Test Microsoft Surface 3 Tablet/Convertible
Microsofts Suche nach der nächsten Generation Notebook geht weiter. Bereits am 31.3. stellte Panos Panay, seines Zeichens Corporate Vice President for Surface Computing, im Microsoft Surface Blog das Surface 3 vor. Wichtigste Änderung im Vergleich zu den Vorgängern Surface 2 (hier im Test) und Surface RT ist das nunmehr vollwertige Windows 8.1 Betriebssystem. Wie es um die Zukunft Windows RT steht, will man bei Microsoft nicht kommentieren. Insider wollen mit diesem Schritt das endgültige Aus für Win RT erkennen.
Möglich wird der Einsatz von Windows 8.1 durch die Wahl einer x86-fähigen CPU. Die verwendete Intel Atom x7-Z8700 zählt zur brandneuen Atom-Generation und ist in 14-Nanometer Prozess gefertigt. Der Chip der Cherry-Trail-Plattform besitzt vier Rechenkerne und taktet mit 1,6 bis 2,4 GHz. Grafikseitig sollte im Vergleich zur Bay-Trail-Plattform eine Performance-Steigerung um den Faktor zwei zu erwarten sein.
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Update Log
02.05.2015: Massenspeicher Benchmarks, Akkulaufzeiten/Ladedauer, Update Fazit
05.05.2015: Spieleperformance, Team Fortress 2 Game Test
07.05.2015: Anwendungsperformance, Emissionen, Fazit mit Bewertung
12.05.2015: Spieleperformance
Konfigurationsmöglichkeiten
Preis | Speicher | RAM | Kommunikation | Betriebssystem | Typ |
---|---|---|---|---|---|
599 Euro / $499* | 64 GB | 2 GB | WiFi | Windows 8.1 | Basis - Consumer |
- tba - | 64 GB | 2 GB | WiFi + 4G LTE | Windows 8.1 | Consumer |
719 Euro / $599* | 128 GB | 4 GB | WiFi | Windows 8.1 | Consumer |
- tba - | 128 GB | 4 GB | WiFi + 4G LTE | Windows 8.1 | Consumer |
∼ 579 Euro | 32 GB | 2 GB | WiFi | Windows 8.1 | Schüler und Studenten inkl. Type Cover und Stift, ab Mai |
- tba - | 64 GB | 4 GB | WiFi | Windows 8.1 Pro | Business |
- tba - | 128 GB | 4 GB | WiFi | Windows 8.1 Pro | Business |
+ 149,99 Euro Surface 3 Type Cover | |||||
+ 49,99 Euro Surface Stift | |||||
+ 229,99 Euro Surface 3 Dock |
* Dollarpreise aus dem US Microsoft Store ohne Steuern
Mit einem Einstiegspreis von 599 Euro zielt Microsoft mit dem Surface 3 auf die preissensible Kundschaft ab, liegt man damit schließlich rund 200 Euro unter dem Surface Pro 3 (hier im Test) mit Intel i5-CPU bzw. rund 150 Euro unter der Variante mit Core-i3 (inklusive Eingabestift). Zum Zielpublikum zählen lt. Microsoft Studenten, Eltern und mobile Mitarbeiter.
Wählt man nun die Basisvariante mit 64 GB Massenspeicher und 2 GB Arbeitsspeicher, ergänzt dieses um ein Type Cover, schließlich will man ja auch Texte vernünftig eingeben, so beträgt der Gesamtpreis schon rund 749 Euro. In diesem Preisbereich sind auch bereits zahlreiche Notebooks verfügbar, die das Surface 3 hinsichtlich Leistungsreserven und Speicherkapazität klar in den Schatten stellen. Bleibt noch der Trumpf hoher Mobilität für das Surface 3. Ach ja, Office 365 Personal gibt es ebenso mit im Paket, allerdings nur für ein Jahr. Danach sind hierfür 69 Euro fällig. Pro Jahr.
BTW: Apples iPad Air 2 kommt in der 64 GB/WiFi-Variante auf 589 Euro, mit Smart Cover (39 Euro) und Wireless Kexboard (69 Euro) kommt man auf ein vergleichbares Paket um 697 Euro.
Microsoft wird neben den zuerst verfügbaren Varianten mit 64 und 128 GB Speicher auch noch eine spezielle Business-Version auflegen, ebenso mit den beiden SSD-Varianten, allerdings immer mit 4 GB Arbeitsspeicher und Windows 8.1 Pro. Anfang Mai soll zudem noch eine spezielle Education-Version erscheinen, die 32 GB Speicher und 2 GB RAM inkludiert. Das Bundle wird auch das optionale Type-Cover und den Eingabestift enthalten, und soll insgesamt 579 Euro kosten.
Bei unserer Testverson mit 128-GB-SSD waren bei Testbeginn von 110 Gigabyte 93,2 GB frei.
Umgelegt auf die Variante mit 32-GB-SSD würde das heißen, dass hier bis auf wenige Gigabyte kaum mehr freier Speicherplatz zur Verfügung stehen würde.
Erster Eindruck
Nach den ersten Stunden am Gerät hat sich bei den Autoren ein durchwegs positiver Gesamteindruck eingestellt. Optisch und haptisch entspricht das Surface 3 seinen Vorgängern. Das Magnesium-Gehäuse wirkt hochwertig, zugleich aber auch etwas plump. Mit einem Gewicht von 622 Gramm (ohne Cover) liegt das Surface 3 nach längerer Tablet-Nutzung doch etwas schwer in der Hand. Apples iPad Air 2 bringt im Vergleich nur 437 Gramm auf die Waage. Die Dicke von 8,7 Millimetern liegt unter dem Niveau vom großeren Bruder Surface 3 Pro (9 Millimeter), bleibt aber spürbar über Apples iPad Air mit gerade einmal 6,1 Millimetern.
Gefallen finden wir am lautlosen Betrieb des Gerätes (kein Lüfter). Zugleich können wir im ersten Einsatz keinerlei Performance-Probleme bei einfachen Office-Aufgaben und Internet-Applikationen ausmachen. Das Display überzeugt subjektiv mit guter Helligkeit und knackigen Farben. Auch das Type-Cover macht schlägt sich gut bei unseren ersten Texteingaben und kann in puncto Tippgefühl mehr bieten als man es von solch einer Lösung erwarten würde. Im Test befindet sich auch der optionale Eingabestift, der gutes und präzises Ansprechverhalten zeigt. Der Stift entspricht dem Modell wie es auch beim Surface Pro 3 Verwendung findet. Der aktive Pen mit N-trig-Technologie liegt durch die notwendige Batterie seitens Gewicht spürbar aber keinesfalls störend in der Hand.
Der an der Rückseite angebrachte Ständer-Mechanismus kennt nun 3 Positionen und lässt das Surface 3 besser auf individuelle Vorlieben bzw. situationsbedingte Umstände reagieren. Auf weichen bzw. unebenen Untergründen hat dieses Prinzip aber nach wie vor seine Schwächen. Erwähnt werden sollte auch, das Microsoft beim Surface 3 keinerlei Aufrüst- oder Wartungsoptionen vorsieht. Im Falle eines Defektes wird lt. Auskunft Microsoft nach Hinterlegung von Kreditkartendaten ein neues Gerät zugesendet, worauf hin der User angehalten ist, sein defektes Gerät zu retournieren. Tut man das nicht, wird die Karte belastet. Eine mögliche Ausfallszeit kann damit aber auf ein Minimum reduziert werden.
Kameras & Multimedia
Im ersten Soundcheck liefert das Surface 3 eine für Tablet-Verhältnisse gute Klangqualität bei ausreichender Lautstärke (soll lt. Microsoft im Vergleich zum Surface Pro 3 verbessert worden sein) um einen kleinen Raum zu beschallen. Offensichtlich wird aber auch die Basschwäche bei einschlägigen Musiktiteln sowie eine leichtes Hallen bei Musikwiedergabe.
Die integrierten Kameramodule liefern ebenso eine akzeptable Vorstellung. Die Rearcam eignet sich durchaus für schnelle Schnappschüsse während die Webcam für anspruchslose Videkonferenzen ausreicht. Probleme werden bei Lowlight-Szenarien offensichtlich, die ein erhebliches Bildrauschen provozieren.
Display
Das Surface 3 verfügt über einen Touchscreen im eher unüblichen 3:2 Format mit einer Auflösung von 1920 x 1280 Pixeln. Die spiegelnde Oberfläche ermöglicht zwar eine reibungslose Bedienung des Touchscreens, führt jedoch im Aussenbereich oder bei ungünstigen Lichtverhältnissen zu unangenehmen Spiegelungen. Innen hilft die sehr hohe Helligkeit von bis zu 400 cd/m2 Reflexionen zu mindern. Die Ausleuchtung des kleinen Screens ist hervorragend und auch im Dunkeln sind kaum Lichthöfe der LED Hintergrundbeleuchtung sichtbar.
Die minimale Helligkeit bei weißem Hintergrund messen wir mit sehr niedrigen 4,7 cd/m2 wodurch sich das Tablet auch gut zum Lesen im Dunkeln eignen sollte.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 399 cd/m²
Kontrast: 814:1 (Schwarzwert: 0.49 cd/m²)
ΔE Color 1.66 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 2.75 | 0.5-98 Ø5.2
98.8% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
64.4% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
70.4% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
98.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
68.8% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.22
Microsoft Surface 3 HD Graphics (Cherry Trail), Z8700, 128 GB eMMC Flash | Microsoft Surface Pro 3 HD Graphics 4400, 4300U, Hynix HFS128G3MNM | Microsoft Surface 2 GeForce Tegra 4, 4, 32 GB eMMC Flash | Apple iPad Air 2 2014 PowerVR GXA6850, A8X, 128 GB eMMC Flash | |
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Bildschirm | -36% | -22% | -5% | |
Helligkeit Bildmitte | 399 | 355.3 -11% | 357 -11% | 423 6% |
Brightness | 380 | 338 -11% | 369 -3% | 427 12% |
Brightness Distribution | 90 | 91 1% | 89 -1% | 92 2% |
Schwarzwert * | 0.49 | 0.33 33% | 0.51 -4% | 0.61 -24% |
Kontrast | 814 | 1077 32% | 700 -14% | 693 -15% |
Delta E Colorchecker * | 1.66 | 4.72 -184% | 3.86 -133% | 2.86 -72% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 3.24 | |||
Delta E Graustufen * | 2.75 | 6.53 -137% | 2.4 13% | 2.37 14% |
Gamma | 2.22 99% | 2.17 101% | 2.46 89% | 2.43 91% |
CCT | 6358 102% | 6707 97% | 6740 96% | 6941 94% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 64.4 | 59.37 -8% | 88 37% | |
Color Space (Percent of sRGB) | 98.8 |
* ... kleinere Werte sind besser
Schwarzwert (0,49 cd/m2) als auch maximaler Bildkontrast (814:1) gehen in Ordnung, gehören aber im Tablet-Vergleich eher zur Mittelklasse. Das Display nutzt Pulsweitenmodulation (PWM) zur Helligkeitsreguierung, allerdings mit dem von uns verwendeten Messequipment erst in den niedrigsten 2-3 Helligkeitsstufen messbar. Im Erstkontakt störend empfanden wir den integrierten Helligkeitssensor, der kein manuelles Übersteuern bei höherer erwünschter Helligkeit zulässt. Dieser lässt sich jedoch in den Energieeinstellungen in Windows deaktivieren.
Überraschend gut fällt die Analyse der Farbdarstellung aus. Im Vergleich zum sRGB Referenzfarbraum leistet sich das Surface 3 bereits im Auslieferungszustand eine sehr geringe durchschnittliche Abweichung (DeltaE) von nur 1,66 im Colorchecker und 2,75 im Grayscale-Test. Kalibriert man das Display, verbessern sich diese ohnehin bereits sehr guten Werte weiter auf niedrige 0,86 (Colorchecker) und 1,06 (Grayscale). Grafiker und Bildbearbeiter dürften diesen Punkt wohlwollend zur Kenntnis nehmen.
Wie schon die sehr guten Calman Ergebnisse nahelegen wird der sRGB Farbraum vom Surface 3 Display sehr gut abgedeckt. Das ICC Profil der Kalibriertung ergibt eine Abdeckung von sehr guten 98,8% (AdobeRGB1998 64,4%).
Die Blickwinkelstabilität ist wie von Displays basierend auf IPS-Technologie sehr gut und wird im Praxiseinsatz nur durch bei flachen Blickwinkel verstärkt einsetzenden störenden Reflexionen limitiert.
Leistung
Eckpunkt des Surface 3 Konzeptes ist der lautlose Betrieb als Tablet, welcher den Einsatz einer passiv gekühlten x86-CPU erforderlich macht. Microsofts Wahl fiel dabei auf die eben erst vorgestellte Intel Atom x7-Z8700 CPU, einem der ersten Vertreter der neuen Cherry Trail Chips. Gefertigt im 14-Nanometer-Prozess soll sich die Vierkern-CPU mit einem TDP von unter 4 Watt das Auslangen finden.
Prozessor
Im ersten Test der CPU-Performance platziert sich die neue Intel Atom x7-Z8700 CPU knapp über der Z3795, der bisherigen Top-CPU der Intel Atom BayTrail-Generation (22nm). Der Intel Core i3-4020Y, eingesetzt in der Einstiegsversion des Surface Pro 3, bleibt bei Single-Thread-Tests klar voran während in den Mehrkerntests die Z8700 oft auf Augenhöhe liegt. Gut erkennbar ist auch der Performance-Vorteil der i5-4300U CPU im Surface Pro 3.
Im Idle-Modus verbleiben die 4 Kerne der Z8700 CPU zumeist bei 479 MHz mit kurzen Spikes auf 800 MHz. Unter Last im Cinebench Multi-Thread-Test takten alle 4 Kerne auf 2,4 GHz hoch. Die Chiptemperatur erreicht lt. HWInfo innerhalb weniger Minuten ein Maximum von 82°C und bleibt auf dem Level konstant. Nach mehreren Minuten Laufzeit ist ein Nachlassen des Turbotaktes auf 2,2 bis 2,3 Ghz zu beobachten. Die Rückseite des Tablets hat sich zu diesem Zeitpunkt im Bereich unter der Kamera auf bis zu 39°C erwärmt. Hier dürfte die CPU im Inneren platziert sein. Auch auf der Vorderseite ist dieser Hotspot messbar, die Oberfläche bleibt jedoch hier etwas kühler.
Cinebench R10 | |
Rendering Single 32Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Surface 3, Z8700 | |
Fujitsu Stylistic Q584, Z3770 | |
Dell Venue 11 Pro 5130, Z3770 | |
HP Omni 10 5600eg (F4W59EA), Z3770 | |
HP ElitePad 1000 G2, Z3795 | |
Toshiba Satellite W30t-A-101, 4020Y | |
Microsoft Surface Pro 3, 4300U | |
Rendering Multiple CPUs 32Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Surface 3, Z8700 | |
Fujitsu Stylistic Q584, Z3770 | |
Dell Venue 11 Pro 5130, Z3770 | |
HP Omni 10 5600eg (F4W59EA), Z3770 | |
HP ElitePad 1000 G2, Z3795 | |
Toshiba Satellite W30t-A-101, 4020Y | |
Microsoft Surface Pro 3, 4300U |
X264 HD Benchmark 4.0 | |
Pass 1 (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Surface 3, Z8700 | |
Dell Venue 11 Pro 5130, Z3770 | |
HP ElitePad 1000 G2, Z3795 | |
Toshiba Satellite W30t-A-101, 4020Y | |
Microsoft Surface Pro 3, 4300U | |
Pass 2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Surface 3, Z8700 | |
Dell Venue 11 Pro 5130, Z3770 | |
HP ElitePad 1000 G2, Z3795 | |
Toshiba Satellite W30t-A-101, 4020Y | |
Microsoft Surface Pro 3, 4300U |
Super Pi mod 1.5 XS 1M - 1M (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Surface 3, Z8700 | |
Dell Venue 11 Pro 5130, Z3770 | |
HP Omni 10 5600eg (F4W59EA), Z3770 | |
HP ElitePad 1000 G2, Z3795 | |
Toshiba Satellite W30t-A-101, 4020Y | |
Microsoft Surface Pro 3, 4300U |
Super Pi mod 1.5 XS 2M - 2M (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Surface 3, Z8700 | |
Dell Venue 11 Pro 5130, Z3770 | |
HP Omni 10 5600eg (F4W59EA), Z3770 | |
HP ElitePad 1000 G2, Z3795 | |
Toshiba Satellite W30t-A-101, 4020Y | |
Microsoft Surface Pro 3, 4300U |
wPrime 2.10 - 32m (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Surface 3, Z8700 | |
Dell Venue 11 Pro 5130, Z3770 | |
HP Omni 10 5600eg (F4W59EA), Z3770 | |
HP ElitePad 1000 G2, Z3795 | |
Toshiba Satellite W30t-A-101, 4020Y | |
Microsoft Surface Pro 3, 4300U |
* ... kleinere Werte sind besser
Massenspeicher
Vorerst steht das Surface 3 mit zwei verschiedenen Massenpeicher-Lösungen zur Auswahl. Eine 64 GB fassende Festspeicherlösung, oder, wie auch in unserem Testgerät verbaut, ein Speicher mit 128 Gigabyte Kapazität. Entgegen leistungsstarker Solid State Drives kommt hier allerdings eine eMMC (embedded Multimedia Card) zur Anwendung, welche vom Prinzip und der Leistung her eher an ein SD-Speichermedium erinnert. Vorteil: geringere Kosten für den Hersteller. Nachteil: geringere Performance für den User.
Grund für die Wahl einer eMMC-Lösung kann aber auch schlicht die fehlende Kompatibiliät der neuen Cherry Trail Atom-Prozessoren sein. Bereits der Bay Trail Vorgänger zeigte hier die selbe Schwachstelle.
Um die Performance des eingesetzten Speichers zu prüfen lassen wir Crystaldiskmark am Gerät durchlaufen. Versuche Werte weiterer Testsoftware, etwa AS SSD zu erhalten, scheiterten aufgrund der Inkompatibilität zu eMMC-Lösungen. Vergleichen wir die Ergebnisse mit jenen des Surface Pro 3, in dem konventionelle Speichermodule eingesetzt werden, wird der schwerwiegende Unterschied gut sichtbar. Je nach Test kann das Surface 3 hier um Faktor 2 bis 25 übertroffen werden. Den geringsten Rückstand zeigt das Surface 3 im Read 4K Test, der für den Systemstart von besonderer Bedeutung ist. Beim Schreiben großer Datenblöcke, beispielsweise dem Kopieren von Audio- oder Videodateien fällt die eingesetzte Speicherlösung sogar hinter ein SSHD-Laufwerk, eingesetzt im Thinkpad Yoga 12 zurück.
Was bedeutet das nun für die Alltagspraxis? Ein Systemstart nimmt rund 18 Sekunden in Anspruch, aus dem Energiesparmodus erwacht das Surface 3 hingegen praktisch unmittelbar auf Knopfdruck. Mögliche Einschränkungen können sich etwa beim Kopieren von Dateien ergeben. Zum Vergleich: Eine 2 GB große Videodatei benötigt rund 70 Sekunden, ein Ordner mit 10 Videodateien mit je rund 300 MB benötigt 2 Minuten zum Kopieren. Führen wir selbe Operation zum Vergleich auf einem Thinkpad X220 aus, ausgestattet mit einer 256 GB fassenden Samsung 840 Mittelklasse-SSD, so ist die 2-GB-Videodatei in weniger als 10 Sekunden kopiert, der Ordner mit den Videodateien in unter 15 Sekunden (vs. 120 Sekunden beim Surface 3!). Auch das Öffnen bzw. Speichern großer Dateien in Programmen kann in Folge hier zu Verzögerungen führen, die man von einem Flashspeicher-basierenden Gerät nicht per se erwarten würde. Der Performance in verschiedensten Anwendungsszenarien (Bild- und Videobearbeitung,...) werden wir uns in einem kommenden Update ausführlich widmen.
Microsoft Surface 3 128 GB eMMC Flash | Microsoft Surface Pro 3 Hynix HFS128G3MNM | Dell Venue 11 Pro 7140 Sandisk X110 M.2 SD6SP1M-128G | Lenovo ThinkPad Helix 2 Toshiba THNSFJ256GDNU 256 GB | Acer Aspire Switch 11 SW5-171-31U3 Lite-On IT L8T-64L9G | Acer Aspire Switch 10 SW5-012-13DP 32 GB eMMC Flash | Lenovo ThinkPad Yoga 12 Seagate ST500LM000 Solid State Hybrid Drive | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
CrystalDiskMark 3.0 | 765% | 417% | 447% | 409% | 14% | -49% | |
Read Seq | 149.3 | 501 236% | 395.6 165% | 422.7 183% | 504 238% | 169.3 13% | 33.57 -78% |
Write Seq | 47.99 | 324 575% | 221.9 362% | 247.4 416% | 167.2 248% | 72.8 52% | 107.6 124% |
Read 512 | 133.7 | 357.8 168% | 209.1 56% | 333.7 150% | 378.7 183% | 151.1 13% | 29.68 -78% |
Write 512 | 39.9 | 324.6 714% | 153.5 285% | 164.9 313% | 167.2 319% | 72.7 82% | 47.23 18% |
Read 4k | 12.64 | 20.81 65% | 22.9 81% | 19.44 54% | 29.46 133% | 18.31 45% | 0.351 -97% |
Write 4k | 9.52 | 76.2 700% | 35.29 271% | 43.08 353% | 57.6 505% | 5.603 -41% | 0.64 -93% |
Read 4k QD32 | 27.94 | 345 1135% | 256.4 818% | 295.9 959% | 195 598% | 26.66 -5% | 0.706 -97% |
Write 4k QD32 | 11.2 | 294.4 2529% | 156.1 1294% | 139.3 1144% | 128.1 1044% | 5.642 -50% | 0.665 -94% |
Grafikperformance
Vertraut man unseren ersten Ergebnissen im 3D Mark 2011, kann ein deutlicher Vorsprung der Intel HD Graphics (Cherry Trail) im Vergleich zu ihrem Bay-Trail-Vorgänger abgelesen werden. Hinter der HD Graphics 4200 in der i3-4020Y CPU bleibt die Lösung wie erwartet aber noch auf Abstand. Wie sich dieser Zugewinn im Vergleich zur Bay-Trail-Generation auf praxisrelevante Applikationen und Games auswirkt, werden wir noch genauer untersuchen. Anspruchsvolle aktuelle Windows Spiele wie Battlefield Hardline oder GTA 5 sollten jedoch nicht spielbar sein (wir werden es aber natürlich testen). Ältere anspruchslose Spiele wie Fifa oder Dota 2, Counterstrike oder Diablo 3 könnten jedoch in geringsten Settings spielbar sein. Wir werden sehen ...
Spiele und Surface 3?
Für anspruchsvolle Spiele reicht der kleine Atom im Surface 3 nicht. Trotz deutlich verbesserter Grafikkarte im Vergleich zu älteren Atom Prozessoren, sind selbst wenig fordernde Windows 3D Spiele wie Team Fortress 2 nur in minimalen Details spielbar. In unseren kurzen Multiplayer Test fiel die Bildrate bei anspruchsvollen Gefechten immer wieder unter 20 fps. Subjektiv war es jedoch noch spielbar (siehe Video).
Mit dem Kassenschlager GTA V und den rund 60 Gigabyte Speicherkapazität versetzen wir unserem Surface 3 Testgerät nicht nur hinsichtlich Speicherplatz beinahe den Gnadenstoß. In unserem Benchmarkcheck erreichen wir auf niedrigsten Grafiksettings nur 10,8 Fps im Schnitt (min.: 0,4; max.: 29,2 Fps), dazu gesellen sich jede Menge Grafikfehler. Auch im praktischen Test kommen wir zu dem Ergebnis, dass GTA V für diese Plattform in jedem Fall tabu ist.
Deutlich besser verläuft ein Test mit dem Evergreen Counterstrike: Global Offensive. In unserem Test bei niedrigsten Einstellungen protokollieren wir 41 Fps im Schnitt, die minimale Framerate bleibt über 30 Fps. Auch bei mittleren Details (1024x768) kann das Game als durchaus gut spielbar bezeichnet werden (av. 35,1; min.: 30; max.: 43 Fps). Intels HD Graphics (Cherry Trail) liegt hier auf einem Niveau mit der HD Graphics (Haswell) der 2957U CPU bzw. der HD 4200 der 4202-CPU im HP Spectre 13.
Bei GRID: Autosport liefert der integrierte Benchmark bei niedrigsten Grafiksettings ein gerade noch zufriedenstellendes Ergebnis von 27.3 Fps im Schnitt (min.: 12.5; max.: 50.6 Fps). Schraubt man die Details bzw. die Auflösung nach oben, rutscht man unvorzüglich in die rote Zone. In diesem Test können wir interessanter Weise keinen Vorteil zu Intels HD Graphics (Bay Trail) beobachten.
Grenzwertig fällt das Benchmarkergebnis auch bei Civilization: Beyond Earth aus. 16,2 Fps im Schitt (min.: 7,0; max.: 29,1 Fps) reicht nicht wirklich für ruckelfreien Spielgenuß, auch wenn die Performance im Vergleich zur HD Graphics (Bay Trail) im Venue 11 Pro um rund 50% zugelegt hat.
Nicht zur bevorzugten Wahl sollte überdies The Elder Scrolls: Skyrim zählen. Mit rund 19 Fps im Schnitt in unserem Benchmarkdurchlauf (min.: 14; max.: 24 Fps) will auch hier keine richtige Spielfreude aufkommen. Spannend: Intels HD Graphics (Bay Trail) im T100TA kann dennoch fast 40% überflügelt werden.
Aufatmen dürfen Freunde des virtuellen Puppenspiels: Sims 4 lief in unserem Benchmarkcheck sehr flüssig und lässt mit 81 Fps im Schnitt (min.: 50; max.: 108 Fps) sogar noch Platz für Grafikverbesserungen. Die HD Graphics (Bay Trail) im Asus T200TA kann hier 34% überboten werden.
Zusammenfassend kann man für die Spieleperformance folgendes festhalten: Auch wenn sich die Grafikperformance der integrierten HD Graphics (Cherry Trail) im Vergleich zum Bay-Trail-Vorgänger erheblich verbessert hat, reicht die gebotene Leistung bei klassischen PC-Games nur in Ausnahmefällen für einen flüssigen Spielgenuss. Dass Games wie etwa Sims 4 oder Counterstrike: GO bei ansprechender Grafik auf einem komplett passiv gekühlten Device flüssig wiedergeben werden können, ist dennoch beeindruckend.
The Elder Scrolls V: Skyrim - 1280x720 Low Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Surface 3 | |
HP Spectre 13-h205eg x2 | |
Lenovo IdeaPad Flex 15 | |
Acer Aspire E1-532 | |
Packard Bell EasyNote ME69BMP | |
Asus Transformer Book T100TA-C1-GR |
Counter-Strike: GO - 1366x768 Medium (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Surface 3 | |
Acer Aspire Switch 12 SW5-271-61X7 | |
HP Spectre 13-h205eg x2 | |
Packard Bell EasyNote TE69HW-29574G50Mnsk | |
Asus F551MA-SX063H |
GRID: Autosport - 1024x768 Ultra Low Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Surface 3 | |
Asus Transformer Book T300FA-FE001H | |
Dell Latitude 13 7350 | |
Acer Aspire V3-331-P982 | |
HP Pavilion 10-k000ng x2 | |
Acer Aspire E3-111-C6LG | |
Toshiba Satellite C50D-B-125 | |
Dell Inspiron 15 3542-2293 | |
MSI CX61-i572M |
Sims 4 - 1024x768 Low Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Surface 3 | |
Dell Latitude 12 E7250 | |
Toshiba Satellite C50D-B-125 | |
Dell Latitude 14 Rugged - 5404 | |
Dell Inspiron 15 3542-2293 | |
HP EliteBook 755 G2 | |
Asus Transformer Book T200TA | |
MSI CX61-i572M |
Civilization: Beyond Earth - 1024x768 Minimum Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Surface 3 | |
Dell Venue 11 Pro 7130 | |
Asus X751MA-TY148H | |
Toshiba Satellite C50D-B-125 | |
Dell Inspiron 15 3542-2293 | |
MSI CX61-i572M |
GTA V - 1024x768 Lowest Settings possible (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Surface 3 | |
Asus ASUSPRO BU201LA-DT030G | |
MSI CX61-i572M |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
StarCraft 2 (2010) | 63.2 | 18.8 | ||
Civilization 5 (2010) | 18.7 | |||
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 18.9 | 8.5 | ||
Anno 2070 (2011) | 33.1 | 13.4 | ||
Diablo III (2012) | 31.9 | 19 | ||
Counter-Strike: GO (2012) | 41.1 | 35.1 | 20.3 | 11.4 |
Borderlands 2 (2012) | 0 Spiel startete nicht | 0 Spiel startete nicht | ||
Tomb Raider (2013) | 33.6 | 14.8 | ||
BioShock Infinite (2013) | 19.8 | 10 | 7.9 | |
Dota 2 (2013) | 29.7 | 16.5 | ||
Battlefield 4 (2013) | 13.3 | |||
GRID: Autosport (2014) | 27.3 | 13.5 | ||
Sims 4 (2014) | 81.4 | 21.2 | 10 | |
Fifa 15 (2014) | 15.6 | |||
Civilization: Beyond Earth (2014) | 16.2 | 6.1 | ||
GTA V (2015) | 10 Schwere grafische Probleme |
System Performance
Beginnen wir den Punkt System Performance mit einem Blick auf das Abschneiden in den PCMark Benchmarktests. Im PCMark 7 erreicht unsere Testkonfiguration mit 3029 Punkten knapp nicht das Niveau des Miix 2 von Lenovo, ausgestattet mit Intel i3-4012Y Prozessor (mit aktiver Kühlung!). Geräte basierend auf Bay-Trail-Chips, etwa das Aspire Switch 10 oder das Venue 10, bleiben in diesem Check 20-25% zurück. Deutlich fällt der Vorsprung von Microsofts Surface Pro 3 (i5-4300U, 128GB SSD) aus, das hier rund 70% besser abschneidet als sein kleiner Bruder Surface 3
Im PCMark 8 kann sich das Surface 3 sogar noch vor das Miix 2 schieben, welches zudem auch eine leistungsstärkere SSD besitzt als das Surface 3. Intels Haswell-Basis i5-4202Y im Aspire Switch 11 ist hier noch rund 20% voran, das mit Broadwell M-5Y10a ausgestattete Venue 11 hat in diesem Test die Nase rund 50% vorne.
Praxistest Photoshop CS5 & Lightroom 5
Wir öffnen 10 Raw Bilddateien (je rund 20 MB), und führen verschiedenste Werkzeuge aus. Das Öffnen der Bilder dauert jeweils einige Sekunden. Crop-Befehle werden umgehend durchgeführt, Bildkorrekturen wie Belichtung, Farbton und Helligkeit werden ebenso rasch umgesetzt, die Vorschau dazu zeigt leichte Verzögerungen. Rechenintensive Operationen, etwa der Einsatz des Wischfinger Werkzeugs, können allerdings, je nach Umfang der Bildmodifikation, zu teils erheblichen Wartezeiten führen. Ebenso Ausschneide-Befehle. Die CPU taktet dabei auf 2,37 GHz für die Dauer der Berechnung hoch und fällt danach wieder in den Ruhezustand von rund 0,6 GHz. Auch angewendete Filter bringen die CPU ins Schwitzen und zeigen bei der Vorschau eine Verzögerung. Die Arbeitsspeicherauslastung liegt bei rund 64% der 4 GB RAM, 1500 MB sind allein Photoshop CS5 zugeordnet. Die 2-GB-Version des Surface 3 ist für derartige Anwendungen wohl eher auszuschließen.
Auch Adobe Lightroom zählt zu den bevorzugten Tools für Bildbearbeiter. Ähnlich wie bei Photoshop sehen wir beim Öffnen von RAW-Dateien und deren einfache Bearbeitung (Korrektur von Belichtung, Kontrast,...) keine Probleme. Der Bildexport kann einige Sekunden in Anspruch nehmen.
Unserer vorliegende "Highend-Variante" des Surface 3 (128 GB eMMC, 4 GB RAM) für das Thema Bildbearbeitung nun grünes Licht zugeben würden wir allerdings auch nicht wagen. In Ampelfarben ausgedrückt wären wir hier eher bei Orange. Es kommt schon ganz genau auf die individuellen Bedürfnisse des Users an, ob hier die gebotene Performance gerade noch ausreicht oder die notwendigen Wartezeiten schon unerträglich werden. Für professionelle und häufige Bildbearbeitung würden wir unseren Erfahrungen zufolge das Gerät nicht empfehlen.
Praxistest Powerdirector 13 & High-Res Videowiedergabe
Wenig erfolgversprechend fällt der Praxistest Full-HD-Videobearbeitung mit Powerdirector 13 aus. Im Test importierten wir einen etwa eine Minute langen MP4 Clip (1080p, 50bps) und schnitten diesen bzw. setzten Übergänge in die entstehenden Clips. Die Arbeit mit Powerdirector war geprägt von Eingabeverzögerungen, einer stark ruckelnden Vorschau sowie unmotivierten Sprüngen auf der Timeline. Das Rendern des Videos im Format h.264 AVC 1920x1080/60i (16 MBit/s) wurde dank aktiviertem Intel QuickSync in knapp 3 Minuten umgesetzt. Wesentlich flüssiger lief ein erneuter Versuch mit einem rund eine Minute langem HD-Clip (MP4, 720p, 25bps) ab. Schneiden, Übergänge und Vorschau zeigten keine störenden Aussetzer.
An sich sollte die Intel Atom x7-Z8700 auch HEVC/h.265 Videos decodieren können. Im Test scheiterte das Surface 3 allerdings an der offenbar zu hohen Bitrate dieses Testclips (HEVC 3840x2160, 10 Bit). Für den Test nutzten wir das K-Lite Codec Pack 11.04 im Zusammenspiel mit dem Media Player Classic x64.
4K-Bildausgabe über Mini-Displayport
Per Adapter schließen wir unseren Asus PB287Q 4K-Testmonitor (3840x2160 Pixel) an das Surface 3 an und prüfen die Leistung der Bildausgabe. Schnell fällt auf, dass das ausgegebene Bild nur mit 30 Hz läuft (DisplayPort 1.1). Spürbar ist dies etwa beim Bewegen des Mauszeigers, der an Flüssigkeit und Präzision vermissen lässt. Auch beim Verschieben von Fenstern oder beim Scrollen auf Webseiten kann dies sichtbar werden. Das Intel Update Utility findet zum Zeitpunkt auch noch keine Treiber die hier möglicherweise erweiterte Settings zulassen würden.
Apropos Scrollen auf Websites: Per Google Chrome Browser wurde die Atom CPU im 4K- und 1080p-Betrieb beim Scrollen zu 100% dicht gemacht. Wählt man hingegen den vorinstallierten Internet Explorer, liegt die CPU-Last bei 50-60%.
Emissionen
Geräuschemissionen
Mit einer Thermal Design Power von unter 4 Watt kann der eingesetzte Intel Atom x7 Z8700 passive gekühlt werden und das Surface 3 somit auf einen Ventilator verzichten. Da auch beim Massenspeicher auf machanische Bauteile verzichtet wird, ist das Surface 3 zu jeder Zeit absolut lautlos. Darüber hinaus gehende Geräusch sind während unseres Tests nicht auffällig geworden.
Temperatur
Ohne Last bleiben die Oberflächentemperaturen mit knapp über 30 °C im unproblematischen Bereich. Anders als bei konventionellen Notebooks beinhaltet beim Surface 3 die Display/Tablet-Einheit alle wichtigen Komponenten. Das Type Cover steuert lediglich die mechanischen Tasten bei, bezieht aber etwa auch die benötigte Energie von der Tablet-Einheit. Unter hoher Last über eine längere Zeit hinweg, erwärmt sich das Surface 3 stärker und erreicht Oberflächentemperaturen von über 40 °C. Dies ist gut spürbar aber noch nicht wirklich problematisch, zumal sich beim Einsatz als Notebook-Ersatz, welcher bei fordernden Anwendungen naheliegend scheint, ohnehin kein direkter Hautkontakt zur Displayeinheit besteht.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 60 °C für die Klasse Convertible).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37.6 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (-9.5 °C).
Stresstest
Lasten wir die CPU mit Prime95 aus, startet diese mit ihrem max. Takt von 2,4 GHz. Bereits nach wenigen Minuten fällt der Takt bei einem Erreichen von rund 84 °C langsam ab um sich nach einer Weile zwischen rund 1,4 und 2,0 GHz einzupendeln. Die Kerntemperatur der CPU liegt hier in Folge bei rund 70-80 °C. Starten wir nun auch noch Furmark und führen die CPU-integrierte HD Graphics (Cherry Trail) an ihre Leistungsgrenzen, sinkt der CPU Takt unmittelbar auf 540 MHz, wenige Sekunden später schaltet sich das System aus. Es dürfte hier ein Schutzmechanismus greifen, der das System vor Beschädigung durch zu hohe Temperaturen bewahren soll. Unsere Stresstest-Messungen beruhen folglich auf der Durchführung von ausschließlich Prime95.
Energie und Akkulaufzeit
Laut Microsoft soll das Surface eine Laufzeit von rund 10 Stunden bieten. Erste Beobachtungen lassen uns in unserem WLAN-Test eine Laufzeit von rund 6-7 Stunden erwarten. Bei der Videowiedergabe eines x264 720p Clips bei voller Helligkeit kann die erreichbare Laufzeit auf rund 7,5 Stunden hochgerechnet werden. Für ein konkretes Ergebnis müssen allerdings unsere endgültigen Messungen abgewartet werden.
Das mitgelieferte Netzteil liefert eine Leistung von 13 Watt und soll das Gerät dem Hersteller zufolge in rund 2 Stunden vollständig laden. Der Akku fasst 28,4 Wattstunden.
Nach Abschluss unserer Messungen können wir die offiziellen Angaben von Microsoft ergänzen. So kamen wir mithilfe unseres "Reader's Test" (blättern in einer Textdatei) bei minimaler Displayhelligkeit und deaktivierten Funkmodulen auf eine maximal zu erwartende Laufzeit von mehr als 13 Stunden. Im WLAN-Surftest (V1.3) bei angepasster Helligkeit (177 cd/m2, max. minus 4 Stufen Helligkeit) lief unser Skript mehr als 7 Stunden. Unter Last (Classic Test) gehen dem Surface 3 nach knapp 3 Stunden die Lichter aus. Für ein Anwendungsszenario das überwiegend einfache Tätigkeiten und Webbrowsing vorsieht, gehen diese Werte vollkommen in Ordnung, und auch im Vergleich zu anderen Convertible-Lösungen steht das Surface 3 damit gut da. Trotz potenter CPU liefert etwa das Surface Pro 3 bessere Werte im Niedrigstlast-Szenario, bleibt aber im Last-Test zurück. Das Aspire Switch 10 (Atom Z3735F) kann trotz kleinerem Akku im praxisnahen WLAN-Test vergleichbare Werte liefern.
Insbesondere "mobile Mitarbeiter" nennt Microsoft als Zielpublikum für das Surface 3. Für uns heißt das soviel, wie ein häufiger Wechsel zwischen Akkubetrieb und Netzbetrieb, je nach Netz-Verfügbarkeit beim Einsatz des Surface 3 unterwegs. Und genau hier könnte das Surface 3 letztlich scheitern. Grund dafür sind nicht die durchwegs guten, oben angeführten Akkulaufzeiten, nein, es ist die Ladedauer, die das Device hier als ultramobiles Arbeitsgerät disqualifiziert.
Lädt man das Device im ausgeschalteten Zustand, pumpt das 13-Watt-Netzteil 32% (Start bei 5% Restkapazität) innerhalb einer Stunde in den Energiespeicher. Innerhalb 2 Stunden ist der Akku wieder zu 72% gefüllt, aber erst nach knapp 4 Stunden stehen die gesamten 28 Wh Kapazität wieder zur Verfügung.
Ist man aber auf die weiter Nutzung des Gerätes während des Ladens angewiesen, etwa in der Bahn oder im Flugzeug, vervielfacht sich der Zeitaufwand für die Ladung des Gerätes. Das 13-Watt Netzteil ist offenbar besonders knapp bemessen. Wir simulieren eine Nutzung mit Hilfe unseres WLAN-Skripts, und laden parallel den Akku. Nach einer Stunde (Start abermals bei 5% Restkapazität) sind gerade einmal 18% im Akku, nach 2 Stunden 27%, 3h: 39%, 4h: 53%, 5h: 67%, 6h, 80%, 7h: 92%, und erst nach rund 8 Stunden steht nun wieder die volle Akkuladung zur Verfügung.
Im Praxiseinsatz auf einer mehrtägigen Flugreise mit zahlreichen Ortswechseln sahen wir uns ständig mit dem Problem konfrontiert, in möglichen Ladeperioden zu wenig Energie in das Gerät zu bekommen um anschließend wieder längere Zeit mobil weiterarbeiten zu können.
Das Kabel des mitgelieferten Netzteils dient gleichzeitig auch als USB-Verbindungskabel. Das Laden per USB-Port ist grundsätzlich möglich, aber auch nur im ausgeschalteten Zustand, da ansonsten zu viel Energie vom Gerät umgehend wieder verbraucht wird, und benötigt folglich natürlich vergleichsweise viel Zeit.
Microsoft Surface 3 Z8700, 28 Wh | Microsoft Surface Pro 3 4300U, 42 Wh | Dell Venue 11 Pro 7140 5Y10a, 38 Wh | Lenovo ThinkPad Helix 2 5Y71, 35 Wh | Acer Aspire Switch 11 SW5-171-31U3 4012Y, 32 Wh | Acer Aspire Switch 10 SW5-012-13DP Z3735F, 24 Wh | Lenovo ThinkPad Yoga 12 5200U, 47 Wh | MSI S100 Z3740D, 27 Wh | Lenovo ThinkPad Yoga 11e 20D9000QGE N2930, 34 Wh | |
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Akkulaufzeit | 8% | 22% | 8% | -22% | 7% | -12% | -17% | -32% | |
Idle | 828 | 1096 32% | 777 -6% | 964 16% | 788 -5% | 720 -13% | |||
WLAN (alt) | 425 | 504 19% | 562 32% | 396 -7% | 331 -22% | 453 7% | 433 2% | 340 -20% | |
WLAN | 437 | 297 -32% | |||||||
Last | 173 | 124 -28% | 244 41% | 197 14% | 117 -32% | ||||
H.264 | 360 | 330 |
Werfen wir einen Blick auf die Energieaufnahme des Surface 3. Im Idle beobachten wir eine Energieaufnahme von 2,5 bis 8,4 Watt. Unter Last sind bis zu 12,4 W möglich. Das Aspire Switch 10 mit dem Atom Vorgänger Z3735F bleibt mit 2,2 bis 5,5 W darunter. Auf den neuen Broadwell-Y-Prozessoren basierende Geräte, wie etwa das Dell Venue 11 Pro oder das Lenovo Thinkpad Helix 2 (je 2 bis 6,2/6,6 W), stellen sich in einer etwas kleineren Bandbreite hinsichtlich Idle-Energiebedarf auf. Broadwell-U liegt vergleichsweise bei 3,6 bis 9 Watt im Thinkpad Yoga 12, unter Last werden hier bis zu 35,7 Watt erreicht.
Während unseres WLAN-Tests beobachten wir am Netz einen Energiebedarf von 3 bis 6 Watt (reduzierte Helligkeit 177 cd/m2). Großes Energiesparpotential für den User birgt die Displayhelligkeit. So kann etwa eine Reduktion um 4 Stufen auf 177 cd/m2, den Energieverbrauch von 7,0 auf etwa 4,7 Watt senken. Auffällig in unseren Messungen wurde auch der Energieverbrauch im Standby. Hier messen wir stolze 2 bis 5 Watt. Grund für diese Messspitzen könnte Microsofts Connected Standby sein, welches Apps des Modern UI trotz Standby ein Update aus dem Netzwerk ermöglicht. So werden etwa Wetter oder Email-Daten abgeglichen. Nachdem wir das Surface 3 in den Standby Modus geschickt haben und rund 16 Stunden später wieder aktiviert hatten, beobachten wir eine Reduktion des Ladestandes von 100% auf 95%. Dabei erwachte das Gerät allerdings nicht aus dem Standby sondern startete neu. Hier dürfte nach einer bestimmten Zeit automatisch abgeschaltet worden sein.
Aus / Standby | 0.8 / 2 Watt |
Idle | 2.5 / 7 / 8.4 Watt |
Last |
11.2 / 12.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Microsoft Surface 3 Z8700, 28 Wh | Dell Venue 11 Pro 7140 5Y10a, 38 Wh | Lenovo ThinkPad Helix 2 5Y71, 35 Wh | Acer Aspire Switch 11 SW5-171-31U3 4012Y, 32 Wh | Acer Aspire Switch 10 SW5-012-13DP Z3735F, 24 Wh | Lenovo ThinkPad Yoga 12 5200U, 47 Wh | |
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Stromverbrauch | -11% | -28% | -34% | 21% | -89% | |
Idle min * | 2.5 | 2 20% | 2 20% | 4.2 -68% | 2.2 12% | 3.6 -44% |
Idle avg * | 7 | 5.9 16% | 6 14% | 6.5 7% | 5.1 27% | 8 -14% |
Idle max * | 8.4 | 6.2 26% | 6.6 21% | 6.7 20% | 5.5 35% | 8.9 -6% |
Last avg * | 11.2 | 19.1 -71% | 17.6 -57% | 16.4 -46% | 9.2 18% | 32.7 -192% |
Last max * | 12.4 | 18.2 -47% | 29.7 -140% | 22.6 -82% | 10.8 13% | 35.7 -188% |
* ... kleinere Werte sind besser
Pro
Contra
Fazit
Wie eingangs bereits erwähnt, liefert Microsoft mit dem Surface 3 ein rundes Paket, das auf den ersten Blick keine groben Patzer erkennen lässt. Gehäuse und Verarbeitung liegen auf dem guten Niveau des Vorgängers, das Type Cover taugt durchaus für die Eingabe auch längerer Texte, das eingesetzte Display weiß mit guter Helligkeit und akkurater Farbdarstellung sehr zu gefallen und kann darüber hinaus durch das neue 3:2-Format im Office-Einsatz einen kleinen Mehrwert bieten, und auch auf der Performance-Seite sieht es vorerst nach einem gelungenen Auftritt aus.
Das Surface 3 wandert so exakt am schmalen Grat zwischen Tablet und Notebook wie bislang wohl kein zweites Gerät. Wir sind gespannt wohin die Reise der Surface-Produkte in den kommenden Jahren führt.
Update 02.05.2015: Die Analyse eingesetzten Massenspeicherlösung (eMMC) zeigt wie erwartet erhebliche Schwächen im Vergleich mit konventionellen SSD-Speicherlösungen. Spürbar für den User wird dies in Wartezeiten beim Kopieren von Dateien, aber auch beim Öffnen und Speichern von Dateien innerhalb Anwendungen.
Die beobachteten Akkulaufzeiten des Surface 3 fallen durchwegs gut aus, und erreichen über 7 Stunden im WLAN-Surfbetrieb. Als Schwachstelle beim Surface 3 entpuppt sich allerdings die Ladedauer. Um den Akku innerhalb 3-4 Stunden vollständig füllen zu können muss das Gerät deaktiviert bleiben. Nutzt man das Surface 3 weiter, muss mit Ladezeiten von bis zu 8 Stunden bei leerem Akku gerechnet werden. Im Außeneinsatz-Testbetrieb führte dies zu erheblichen Problemen.
Update 07.05.2015: Nach umfangreichen Tests präsentierte sich das Surface 3 als geeignetes Arbeitsgerät für alltägliche Aufgaben wie etwa Websurfen, Office-Applikationen und Audio/Videowiedergabe. Selbst Bild- und Videobearbeitung kann, sofern man sich auf einfache Tätigkeiten beschränkt, durchaus am Surface 3 umgesetzt werden.
Mit einer Gesamtbewertung von 85% fällt unser Urteil insgesamt positiv aus. In der Verwendung als Notebook-Tablet-Hybride hat das Surface 3 durchaus seine Qualitäten. Leider steht ein vergleichsweise hoher Preis für das Paket mit Type Cover einer Kaufempfehlung im Weg.
Microsoft Surface 3
- 18.04.2016 v5.1 (old)
J. Simon Leitner, Klaus A. Hinum