutsche Version gelten. Gestört hat uns eher, dass „Einfügen“ und „Druck“ Sekundärfunktionen sind, welche per FN-Key ausgelöst werden müssen.
Bei der Tastengröße gibt es nichts zu meckern. Selbst der Nummernblock und die F-Reihe punkten – im Gegensatz zu vielen anderen Geräten – mit 15 x 15 mm. Weiteres Highlight ist die integrierte RGB-Beleuchtung. Mithilfe der Aorus Fusion Software darf jede Taste einzeln angesteuert und mit Makros belegt werden. Über die Intensität können wir leider keine Aussage treffen, weil die Beleuchtung beim Testgerät partout nicht funktionieren wollte. Dank der hellen Schrift sind die Tasten jedenfalls auch ohne Beleuchtung gut sichtbar.
Touchpad
Kommen wir zum Touchpad, das über weite Strecken ebenfalls eine gute Figur macht. Obwohl der Mausersatz leicht gummiert ist, gleiten die Finger – sofern sie trocken sind – recht angenehm über das glatte Finish. Die Präzision ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Leichter Optimierungsbedarf besteht beim Multi-Touch-Support. Zwar erkennt das Aorus X9 die unterstützten Gesten meist zuverlässig, allerdings werden Zoom- und Scroll-Kommandos per 2-Finger-Geste nach unseren Erfahrungen etwas träge umgesetzt.
Da sich Gigabyte für ein Clickpad entschieden hat, befinden sich die linke und die rechte Maustaste direkt auf der 10,6 x 7,0 cm großen Touchfläche. Feedback und Akustik der Maustasten würden wir als gut bezeichnen. Die Clickpads von anderen Gaming-Notebooks fühlen sich deutlich instabiler an.
Display
Das QHD-Display kann leider nur in manchen Kategorien überzeugen. Während die Leuchtkraft mit durchschnittlich 326 cd/m² ausreichend hoch ist, fällt der Kontrast mit ca. 640:1 enttäuschend gering aus. Im Normalfall knacken Gaming-Laptops hier die 1.000er-Marke. Grund für das schlechte Abschneiden ist der happige Schwarzwert von 0,54 cd/m², der dunkle Areale schnell in den Graubereich abdriften lässt, was vor allem in düsteren Spiel- und Filmszenen stört.
|
Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 346 cd/m²
Kontrast: 641:1 (Schwarzwert: 0.54 cd/m²)
ΔE Color 5.98 | 0.5-29.43 Ø4.94
ΔE Greyscale 5.47 | 0.5-98 Ø5.2
84% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
55% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
61.1% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
84% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
60.6% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.21
Aorus X9 AUO B173QTN01.3 (AUO1396), 2560x1440, 17.3" | Alienware 17 R4 2560x1440, 17.3" | MSI GT75VR 7RF-012 Titan Pro CMN N173HHE-G32 (CMN1747), 1920x1080, 17.3" | Asus G752VS-BA338T AU Optronics B173HAN01.1 (AUO119D), 1920x1080, 17.3" | Acer Predator 17 G9-793-70PJ AU Optronics B173ZAN01.0 (AUO109B), 3840x2160, 17.3" | |
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Display | -0% | 37% | 4% | 41% | |
Display P3 Coverage | 60.6 | 61.2 1% | 90.3 49% | 61.6 2% | 86.4 43% |
sRGB Coverage | 84 | 82.9 -1% | 99.6 19% | 90.3 8% | 99.9 19% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 61.1 | 60.5 -1% | 86.8 42% | 62.8 3% | 99.1 62% |
Response Times | -67% | 22% | -181% | -210% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 21.6 ? | 30 ? -39% | 11.6 ? 46% | 36 ? -67% | 50 ? -131% |
Response Time Black / White * | 6.6 ? | 12.8 ? -94% | 6.8 ? -3% | 26 ? -294% | 25.6 ? -288% |
PWM Frequency | 25000 ? | ||||
Bildschirm | 3% | 36% | 5% | 29% | |
Helligkeit Bildmitte | 346 | 402.3 16% | 274 -21% | 307 -11% | 343 -1% |
Brightness | 326 | 372 14% | 262 -20% | 300 -8% | 328 1% |
Brightness Distribution | 88 | 86 -2% | 87 -1% | 88 0% | 84 -5% |
Schwarzwert * | 0.54 | 0.62 -15% | 0.26 52% | 0.32 41% | 0.29 46% |
Kontrast | 641 | 649 1% | 1054 64% | 959 50% | 1183 85% |
Delta E Colorchecker * | 5.98 | 5.6 6% | 1.36 77% | 5.53 8% | 4.01 33% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 9.77 | 9.8 -0% | 4.1 58% | 11.54 -18% | 6.03 38% |
Delta E Graustufen * | 5.47 | 4.7 14% | 0.64 88% | 7 -28% | 4.7 14% |
Gamma | 2.21 100% | 2.14 103% | 2.19 100% | 2.48 89% | 2.4 92% |
CCT | 7721 84% | 7519 86% | 6551 99% | 8103 80% | 6451 101% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 55 | 53.7 -2% | 77 40% | 58 5% | 88 60% |
Color Space (Percent of sRGB) | 84 | 82.2 -2% | 100 19% | 90 7% | 100 19% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -21% /
-7% | 32% /
34% | -57% /
-20% | -47% /
-0% |
* ... kleinere Werte sind besser
Durch den mäßigen Kontrast wirkt das Bild zudem blasser, als man es von einem über 3.000 Euro teuren Notebook erwarten darf. Immerhin hatte unser Testgerät an den Displayecken nicht mit nervigem Screen-Bleeding zu kämpfen.
Sofern man in der Command & Control Software den Bildmodus Native Color wählt (Menü Color Gerent), ist die Farbgenauigkeit nur mittelprächtig. Das Bild trägt darüber hinaus einen massiven Blaustich. Professionelle Nutzer sollten deshalb unbedingt das vorinstallierte X-Rite Pantone Profil verwenden, das die DeltaE-2000-Abweichung von 5,47 (Graustufen) bzw. 5,98 (ColorChecker) auf 3 bis 3,5 drückt. Ein noch besseres Ergebnis konnten wir mit unserer eigenen Kalibrierung erzielen. Die entsprechende ICC-Datei finden Sie weiter oben. Als Farbraum gab unser Messgerät ordentliche 84 % (sRGB) respektive 55 % (AdobeRGB) aus.
Größte Schwäche des QHD-Panels ist in unseren Augen die geringe Blickwinkelstabilität. Vor allem vertikal genügen schon kleinere Abweichungen, damit es zu Farb- und Helligkeitsveränderungen kommt. Das können andere TN-Panels besser. Ganz zu schweigen von IPS- und OLED-Panels.
Als entscheidender Vorteil der TN-Technologie wäre die kurze Reaktionszeit zu nennen. 6,6 ms black-to-white und 21,6 ms grey-to-grey bleiben für die meisten Notebook-Displays ein Wunschtraum. 120 Hz sind aus Gamersicht ebenfalls ein Kaufargument, wobei das Aorus X9 ärgerlicherweise kein G-Sync beherrscht.
Nimmt man alle Aspekte zusammen, waren wir von der Bildqualität – X-Rite Pantone und 120 Hz hin oder her – nicht besonders angetan, weshalb man nach Möglichkeit zur (vermutlich besseren) 4K-Edition auf IPS-Basis greifen sollte. Dort verspricht Gigabyte eine AdobeRGB-Abdeckung von 100 %. Obwohl sich die Panel-Bezeichnungen und die ermittelten Werte ähneln, hat das von uns getestete Alienware 17 R4 übrigens ein leicht anderes Display.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
6.6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 4.6 ms steigend | |
↘ 2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 16 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21.1 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
21.6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 11.6 ms steigend | |
↘ 10 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 29 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (33.1 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 17204 (Minimum 5, Maximum 3846000) Hz. |
Leistung
Mit 32 GB RAM, PCIe-SSD und GeForce GTX 1070 SLI zählt das Aorus X9 definitiv zum oberen High-End-Segment, das derzeit ganz klar von Intel und Nvidia dominiert wird. Passend dazu werkelt im Inneren des Gehäuses ein übertakteter Vierkern-Prozessor.
Prozessor
Um dem Verkaufspreis Rechnung zu tragen, nutzt Gigabyte eine der stärksten Notebook-CPUs aus Intels Kaby-Lake-Familie, nämlich den Core i7-7820HK. Im Vergleich zum extrem oft verbauten Core i7-7700HQ bringt das teurere 14-nm-Modell 8 statt 6 MB L3-Cache, 100 MHz mehr Takt sowie einen freien Multiplikator mit, der Overclocking erleichtert.
Gigabyte lässt sich das nicht zweimal sagen und erlaubt ein komfortables 1-Klick-Tuning per Command & Control respektive System Gauge, das auch für Laien verständlich ist und keinen Neustart oder dergleichen erfordert. Die mittlere Einstellung, genauer gesagt 4,1 GHz, bildet dabei einen guten Kompromiss aus Leistung und Abwärme.
Mit aktivierter OC-Funktion sprintet das X9 an den meisten Gaming-Notebooks vorbei. Während sich Geräte auf 7700HQ-Basis in Multi-Core-Benchmarks 12 bis 14 % geschlagen geben müssen (Asus G752VS & Acer Predator 17), beträgt der Vorsprung zu einem nicht übertakteten Core i7-7820HK rund 10 % (MSI GT75VR).
Längere Belastungsphasen meistert das Aorus X9 ohne Auffälligkeiten. Eine halbe Stunde Cinebench R15 führte jeweils zu ähnlich hohen Werten.
System Performance
Bei den Systemtests leistet sich der 17-Zoll-Spross auch keine Patzer. Sowohl in der Home- als auch in der Work-Suite des PCMark 8 reicht es für einen Platz zwischen der Konkurrenz. Im PCMark 10 liegt das Aorus X9 sogar 8 % vor dem MSI GT75VR 7RF. Dank des Solid State Drives bootet Windows ungemein schnell und reagiert auch sonst angenehm flott (Stichwort Ladezeiten).
PCMark 8 | |
Home Score Accelerated v2 | |
MSI GT75VR 7RF-012 Titan Pro | |
Asus G752VS-BA338T | |
Alienware 17 R4 | |
Aorus X9 | |
Acer Predator 17 G9-793-70PJ | |
Work Score Accelerated v2 | |
MSI GT75VR 7RF-012 Titan Pro | |
Asus G752VS-BA338T | |
Aorus X9 | |
Alienware 17 R4 | |
Acer Predator 17 G9-793-70PJ |
PCMark 10 - Score | |
Aorus X9 | |
MSI GT75VR 7RF-012 Titan Pro |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 5020 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 5240 Punkte | |
PCMark 10 Score | 5611 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Wer keine große Spiel-, Film- oder Musiksammlung besitzt, kommt eventuell schon mit der vorhandenen Speicherkapazität zurecht. Das von Gigabyte verbaute M.2-Drive bietet 512 GB und stammt aus dem Hause Samsung. Die SM961 ist für ihre üppige Leistung bekannt. So spricht der AS-SSD-Benchmark von rund 2.695 MB/s beim sequenziellen Lesen und 1.678 MB/s beim sequenziellen Schreiben – Topwerte, welche im Testfeld nur das MSI GT75VR 7RF mit RAID-System schlägt. Auch kompakte Dateien, wie sie im Windows Alltag besonders häufig auftreten, meistert das Samsung-Modell sehr flott.
Falls der Speicherplatz eines Tages doch eng werden sollte, warten unter der Haube ein freier M.2-Slot und ein leerer 2,5-Zoll-Schacht.
Aorus X9 Samsung SM961 MZVKW512HMJP m.2 PCI-e | Alienware 17 R4 SK Hynix PC300 NVMe 512 GB | MSI GT75VR 7RF-012 Titan Pro 2x Samsung SM961 MZVPW256HEGL NVMe (RAID 0) | Asus G752VS-BA338T Samsung SM961 MZVKW512HMJP m.2 PCI-e | Acer Predator 17 G9-793-70PJ Toshiba NVMe THNSN5512GPU7 | |
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AS SSD | -72% | 1% | -11% | -26% | |
Seq Read | 2695 | 1752 -35% | 3137 16% | 2824 5% | 2237 -17% |
Seq Write | 1678 | 735 -56% | 2352 40% | 1554 -7% | 1230 -27% |
4K Read | 50.6 | 35.61 -30% | 50.1 -1% | 49.71 -2% | 37.51 -26% |
4K Write | 134.3 | 113.4 -16% | 128.8 -4% | 138.9 3% | 120.8 -10% |
4K-64 Read | 1214 | 620 -49% | 1048 -14% | 744 -39% | 851 -30% |
4K-64 Write | 1176 | 671 -43% | 925 -21% | 1185 1% | 646 -45% |
Access Time Read * | 0.039 | 0.042 -8% | 0.041 -5% | 0.058 -49% | 0.052 -33% |
Access Time Write * | 0.028 | 0.123 -339% | 0.029 -4% | 0.027 4% | 0.033 -18% |
* ... kleinere Werte sind besser
Grafikkarte
Zwei Grafikkarten zu einem Dual-GPU-Verbund zu kombinieren – sei es nun via SLI (Nvidia) oder CrossFire (AMD) – bringt mehrere Vor- und Nachteile mit sich. Auf der positiven Seite hätten wir natürlich das theoretische Performance-Level, welches bei einer einzelnen GPU nicht möglich wäre. So gerät selbst Nvidias stärkster Notebook-Chip, die GTX 1080, in 4K an ihre Grenzen.
Leider kann die Geschwindigkeit eines SLI- bzw. CrossFire-Systems nicht immer abgerufen werden, da der GPU-Treiber bzw. das entsprechende Programm eine passende Unterstützung mitbringen muss. Von den 16 getesteten Spielen profitierten vier, sprich 1/4, überhaupt nicht von der zweiten GTX 1070 (Call of Duty Infinite Warfare, Resident Evil 7, Dirt 4 & F1 2017) – und das, obwohl der Nvidia-Treiber (ForceWare 387.92) auf dem neuesten Stand war.
Dazu gesellen sich andere Schwächen wie der enorme Energie- bzw. Kühlbedarf und die Thematik der Mikroruckler. Speziell bei geringeren FPS-Zahlen fühlt sich das Bild ruckliger als auf Single-Chip-Notebooks mit identischer Performance an. Letzteres Urteil liegt auch am Fehlen der G-Sync-Technik.
3DMark | |
2560x1440 Time Spy Graphics | |
Aorus X9 | |
MSI GT75VR 7RF-012 Titan Pro | |
Asus G752VS-BA338T | |
Acer Predator 17 G9-793-70PJ | |
1920x1080 Fire Strike Graphics | |
Aorus X9 | |
Alienware 17 R4 | |
MSI GT75VR 7RF-012 Titan Pro | |
Asus G752VS-BA338T | |
Acer Predator 17 G9-793-70PJ |
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU | |
Aorus X9 | |
MSI GT75VR 7RF-012 Titan Pro | |
Alienware 17 R4 | |
Asus G752VS-BA338T | |
Acer Predator 17 G9-793-70PJ |
Rein von den Benchmark-Werten her schindet das SLI-Gespann sehr viel Eindruck. Im Fire-Strike- und Time-Spy-Test des aktuellen 3DMark macht es sich das Aorus X9 rund 80 bis 100 % vor einem GTX-1070-Notebook und ca. 50 % vor einem GTX-1080-Laptop bequem.
3DMark 11 Performance | 23326 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 166876 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 32510 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 20379 Punkte | |
3DMark Time Spy Score | 8931 Punkte | |
Hilfe |
Dass Gigabyte ein angemessenes Kühlsystem kreiert hat, zeigt sich anhand unseres Witcher-3-Tests mit 1.920 x 1.080 Pixeln (werden übrigens sauber interpoliert) und vollen Details. Auch nach einer Stunde erreichten die beiden GTX-1070-Chips nur 70 °C bei einer Taktfrequenz von 1.600 bis 1.700 MHz. Im Unigine Heaven 4.0 Benchmark waren es derweil zwischen 1.600 und 1.800 MHz. Da Nvidia der Pascal-Reihe einen sehr großzügigen Turbo spendiert, schafft der Kern bei mittlerer Übertaktung sogar bis zu 1.926 MHz (Render-Test von GPU-Z).
Gaming Performance
Unsere Gaming-Benchmarks sind wie üblich in den Auflösungen 1.920 x 1.080 und 3.840 x 2.160 entstanden. Um es gleich vorwegzunehmen: Wenn ein Spiel SLI unterstützt, sorgt die zweite GTX 1070 für ein respektables Performance-Plus, das von 28 % (FIFA 18) bis hin zu 93 % (For Honor) reicht. Im Schnitt erhöht sich die Framerate um gut 60 %, was den Aufpreis für manche Käufer durchaus rechtfertigt.
The Witcher 3 - 3840x2160 High Graphics & Postprocessing (Nvidia HairWorks Off) | |
Aorus X9 | |
Guru Mars K | |
SCHENKER XMG U727 2017 |
Battlefield 1 - 3840x2160 High Preset AA:T | |
Aorus X9 | |
SCHENKER XMG U727 2017 | |
Asus G752VS |
Titanfall 2 - 3840x2160 High / Enabled AA:TS AF:8x | |
Aorus X9 | |
SCHENKER XMG U727 2017 | |
Asus G752VS |
Call of Duty Infinite Warfare - 3840x2160 High / On AA:FX | |
SCHENKER XMG U727 2017 | |
Aorus X9 | |
Asus G752VS |
Dishonored 2 - 3840x2160 High Preset AA:TX | |
Aorus X9 | |
SCHENKER XMG U727 2017 | |
Asus G752VS |
Watch Dogs 2 - 3840x2160 High Preset | |
Aorus X9 | |
SCHENKER XMG U727 2017 | |
Asus G752VS |
Resident Evil 7 - 3840x2160 High / On AA:FXAA+T | |
SCHENKER XMG U727 2017 | |
Asus G752VS | |
Aorus X9 |
For Honor - 3840x2160 High Preset AA:T AF:8x | |
Aorus X9 | |
SCHENKER XMG U727 2017 | |
Asus G752VS |
Ghost Recon Wildlands - 3840x2160 Very High Preset AA:T AF:8x | |
Aorus X9 | |
Guru Mars K | |
Asus G752VS |
Prey - 3840x2160 High Preset AA:2TX SM AF:8x | |
Aorus X9 | |
Guru Mars K | |
Asus G752VS |
Rocket League - 3840x2160 High Quality AA:High FX | |
Aorus X9 | |
Guru Mars K | |
Asus G752VS |
F1 2017 - 3840x2160 Ultra High Preset AA:T AF:16x | |
Guru Mars K | |
Asus G752VS | |
Aorus X9 |
Ark Survival Evolved - 3840x2160 Epic Preset (100 % Resolution Scale) | |
Aorus X9 | |
Guru Mars K | |
Asus G752VS |
FIFA 18 - 3840x2160 Ultra Preset | |
Guru Mars K | |
Aorus X9 | |
Asus G752VS |
Grundsätzlich kann man alle aktuellen Games auch in 4K mit der Grafikstufe High oder Ultra zocken, wenngleich sich 120 Hz dann nur selten lohnen würden und man oft mit weniger als 60 FPS leben muss. Notebooks mit GTX 1080 werden vor allem bei höheren Auflösungen teils deutlich abgehängt.
min. | mittel | hoch | max. | 4K | |
---|---|---|---|---|---|
The Witcher 3 (2015) | 167 | 99.9 | 69.3 | ||
Battlefield 1 (2016) | 143 | 129 | 74.1 | ||
Titanfall 2 (2016) | 143 | 141 | 68.4 | ||
Call of Duty Infinite Warfare (2016) | 122 | 111 | 58.6 | ||
Dishonored 2 (2016) | 92.4 | 78.6 | 60 | ||
Watch Dogs 2 (2016) | 111 | 90.9 | 59 | ||
Resident Evil 7 (2017) | 146 | 123 | 42 | ||
For Honor (2017) | 177 | 163 | 83.9 | ||
Ghost Recon Wildlands (2017) | 112 | 68.8 | 53.1 | ||
Prey (2017) | 140 | 137 | 79.1 | ||
Rocket League (2017) | 219 | 141 | |||
Dirt 4 (2017) | 115 | 70.4 | |||
Playerunknown's Battlegrounds (PUBG) (2017) | 102 | 93.3 | 37.1 | ||
F1 2017 (2017) | 132 | 89 | 42 | ||
Ark Survival Evolved (2017) | 88.6 | 53 | 25.8 | ||
FIFA 18 (2017) | 330 | 310 | 187 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Dass ein 3 cm flaches Notebook mit zwei Grafikchips und übertakteter CPU kein Leisetreter ist, dürfte niemanden überraschen. Schon im Leerlauf macht das Aorus X9 mit 35-37 dB deutlich auf sich aufmerksam, da die Lüfter konstant vor sich hin rauschen. Beim Systemstart und dem Öffnen von Programmen sind es bisweilen sogar über 40 dB.
Unter Last nimmt die Kühlung richtig an Fahrt auf. Durchschnittlich 49 dB im 3DMark 06 und 56 dB in The Witcher 3 repräsentieren einen störend lauten Pegel, der fast schon zur Nutzung eines Headsets zwingt. Der Stresstest mit den Tools Furmark und Prime95 führte angesichts von 60 dB ebenfalls zu einer extrem hohen Geräuschentwicklung, welche nur das MSI GT75VR 7RF übertrifft.
Minuspunkte gibt es außerdem für die Tatsache, dass im Idle-Modus irgendein Bauteil zum Pfeifen neigt und bei höheren FPS-Zahlen generell Spulenfiepen auftritt. Kurzum: Geräuschempfindliche Nutzer sollten einen großen Bogen um das X9 machen, wenngleich kaum ein High-End-Notebook halbwegs ruhig agiert. Tipp: Per Quiet-Modus lässt sich das X9 zumindest bei simplen Tätigkeiten wie Office, Video und Web bändigen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 35 / 37 / 43 dB(A) |
Last |
| 49 / 60 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 30 dB(A) |
Aorus X9 GeForce GTX 1070 SLI (Laptop), i7-7820HK | Alienware 17 R4 GeForce GTX 1080 Mobile, i7-7820HK | MSI GT75VR 7RF-012 Titan Pro GeForce GTX 1080 Mobile, i7-7820HK | Asus G752VS-BA338T GeForce GTX 1070 Mobile, i7-7700HQ | Acer Predator 17 G9-793-70PJ GeForce GTX 1070 Mobile, i7-7700HQ | |
---|---|---|---|---|---|
Geräuschentwicklung | 7% | 5% | 14% | 11% | |
aus / Umgebung * | 30 | 28.2 6% | 30 -0% | 30 -0% | 31 -3% |
Idle min * | 35 | 35.6 -2% | 33 6% | 30 14% | 32 9% |
Idle avg * | 37 | 35.6 4% | 34 8% | 32 14% | 35 5% |
Idle max * | 43 | 35.7 17% | 38 12% | 36 16% | 38 12% |
Last avg * | 49 | 50.2 -2% | 44 10% | 43 12% | 42 14% |
Witcher 3 ultra * | 56 | 50.2 10% | 56 -0% | 43 23% | 44 21% |
Last max * | 60 | 50.2 16% | 62 -3% | 49 18% | 50 17% |
* ... kleinere Werte sind besser
Temperatur
Die Temperaturen sind ebenfalls nicht optimal. Während das Gehäuse im Leerlauf mit 24-30 °C angenehm kühl bleibt, kann sich der Boden unter Volllast auf über 60 °C erwärmen. Gaming-Sessions auf dem Schoß sind deshalb keine gute Idee. Etwas besser sieht die Lage auf der Oberseite des Chassis aus. Hier zeigte unser Messgerät nur maximal 47 °C an, wobei die Handballenauflage mehr Wärme abbekommt als es vielen Käufern lieb sein wird.
Im Inneren des Gehäuses erhitzt sich vor allem die CPU. Nach einer Stunde Stresstest pendelte sich der Core i7-7820HK auf rund 94 °C ein. Die Grafikchips erreichten hingegen nur 72 °C. Throttling trat trotz der happigen CPU-Temperatur nicht auf. 3,5 GHz schaffen unter Volllast nur wenige Geräte.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 47 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 62 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(-) Beim längeren Spielen von The Witcher 3 erhitzt sich das Gerät durchschnittlich auf 42.1 °C. Der Durchschnitt der Klasse ist derzeit 33.9 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 44 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-15.1 °C).
Aorus X9 GeForce GTX 1070 SLI (Laptop), i7-7820HK | Alienware 17 R4 GeForce GTX 1080 Mobile, i7-7820HK | MSI GT75VR 7RF-012 Titan Pro GeForce GTX 1080 Mobile, i7-7820HK | Asus G752VS-BA338T GeForce GTX 1070 Mobile, i7-7700HQ | Acer Predator 17 G9-793-70PJ GeForce GTX 1070 Mobile, i7-7700HQ | |
---|---|---|---|---|---|
Hitze | 2% | -5% | 16% | 17% | |
Last oben max * | 47 | 49.6 -6% | 46 2% | 41 13% | 39.1 17% |
Last unten max * | 62 | 56 10% | 57 8% | 39.3 37% | 42.1 32% |
Idle oben max * | 30 | 29.6 1% | 34 -13% | 28.8 4% | 27.9 7% |
Idle unten max * | 30 | 29.2 3% | 35 -17% | 27.3 9% | 26.1 13% |
* ... kleinere Werte sind besser
Lautsprecher
Ein dickes Lob kassiert das X9 für seinen erstaunlich guten Klang. Mit dem Realtek ALC1220 ist einer der besten Audiochips an Bord, der aktuell für Notebooks existiert. Das Soundsystem selbst basiert auf zwei Lautsprechern und zwei Woofern, welche bis zu 81 dB schaffen (reicht für kleine und mittelgroße Räume).
Um die Soundoptimierung kümmert sich ein Tool namens Audio Equalizer. Dort finden Klangfetischisten mehrere Profile (sogar nach Genres unterteilt) und Mikrofoneinstellungen. In der Praxis liefert das 2.2-System eine prima Vorstellung ab. Für Notebook-Verhältnisse hat das X9 einen recht kräftigen, natürlichen und ausgewogenen Klang, dem es höchstens an Bass mangelt (tiefe Töne könnten etwas präziser sein).
Allerdings ist das Meckern auf hohem Niveau, da es fast kein Laptop mit der Soundqualität des 17-Zöllers aufnimmt (man vergleiche z. B. die Werte des Alienware 17 R4 & Asus G752VS). Im Testfeld sind nur das MSI GT75VR 7RF und das Acer Predator 17 konkurrenzfähig. Letztere Notebooks bieten aufgrund der wuchtigeren Bauart jedoch auch deutlich mehr Platz für eine gute Soundlösung. Entsprechend holt Gigabyte nahezu alles heraus, was man herausholen kann.
Aorus X9 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (81 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(±) | abgesenkter Bass - 13% geringer als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (9.9% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 2.6% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4.3% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.5% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(+) | hörbarer Bereich ist sehr linear (14.2% Abstand zum Median
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 24% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 70% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 6%, durchschnittlich ist 18%, das schlechteste Gerät hat 132%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 15% aller getesteten Geräte waren besser, 4% vergleichbar, 82% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Alienware 17 R4 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (75 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 15.3% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (9.6% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 5.5% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (8.9% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.1% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (9.7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (22.4% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 78% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 16% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 6%, durchschnittlich ist 18%, das schlechteste Gerät hat 132%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 61% aller getesteten Geräte waren besser, 6% vergleichbar, 32% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Energieverwaltung
Wegen der fehlenden Grafikumschaltung verbraucht das Aorus X9 bereits im Leerlauf ordentlich Energie. 29 bis 42 Watt sind zwar weniger als beim MSI GT75VR (34-50 Watt), aber spürbar mehr als beim Asus G752VS (21-32 Watt). Das Alienware 17 R4 und das Acer Predator 17 verbrauchen derweil ähnlich viel.
Unter Last äußerst sich die Anwesenheit einer zweiten Grafikkarte. Über alle 3D-Tests hinweg zieht das Aorus X9 am meisten Strom aus der Steckdose, wobei der 17-Zöller natürlich auch die beste Performance liefert. Entsprechend ist das Leistung-pro-Watt-Verhältnis im Vergleich zu einer GTX 1080 gar nicht so übel. Das Netzteil scheint mit 330 Watt jedenfalls ausreichend dimensioniert. 334 Watt Maximalverbrauch klingen im ersten Moment viel, allerdings muss man hier noch den Wirkungsgrad einrechnen und bedenken, dass bei unseren Messungen die Übertaktung aktiv war (Level 2 von 4).
Energieaufnahme
Aus / Standby | 0.5 / 1.5 Watt |
Idle | 29 / 35 / 42 Watt |
Last |
140 / 334 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Aorus X9 GeForce GTX 1070 SLI (Laptop), i7-7820HK | Alienware 17 R4 GeForce GTX 1080 Mobile, i7-7820HK | MSI GT75VR 7RF-012 Titan Pro GeForce GTX 1080 Mobile, i7-7820HK | Asus G752VS-BA338T GeForce GTX 1070 Mobile, i7-7700HQ | Acer Predator 17 G9-793-70PJ GeForce GTX 1070 Mobile, i7-7700HQ | |
---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 7% | -2% | 33% | 23% | |
Idle min * | 29 | 37.5 -29% | 34 -17% | 21 28% | 23 21% |
Idle avg * | 35 | 37.6 -7% | 41 -17% | 27 23% | 33 6% |
Idle max * | 42 | 37.6 10% | 50 -19% | 32 24% | 40 5% |
Last avg * | 140 | 122.4 13% | 106 24% | 86 39% | 94 33% |
Witcher 3 ultra * | 295 | 180.3 39% | 257 13% | 165 44% | 177 40% |
Last max * | 334 | 277.4 17% | 320 4% | 206 38% | 228 32% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Eine hohe Akkulaufzeit ist nur wenigen Gaming-Notebooks vergönnt. Auch das Aorus X9 wurde definitiv nicht für mobile Zwecke ausgelegt. Selbst wenn man die Display-Helligkeit auf ein Minimum reduziert und das System stressfrei vor sich hin laufen lässt, hält der – an sich kräftige – 94-Wh-Akku nicht einmal drei Stunden durch. Bei den realitätsnahen Messungen sieht es kaum besser aus. 2:18 Stunden Wiedergabe von HD-Filmen sind ebenso enttäuschend wie 2:14 Stunden Internetsurfen per WLAN (jeweils mittlere Leuchtkraft).
Ohne Netzteil zocken bereitet auch kaum Freude, da sich einerseits die Performance massiv verringert (-90% in The Witcher 3!) und andererseits nach gut einer Stunde Schluss ist. Während das Alienware 17 R4 und das MSI GT75VR nur bei manchen Tests besser abschneiden, bieten das Acer Predator 17 und speziell das Asus G752VS viel höhere Laufzeitwerte.
Aorus X9 i7-7820HK, GeForce GTX 1070 SLI (Laptop), 94.24 Wh | Alienware 17 R4 i7-7820HK, GeForce GTX 1080 Mobile, 99 Wh | MSI GT75VR 7RF-012 Titan Pro i7-7820HK, GeForce GTX 1080 Mobile, 75 Wh | Asus G752VS-BA338T i7-7700HQ, GeForce GTX 1070 Mobile, 90 Wh | Acer Predator 17 G9-793-70PJ i7-7700HQ, GeForce GTX 1070 Mobile, 88 Wh | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 30% | 3% | 99% | 59% | |
Idle | 174 | 276 59% | 182 5% | 445 156% | 323 86% |
H.264 | 138 | 148 7% | 257 86% | ||
WLAN | 134 | 181 35% | 144 7% | 293 119% | 218 63% |
Last | 71 | 69 -3% | 65 -8% | 96 35% | 91 28% |
Fazit
Pro
Contra
Obwohl unter der Haube zwei Grafikkarten stecken, präsentiert Gigabyte mit dem X9 ein ziemlich flaches und im Hinblick auf die Leistung nicht allzu schweres Gaming-Notebook, das mit einem hochwertigen Metallgehäuse, einem verspielten Design (ob es nun gefällt oder nicht) und einer mechanischen Tastatur auftrumpft.
Besonders Letztere hebt den 17-Zöller positiv von vielen High-End-Laptops ab. Die Anschlussausstattung muss sich ebenfalls nicht hinter der Konkurrenz verstecken. So verfügt das X9 über einen modernen Thunderbolt-3-Port.
Weniger zufrieden sind wir mit dem QHD-Display, das zwar 120 Hz unterstützt, geringe Reaktionszeiten hat und X-Rite-Pantone-zertifiziert ist, hinsichtlich Kontrast, Schwarzwert und Blickwinkel jedoch enttäuscht. Das Wort enttäuschend passt auch zur Akkulaufzeit und der Geräuschentwicklung. Im 3D-Betrieb wird der 17-Zöller für unseren Geschmack einfach zu laut. Darüber kann auch das gute Soundsystem nur bedingt hinwegtrösten.
Die Wahl eines SLI-Verbunds bringt weitere Stärken und Schwächen mit sich. Auf der einen Seite begeistert das Arous X9 bei Dual-GPU-fähigen Programmen durch hervorragende Leistungswerte, welche selbst Notebooks mit GTX 1080 alt aussehen lassen. Auf der anderen Seite wirkt sich die zweite GPU – wer hätte es gedacht – negativ auf die Kühlung (Temperatur, Lautstärke, ...), den Strombedarf und die Mobilität aus, zumal nicht alle aktuellen Games überhaupt SLI beherrschen, wodurch die sekundäre GTX 1070 im schlimmsten Fall brachliegt.
Zusammen mit der hohen Treiberabhängigkeit und der Mikroruckler-Tendenz sind Dual-GPU-Systeme mehr für Enthusiasten als „Otto-Normal-Spieler“ gedacht. Wer einfach drauflos zocken und sich nicht ständig mit Treiber-Updates herumärgern möchte, gleichzeitig aber eine gute Performance für Auflösungen jenseits der 1.920 x 1.080 erwartet, ist weiterhin bei einem Notebook mit Single-GPU-Lösung richtig (auf Basis der GeForce GTX 1070 oder GTX 1080). Am Ende reicht es für das Aorus X9 leider nicht ganz, um in unsere Gaming-Top-10 einzuziehen.
Aorus X9
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14.04.2018 v6 (old)
Florian Glaser