Lenovo ThinkPad X1 Carbon G12 Laptop Test: Erstes großes Update in drei Jahren

Wem das X1 Carbon G11 nicht leicht genug war, der wird sich darüber freuen, dass das neue X1 Carbon G12 mit noch rund 100 g weniger eines der leichtesten 14 Zoll Notebooks auf dem Markt ist. Das LG Gram 14 ist noch leichter mit weniger als einem Kilogramm, aber dieses Modell gibt es nur mit U CPUs. Das Lenovo ThinkPad ist zudem auch kompakter als die Konkurrenten wie das Latitude 7440 und EliteBook 1040.

Die Intel AX211 hat standardmäßig Bluetooth 5.3 und WiFi 6E Unterstützung. Wir haben im Zusammenspiel mit unserem Asus AXE11000 Testrouter keinerlei Probleme oder Schwankungen festgestellt.

Die Bodenplatte ist mit vier Kreuzschlitzschrauben gesichert, was es die Wartbarkeit vereinfacht. Das Innenleben wurde komplett überarbeitet, wie die Vergleichsbilder zeigen. Die Aufrüstbarkeit ist aber weiterhin genau so beschränkt wie vorher, mit einem einzelnen M.2 2280 PCIe Slot, einem austauschbarem WWAN-Modul sowie verlötetem RAM und WiFi.

Das Clickpad ist mit einer Größe von 12 x 5,7 cm nun etwas breiter als zuvor. Es kann sich manchmal von der Größe her etwas eingeschränkt anfühlen mit dem 16:10-Display, aber die dedizierten Tasten für den TrackPoint machen die User-Experience insgesamt besser.

Das Display ist ab Werk bereits gut eingestellt, mit geringen deltaE-Werten von nur 1,3 und 1,26. Eine Kalibrierung durch den Endnutzer ist daher nicht notwendig.

Pulsweiten-Modulation bzw. Flackern ist auf allen Helligkeitsstufen sichtbar, wie es für die meisten OLED-Panels typisch ist. Wir konnten eine konstante Frequenz von 240 Hz von null Prozent bis 100 Prozent Helligkeit messen.

Die 400 cd/m² Helligkeit sind für ein High-End Notebook eher durchschnittlich für die Nutzung im Außenbereich. Hellere Umgebungen und direkte Sonneneinstrahlung machen den Bildschirm verwaschen. Bestimmte Modelle von HP bieten ein 1000 cd/m² Display, die es bei Lenovo ThinkPads nicht gibt.

Wir haben Windows auf den Modus "Beste Leistung" eingestellt, bevor wir die Benchmarks durchgeführt haben. Es gibt keine Lenovo-eigenen Power-Profile in Lenovo Vantage, was die Einstellung für den End-User vereinfacht.

Die CPU-Taktraten schwanken während des Stresstests. Wenn Prime95 ausgeführt wird kann die CPU bis zu 54 Watt verbrauchen für einige Sekunden, was Taktraten von 3 GHz und Temperaturen von 105 Grad Celsius bedeutet. Der Takt sinkt schnell auf 2,2 GHz und schwankt dann zwischen 1,5 und 2,1 GHz, 82 und 96 Grad Celsius und einem Verbrauch zwischen 24 und 35 Watt. Dieses Verhalten passt zum unsteten Cinebench-Ergebnis und steht im Kontrast zum Ryzen 7 PRO 7840U im ThinkPad P14s, der im Prim95 die Taktraten halten kann.

Ähnliche Ergebnisse können beobachtet werden, wenn man mit dem Spiel Witcher 3 einen Test ausführt, der näher an einer realen Nutzung liegt. In diesem Szenario arbeitet die GPU mit 2.250 MHz, nur um anscheinend grundlos zwischendurch auf 1.600 MHz abzustürzen. Die Frame Rates waren deshalb auch unstet. Die Kern-Temperaturen an der CPU rangieren zwischen 80 und 95 Grad Celsius, vergleichen mit den 65 bis 80 Grad Celsius beim etwas dickeren Latitude 7440.

Die Ergebnisse im PCMark sind hervorragend, mit Scores die durchgehend deutlich höher ausfallen als beim älteren ThinkPad X1 Carbon G11. Der größte Fortschritt ist im Digiti Content Creation Test, da hier der Fortschritt bei der GPU-Performance abgebildet wird.