Surface Laptop 3 15 Ryzen 5 im Test: Microsoft kann das noch besser
Microsoft hat Anfang dieses Monats die dritte Generation des Surface Laptops sowie einige andere Surface Geräte (unter anderem auch ein faltbares Duo-Smartphone) vorgestellt. Das Modell, mit dem wir uns heute beschäftigen, ist der Surface Laptop 3 15, welcher mit einem leicht angepassten Ryzen 5 3580U ausgestattet ist. Es handelt sich dabei um den ersten traditionellen 3:2-15-Zoll-Surface-Laptop, und es ist auch der erste, der mit AMD Prozessoren als Alternative zu den üblichen Intel CPUs ausgestattet ist. Diese Entscheidung deutet darauf hin, dass Microsoft der Meinung ist, dass Ryzen genügend Leistung bieten kann, um im High-End-Consumer-Segment mit Intel mitzuhalten.
Unsere 15-Zoll-Ryzen-5-Konfiguration ist um 1.600 Euro erhältlich. Andere Konfigurationen mit Ryzen-7- oder auch Intel Prozessoren sind ebenfalls verfügbar. Genauere Details zu den Konfigurationsmöglichkeiten erhalten Sie auf der Produktseite des Herstellers. In den kommenden Wochen werden wir noch einige Surface Testberichte publizieren. Somit können wir uns bald einen besseren Gesamteindruck der Unterschiede zwischen den AMD- und Intel Konfigurationen machen. Der Surface Laptop 3 15 tritt gegen andere ultradünne Flaggschiffe wie das Dell XPS 15, das Apple MacBook Pro 15, das Huawei MateBook X Pro, das Lenovo Yoga C940 und das Asus ZenBook 15 an.
Update 2. November 2019: Nachdem unser Testgerät neuformatiert und aktualisiert wurde, funktionierte nun auch das Aufladen über USB Typ-C. Wir haben für den Test ein 130-W-USB-Typ-C-Netzgerät genutzt. Auch läuft das Gerät mit 8-GB-RAM im Dual-Channel-Modus anstatt wie ursprünglich im Test berichtet im Single-Channel-Modus.
Weitere Microsoft-Surface-Testberichte:
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion.
Details
Bew. | Datum | Modell | Gewicht | Dicke | Größe | Auflösung | Preis ab |
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82.9 % | 10.2019 | Microsoft Surface Laptop 3 15 Ryzen 5 3580U R5 3580U, Vega 9 | 1.5 kg | 14.7 mm | 15.00" | 2496x1664 | |
86.3 % | 09.2019 | Dell XPS 15 7590 i5 iGPU FHD i5-9300H, UHD Graphics 630 | 1.9 kg | 17 mm | 15.60" | 1920x1080 | |
87.9 % | 07.2018 | Apple MacBook Pro 15 2018 (2.6 GHz, 560X) i7-8850H, Radeon Pro 560X | 1.8 kg | 15.5 mm | 15.40" | 2880x1800 | |
83.9 % | 03.2019 | HP Spectre x360 15-df0126ng i7-8750H, GeForce GTX 1050 Ti Max-Q | 2.2 kg | 19.3 mm | 15.60" | 3840x2160 | |
90 % | 01.2019 | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2018-20KGS5DU00 i5-8550U, UHD Graphics 620 | 1.1 kg | 15.95 mm | 14.00" | 2560x1440 |
Gehäuse - leicht und sehr quadratisch
Nachdem zwei Generationen lang Beschwerden einprasselten, bietet Microsoft nun zusätzlich zum traditionellen Alcantara-Material endlich auch ein Metallgehäuse für seinen Surface Laptop der dritten Generation an. Das Metallgehäuse gefällt uns deutlich besser als die herkömmliche Alcantara-Variante. Die glatten Oberflächen fühlen sich solider an, sehen luxuriöser aus und sind einfacher sauber zu halten. Das Gehäuse ist sogar eines der besten Aspekte des neuen 15-Zoll-Surface-Laptops, da es sich kaum verwinden lässt und auch keine Knarzgeräusche von sich gibt. Das XPS 15, das MacBook Pro 15 und das Razer Blade 15 scheinen immer noch solider zu sein, allerdings hinkt der Microsoft Laptop nicht mehr besonders hinterher.
Der möglicherweise gewöhnungsbedürftigste Aspekt des Gehäusedesigns sind die dicken Bildschirmränder: Der Surface Laptop 3 15 sieht aus wie eine ausgedehnte Version des Huawei MateBook X Pro. Beides sind 3:2-Ultrabooks, doch Letzteres bietet viel schmälere Bildschirmränder und hat somit ein moderneres Aussehen. Wir vermuten, dass Microsoft die Bildschirmränder in der nächsten Überarbeitung kleiner machen wird, um dem aktuellen Trend von schmalen Bildschirmrändern zu entsprechen.
Was die Größe und das Gewicht angeht, sieht es beim Microsoft Laptop gut aus: Es ist sowohl schlanker als auch leichter als die meisten herkömmlichen 15,6-Zoll-Ultrabooks - inklusive dem XPS 15, dem Asus ZenBook 15, dem HP Spectre x360 15 und dem MacBook Pro 15. Allerdings ist das Gehäuse aufgrund des ungewöhnlichen 3:2-Formfaktors quadratischer und länger als üblich, was bedeuten könnte, dass er nicht in vorhandene Laptop-Taschen passt.
Ausstattung - Welche Ausstattung?
Surface Geräte waren, was die Anschlussausstattung angeht, immer schon etwas geizig - und dasselbe gilt auch für den Surface Laptop 3: Der dedizierte Mini-DisplayPort ist verschwunden, weshalb Nutzer entweder den DisplayPort über den USB-Typ-C-Anschluss nutzen oder sich passende Adapter oder gar das 230-Euro-Surface-Dock zulegen müssen. Die Anschlusspositionierung ist, abgesehen davon, ausgezeichnet.
Interessanterweise funktionierte der DisplayPort über USB erst, nachdem wir ein Update auf die aktuellen Treiber (Stand Ende Oktober 2019) machten.
Kommunikation
Das Gerät ist mit einem angelöteten Qualcomm/Atheros-QCA6174-Modul ausgestattet und bietet 867 MBit/s (WLAN) und Bluetooth 5. WiFi-6-Optionen gibt es aktuell nur für den kleineren 13,5-Zoll-Surface-Laptop-3. Es kam während des Testzeitraums zu keinerlei Verbindungsproblemen mit dem WLAN.
Wartung
Die Bodenplatte ist mit vier Torx-Schrauben befestigt, die unter den Gummifüßen versteckt sind, und ist somit leichter zu warten als beim Vorgänger. Das Hauptproblem ist allerdings das Entfernen der Gummifüßchen ohne passende Werkzeuge. Dabei kann die umliegende Oberfläche leicht zerkratzt werden, wenn man nicht vorsichtig ist. iFixit hat eine detaillierte Anleitung zur Demontage des Surface Laptop 3 15 publiziert und hat dabei festgestellt, dass abgesehen von der SSD keine Bestandteile erweitert werden können.
Zubehör und Garantie
Abgesehen von einer kurzen Bedienungsanleitung und dem Netzgerät wird das Surface ohne Zubehör geliefert. Wir hätten uns über ein Putztuch, einen USB-auf-RJ45-Adapter oder eine Schutzhülle gefreut. Der Touchscreen ist mit dem Surface Pen, mit dem Surface-Pro-Tablets ausgestattet sind, kompatibel.
Das Gerät hat eine Garantie von einem Jahr.
Eingabegeräte - keine großen Veränderungen seit dem Surface Laptop 2
Tastatur
Die Größe und das Layout der Tastatur sind mit denen des 13,5-Zoll-Surface-Laptop-2 aus dem Vorjahr ident - ebenso wie der komisch positionierte Ein-/Ausschaltknopf. Das Tasten-Feedback ist in Ordnung, und das Tippgeräusch bleibt moderat. Wir finden, dass die Tasten des HP Spectre x360 15 etwas fester sind, und das Tippen darauf etwas leichter fällt - auch wenn der Hub mit 1,5 mm bei beiden Geräten gleich ist. Das Feedback ist nicht bei jeder Taste gleich - die Eingabetaste und die engen Pfeiltasten fühlen sich schwammiger an als die QWERTZ-Tasten.
Touchpad
Das Precision Clickpad (~11,5 x 7,6 cm) ist etwas kleiner als die Clickpads des XPS 15 (10,5 x 8,5 cm) und des Huawei MateBook X Pro (12,0 x 7,8 cm). Die Oberfläche ist noch glatter als die darum liegende Handballenablage und bietet genau den richtigen Widerstand, um beim langsamen Gleiten präzise Klicks durchzuführen. Dennoch bevorzugen wir dedizierte Maustasten, da diese einfacher zu bedienen sind. Die integrierten Tasten auf diesem Clickpad sind relativ leise, haben einen kurzen Hub und ein etwas schwammiges Feedback.
Display - volle sRGB-Abdeckung
Das scharfe 15-Zoll-3:2-Touchscreen ist eines der größten Unterscheidungsmerkmale zwischen dem Surface Laptop 3 und anderen Ultrabooks. Das Sharp-LQ150P1JX51-IPS-Panel wurde bis jetzt in keinem anderen von uns getesteten Laptop eingesetzt. Die wichtigsten Eigenschaften wie Helligkeit und Reaktionszeiten haben sich seit dem 13,5-Zoll-Surface-Laptop-2 aus dem Vorjahr leicht verbessert. Kurz gesagt handelt es sich wieder um das ausgezeichnete Display des Surface Laptop 2 in einem neuen Format. Ghosting ist weiterhin bemerkbar, vor allem im Vergleich zum Razer Blade 15 mit seinem geschmeidigen 3-ms/144-Hz-Panel. Dies hat zwar keinen negativen Einfluss auf normale Aufgaben wie die Textbearbeitung, das Surfen oder das Abspielen von Videos, dennoch ist das Fehlen jeglicher Displayoptionen mit höheren Bildwiederholraten bei dem Preis enttäuschend.
Das Display nutzt, wie bereits beim Surface Laptop 2, PWM bei Helligkeitslevels unter 52 Prozent. Auch Backlight Bleeding konnten wir feststellen, allerdings ist es nicht so stark, um beim Abspielen von Videos mit schwarzen Rändern bemerkbar zu sein.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 403.4 cd/m²
Kontrast: 1042:1 (Schwarzwert: 0.4 cd/m²)
ΔE Color 2.75 | 0.5-29.43 Ø4.94, calibrated: 0.71
ΔE Greyscale 1.8 | 0.5-98 Ø5.2
99.4% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
63.4% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
63.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
99.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
66.9% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.09
Microsoft Surface Laptop 3 15 Ryzen 5 3580U Sharp LQ150P1JX51, IPS, 15", 2496x1664 | Microsoft Surface Laptop 2-LQN-00004 VVX14T092N00, IPS, 13.5", 2256x1504 | Microsoft Surface Laptop i5 ID: MEI96A2, Name: Panasonic VVX14T092N00, IPS, 13.5", 2256x1504 | Dell XPS 15 7590 i5 iGPU FHD LQ156M1, IPS, 15.6", 1920x1080 | HP Spectre x360 15-df0126ng AU Optronics AUO30EB, IPS, 15.6", 3840x2160 | Apple MacBook Pro 15 2018 (2.6 GHz, 560X) APPA040, IPS, 15.4", 2880x1800 | |
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Display | 2% | 2% | 2% | 1% | 28% | |
Display P3 Coverage | 66.9 | 68 2% | 67.8 1% | 66.5 -1% | 68.1 2% | 98.7 48% |
sRGB Coverage | 99.3 | 94.7 -5% | 94.3 -5% | 98 -1% | 94.2 -5% | 99.9 1% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 63.7 | 69.2 9% | 69.5 9% | 68.4 7% | 68.4 7% | 86.6 36% |
Response Times | -37% | -5% | -31% | -3% | 157% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 47.2 ? | 69.2 ? -47% | 50.8 ? -8% | 52.8 ? -12% | 57 ? -21% | 43.2 ? 8% |
Response Time Black / White * | 36.8 ? | 46.4 ? -26% | 37.2 ? -1% | 32 ? 13% | 31 ? 16% | 31.2 ? 15% |
PWM Frequency | 21370 ? | 1020 ? -95% | 117000 ? 447% | |||
Bildschirm | -15% | 11% | 1% | -39% | 29% | |
Helligkeit Bildmitte | 416.9 | 392 -6% | 384.2 -8% | 588 41% | 330 -21% | 520 25% |
Brightness | 389 | 390 0% | 378 -3% | 555 43% | 310 -20% | 492 26% |
Brightness Distribution | 86 | 89 3% | 90 5% | 89 3% | 87 1% | 88 2% |
Schwarzwert * | 0.4 | 0.24 40% | 0.36 10% | 0.4 -0% | 0.37 7% | 0.39 2% |
Kontrast | 1042 | 1633 57% | 1067 2% | 1470 41% | 892 -14% | 1333 28% |
Delta E Colorchecker * | 2.75 | 3.2 -16% | 1.8 35% | 2.5 9% | 4.03 -47% | 1.2 56% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 6.64 | 6.3 5% | 4.2 37% | 6.3 5% | 6.74 -2% | 2.3 65% |
Colorchecker dE 2000 calibrated * | 0.71 | 1.4 -97% | 0.6 15% | 1.96 -176% | ||
Delta E Graustufen * | 1.8 | 4.5 -150% | 1.2 33% | 4.5 -150% | 4.49 -149% | 1.3 28% |
Gamma | 2.09 105% | 2.2 100% | 2.21 100% | 2.2 100% | 2.57 86% | 2.18 101% |
CCT | 6646 98% | 7556 86% | 6708 97% | 6836 95% | 6744 96% | 6738 96% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 63.4 | 63.9 1% | 63.7 0% | 63.2 0% | 61 -4% | |
Color Space (Percent of sRGB) | 99.4 | 95 -4% | 94.2 -5% | 98 -1% | 94 -5% | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -17% /
-15% | 3% /
7% | -9% /
-5% | -14% /
-27% | 71% /
56% |
* ... kleinere Werte sind besser
Der Farbraum deckt den sRGB-Standard vollständig ab und erreicht ca. 63 Prozent des AdobeRGB-Standards, was in etwa der Abdeckung des Dell XPS 15 7590 FHD sowie des letztjährigen Surface Laptop 2 entspricht. Manche Laptops mit 4K-UHD-OLED- oder Sharp-IGZO-Panelen wie das Dell XPS 15 oder das HP Spectre x360 15 bieten noch breitere Farbräume.
Weitere Messungen mit einem X-Rite-Farbspektrometer zeigen akkurate Graustufen mit nur durchschnittlichen RGB-Balance- und GAMMA-Werten (2,08). Grün wird besonders ungenau dargestellt. Nachdem wir das Display selbst kalibriert haben, lagen die durchschnittlichen Graustufen-DeltaE-Werte bei 0,8 und die Werte für Farben bei 0,71.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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36.8 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 20.4 ms steigend | |
↘ 16.4 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 94 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21.1 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
47.2 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 23.2 ms steigend | |
↘ 24 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 80 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (33.1 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 21370 Hz | ≤ 51 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 21370 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 51 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 21370 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 17204 (Minimum 5, Maximum 3846000) Hz. |
Die Lesbarkeit des Displays im Freien ist nicht so gut wie beim Dell XPS 15 7590 oder beim Apple MacBook Pro 15, da der Surface Laptop ein weniger helles Display hat. Läuft das Gerät im Akkumodus, wird die maximale Helligkeit leicht eingeschränkt und erreicht statt 412 cd/m² selbst ohne automatische Helligkeitsanpassung nur 403 cd/m². Manche Hersteller, wie etwa HP und Toshiba, bieten für ihre Business-Convertibles mittlerweile matte Touchscreens an, um der starken Blendung herkömmlicher glänzender Panele etwas entgegenzuwirken.
Leistung - einer der besseren Ryzen-U-Laptops
Während das Surface Laptop 2 nur die zwei Prozessoroptionen Intel Core i5-8250U (8. Generation) und Core i7-8550U (Kaby Lake-R) anbot, können Nutzer beim Surface Laptop 3 nun aus vier Optionen wählen: dem Core i5-1035G7 und Core i7-1065G7 (10. Generation) sowie dem AMD Ryzen 5 3580U und Ryzen 7 3780U (2. Generation). Sowohl Microsoft als auch AMD haben bestätigt, dass diese Ryzen CPUs an den Surface Laptop angepasst wurden, weshalb sie aktuell in sonst keinem Gerät zu finden sind.
Die Grafikmöglichkeiten sind auf die integrierte Intel Iris Plus oder AMD Vega eingeschränkt. Microsoft bietet aktuell keine GeForce-MX-Optionen an. Der RAM wurde für diese Generation von 4 auf 8 GB erweitert. Allerdings lief unser System ursprünglich nur im Single-Channel-Modus (Eine Neuinstallation und komplettest Treiberupdate konnte dies lösen), und es gibt keine Möglichkeit zur Erweiterung des Arbeitsspeichers.
Der LatencyMon zeigt bei aktiviertem WLAN DPC-Latenzen auf, was bei einem Laptop, der für die Arbeit im Büro gedacht ist, enttäuschend ist. Das Problem scheint durch die Deaktivierung des WLANs gelöst zu werden.
Prozessor
Die reine CPU-Leistung liegt mit der des Ryzen 7 3700U im Dell Inspiron 15 5585 gleichauf und schlägt den neuesten Intel Core i7-1065G7 im Razer Blade Stealth sehr knapp. Läuft der CineBench-R15-Multi-Thread-Test in einer Schleife, hält der Surface Laptop seinen Turbo-Boost länger aufrecht; schließlich fallen die Taktraten aber dennoch ab. Interessanterweise schwanken die Ergebnisse nach einer Zeit zwischen 600 und 690 Punkten, was im Durchschnitt fast den Ergebnissen des Ryzen 7 3700U und des Core i7-1065G7 entspricht. Konsistentere Ergebnisse sind allerdings zu bevorzugen, da die Leistung dadurch besser vorhersehbar ist. Die Gesamtleistung ist im Durchschnitt nur etwa 5 bis 15 Prozent langsamer als die des 35-W-Ryzen-5-3550H.
Auf unserer dedizierten Seite zum Ryzen 5 3580U finden Sie weitere technische Informationen und Benchmark-Vergleiche.
Systemleistung
Der PCMark positioniert unseren mit einem Ryzen ausgestatteten Surface Laptop höher als jedes von Intel betriebene Surface Modell der bisherigen Generationen, mit Ausnahme der Surface Books mit einer dedizierten Nvidia GPU. Das Dell XPS 13 7390 2-in-1 erreicht durchgehend bessere Ergebnisse als unser Surface Laptop, was andeutet, dass der teurere Surface Laptop 3 in der Core-i7-Konfiguration theoretisch schneller sein sollte.
Während des Testzeitraums kam es - abgesehen von ein paar relativ unwichtigen Punkten (mehr dazu hier) - zu keinerlei Problemen. Nichtdestotrotz müssen wir unsere Leser wieder daran erinnern, dass die Surface Serie in der Vergangenheit einige Probleme mit fehlerhafter Hardware hatte, die erst mit der Zeit zum Vorschein kamen.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3348 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4246 Punkte | |
PCMark 10 Score | 4056 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher - wieder ein langsamer SK Hynix
Microsoft hat sich bezüglich Speichergerät in unserem Testmuster wieder an SK Hynix gewandt. Der einzige M.2-2230-Steckplatz behaust eine SK-Hynix-BC501-HFM256GDGTNG-NVMe-SSD, die langsame sequenzielle Lese- und Schreibraten von nur 1.100 MB/s bzw. 500 MB/s bietet und somit der Geschwindigkeit des Surface Laptop 2 aus dem Vorjahr entspricht. Mitstreitende Flaggschiff-Ultrabooks sind üblicherweise mit deutlich schnelleren Massenspeichern von Toshiba, Apple oder Samsung ausgestattet.
Microsoft Surface Laptop 3 15 Ryzen 5 3580U SK hynix BC501 HFM256GDGTNG | Microsoft Surface Laptop 2-LQN-00004 SK Hynix BC501 NVMe 256 GB | Microsoft Surface Laptop i5 Toshiba THNSN0128GTYA | Dell XPS 15 7590 i5 iGPU FHD Toshiba XG6 KXG60ZNV512G | Apple MacBook Pro 15 2018 (2.6 GHz, 560X) Apple SSD AP0512 | HP Spectre x360 15-df0126ng Toshiba XG5-P KXG50PNV2T04 | |
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AS SSD | 10% | -89% | 133% | 2% | 55% | |
Seq Read | 1122 | 826 -26% | 561 -50% | 2357 110% | 2239 100% | 2018 80% |
Seq Write | 514 | 555 8% | 117.2 -77% | 1235 140% | 1644 220% | 773 50% |
4K Read | 34.98 | 33.39 -5% | 20.15 -42% | 43.29 24% | 9.46 -73% | 24.62 -30% |
4K Write | 96.8 | 95.3 -2% | 39.07 -60% | 99.7 3% | 18.78 -81% | 92.8 -4% |
4K-64 Read | 492 | 447 -9% | 80.4 -84% | 1020 107% | 965 96% | 845 72% |
4K-64 Write | 339.9 | 370.4 9% | 35.48 -90% | 1502 342% | 163.5 -52% | 957 182% |
Access Time Read * | 0.056 | 0.048 14% | 0.128 -129% | 0.07 -25% | 0.225 -302% | 0.147 -163% |
Access Time Write * | 0.11 | 0.048 56% | 0.369 -235% | 0.039 65% | 0.057 48% | |
Score Read | 639 | 563 -12% | 157 -75% | 1299 103% | 1199 88% | 1071 68% |
Score Write | 488 | 521 7% | 86 -82% | 1726 254% | 347 -29% | 1127 131% |
Score Total | 1434 | 1369 -5% | 309 -78% | 3640 154% | 2119 48% | 2684 87% |
Copy ISO MB/s | 828 | 755 -9% | 87.1 -89% | 2145 159% | 1652 100% | |
Copy Program MB/s | 200.5 | 325.1 62% | 62.7 -69% | 565 182% | 328.5 64% | |
Copy Game MB/s | 387.4 | 577 49% | 80.5 -79% | 1320 241% | 700 81% |
* ... kleinere Werte sind besser
Grafikkarte - erwarten Sie nicht zu viel
Unseren Erwartungen entsprechend bietet die integrierte Radeon RX Vega 9 eine ähnliche Leistung wie die Vega 10 auf dem Ryzen 7 3800U, was die 3DMark-Benchmark-Ergebnisse bestätigen. Die Werte unseres Testgeräts und des mit dem Ryzen 7 3700U ausgestatteten Dell Inspiron 15 5585 sowie des mit dem Core i7-1065G7 Iris Plus ausgestatteten Dell XPS 13 7390 2-in-1 liegen nur ein paar Prozentpunkte auseinander. Der Unterschied zwischen den Generationen ist hier interessanter, da die UHD Graphics 620 oder Iris Plus Graphics 640 in älteren Surface-Laptop-Modellen alle nicht einmal halb so schnell waren.
3DMark 06 Standard Score | 13365 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 12628 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 4424 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 77533 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 13582 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 2524 Punkte | |
3DMark Time Spy Score | 974 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die realistische Gaming Performance ist maximal durchschnittlich und in manchen Fällen auch enttäuschend (beurteilt auf Basis der eingesetzten Hardware). Im Benchmark mit Shadow of the Tomb Raider liegt die durchschnittliche Framerate etwa bei 29 fps, was auch den Ergebnissen der mit der Core i7-1065G7 Iris Plus ausgestatteten Geräte XPS 13 7390 2-in-1 und Razer Blade Stealth entspricht. Bei anderen Spielen wie Fortnite, Rocket League und Witcher 3 zeigt sich die Radeon Vega 9 allerdings um 15 bis 40 Prozent langsamer. In Fortnite sind die Framerates sogar um 25 Prozent langsamer als auf dem mit dem älteren Ryzen 5 2500U und der RX Vega 8 ausgestatteten Honor Magicbook. Ein RAM im Dual-Channel-Modus würde hier sicherlich Abhilfe schaffen, weshalb wir vermuten, dass die Konfiguration mit Ryzen 7 3780U des Surface Laptop eine bessere Leistung abgeben wird. In jedem Fall empfehlen wir Nutzern, die meisten Spiele mit geringen Einstellungen zu spielen.
Im einstündigen Leerlauf auf Witcher 3 verhält sich die Framerate selbst bei wiederholten Versuchen ungewöhnlich. Wie Sie auf dem Graph sehen können, bleibt die Framerate bei etwa 47 fps konstant, fällt dann aber plötzlich auf 41 fps ab. Bei den meisten anderen Laptops würde die Framerate den ganzen Test über gleich bleiben und, wenn überhaupt, nur kurzfristig leicht schwanken. Möglicherweise stößt der Ryzen-5-Prozessor beim Versuch, ein Gleichgewicht zwischen Temperatur und TDP der CPU und integrierten GPU zu finden, an seine Grenzen.
min. | mittel | hoch | max. | |
BioShock Infinite (2013) | 117.9 | 20.5 | ||
The Witcher 3 (2015) | 41.9 | 13.3 | 8.1 | |
Overwatch (2016) | 92.3 | 36.3 | 19.3 | |
Rocket League (2017) | 100.7 | 46.2 | 30.4 | |
Fortnite (2018) | 48 | 22.3 | 15.7 | 9.1 |
Shadow of the Tomb Raider (2018) | 29 | 8 | ||
Apex Legends (2019) | 60.7 | 20.9 | 18 | 14.5 |
F1 2019 (2019) | 51 | 21 | 18 | 12 |
Borderlands 3 (2019) | 28.3 | 13.5 | 7.8 |
Emissionen
Geräuschemissionen - in den meisten Situationen leise
Das Kühlsystem besteht aus nur zwei Heatpipes und einem einzelnen Lüfter. Üblicherweise stehen wir Single-Fan-Systemen bei Ultrabooks skeptisch gegenüber, da der Lüfter pulsieren und häufiger aktiv sein könnte, als wenn zwei Lüfter vorhanden sind. Zum Glück bleibt der Surface Laptop 3 die meiste Zeit über lautlos bzw. ist kaum hörbar - selbst nach langem Surfen oder Streamen von Videos. Wir konnten während der ersten Benchmark-Szene von 3DMark 06 ein Lüftergeräusch von 30 dB(A) aufnehmen, was auch dem Lüftergeräusch früherer Surface Laptops entspricht.
Das Lüftergeräusch steigt unter höherer Last langsam aber sicher an. Läuft etwa Witcher 3, klettert das Lüftergeräusch langsam auf 31,4 dB(A), 34,4 dB(A) und 37,2 dB(A) und stabilisiert sich schließlich bei 39 dB(A).
Wir konnten bei unserem Testgerät kein elektronisches Rauschen oder Spulenfiepen feststellen.
Microsoft Surface Laptop 3 15 Ryzen 5 3580U Vega 9, R5 3580U, SK hynix BC501 HFM256GDGTNG | Microsoft Surface Laptop 2-LQN-00004 UHD Graphics 620, i5-8250U, SK Hynix BC501 NVMe 256 GB | Microsoft Surface Laptop i5 HD Graphics 620, i5-7200U, Toshiba THNSN0128GTYA | Dell XPS 15 7590 i5 iGPU FHD UHD Graphics 630, i5-9300H, Toshiba XG6 KXG60ZNV512G | Apple MacBook Pro 15 2018 (2.6 GHz, 560X) Radeon Pro 560X, i7-8850H, Apple SSD AP0512 | HP Spectre x360 15-df0126ng GeForce GTX 1050 Ti Max-Q, i7-8750H, Toshiba XG5-P KXG50PNV2T04 | |
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Geräuschentwicklung | 1% | -1% | -4% | -14% | -14% | |
aus / Umgebung * | 28 | 28.7 -3% | 28.2 -1% | 29.3 -5% | 29.6 -6% | 30.4 -9% |
Idle min * | 28 | 28.7 -3% | 28.2 -1% | 29.3 -5% | 30.1 -8% | 30.4 -9% |
Idle avg * | 28 | 28.7 -3% | 28.2 -1% | 29.3 -5% | 30.1 -8% | 30.4 -9% |
Idle max * | 28 | 28.7 -3% | 29 -4% | 29.8 -6% | 30.1 -8% | 31.6 -13% |
Last avg * | 29.2 | 30 -3% | 30.3 -4% | 32.4 -11% | 46.8 -60% | 43.2 -48% |
Witcher 3 ultra * | 39 | 36 8% | ||||
Last max * | 41.4 | 32.9 21% | 39.3 5% | 37.2 10% | 46.8 -13% | 38.3 7% |
* ... kleinere Werte sind besser
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28 / 28 / 28 dB(A) |
Last |
| 29.2 / 41.4 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 28 dB(A) |
Temperatur
Die meisten Laptops haben Lüftungsgitter an der Gehäuseunterseite, um bei der Wärmeableitung zu helfen. Der Surface Laptop 3 lässt diese vollständig weg. Die Konsequenzen dieser Entscheidung sind ziemlich offensichtlich: Die durchschnittliche Oberflächentemperatur ist wärmer als für Ultrabooks üblich. Hotspots erreichen beim Gamen oder unter hoher Last an der Unterseite der Basiseinheit bis zu 50 °C. Sie sind auch großflächiger als zum Beispiel beim HP Spectre oder Asus ZenBook und sind somit auch beim Tippen oder wenn das Gerät auf dem Schoß verwendet wird stärker bemerkbar. Die meisten Tasten erreichen beim Gamen eine Temperatur von etwa 40 °C, während die Handballenablagen bei milden 35 °C liegen.