Nvidia GeForce RTX 2080 Super: eine weitere High-End-Desktop-Grafikkarte im Test
Angekündigt wurde die GeForce RTX 2080S zusammen mit der GeForce RTX 2060S und der GeForce RTX 2070S. Aufgrund mangelnder Konkurrenz fiel der Startschuss der RTX 2080S allerdings erst drei Wochen später. Seit dem 23.07.2019 kann die GeForce RTX 2080 Super also gekauft werden. Wir haben ein Sample von Nvidia erhalten, was natürlich dem Referenzdesign (ehemals Founders Edition) entspricht. Rein optisch wirken 2070S und 2080S wie aus einem Ei gepellt. Nur die Schriftzüge zwischen den beiden Axiallüftern und auf der Backplate verraten, um welches Modell es sich handelt. Dies wundert uns nicht, denn beide Grafikkarten nutzen das gleiche PCB und demzufolge auch den gleichen Kühler. Der TU104-Chip, welcher nun im Vollausbau auf 3.072 Shadereinheiten kommt, ist im Vergleich zur RTX 2080 nur ein geringer Zuwachs. 128 Rechenkerne mehr als beim Vorgänger sind auf den ersten Blick nicht überragend. Tatsächlich war auch nichts anderes möglich, ohne auf den größeren und teureren TU102 zu wechseln. Änderungen gibt es aber auch beim VRAM, wenn leider auch nicht bei der Größe. Die verbauten Module von Samsung takten mit 15,5 GHz und somit deutlich höher als bei der RTX 2080 ohne Super.
Die zusätzlichen Shadereinheiten und die höheren Taktraten erfordern mehr Energie als bei der GeForce RTX 2080. Um 35 Watt hat Nvidia die Leistungsaufnahme der GeForce RTX 2080S erhöht. Damit steht die RTX 2080S auf einer Stufe mit der RTX 2080 Ti (Referenzdesign). Diese ist aber nochmals schneller und bietet mehr VRAM. Ob dies ein kluger Schachzug war?
Die Turing-Spezifikationen im Detail
Spezifikationen | RTX 2060 | RTX 2060S | RTX 2070 | RTX 2070S | RTX 2080 | RTX 2080S | RTX 2080 Ti | Titan RTX |
Chip | TU106 | TU106 | TU106 | TU104 | TU104 | TU104 | TU102 | TU102 |
Manufactured | 12 nm | 12 nm | 12 nm | 12 nm | 12 nm | 12 nm | 12 nm | 12 nm |
Shader | 1.920 | 2.176 | 2.304 | 2.560 | 2.944 | 3.072 | 4.352 | 4.608 |
Texture Units | 120 | 136 | 144 | 160 | 184 | 192 | 272 | 288 |
Tensor Cores | 240 | 272 | 288 | 320 | 368 | 384 | 544 | 572 |
RT Cores | 30 | 34 | 36 | 40 | 46 | 48 | 68 | 72 |
GPU Base Clock | 1.365 MHz | 1.470 MHz | 1.410 MHz | 1.605 MHz | 1.515 MHz | 1.650 MHz | 1.350 MHz | 1.350 MHz |
GPU Boost Clock | 1.680 MHz | 1.650 MHz | 1.620 MHz | 1.770 MHz | 1.710 MHz | 1.815 MHz | 1.545 MHz | 1.770 MHz |
Memory Bus | 192 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 352 Bit | 384 Bit |
Memory Bandwidth | 336 GB/s | 448 GB/s | 448 GB/s | 448 GB/s | 448 GB/s | 496,1 GB/s | 616 GB/s | 672 GB/s |
Memory Size | 6 GB GDDR6 | 8 GB GDDR6 | 8 GB GDDR6 | 8 GB GDDR6 | 8 GB GDDR6 | 8 GB GDDR6 | 11 GB GDDR6 | 24 GB GDDR6 |
Power (Watt) | 160 W | 175 W | 175 W | 215 W | 215 W | 250 W | 250 W | 280 W |
Das Testsystem - Ryzen 7 2700X als Basis
Als Testsystem dient eine aktuelle AMD-Plattform auf Basis des Gigabyte X470 Aorus Gaming 7 WiFi. Die CPU, ein AMD RYZEN 7 2700X, bietet eine gute CPU-Leistung und als Kühlung nutzen wir eine AIO (Be Quiet Silent Loop 280mm). Der 16-GB-Arbeitsspeicher stammt von G-Skill und taktet mit 3.400 MHz. Als Monitor nutzen wir den Acer Predator XB321HK. Dieser schränkt uns aufgrund der UHD-Tauglichkeit nicht ein. Ein großer Dank gilt an dieser Stelle AMD für die Bereitstellung der Testplattform.
Gehäuse | Corsair Carbide Air 540 ATX Cube |
CPU | AMD RYZEN 7 2700X |
CPU Kühler | Be Quiet Silent Loop 280mm |
RAM | G-Skill Sniper X 16 GB DDR4 3.400 MHz |
Mainboard | Gigabyte X470 Aorus Gaming 7 WiFi |
Monitor | Acer Predator XB321HK 4K |
SSD | ADATA SP900 M.2 SSD 256GB (System) |
SSD | Western Digital PC SN720 NVMe SSD 512GB (für Spiele) |
SSD | Crucial MX500 2TB (für Spiele) |
Betriebssystem | Microsoft Windows 10 Professional 64-Bit (Version 1903) |
Treiber Nvidia | 431.60 |
Die Nvidia GeForce RTX 2080S im Detail

Die Nvidia GeForce RTX 2080 Super (2080S) ist eine High-End Desktop Grafikkarte von Mitte 2019. Die RTX 2080 Super ist das Facelift-Modell der älteren Nvidia GeForce RTX 2080 und bietet eine etwas gesteigerte Performance. Damit schließt diese die Lücke zur etwas schnelleren Nvidia GeForce RTX 2080 Ti und ist zum Release am 02.07.2019 die zweitschnellste Grafikkarte auf Basis der Turing-Architektur für Consumer nach der schnelleren RTX 2080 Ti. Die GPU verfügt über 3.072 Shadereinheiten / Kerne und basiert weiterhin auf dem TU104-Chip (Nvidia GeForce RTX 2080 = TU104, 2.944 Kerne). Der VRAM bietet zwar weiterhin 8-GB-GDDR6-Speicher und ein 256-Bit-Interface, allerdings steigt die Taktrate auf 15,5 GHz, woraus eine höhere Speicherbandbreite von 496,1 GB/s resultiert.
Features
Der TU104-Chip wird in 12nm gefertigt und bietet eine Reihe neuer Features, wie DLSS (Deep Learning Super Sampling) und Real Time Ray Tracing. Dadurch lassen sich vor allem Beleuchtungseffekte sehr viel realistischer darstellen. Weiterhin gibt es Support für DisplayPort 1.4 (ready), HDMI 2.0b, HDR, Simultaneous Multi-Projection (SMP) sowie H.265 Video De- und Encoding (PlayReady 3.0). Außerdem haben die Nutzer einer Nvidia GeForce RTX 2080S die Möglichkeit NVLink einzusetzen.
Performance
Die Performance der GeForce RTX 2080 Super liegt etwas über dem Niveau einer Nvidia Titan XP. Werden auch die neuen Features unterstützt, so ist die GeForce RTX 2080S der GeForce GTX 1080 Ti deutlich überlegen. Damit ordnet sich die RTX 2080 Super im absoluten High-End-Segment ein und kann die meisten Spiele der Jahre 2018 und 2019 in hohen Einstellungen und in 2.160p flüssig darstellen.
Leistungsaufnahme
Die Leistungsaufnahme der GeForce RTX 2080 Super wird vom Hersteller mit 250 Watt beziffert und liegt damit etwas über dem Vorgängermodell (GeForce RTX 2080 215 Watt). Im Vergleich zur ähnlich schnellen Nvidia Titan XP, ist der Stromverbrauch jedoch identisch. Die Leistung pro Watt konnte allerdings deutlich gesteigert werden.
GeForce RTX 2000 Serie
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Codename | Turing TU104 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Architektur | Turing | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Pipelines | 3072 - unified | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kerntakt | 1650 - 1815 (Boost) MHz | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Speichertakt | 15500 MHz | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Speicherbandbreite | 256 Bit | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Speichertyp | GDDR6 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Max. Speichergröße | 8 GB | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Shared Memory | nein | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
API | DirectX 12_1, Shader 6.4, OpenGL 4.6 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Transistoren | 13.6 Billion | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Herstellungsprozess | 12 nm | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Features | DLSS, Raytraycing, NVLink, VR Ready, G-SYNC, Vulkan, Multi Monitor, 650 Watt system power recommended | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Erscheinungsdatum | 02.07.2019 |
Die Taktraten der Nvidia GeForce RTX 2080S
Basistakt und Turbotakt hat Nvidia bei der GeForce RTX 2080S deutlich erhöht. Und auch beim VRAM hat der Hersteller ordentlich an der Taktschraube gedreht. Mit 15,5 GHz erreicht der GDDR6-VRAM eine Speicherbandbreite von 496 GB/s. An eine RTX 2080 Ti reicht dies aber noch nicht heran, denn mit 256 Bit ist die Anbindung des VRAM gegenüber der RTX 2080 gleich geblieben.
Beim Spielen wird der angegebene Boost jedoch immer übertroffen, sodass der TU104 der RTX 2080S fast immer mit ca. 1.900 MHz arbeitet und das Power-Target erreicht, was in diesem Fall die Limitierung der Leistung ist.
Synthetische Benchmarks
Bei den durchgeführten synthetischen Benchmarks hat es die GeForce RTX 2080S nicht leicht, sich gegen die übertaktete RTX 2080 von MSI durchzusetzen. Überwiegend zeigen beide Modelle eine gleiche Leistung, wenngleich die MSI RTX 2080 Gaming X Trio in einzelnen Tests einen Hauch schneller ist. Allerdings handelt es sich bei der MSI RTX 2080 Gaming X Trio um eine spezielle Version der RTX 2080, bei der das PT schon ab Werk 260 Watt beträgt. Den Vergleich zu einer GeForce RTX 2080 FE sollte die RTX 2080S jedoch klar für sich entscheiden. Da wir leider nicht auf ein Referenzmodell der Non-Super-Karten zurückgreifen können, müssen wir uns mit den Partnerkarten von MSI zufriedengeben.
3DMark 05 Standard | 43011 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 34358 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 26911 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 174249 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 44184 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 22441 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 12425 Punkte | |
3DMark Time Spy Score | 10931 Punkte | |
Hilfe |
Spiele-Benchmarks
Auch bei den getesteten Spielen gibt es ein ähnliches Bild wie zuvor bei den synthetischen Benchmarks. Die ab Werk übertaktete MSI RTX 2080 Gaming X Trio und unser Testsample duellieren sich und liegen auf Augenhöhe.
Wie auch schon mit der RTX 2080 lassen sich auch mit der RTX 2080S FE alle aktuellen Spiele in 1.440p mit dem Ultra-Preset flüssig spielen. Wer auch 4K mit maximalen Details erwartet, den müssen wir leider enttäuschen. Hier ist ein flüssiges Spieleerlebnis oftmals nur mit dem High-Preset möglich. Dies war auch vorher so und Spiele, welche vorher mit der RTX 2080 geruckelt haben, ruckeln auch mit einer RTX 2080S. Gleiches gilt für die Spiele, welche die RTX-Features DLSS und Raytracing nutzen. Die GeForce RTX 2080S bietet natürlich mehr RT- und Tensor-Kerne, aber ein Wunder kann dieser geringe Zuwachs nicht vollbringen.
Im Vergleich zu AMD kann sich die RTX 2080S nun etwas mehr absetzen. Bei den synthetischen Benchmarks war die AMD Radeon VII der GeForce RTX 2080S noch deutlich dichter auf den Fersen.
Anhand des Spiels The Witcher 3 haben wir uns die Frametimes und auch den Frameverlauf etwas genauer angeschaut. In 1.080p und dem Ultra-Preset fällt auf, dass die RTX 2080 viel mehr Ausreißer nach oben und unten hat als die AMD Radeon RX 5700 XT. Gleiches gilt für den Frameverlauf. Hier gibt es sehr viele Peaks mit Werten um die 180 FPS, wenngleich die durchschnittliche Framerate der getesteten Szene bei 113 lag. Auch nach unten sind in der Grafik viele Framedrops unter der Marke von 60 FPS zu sehen. Die GeForce RTX 2060S sowie die GeForce RTX 2070S hatten hier ein besseres Ergebnis abgeliefert. Während des Spielens mit der GeForce RTX 2080S kam es diesbezüglich aber nicht zu spürbaren Einschränkungen.