Test AMD Radeon RX 480 - Das Polaris Spitzenmodell für Desktops
Performance für Alle. Mit Polaris greift AMD das umsatzstarke Einstiegs- bis Mittelklasse-Segment der dedizierten Grafikkarten an. Im Test betrachten wir das Topmodell Radeon RX 480 im Referenzdesign und klären was die verbesserte Architektur und der deutlich kleinere 14 nm Produktionsprozess bringen.
Klaus Hinum, Sebastian Jentsch, ✓ Simon J. Leitner, Veröffentlicht am 🇺🇸
Laut AMD kaufen 84 % der Spieler Grafikkarten im Bereich zwischen 100 - 300 USD. Genau diesem Segment widmet sich AMD nun zuerst mit ihren ersten Grafikkarten basierend auf 3D-Transistoren (14 nm FinFET bei Global Foundries). Die erste Grafikkarte ist das Topmodell der Polaris Reihe namens Radeon RX 480 und basiert auf den Polaris 10 Chip. Dieser trägt den Codenamen Ellesmere (kanadische Insel). Sie bietet 2.304 Shader und sollte daher den Vollausbau des Chips darstellen. Dank 150 Watt TDP kommt sie mit einem einzelnen 6-Pin Stromstecker aus und würde sich theoretisch auch für Notebooks eignen (als Konkurrenz zur GTX 980).
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#2 did not recreate cache, as it is less than 5 days old! Created at Sat, 16 Mar 2024 05:38:32 +0100 +0.001s ... 0.001s
#3 start showIntegratedCPUs +0.036s ... 0.037s
#4 return log +0.011s ... 0.048s
Polaris
Polaris ist AMDs erste Architektur die im 14 nm FinFET Verfahren gefertigt wird. Es ist die 4. Generation der GCN (Graphics Core Next) Architektur und bietet folgende Verbesserungen laut AMD:
Verbesserte Geometrieverarbeitung
Verbesserte Shader Effizienz (bis zu 15% pro CU bei RX 480 vs. R9 290)
LiquidVR API Unterstützung mit "Variable Resolution Rendering"
Verbesserter Speicherkontroller und Delta Color Compression (DCC) mit voller 2/4/8:1 Unterstützung
Verdoppelter Level 2 Cache
Shader Instruction Pre-Fetch und verbessertes Buffering
Verbessertes Async Compute
AMD TrueAudio Next (per Shader berechnet)
H.265 Main 10 Decode und 4K60 HEVC Encode
HDMI 2.0b, DisplayPort 1.3 HBR (5K60 mit einem einzelnen Kabel) / 1.4 HDR mit HDCP 2,2
HDR Display Unterstützung
Diese Verbesserungen sollen zu einer bis zu 2,8x verbesserten Performance pro Watt führen (RX 470 vs R9 270X). Weitere Details finden sie auf unserer Detailseite über die Polaris-Architektur.
Unser Testsystem für die folgenden Benchmarks setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:
Intel Core i7-4790K (unübertaktet), 16 GB DDR3, Asus ZU97-Deluxe, Asus PB287Q 4K Monitor, Intel SSD 530 (240 GB, System), OCZ Trion 100 SSD (480 GB, Benchmarks), Windows 10 64 Bit mit allen Updates Mitte Juni. Als Treiber verwendeten wir den Vorabtreiber 16.6.2 der für die Presse vor Launch zur Verfügung gestellt wurde. Der 16.7.2 soll die Performance im Schnitt noch leicht erhöhen (+3% bei Computerbase z.B.).
Synthetische Benchmarks
Bei den synthetischen Benchmarks setzen wir auf die 3DMark Serie von Futuremarke und die Produkte von Unigine um die Grafikleistung zu testen. Bei diesen Werten ist jedoch etwas Vorsicht geboten, da besonders für die 3DMark Programme alle Hersteller ihre Grafikkarten und Treiber optimieren.
Die neue Radeon RX 480 positioniert sich bei unseren Benchmarks im Schnitt vor der GeForce GTX 970 (-6 %) und Radeon R9 290X (-5 %), bleibt jedoch meist hinter der GTX 980 (Notebook) (6-11 % schneller) und R9 390X (4 % schneller). Im alten 3DMark 11 Grafiktest kann sich die RX 480 sogar knapp vor die GTX 980) setzen, dafür ist die Performance im Unigine Heaven 4.0 eher schwach.
Die neue Geforce GTX 1080 (Pascal) spielt erwartungsgemäß in einer anderen Liga und kann sich im Schnitt um beachtliche 86 % absetzen.
Mobile GTX 1060 pre-sample , NVIDIA GeForce GTX 1060 Mobile,
Spiele-Benchmarks
Wichtiger ist natürlich die generelle Performance in Spielen. Im Zuge des Tests musste sich die RX 480 in 34 Spielen und zahlreichen Settings beweisen. Gemittelt über 1920 x 1080 und maximaler Detailstufe sowie 4K und hohen Details positioniert sie sich auf Höhe der R9 290X, knapp vor der GTX 970 (-2 %, jedoch im MSI Gaming Dock und weniger Benchmarks). Die R9 390X ist 5 % schneller, die GTX 980 je nach Gerät (Desktop bzw. Notebook) etwa 5-15 %. Die Radeon R9 Fury (Pro) erreicht eine 17 % höhere Leistung im Schnitt (kann sich vor allem bei 4K durchsetzen).
Bei der angepeilten Full-HD-Auflösung mit maximalen Details schlägt sich die RX 480 hervorragend und kann in allen getesten Spielen flüssige Frameraten hervorzaubern. Nur bei Anno 2205 und XCOM 2 wird es etwas knapp, hier sind hohe Frameraten jedoch nicht so wichtig.
Die GTX 980 muss in einigen Spielen sogar in Full HD den Kürzeren ziehen (Dragon Age Inquisition, GTA V, Rainbow Six Siege, Black Ops 3, Hitman 2016 und Overwatch), kann aber bei einigen Games auch mit deutlichem Abstand davon ziehen (Rise of the Tomb Raider +25 %, Fallout 4 +19%, Mad Max +16 %). Im Schnitt ist sie jedoch 7 % schneller.
Weitere Spielebenchmarks finden Sie am Ende dieses Artikels. Diese werden ständig gepflegt und erweitert.
Mobile GTX 1060 pre-sample , NVIDIA GeForce GTX 1060 Mobile,
Gaming Smoothness
Laut AMD wurde die RX 480 auch für geringere Abstände zwischen zwei Bildern optimiert. In diesem Punkt war Nvidia im Schnitt immer etwas besser. In unserem Test mit "The Division" haben wir zwar einige Einbrüche, diese bleiben mit 25,6 ms (1 %) jedoch im Rahmen.
Leistung unter Last / Throttling
Bei den modernen Boost und Turbo-Verfahren ist es natürlich sehr wichtig wie lange die Grafikkarte die Performance halten kann. Gerade bei Spielen sind lange Belastungen über Stunden keine Seltenheit. Bei der Radeon RX 480 im Referenzdesign sieht es jedoch diesbezüglich sehr gut aus. In unserem Test mit "The Witcher 3" verringerte sich die Framerate nicht, die Taktraten schwankten zwischen 1226 und 1250 MHz. Die GPU Temperatur pendelte sich bei unkritischen 80 Grad Celsius ein. Auch im 3DMark Fire Strike Stress Test (20 Durchläufe) verringerte sich die Leistung nur um 0,5 %. Auch im Furmark Stresstest blieben die internen Temperaturen bei 80 Grad, jedoch lagen nur anfangs 1266 MHz an, später wurden sie auf 930 MHz reduziert.
Compute Performance
Die Radeon RX 480 verfügt über 36 Compute Units die für generelle Berechnungen eingesetzt werden können. Hierfür propagiert AMD das offene OpenCL Protokoll, aber auch DirectCompute wird unterstützt. Im Test mit LuxMark (OpenCL) und ComputeMark (DirectCompute) zeigt die Grafikkarte eine durchaus ansprechende Performance, die etwas schneller ist als in den Spielen. Die GTX 980 und R9 390X sind hier minimal langsamer im Schnitt und auch die GTX 1080 kann sich weniger absetzen als in den Spielen.
Unsere kurzen Versuche mit dem neuen Übertaktungstool "WattMan" waren nur von bescheidenen Erfolgen gekennzeichnet. Bei einem 5 % höheren Kerntakt lief die Karte mit bis zu 1330 MHz unter Witcher 3 stabil und erreichte eine etwa 4% höhere Leistung (Full HD, hohe Details). Diese Einstellung haben wir jedoch nicht mit längeren Leistungstests auf Stabilität validiert. Mit einer +10% Erhöhung des Kerntakts hing sich das System schon beim Übernehmen der Einstellung in WattMan auf.
Probleme
Im großen und ganzen lief die RX 480 in unserem Testparkour über mehrere Tage relativ zuverlässig. Es kam im Zeitraum jedoch etwa 3x zu einem Reboot während eines Spiels und manche Spiele wurden unverhofft beendet während der Ausführung. Besonders Assassin's Creed Syndicate mochte unsere Hardware nicht besonders. Neben einem Reboot beendete sich das Spiel reproduzierbar. Laut AMD wird aber an dem Problem gearbeitet. Fifa 16 als zweites Beispiel wollte mit Fraps nicht starten (erst während des Spiels aktivierbar). Sonst liefen die verbleibenden 32 Spiele im Test jedoch ohne Probleme. Insgesamt eine minimal schlechtere Vorstellung als die GTX 1080 in unserem Test, die nur in Hitman Schwierigkeiten hatte aber keine Reboots provozierte. Für eine neue Architektur vor dem offiziellen Verkauf insgesamt aber eine gute Leistung.
Videoengine
Im Test kann die neue Videoengine durchaus punkten. Ein 4K H.264 100 MBit Video konnte mit 84 fps und 3 % CPU Last im DXVAChecker Playback Benchmark wiedergegeben werden. Die GTX 1080 schaffte dies im Vergleich mit 138 fps und 4 % CPU Last.
Der neue H.265 Decoder schaffte ein 4K 10Bit Video mit 72 fps und 2 % CPU Last.
Mit einer PlayReady 3.0 (SL3000) Zertifizierung wie die GTX 1080 bereits hat, kann die RX 480 noch nicht aufwarten. Laut AMD soll dies jedoch in Zukunft möglich sein.
Stromverbrauch
Dank 14 nm Prozess macht AMD beim Stromverbrauch einen deutlichen Sprung. Idle waren die Messwerte bei unserem System zwar nicht so überzeugend wie bei der GeForce GTX 1080, trotzdem war noch eine leichte Verbesserung zur XFX Radeon Fury Pro messbar. Mit dem angeschlossenen 4K Monitor zeigte unser Voltcraft VC-940 77 Watt bei der RX 480 an (nach längerer Ruhephase am Desktop). Die GTX 1080 kam im selben System auf 68 Watt. Laut AMD ist für den relativ hohen Verbrauch ein Bug im Treiber schuld. Mit dem Launchtreiber soll die Karte deutlich weniger Strom benötigen (ungefähr 1/3 weniger und damit nicht mehr deutlich mehr als die 1080).
Unter Last ist der Verbrauch klarerweise deutlich geringer als bei der GTX 1080. Wir messen 242 Watt beim längeren Einsatz von Furmark und 247 Watt bei The Witcher 3 bei 58 fps. GPU-Z meldet für die GPU alleine zwischen 100 und 120 Watt. Die GTX 1080 erreicht hier 294 Watt bei beiden Tests und 109 fps in The Witcher 3. Die XFX Radeon Fury Pro erreichte über 340 Watt im selben System.
Lautstärke
Bei der gemessenen Lautstärke kann die AMD Radeon RX 480 durchaus punkten. Idle gibt es praktisch keinen messbaren Unterschied zur Lautstärke des Systems mit integrierter GPU. Unter Last erhöht sich die die Lautstärke auf maximale 46,3 dB bei 2176 rpm des Lüfters. Die GTX 1080 erreichte unter Last bis zu 49.4 dB. Auch das Transistorpfeifen ist bei unserem RX 480 Testsample deutlich weniger ausgeprägt als bei der GTX 1080. Selbst beim 3DMark Ice Storm mit 2000 fps ist erst ab 20 cm ein leises Pfeifen vernehmbar. Bei geschlossenem Gehäuse sollte es nicht hörbar sein.
Hitzeentwicklung
Im Test erhitzt sich die RX 480 auf der Rückseite deutlich. Wir messen maximal 72 °C in unserem Testsystem. Die Oberseite und Seitenflächen bleiben mit maximal 50 °C jedoch relativ kühl. Die GTX 1080 im Referenzdesign erreichte jedoch ähnlich hohe Temperaturen.
Im Internen der Grafikkarte melden die Sensoren maximal 81 °C bei starker Last (The Witcher 3 z.B.) - absolut unkritisch.
Crossfire
Als Alternative zur GTX 1080 bewirbt AMD zwei RX 480 im Crossfire Modus. Diese sollen preisgünstig eine vergleichbare Leistung erreichen. AMD zeigte auf ihrer Presskonferenz Ashes of Singularity, welches eine vergleichbare Framerate erreichte. Aus Ermangelung eines zweiten Testsamples konnten wir diese Behauptung nicht verifzieren. Grundsätzlich sind wir Crossfire und SLI jedoch skeptisch gegenüber eingestellt. Zu oft gibt es Probleme wegen fehlenden Profilen (keine Leistungsverbesserung) oder Mikroruckeln. Mit DirectX 12 Spielen könnte sich die Lage zwar etwas verbessern, jedoch würden wir nicht zu sehr darauf setzen.
Fazit
Die AMD Radeon RX 480 ist die erste Grafikkarte der Polaris Architektur im neuen 14nm FinFET Prozess. Mit einem empfohlenen Verkaufspreis von 215 Euro (199 USD ohne Steuern) für die 4 GB Version bzw. 255 Euro (239 USD) für die 8 GB Version positionieren sie sich in der preislichen Mittelklasse (UVP der R9 380 in etwa). Dadurch konkurrieren sie nicht mit den neuen Nvidia High-End Karten GTX 1080 und 1070. Gemessen mit den Karten der 28nm Generation, steht die neue RX 480 hervorragend da. Der Stromverbrauch ist deutlich geringer unter Last und die Leistung erreicht das Niveau einer Geforce GTX 970 (bzw. knapp unter der R9 390X). In unseren Spieletests zeigt sich die 8 GB Version der RX 480 am besten geeignet für Full HD Spiele in maximaler Detailstufe. Nur bei Anno 2205 und XCOM 2 reicht es nicht für mindestens 30 fps im Schnitt. Bei diesen Spielen sind hohe Frameraten aber nicht unbedingt notwendig. 4K Gaming ist nur bei anspruchsloseren Spielen wie Overwatch oder World of Warships empfehlenswert.
Auch die neuen Features wie HDMI 2.0b, DisplayPort 1.3/1.4 für 5K Displays, HDR Support, verbesserte Videoengine sprechen für die neue Generation. Die Referenzkarte ist trotz des niedrigen Preises trotzdem ansprechend verarbeitet und angenehm leise. Verbesserungswürdig ist unserer Meinung nach der Stromverbrauch ohne Last. AMD möchte hier jedoch noch bis zum Launch nachbessern. Hier zeigt Nvidia mit dem teuren GTX 1080 Board was möglich ist.
Bis Nvidia die kleineren Modelle der Pascal Architektur veröffentlicht, hat AMD also nur Konkurrenz in Form von alten Modellen im Abverkauf. Durch die verbesserte Effizienz und neue Features, muss hier der Preis aber schon sehr verlockend sein. Bis dahin erhält die RX 480 von uns eine eindeutige Kaufempfehlung. Ob die 8 GB Version jedoch den Aufpreis wert ist, ist fraglich. Derzeit bringt sie wohl nur in wenigen spielbaren Einstellugen einen Nutzen (wie Tomb Raider).
Update 14. Juli 2016 GTX 970 (MSI Gaming X 4GB) hinzugefügt
Benchmarks
Performance Rating - 3DMark 11 + Fire Strike + Time Spy
- Bereich der Benchmarkergebnisse für diese Grafikkarte - Durchschnittliche Benchmarkergebnisse für diese Grafikkarte * Smaller numbers mean a higher performance
v1.26
log 16. 16:42:46
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#1 not redirecting to Ajax server +0s ... 0s
#2 did not recreate cache, as it is less than 5 days old! Created at Sat, 16 Mar 2024 05:38:32 +0100 +0.001s ... 0.001s
#3 getting avg benchmarks for device 7338 +0.019s ... 0.02s
#4 got single benchmarks 7338 +0.011s ... 0.031s
#5 got avg benchmarks for devices +0s ... 0.031s
#6 min, max, avg, median took s +0.542s ... 0.573s
#7 return log +0s ... 0.573s
Spiele-Benchmarks
Die folgenden Benchmarks basieren auf unseren Spieletests mit Testnotebooks. Die Performance dieser Grafikkarte bei den gelisteten Spielen ist abhängig von der verwendeten CPU, Speicherausstattung, Treiber und auch Betriebssystem. Dadurch müssen die untenstehenden Werte nicht repräsentativ sein. Detaillierte Informationen über das verwendete System sehen Sie nach einem Klick auf den fps-Wert.