Apple MacBook Pro 16 2021 M1 Max Laptop im Test: Volle Leistung ohne Drosseln

Das neue MacBook Pro 16 2021 mit dem M1-Max-Prozessor bietet einen optionalen Leistungsmodus. Dieser wirkt sich allerdings ausschließlich auf die Geschwindigkeit der Lüfter und damit die Oberflächentemperaturen unter Last aus. Einen Leistungsunterschied zum normalen Modus (Automatisch) konnten wir hingegen nicht erkennen, weshalb alle nachfolgenden Benchmarks und Messungen mit der Voreinstellung Automatisch durchgeführt wurden. Der optionale Energiesparmodus begrenzt die Package-Power des M1 Max auf maximal 30 Watt, dafür bleibt das MBP 16 aber auch im Stresstest lautlos.

Da der Prozessorteil des Apple M1 Max mit seinen 10 Kernen (1x Efficiency-Cluster mit zwei Kernen + 2 Performance-Cluster mit je vier Kernen) prinzipiell identisch zum M1 Pro ist, können wir uns hier ziemlich kurzfassen. In den Multi-Core-Benchmarks ermitteln wir einen maximalen Verbrauch von knapp 29 Watt (~34 Watt Package), sowohl bei dauerhafter Belastung als auch im Akkubetrieb. Diese Verbrauchswerte sind minimal höher als beim M1 Pro, was aber auf die zusätzlichen GPU-Kerne, den größeren Cache und mehr RAM zurückzuführen ist. Unsere Benchmark-Ergebnisse sind, wie erwartet, abgesehen von minimalen Schwankungen absolut identisch.

Die Single- und auch Multi-Core-Leistung ist damit fast auf dem Niveau der Konkurrenten, die aber allesamt mit 45-Watt-CPUs ausgestattet sind und in der Praxis oftmals noch deutlich mehr Strom benötigen. Außerdem drosseln fast alle Windows-Konkurrenten ihre CPU-Leistung im Akkubetrieb.

Wenig überraschend ist natürlich auch die Top-Konfiguration des MacBook Pro 16 2021 ein sehr leistungsstarker und reaktionsschneller Rechner. Im normalen Alltag und bei CPU-lastigen Anwendungen wird man auch keinen Unterschied zum Einstiegsmodell mit dem M1 Pro erkennen. Das macht sich auch im systemübergreifenden CrossMark-Test bemerkbar, da die beiden Geräte hier praktisch auf dem gleichen Niveau liegen. Im BlackMagic RAW Speed Test macht sich der größere Cache leicht bemerkbar, denn im CPU-Test gibt es einen Vorsprung von 7 Prozent. 

Zusätzlich haben wir auch wieder die beiden PugetBench-Tests für Adobe Photoshop und auch Adobe Premiere Pro durchgeführt. Die Leistung des M1 Max ist auch deutlich höher, allerdings sollte man die Ergebnisse dennoch mit Vorsicht betrachten, da die Benchmarks nur mit den Intel-Versionen der Apps laufen. Diese werden via Rosetta 2 emuliert, was auch funktioniert, die Geschwindigkeit der Apps ist aber merklich geringer als bei den nativen Versionen. Diese werden in der Praxis noch deutlich schneller arbeiten, wir können aber leider keine genauen Aussagen über den Leistungsvorteil geben.

Unser Testgerät des MacBook Pro 16 2021 ist mit der schnellsten Version des M1 Max ausgestattet, die über vier GPU-Cluster mit jeweils 8 Kernen verfügt. In den Benchmarks ermitteln wir einen maximalen Verbrauch von 44 Watt für die GPU. In den Benchmarks fällt die Leistung deutlich besser aus als beim M1 Pro mit 16 GPU-Kernen, wobei der Vorsprung zwischen 60 bis maximal 95 Prozent liegt.  Im Wild Life Extreme Unlimited Benchmark, der nativ auf dem MacBook läuft, ist die Grafikleistung auf dem Niveau einer aktuellen GeForce RTX 3070, benötigt dafür aber nicht einmal die Hälfte der Energie. Die Grafikleistung bleibt auch im Akkubetrieb vollkommen stabil.

Spielen ist auf dem MacBook Pro 16 prinzipiell auch möglich, allerdings ist die große Einschränkung hier die begrenzte Verfügbarkeit an Titeln. Es gibt aktuell nur wenige native Titel und einige können emuliert werden. In den Gaming-Benchmarks ist der M1 Max erneut rund 70-80 Prozent vor dem M1 Pro und im Titel Shadow of the Tomb Raider etwa auf dem Niveau von schnellen Versionen der GeForce RTX 3060. Allerdings muss man hier wieder sagen, dass es sich um einen emulierten Titel handelt.

Mit Apps wie CrossWare lassen sich auch Windows-Titel wie Witcher 3 oder GTA V spielen und die Leistung ist auch gar nicht schlecht. Wir haben beispielhaft die Benchmark-Sequenz von GTA V aufgezeichnet. Im Video unten sieht man deutlich, dass die Leistung bei Ultra-Details (1.920 x 1.200 Pixel) prinzipiell sehr gut ist, es aber immer wieder zu deutlichen Rucklern kommt. Sicherlich kann man so noch einigermaßen spielen, aber man muss sich bewusst sein, dass es sich beim MacBook Pro 16, auch mit dem starken M1 Max, nicht um einen Gaming-Laptop handelt.

Auch das MacBook Pro 16 mit dem M1-Max-Prozessor bleibt bei wenig Last und bei einfachen Aufgaben lautlos, da die beiden Lüfter dann deaktiviert sind und es auch keine sonstigen elektronischen Geräusche (z. B. Spulenfiepen) gibt. Bei der reinen CPU-Last drehen die Lüfter nur mit der geringsten Stufe (1.600 U/Min), was praktisch überhaupt nicht hörbar ist. Deutlich lauter wird es erst, wenn man die 32 GPU-Kerne belastet. 

Die Lüfter des MacBook Pro 16 M1 Max erreichen mit 5.348 (links) bzw. 5.776 U/Min (rechts) eine höhere maximale Drehzahl als beim M1-Pro-Modell (max. 4.280 bzw. 4.750 U/Min). Allerdings sind die maximalen Werte eher theoretischer Natur, denn bei unseren Tests konnten wir nur ein Szenario finden, mit dem wir die maximale Drehzahl erreicht haben. Dazu haben wir den Stresstest (CBR23 und 3DMark Wildlife Extreme) im normalen Modus gestartet und nach einigen Minuten auf den Leistungsmodus gewechselt. Um die Temperaturen zu senken arbeitete das MBP 16 dann einige Minuten mit der maximalen Lüftergeschwindigkeit, was zu lauten 55,6 dB(A) führt. Nach kurzer Zeit Minuten pendelte sich das Gerät aber selbst im Leistungsmodus dann wieder bei durchschnittlich 4.400 U/Min ein (49,5 dB(A)). Wenn wir den Stresstest von vorneherein im Leistungsmodus durchführen, schwankt die Lüfterdrehzahl zwischen 4.000 (47,3 dB(A)) und 4.900 U/Min (52 dB(A)), wobei der Durchschnitt bei 4.400 U/Min liegt (49,5 dB(A)). Da es allerdings keinen Leistungsvorteil gibt, braucht man den Leistungsmodus ehrlich gesagt nicht.

Mit dem normalen Modus liegt die maximale Lüfterdrehzahl allerdings selbst im Stresstest bei 3.600 U/Min, was 42,9 dB(A) entspricht. Beim Test mit Witcher 3 schwankt die Lüfterdrehzahl ein wenig und liegt durchschnittlich bei 3.200 U/Min, was 39,5 dB(A) entspricht. Auch beim PugetBench-Benchmark (Premiere Pro) laufen die Lüfter mit 3.600 U/Min, wobei man hier auch sagen muss, dass es sich um die emulierte Version der App handelt. Das Rauschen der Lüfter bleibt dabei insgesamt sehr angenehm und auch ohne Kopfhörer kann man problemlos arbeiten. Alle diese Werte gelten übrigens sowohl für den Netz- als auch den Akkubetrieb.

Mit dem Energiesparmodus wird die Leistung des Prozessors auf maximal 30 Watt begrenzt, was dazu führt, dass die Lüfter selbst im Stresstest deaktiviert bleiben.

Temperaturprobleme sind dem neuen MacBook Pro 16 ein Fremdwort, denn bei alltäglichen Aufgaben merkt man eigentlich überhaupt keine Erwärmung und selbst bei anspruchsvolleren Aufgaben bleiben die Temperaturen absolut unkritisch.

Abweichend von unserem normalen Testprogrammen (Cinebench R15 + FurMark) nutzen wir für den Stresstest auf dem MacBook Pro die beiden nativen Apps Cinebench R23 Multi und 3DMark Wildlife Extrem (jeweils den Stresstest). Mit dieser Kombination konnten wir dem MacBook Pro 16 den höchsten Stromverbrauch entlocken. Im Gegensatz zu leistungsstarken Windows-Laptops bleibt die Leistung während des gesamten Stresstests auch stabil. Die Oberflächentemperaturen sind aber selbst nach einer Stunde sehr gering, denn wir messen gerade einmal knapp 42 °C auf der Ober- und auch Unterseite. Beim Spielen von Witcher 3 wird das Gehäuse minimal wärmer, da die Lüfter etwas langsamer drehen, aber der Unterschied ist kaum der Rede wert. 

Zusätzlich haben wir den Stresstest noch einmal mit dem optionalen Leistungsmodus durchgeführt und uns die Temperaturen angeschaut. Wie schon erwähnt ändert sich hier nichts an der Leistung, stattdessen erhöht sich nur die Lüfterdrehzahl und somit fallen die Oberflächentemperaturen mit maximal 39,9 °C noch einmal etwas kühler aus. In Anbetracht der Leistung und der Lüfterlautstärke sind diese Ergebnisse hervorragend. Selbst die Netzteiltemperaturen sind mit maximal knapp 43 °C vollkommen unbedenklich.

Beim Test mit einem externen Monitor konnten wir keine Unterschiede erkennen, weder bei den Oberflächentemperaturen noch dem Lüfterverhalten.