Rainbow Six Siege Notebook Benchmarks
Technik & Benchmark
Wer keine Lust auf einfach gestrickte Action-Kracher im Stile von Call of Duty und Star Wars Battlefront hat, ist bei Rainbow Six Siege an der richtigen Adresse. Während andere Titel förmlich im Kugelhagel untergehen, gibt sich der Ubisoft Neuling bewusst altmodisch – im besten Sinne des Wortes. Mit gezogener Waffe durch die Levels zu stürmen und rein auf das Aiming zu vertrauen, endet schnell im Game Over. Vielmehr kommt es auf Map-Erfahrung, Team-Kommunikation und taktische Entscheidungen an, wie man es nicht zuletzt von Counter-Strike oder der altehrwürdigen SWAT-Serie kennt. Selbst die Tutorial-Missionen, welche eigentlich nur die Grundlagen des Spiels erklären, lassen etwas von der packenden Atmosphäre erahnen.
Entsprechend stört es auch kaum, dass Ubisoft kein Grafikbrett erschaffen hat. Trotz oder gerade weil Rainbow Six Siege eher zweitklassig aussieht, wirkt die Technik recht ausgereift. Zwar beschweren sich einige Käufer über typische Multiplayer-Krankheiten (Verbindungsprobleme etc.). Wenn es um Abstürze oder Grafikfehler geht, konnten wir jedoch kaum Mängel beobachten. Zumal man als PC-Spieler ausnahmsweise das Gefühl hat, ernst genommen zu werden. Dieser Eindruck liegt vor allem am umfangreichen Optionsmenü, das mit jeder Menge Erläuterungen punktet.
In diesem Artikel möchten wir uns auf die Videooptionen beschränken, welche in zwei Menüs aufgeteilt sind. Grundlegende Bildschirmeinstellungen findet man – wer hätte es gedacht – im Display-Reiter. Neben der Auflösung, dem Bildmodus, der Frequenz und dem Seitenverhältnis lässt sich hier auch die Sichtweite anpassen. Eine vertikale Synchronisation ist ebenfalls an Bord. Am meisten Optionen entdecken Käufer im Graphics-Menü: Knapp 10 Settings warten darauf, in mehreren Stufen geregelt zu werden.
Top: Für faule und/oder nicht ganz so versierte Nutzer hat Ubisoft fünf Presets eingebaut, die wir – abgesehen von Very High – auch für unsere Benchmarks verwenden. Und das, obwohl die Presets etwas unglücklich zusammengestellt sind. So aktiviert Rainbow Six auf der Stufe Ultra nicht überall maximale Einstellungen (nur SSBC statt HBAO+). Eine Medium Shading Quality beim Preset Very High und lediglich 4x AF bei der Stufe High erscheinen uns auch suboptimal. Hinzu kommt, dass der Titel bei jedem Preset die Post-Processing-Kantenglättung T-AA wählt (optional FXAA). Bessere Varianten müssen wir manuell aktivieren. Siege beherrscht auch MSAA und TXAA, welche allerdings deutlich mehr Leistung fressen.
Apropos Performance: Im Hinblick auf den Videospeicher der GPU ist Anti-Aliasing sehr anspruchsvoll. Mithilfe der eingebauten VRAM-Anzeige kann man die Anforderungen gut nachvollziehen. Während 1.920 x 1.080 Bildpunkte und das Preset Ultra knapp 2,5 GByte verbrauchen, sollten es für eine Kombination aus FHD und 8x MSAA um die 3,5 GByte sein (gleiches gilt für 3.840 x 2.160 Pixel ohne Kantenglättung). Richtig extrem werden die Voraussetzungen bei einer Mischung aus 4K und 8x MSAA: 7,5 GByte enthalten nur wenige Laptop- oder Desktop-GPUs.
Toll ist hingegen, dass Setting-Änderungen keinen Neustart erfordern. Respekt gebührt Ubisoft auch für den integrierten Benchmark, welcher eine Kamerafahrt durch ein Haus mit mehreren Figuren und Explosionen zeigt. Anhand der rund 50-sekündigen Sequenz erkennt man gut die Stärken und Schwächen der Engine. Während die Physikeffekte und Charaktere größtenteils überzeugen, fällt die Umgebung aufgrund der recht matschigen Texturen etwas trist aus. Generell orientiert sich die Performance im Benchmark ungefähr am »echten« Gameplay, so dass die Ergebnisse aussagekräftig sind. Trotz dem gemächlichen Spieltempo sollten es nach unserer Erfahrung im Schnitt über 35-40 fps sein. Auch deshalb, weil die minimalen fps ziemlich variieren.
Resultate
Dank der leicht angestaubten Technik hält sich der Hardware-Hunger von Rainbow Six Siege in Grenzen. Zwar scheitern fast alle Intel GPUs an niedrigen Details (HD Graphics 4600, 5000, 6000, 6100, ...), dedizierte AMD- und Nvidia Chips, die halbwegs aktuell sind, bringen den Titel jedoch flüssig auf den Bildschirm. Angefangen bei günstigeren Allround-GPUs wie der GeForce GT 740M, die zumindest das Preset Low und Auflösungen im Bereich von 1.024 x 768 stemmen. Für mittlere Details muss es etwas mehr Power sein. 1.366 x 768 Pixel und das Preset Medium laufen erst ab einer GeForce GT 750M gut.
Der Sprung auf Full-HD kostet wie üblich einiges an Performance. Hohe Details und 1.920 x 1.080 Pixel wünschen sich einen flotten Mittelklasse-Chip (GTX 850M+, R9 M280X+) oder eine ältere High-End-GPU (GTX 860M+). Beim Einsatz von Ultra-Settings raten wir mindestens zu einer GeForce GTX 960M oder GTX 870M. Besitzer eines 4K-Displays, die nicht auf hohe Details verzichten wollen, benötigen sogar eine GeForce GTX 980M oder GTX 980.
An den Prozessor stellt der Titel keine großen Ansprüche. Selbst bei minimalen Optionen limitiert meist der Grafikchip. Auch schwächere CPUs von AMD oder Intels ULV-Serie kommen nicht ins Straucheln.
Rainbow Six Siege | |
3840x2160 High Preset AA:T AF:4x 1920x1080 Ultra Preset AA:T AF:16x 1920x1080 High Preset AA:T AF:4x 1366x768 Medium Preset AA:T AF:2x 1024x768 Low Preset AA:T AF:Linear | |
AMD Radeon R9 Fury, 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 980, 6700K | |
NVIDIA GeForce GTX 980M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 970M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 880M, 4700MQ | |
AMD Radeon R7 370, 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 870M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 950, 6700K | |
NVIDIA GeForce GTX 960M, 4720HQ | |
AMD Radeon R9 M280X, FX-7600P | |
NVIDIA GeForce GTX 860M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 850M, 4340M | |
AMD Radeon R7 512 Cores (Kaveri Desktop), A10-7850K | |
NVIDIA GeForce GT 750M, 4702MQ | |
NVIDIA GeForce GT 740M, 4200M | |
Intel Iris Pro Graphics 5200, 4750HQ | |
NVIDIA GeForce GT 720M, 4200M | |
NVIDIA GeForce GT 630M, 3720QM | |
Intel HD Graphics 4600, 4700MQ |
Testsysteme
Vier unserer Testgeräte stammen von Schenker Technologies (mysn.de):
- W504 (Core i7-4700MQ, 8 GB DDR3, GeForce GTX 860M, GTX 870M, GTX 880M, GTX 970M, GTX 980M)
- A505 (Core i7-4720HQ, 8 GB DDR3, GeForce GTX 960M)
- M504 (Core i5-4340M, 8 GB DDR3, GeForce GTX 850M)
- M503 (Core i7-4702MQ, 8 GB DDR3, GeForce GT 750M)
Drei Notebooks wurden von Nvidia zur Verfügung gestellt:
- HP Envy 15-j011sg (Core i5-4200M, 12 GB DDR3, GeForce GT 740M)
- MSI CX61-i572M281BW7 (Core i5-4200M, 8 GB DDR3, GeForce GT 720M)
- Acer Aspire Timeline Ultra M3-581TG (Core i7-2637M, 4 GB DDR3, Geforce GT 640M)
Intel spendierte uns zudem ein:
- Schenker S413 (Core i7-4750HQ, 8 GB DDR3, Iris Pro Graphics 5200)
Die Desktop-Rechner beinhalten CPUs/APUs von Intel und AMD, SSDs von Micron, OCZ, Intel und Samsung, Mainboards von Intel und Asus sowie Grafikkarten von Nvidia, PNY und AMD. Als 4K-Monitor nutzen wir den Asus PB287Q.
Verwendete GPU-Treiber: Nvidia 359.06, AMD 15.11.1 Beta, Intel 20.19.15.4300 (Win 10) bzw. Intel 10.18.14.4294 (Win 7)